Zitat geschrieben von minthe
fuer die ich nebst Design als Material-Basis die Steine und einfache Goldcreolen beigesteuert habe
haben die Creolen den kompletten Materialbedarf abgedeckt? Waren sie auch 750er Gold oder mußte noch legiert werden?
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(und dann noch 620Euro bezahlt habe fuer Fassung, Kette, kleine Goldteilchen und Zusammenloeten ... und verwerflicherweise gruebele, wie lange das wohl gedauert hat).
Die Frage nach der Zeit bedingt die Information, ob die Creole für den einen Ohrring auch noch gemacht werden mußte oder eine deiner angelieferten war.
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Ich wuerde gerne Eure Meinung "auf der anderen Seite der Theke" hoeren. Wie sorgt Ihr dafuer, dass sich ein Kaeufer "gut" dabei fuehlt, Tausende von Euro auszugeben, fuer etwas ueberspitzt formuliert Unnuetzes, ohne schlechtes Gewissen? Eure Angebot richtet sich doch nicht nur an die Creme-de-la-Creme Superreichen, oder?
naja, ich sag mal so, dieses Problem, viel Geld für "unnützes" auszugeben, beschränkt sich nicht nur auf den Schmuckbereich. Das kannst du genauso gut erweitern auf Handys, SUV etc., was die Menschen halt als must haves ansehen.
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Ich glaube, ich wuerde von Euch einfach gerne die Bestaetigung hoeren, dass es okay ist, Goldschmieden viel Geld fuer ihre Arbeit zu geben.
Ausfuehrungen dazu, dass im Betrag mehr drinsteckt, als das was ich sehe usw... ich freue mich auf Antworten! - oder Hinweise, wo diese Diskussion besser hinpasst.
es ist natürlich OK, den Goldschmieden adäquates Geld für ihre Arbeit zuzugestehen. Schließlich sind sie Handwerker wie der Klemptner, Elektriker, KFZler, Maler etc., deren Entlohnung scheinbar nie wirklich angezweifelt wird.
In einer Anfertigung wie deiner, da steckt - wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß das Material erst noch legiert werden mußte - folgendes drin:
- Berechnung der Legierungsbestandteile für die Endlegierung auf Basis des angelieferten Goldes
- Zugabe von Gold und Silber und Kupfer, um den Endfeingehalt zu erlangen
- Schmelzen der Legierung und gießen von Draht und Blech
- Walzen des Blechs für die Zargen, Ziehen vom Draht für Kettchen etc.
- Bauen der Fassungen. Da beide Steine sicherlich nicht identisch geschliffen waren, müssen zwei separate Fassungen gebaut werden.
- Wickeln der Ösen für die Ketten, aufsägen der Ösen, zusammenhängen der Ösen und verlöten jeder einzelnen Öse
- Biegen der großen Ösen für Creole und Stecker. Beim Stecker einpassen der Fassung, bei der Creole einpassen des Bügels
- Montage des Schmucks
- Fassen der Steine mit Steinauflage in der Fassung erstellen und einpassen und fassen der Steine
- das Ganze noch versäubern, polieren und was matt sein soll mattieren.
Das nimmt alles Zeit in Anspruch, ich schätze mal wenigstens 4 Stunden. Plus hinzugegebenes Material etc. Damit kommst du auf den Preis. Wenn kein Material weiter zugegeben wurde, wären bei mir an meinem Werktisch 600€ 10 Stunden Arbeit, was ich für diese
Ohrringe als slow working empfinden würde.
Passen tut diese Diskussion mehr ins Goldschmiede- oder Schmuckforum und könnte von einem Moderator entsprechend dahin verschoben werden.