Edelsteine & Perlen
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Aus Uhus Werkstatt. Sonntagsrätsel zum 11.12.2022

 
GemBen
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GemBen

 ·  #31
Zitat geschrieben von kristaller

@ Ben,
nochmals zu deinem Polieren von Olivin:
Hast du nun microkristallinen Diamant verwendet ? Wenn ja, wie trägst du diesen auf die Polierscheibe auf ?
So lange ich noch genügend Naturdiamant Paste (monokristallin) habe, würde ich die wohl dafür einsetzen.
Von wo stammt deine Zinn - Polierscheibe ?
Schönen 3. Advent
Kristaller


Was meinst Du mit "microkristallin". Meines Wissens gibt es poly- und monokristallinen. Uhu empfiehlt polykristallin.
Aber ich habe noch eine volle Dose mit dem mono Diamant. Ich komm damit gut zu recht. Auf Zinn benutze ich
0,5/0 mit Uhus Spraymischung mit Achat eingebügelt. Hat er hier schon mehrfach beschrieben. Wie gesagt,
mono Dia funktioniert bei mir auch sehr gut, mußt nix wegschmeißen. Meine Zinnscheibe ist aus dem italienischen Shop.
kristaller
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kristaller

 ·  #32
@ Ben:
Wahrscheinlich bin ich Opfer einer Begriffsverwirrung geworden.
Natürlich ist mir polykristalliner Diamant ein Begriff.
Werde mit der monokristallinen Polierpaste weitermachen. Hatte auch schon vor, mich an den italienischen Shop zu wenden. - Dankeschön !
Alles Gute !
Kristaller
GemBen
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GemBen

 ·  #33
Zitat geschrieben von kristaller

Könnte man auch Meller als Poliermedium für Olivin verwenden ? - Falls ja, mit welchen Scheiben ?



Sicher geht auch AlO, dann mußt Du aber viel besser vorpolieren, kleine Kratzer oder Löcher bekommst du mit AlO kaum noch weg, mit Diamant schon. Ich poliere eigentlich nur noch Quarz und Spinell mit Oxiden. Bei Spinell bilde ich mir ein, dass die Politur mit AlO noch etwas besser wird, Glaubensfrage.
Eine weitere Schwierigkeit bei Oxiden ist m.M. nach, man sieht bei kleinen Facetten schlecht ob sie wirklich durchpoliert sind, da die Vorpolitur mit beispielsweise 8k schon einen guten Glanz macht.
Mit Diamant poliere ich häufig nach 1200er Sinterscheibe (manchmal sogar nach 600er) nur bei großen Facetten wird vorpoliert.
kristaller
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kristaller

 ·  #34
@ Ben:
Interessante und vielseitige Erfahrungen, die du auf diesem Gebiet gesammelt hast !
Vom Equipment her ist mein Polierproblem hauptsächlich scheibenbedingt. - Aktuell habe ich nur 2 Cu-Scheiben unterschiedlicher Qualität und eine Plexi-Scheibe. Mit Zinn oder Blei/Zinn habe ich absolut keine Erfahrung, - möchte mich aber damit noch ausrüsten. Habe im Forum schon oft mitbekommen, dass mit diesen Scheibenwerkstoffen sehr viel gearbeitet wird. Welche Steine würdest du auf Cu-Scheibe absolut nicht polieren (sondern eher mit anderen Metallen) ?
Für welche Polierzwecke hast du evtl. schon Plexiglas (mit welchem Poliermittel ?) verwendet ?
Beste Grüße
Kristaller
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #35
Haupttätigkeit der Kupferscheiben sind Korunde, manches ab Härte 8 poliert sich hier gut, auch viele Granate.Alles andere besser auf Zinn, Zinn-Antimon, Zinn-Blei, Zink oder Plexi/Acryl.Letztere mit Oxiden, die Metallscheiben mit Diamant oder Oxiden.
Ganz weiches, H 1-2 auf z.bsp. Wachs.
Und dann das verhältniss von Poliermittel-Scheibenmaterial-Drehzahl-Kühl/Schmiermittel-Polierrichtung in ein zutrauliches verhältnis bringen🙂.
GemBen
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GemBen

 ·  #36
Zitat geschrieben von steinfrosch


Und dann das verhältniss von Poliermittel-Scheibenmaterial-Drehzahl-Kühl/Schmiermittel-Polierrichtung in ein zutrauliches verhältnis bringen🙂.


Steinfrosch hat eigentlich hiermit schon alles wesentliche gesagt. Wichtig ist Erfahrungen sammeln und Routine entwickeln. Also nicht ständig wechseln, sondern erst mal mit einer Methode das Gefühl für das richtige Verhältnis
der Parameter entwickeln. Ich hatte eigentlich selten Schwierigkeiten mit der Politur (Selbstlob, ich weiß). Meistens waren es nachvollziehbare Fehler oder Ungeduld. Häufig hat die Facette nicht richtig plan getroffen, ein Cheater und eine feine Winkelkorrektur ist hier von Vorteil. Jede Scheibe hat eine minimal andere Geometrie, das wirkt sich besonders bei gr. Facetten verhängnisvoll aus. Anfänglich hab ich auch zwischendurch zu selten gereinigt, dann schleppt man ein Haufen Abrieb mit herum, Polierleistung läßt nach und es entstehen im schlimmsten Fall Kratzer.
Mit Kupfer poliere ich außer Korund eigentlich nur noch CZ, allerdings mit 60K. Der CZ ist in einer Richtung härter und neigt dort zu glänzenden, spröden und löchrigen Oberflächen nach dem Feinschliff, kriegt man dann mit 100k kaum weg. Allerdings ist Vorsicht geboten, kleine Facetten werden mit 60k sehr schnell zu groß. Muß man beim Feinschliff bedenken. Obacht: kein Wechsel der Dia-Körnung auf Metallscheiben. Der Diamant preßt sich in das weiche Metall.
Ein Wechsel zu einer feineren Körnung ist daher sinnlos. Ich denke man sollte 3 Metallscheiben unbedingt haben:
Kupfer, Zink, Zinn (hart , mittel, weich).
kristaller
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kristaller

 ·  #37
@ Ben, @ steinfrosch,
ich bedanke mich für eure hilfreichen Beiträge und somit die Bestätigung, dass eine breitere Palette von Polierscheiben bessere Möglichkeiten bietet.
Ich habe mit Cu-Scheiben bisher die besten Polierergebnisse bei Korund, Topas, Granat, meist Turmalin und relativ oft bei Beryllen erzielt. Spodumen (Kunzit / Hiddenit) und Quarze bereiten schon ab und an Probleme. Völlig daneben lag ich beispielsweise bei Peridot oder Apatit (generell bei geringerer Härte als 7).
@ Ben: 1.) Zu deinen Hinweisen auf die Reinigung: Wie häufig und wie reinigst du deine Polierscheiben und empfiehlst du für jedes Metall eine spezielle Methode ?
2.) Zum Wechsel der Dia-Körnung auf Metallscheiben: Es ist verständlich, dass sich Diamant in die Oberfläche einpresst und somit feineres Korn auf der selben Scheibe nichts bringt.
Hast du somit für jeden Metallscheibentyp zwei Exemplare, eine mit gröberem und eine mit feinerem Diamant ?
Mit zünftigem Schleifergruß !
Kristaller
GemBen
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GemBen

 ·  #38
Ich mach es so:
zu 1. wie häufig Reinigen ist Erfahrungssache. Bei kleinen Steinen kann man oft eine Facettenreihe oder sogar den ganzen Stein polieren. Bei großen Facetten und Steinen wird häufiger gereinigt, man sieht es an der Verfärbung der Scheibe. Ich bilde mir auch ein, es zu hören und zu fühlen wenn zuviel Abrieb auf der Scheibe ist.
Auf Zink und Zinn arbeite ich mit Uhus Spray. Zum Säubern mit Spiritus getränktes Papiertuch über die mäßig schnell laufende Scheibe streichen lassen. So lange bis das Papiertuch sauber bleibt. In größeren Abständen kommt eine Ultraschallreinigung dazu.
Auf Kupfer poliere ich mit WD 40. Scheibe darf nur leicht fettig sein, kleinste Mengen Diamant mit der sauberen Fingerkuppe so gleichmäßig wie möglich verteilen. Danach noch bei laufender Scheibe mit dem Finger glatt ziehen. Ist die Scheibe dann immer noch zu fettig mit Papiertuch abwedeln. Die Scheibe sollte dann einen grauen Schimmer und nur noch eine Anmutung von Fettigkeit haben. Auf Kupfer sieht man schnell wenn eine Reinigung nötig ist, Abrieb wird schwarz. Alarm! Reinigung mit WD 40 und Papiertuch. Läßt die Polierwirkung nach der Reinigung nach, selbe Prozedur von vorn. Ab und zu Ultraschall.
zu 2. Da ich auf Zink und Zinn nur mit 100k poliere, habe ich von jeder Sorte nur eine. Es gibt Schleifer die machen Vorpolitur z.B. mit 8k auf Zink, dann braucht man halt mehrere. Ich mache meine Vorpolitur aber auf einer selbstgemachten "Uhuscheibe". Kupferscheiben hab ich 2, allerdings die billigen laminierten. Ich weiß da gibt es geteilte Meinungen. Aber meine funktionieren gut. 1-2 mal Abdrehen ist sicher möglich, und kosten nur einen Bruchteil. Ich glaube Plandrehen kostet so um die 30 €?, die laminierte Scheibe ca. 45 €. Ich weiß jetzt nicht genau was eine massive kostet, aber sicher nicht unter 200 €.
Noch ein letzter Hinweis, ganz neue Scheiben können anfänglich Rillen erzeugen, nicht verzagen, das gibt sich.
GemBen
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GemBen

 ·  #39
Bitte entschuldigt meine Geschwätzigkeit, habe gerade gesehen wieviel Text ich da wieder abgeschickt habe, aber wenn ich einmal am tippen bin...
kristaller
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kristaller

 ·  #40
Guten Morgen Ben,
habe bereits in deinem spannenden "Handbuch" geschmökert .
Für mich sind besonders zwei Aspekte interessant. - Wahrscheinlich werde ich meine Polierscheiben zukünftig öfter reinigen und mich mal mit dem Einsatz von WD 40 zur Reinigung, - evtl.
auch Ultraschall, befassen.
Wirklich tolle Tipps - Danke.
Weiterhin guten Schliff !
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #41
Zitat geschrieben von tatze-1

Hauyn gehört in die Vitrine, nicht in Schmuck - auch wenn der Stein geil ausschaut.


Da muss ich widersprechen. Haben immer wieder Kunden, die die Steine verarbeiten. Ob im Feindgold-Anhänger, oder (kein Scherz) Tennisarmband mit sehr teuren Hauyn Cabochons. Auch die kleinen runden Steine finden häufige Anwendung als Halo um einen Hauptstein herum. Alles exzellente Handwerker, und haben bislang auch beim Fassen nicht gejammert.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #42
Zitat geschrieben von GemBen

Peridot ist ziemlich weich, ich glaube 6,5. Da ist Kupfer zu hart.


Sehe ich nicht so. Habe schon weichere Sachen auf Zink und Kupfer gemacht. Auf Zink sogar Hauyn.
GemBen
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GemBen

 ·  #43
Mag sein, ist halt eine Faustregel.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #44
Zitat geschrieben von GemBen

Mag sein, ist halt eine Faustregel.


Die ganzen Schleifereien in Sri Lanka polieren alles auf Kupfer. Vom Hauyn bis zum Saphir.

Zink ist eine der am weitesten verbreiteten Scheiben zur Vorpolitur bei den ganzen Amis. Denke das ist wirklich reine Geschmacksache.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #45
Zitat geschrieben von FabianKneipp

Haben immer wieder Kunden, die die Steine verarbeiten. Ob im Feindgold-Anhänger, oder (kein Scherz) Tennisarmband mit sehr teuren Hauyn Cabochons. Auch die kleinen runden Steine finden häufige Anwendung als Halo um einen Hauptstein herum. Alles exzellente Handwerker, und haben bislang auch beim Fassen nicht gejammert.

das ist halt die Frage, wie viele Steine während des Fassens zu Bruch gingen, oder ob sie einfach nur geklebt wurden. Ich habe selber Faßerfahrung mit Hauyn. Das hat keinen Spaß gemacht.

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