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Bewegungsmechanik für ein Tennis- oder Rivierearmband

 
ritoboc
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ritoboc

 ·  #1
Ich soll eine Tennisarmband mit 0,1 ct-Brillanten in runden GG-Zargen fertigen.
Es gibt in der Fachliteratur (u. a. Brepohl) verschiedene Vorschläge für die Mechanik, die mir aber alle nicht so recht zusagen.

Wie würdet Ihr so etwas machen?

Ich freue mich auf Eure Vorschläge.

ritoboc
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #2
Hallo ritoboc und willkommen im Forum.

Ich würde Kesselketten wie Juwelchain Prong oder Juwelchain Bezel als Meterware nehmen und ein schickes Kastenschloß oder Cliquetschloß anlöten.

Fertige Tennisarmbänder (ohne Steinbesatz) gibt es auch zu beziehen, wüßte hierzu jedoch nur einen Lieferanten.

Rückfrage: Zargen und Krabbenfassungen bzw. Presettings aneinanderlöten würde doch zu steif werden, oder nicht?

Bin jedoch gespannt auf die Tipps und Tricks der mitlesenden Goldschmiede hier im Forum. 😉
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Je nachdem ob die Bewegung quer oder hochkant sein soll. Bei Quer lötest du auf die eine Seite je eine entsprechend große Öse an (in HU haben wir sie sogar eingelötet), und schneidest gegenüber einen entsprechenden schlitz und arretierst die Öse mit einem eingelöteten Stift.
Bei hochkant was wohl eher in Frage kommt, bohrst du gegenüber 2 Löcher, anfasen, und feilst unterhalb einen Bogen. Hier die Zargen leicht abschrägen wegen der Beweglichkeit. Dann lötest du in 1 Loch einen Draht, ziehst ihn durch das Loch der Nachbarszarge, biegst ihn zurück und schlägst ihn in den Bogen der ursprünglichen Zarge und lötest ihn da fest. Überstände innen absägen usw.
ritoboc
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ritoboc

 ·  #4
Vielen Dank, liebes "steinfroilein", für Deine schnelle Antwort und das Willkommen.

Leider bin ich ein furchtbarer Do-it-yourselfer, sogar mit selbstlegiertem Platin habe ich mich bis vor einigen Jahren "vergnügt". Das mache ich aber heute nicht mehr.
Ich habe mich auch schon mit ausreichendem Feingold eingedeckt.
Wenn ich erzählen sollte, wie ich meine Rundzargen fertige, würde sich so manchem hier im Forum der Magen umdrehen. Nur soviel sei gesagt: Es geht sehr schnell und hat bisher bestens gefunzt.
Also, langer Rede, kurzer Sinn: Die Rundzargen habe ich quasi schon und muss sie nur noch passend gelenkig verbinden.

Grüße, ritoboc

P.S.: Aneinanderlöten dürfte ausscheiden, da es dann ein starrer Reif würde, mit Bruchgefahr und ähnlichem. Außerdem wäre die Fertigung des passenden Durchmessers auch recht schwierig, zumindest für meine Fähigkeiten.
ritoboc
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ritoboc

 ·  #5
Zitat geschrieben von Silberfrau
...
Bei hochkant was wohl eher in Frage kommt, bohrst du gegenüber 2 Löcher, anfasen, und feilst unterhalb einen Bogen. Hier die Zargen leicht abschrägen wegen der Beweglichkeit. Dann lötest du in 1 Loch einen Draht, ziehst ihn durch das Loch der Nachbarszarge, biegst ihn zurück und schlägst ihn in den Bogen der ursprünglichen Zarge und lötest ihn da fest. Überstände innen absägen usw.


Danke, liebe Silberfrau, für Deine Antwort.

Es hört sich alles schon recht gut an, ich habe allerdings noch Fragen.
Noch mal zu den Fakten: Der Steindurchmesser beträgt 3 mm. Die Zarge hat also einen Außendurchmesser von 4 bis 4,5 mm.
Innendurchmesser?
Brepohl schlägt z.B. einen vertikalen Ring vor. Da gibt es bei den Zargenabmessungen schon Schwierigkeiten mit der Ringstärke, die mir bei maßstäblicher Zeichnung offenbar wurden.
Welche Stärke sollte denn der Draht haben?
0,6; 0,7 mm?
Unter "Bogen unterhalb" bzw. in der Nachbarzarge verstehst Du vermutlich
Schlitze, die den herumgebogenen Draht unten aufnehmen sollen. Wo allerdings die Überstände abgesägt werden sollen, ist mir unklar.

Gruß, ritoboc
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Die Wandstärke der Zarge machst du so, dass du eine Steinauflage einfräsen kannst und außen noch genug Material zum Fassen stehen bleibt.

Die Überstände, die in die Zarge hineinragen werden bündig abgesägt.
Der Bogen hat ca. 2/3 Höhe der Drahtstärke damit man es unten noch abziehen kann.

Mach doch am besten mal ein maßstabsgleiches Muster in Silber mit 4-5 Zargen, dann kannst du die Abmessungen etc direkt ausprobieren.
ritoboc
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ritoboc

 ·  #7
Aufgrund meiner exotischen Schnellfertigungstechnik sitzen die Brillis schon in der Zarge, bevor die Verbindung mit der Nachbarzarge erfolgt. Gebohrt und gelötet werden müsste also mit gefasstem Stein (haben die bisher mit Abdeckmittel immer klaglos überstanden.
Ich habe aber noch Verständnisprobleme mit dem Bogen. Ist das der untere Teil des Drahtes (bei seitlicher Ansicht des Armbands), der durch die Löcher und dann wieder zurück gezogen wird?
Das würde allerdings Deiner Aussage widersprechen, dass der Bogen "gefeilt" wird.
Fauler Hund, der ich bin, möchte ich lieber kein Muster mit Silber machen, schon gar nicht mit 4-5 Zargen. Ich fange lieber gleich mit 750er GG an. Kann ich immer noch einschmelzen, wenn's nicht passt :-)

Gruß, ritoboc
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
So wie ein Torbogen oder ein Loch mit gerader Öffnung nach unten. Was da missverständlich sein soll versteh ich nicht, in das untere Ende der Zarge einen Bogen einfeilen. Also 2, unter jedem Loch einen. Genau unterhalb des Loches. So breit wie der Draht und ca. 2/3 dessen Höhe. Deswegen musst du auch den Draht ein wenig klopfen, damit du ihn spaltfrei in diesen einlöten kannst.
Wie du mit den vorgefassten Steinen klopfst musst du dir halt was ausdenken.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
wie die Faßtechnik aussieht, wäre aber schon interessant

ich würde eher Stotzen anlöten, die gebohrt werden oder Scharnierabschnitte
und dann am Gegenstück ein Schlitz und 2 Löcher für Stifte sind
ritoboc
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ritoboc

 ·  #10
Liebe Silberfrau,

jetzt ist der Groschen gefallen! Mich hat das Wort "Bogen" in die Irre geleitet, obwohl es natürlich gepasst hat.
Dein Prinzip müsste funktionieren.
Ich möchte gerne aus Stabilitätsgründen einen möglichst dicken Draht nehmen. Vielleicht muss ich auch, um den Draht in die Nut zu kriegen, den Stein erst hinterher einreiben. Müsste auch gehen.
Probieren wir's mal, jedenfalls vielen Dank für Deine Antworten und die Geduld mit mir.

Gruß, ritoboc
Paraiba82
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Paraiba82

 ·  #11
Hi ich würde auch erst am Schluss fassen ist dann einfach angenehmer zu arbeiten.

Tilos Vorschlag ist aber auch gut.

und überhaupt respekt dass du dir das antust !

Gruss Edda
ritoboc
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ritoboc

 ·  #12
Zitat geschrieben von Tilo
wie die Faßtechnik aussieht, wäre aber schon interessant

ich würde eher Stotzen anlöten, die gebohrt werden oder Scharnierabschnitte
und dann am Gegenstück ein Schlitz und 2 Löcher für Stifte sind


Lieber Tilo,

vielen Dank für den Tip mit den Stotzen. Ich teste jetzt erstmals Silberfraus Drahtmethode.

Wenn Du unbedingt meine unorthodoxe Zargentechnik kennenlernen willst, bitte sehr:
Ich gieße einen Rundbarren, drehe ihn auf der Drehbank sauber, bohre ihn auf derselben im passenden Durchmesser an, setzte den Stein ins Loch und klopfe diesen mit dem Fassungsschließer fest. Anschließend wird die Zarge passend per Laubsäge abgeschnitten. Die Drehbank musste ich natürlich nicht extra dafür anschaffen. Nachahmung freigestellt. Es existieren keine Patente darauf :-)

Gruß, ritoboc
Tilo
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Tilo

 ·  #13
ok, das ist ziemlich unkonventionell
ich gehe davon aus, daß du dir ne vernünftige Späneauffangwanne gebastelt hast
was für ne Drehbank konkret?
die meisten haben so viele Nischen, wo sich Späne verstecken können
ritoboc
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ritoboc

 ·  #14
Zitat geschrieben von Paraiba82
Hi ich würde auch erst am Schluss fassen ist dann einfach angenehmer zu arbeiten.

Tilos Vorschlag ist aber auch gut.

und überhaupt respekt dass du dir das antust !

Gruss Edda


Wieso "antun"? Sind ja bloß 33 Zargen und ein Verschluss mit zwei Achtersicherungen :-) Die Dame ist sehr schlank und hat entsprechende Arme. Und ich bin schon im Ruhestand.
Gott sei Dank!

Gruß, ritoboc
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #15
"bloß" ist gut ..... :mrgreen:
Aber von "alten Hasen" lernen wir hier auch gerne dazu.
Wäre toll, öfters mal von Dir zu lesen.
Bist ja scheinbar im Ruhestand, dann müsstest Du ja Zeit dafür haben. 😉
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