Goldschmiedeforum
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Ringe aus Wolfram und Titan

 
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Hallo Flo,

das wird schwer fallen, weil Wolfram sich weder löten, noch haltbar schweißen lässt. Bearbeitet wird es zu den bekannten Formen, meist Drähte, durch Sintern und Schmieden. Chem. reines W ist relativ leicht zu bearbeiten (Härte weich 360 Vickers, hart 500). Schwierig wird es durch seinen extrem hohen Schmelzpunkt, der bei 3410°C liegt. Der Siedepunkt wird bei 5660 Grad erreicht. Wolfram hat, ähnlich wie Titan, die Eigenart bei geringsten Verunreinigungen glashart zu werden. Diese Eigenschaft erschwert die Bearbeitung ganz ungemein. Es wir meist zu Glühfäden verarbeitet, findet als wichtiger Bestandteil der Wig-Schweißgeräte Anwendung, beim Strahlungsschutz hat es eine wesentlich bessere Dichte als Blei, es findet in der Waffentechnik Anwendung als harte und schwere Geschosskerne mit hoher Durchschlagskraft, und es ist als Karbidbildner Hauptbestandteil eines der wichtigsten Hartmetallwerkstoffe: Wolframkarbid (Tungstencarbid).

Schmuck lässt sich aus den vorgenannten Gründen nicht aus ihm anfertigen. Wohl aber aus seinem Karbid. Daraus werden glitzernde, fast diamantharte Dinge geschliffen, die allerdings alle PVD-beschichtet sind und elektrochemisch, wie auch Thermisch sehr empfindlich sind. Eine weitere Gefahr ist die sehr hohe Bruchanfälligkeit Kachelfußboden usw).

Wolfram bekommst Du in Form von WIG-Schweißnadeln in jedem Schweißbedarfs- Fachgeschäft.
macjojo
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macjojo

 ·  #17
Hallo,

beim Fischer gibt es verschiedene Wolfram-Ringe: wie dort beschrieben aus Wolfram und seinem Karbid...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #18
Vollkommen egal wie Fischer die China-Trojaner deklariert:

Sie lassen sich weder ändern, noch löten, noch polieren. Lediglich mit einem schnellaufenden Diamantwerkzeug sind sie bearbeitbar. Außerdem kann man sie auch noch mit dem Laser beschriften. Es ist also für jeden normal ausgerüsteten Goldschmied Ärger angesagt. :-)
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #19
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wolfram ist extrem hart und spröde. Ich kann mir nicht vorstellen das man daraus Schmuck anfertigen kann oder die Form ändern kann.

Titan ist noch relativ gut bearbeitbar, da es in der Härte in der Nähe von Eisen liegt. Nur löten ist schwierig.


kann man Titan tatsächlich löten?
Da wäre ich interessiert auch wenn es schwierig ist
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #21
Löten nur im Vaccumofen. Fugenbreite etwa 2/100 mm, darüber gibts Ärger. Beliebter Pfusch: Erst sputtern oder im stromlosen Bad bekeimen, dann vernickeln und dann mit Silberlot löten. Anschließend Nickel wegätzen.
Mit Argon und induktiver Erwärmung und hochpreisigem Palladiumlot: Innerhalb des sauerstofffreien, bzw -armen Verdrängungsbereichs ware anschleifen und induktiv erwärmen und löten.

Es sind alles keine Verfahren die wirklich Spaß machen. Meist wird auf galvanisierten Schichten gelötet. Für den Schmuckbereich alles ungeeignet. AQngesagtes Verfahren: Schutzgas-Laserschweißen.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #22
Hallo,

Schön zu lesen, dass sich manche für Wolframschmuck interessieren.
Unsere Firma war die erste, welche den Schmuck aus Wolfram erstmals nach Europa importiert hat. Mich hat damals in Asien einfach die Idee sehr begeistert und haben dann auch unsere Designvorschläge den Herstellern vorgeschlagen.
Seitdem bekommen wir nur positives Feedback von unseren Kunden.
Auf unserer Website lifestyle-trends.com gibt es zahlreiche Modelle.

Zum Gast vorhin möchte ich sagen, dass es keinen Ring aus reinem Wolfram gibt. Wenn man vom Wolframschmuck redet, dann meint man immer Wolframcarbid.
Wolfram alleine ist weicher und nicht kratzfest. Wolframcarbid ist sogar teurer als reines Wolfram, weil die Herstellung auch sehr aufwendig ist.

Falls Ihr Fragen habt, stehe ich euch gerne jederzeit zur Verfügung.

Lg
Goldie
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Goldie

 ·  #23
bitte keine URLs als nicknames (siehe forenregeln).

wenn du dich registrierst und regelmässig hilfreiche beiträge für die community einbringst kannst du deine URL gerne die signatur deiner beiträge aufnehmen...

liebe grüsse
martin
lifestyle-trends
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lifestyle-trends

 ·  #24
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #25
Zitat geschrieben von lifestyle-trends.com
Falls Ihr Fragen habt, stehe ich euch gerne jederzeit zur Verfügung.

Ja - ich habe eine Frage: stehst Du zu diesen Angaben?

Ich zitiere aus Deinem Webangebot
"Beschreibung Wolfram

Wolfram ist so hart wie Diamant, und der Glanz wie Platin.

Wolfram ist sehr selten und daher als Schmuck sehr einzigartig. Dieses Material hat die höchste Dichte und Festigkeit im chemischen Element."

Warum ich frage? Weil das nicht stimmt - es ist schlicht falsch! Damit sicherst Du Deinen Kunden Eigenschaften zu, die das Material nicht halten kann. "Tungsten" - im angloamerikanischen Sprachgebrauch ein Synonym für Wolfram - schwerer Stein. Mit seiner Dichte von 19,3 entspricht es dem Gewicht von Gold - ist aber weit davon entfernt, die höchste Dichte zu haben, die hat Osmium (*) mit 22,7!

Die Kunden glauben Dir als Verkäufer natürlich und geben dieses "Wissen" so weiter - bis sie bei mir im Laden stehen. Dann habe ich meine liebe Not, den Kunden über die wahren Begebenheiten aufzuklären. Das kostet Zeit und Nerven - darüber hinaus verunsichert es die Leute. Das wiederum ärgert mich sehr und darum bitte ich Dich, das zu ändern!
lifestyle-trends
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lifestyle-trends

 ·  #26
Hallo,

Danke für die Kritik. Ich werde das weitergeben und prüfen lassen und natürlich, sollte es der Unwahrheit entsprechen ändern.
Es ist aber fakt, das es zur Zeit am Markt kein Metallisches Material gibt, das härter ist als Wolframcarbid. Im Schmuckbereich ist Wolframcarbidschmuck einzigartig. Es ist das einzige, welches seinen Glanz für immer behält und nie zerkratzt. Auch nicht, wenn eine Eisenbahn drüber fährt.
Tilo
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Tilo

 ·  #27
nun muß ich mal "dumm" fragen
wir reden hier doch eh nicht über wolfram-schmuck, sondern über wolframcarbid-schmuck?
davon wird auf der shopseite auch nichts erwähnt
das hat doch eh nur die dichte von 15,63?
oder hab ich was verpaßt und es wird wirklich das metall wolfram zu schmuck verarbeitet
da könnte ich auch 585er gold bewerben mit der höchsten dichte, oder mit der besten reflektionsfähigkeit(ist ja auch silber enthalten) usw

EDIT, hab jetzt doch den hinweis auf carbid gefunden, also was ist denn da mit der ach so hohen dichte?davon abgesehen, daß die ja egal ist und bei titanschmuck oft gerade die leichtigkeit hervorgehoben wird
kaa
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kaa

 ·  #28
Auch bei dem Silberschmuck sind die Beschreibungen sehr verwirrend.. :?
Tilo
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Tilo

 ·  #29
oh, da war ich jetzt sekunden zu langsam
es geht also doch um wolframcarbid, naja bei verkaufspreisen von 35 bei angeblichen preisempfehlungen von 599 euro kann sich jeder verbraucher seinen reim zur glaubwürdigkeit machen
Tilo
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Tilo

 ·  #30
hab da noch was, was meine begeisterung hervorruft:
einen vierfach gefaßten silberring für 14,90
"Ringdurchmesser: 17.5mm (kann bei jedem Juwelier verkleinert oder vergrößert werden)"
na klasse, was kostet das verkleinern noch gleich?

und da wären noch die handgearbeiteten silberohrringe
mit so kleiner kugel an der einen öse, ein schelm, wer da an ein anderes herstellungsverfahren denkt
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