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Materialmenge Ringe schmieden

 
Lara
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Lara

 ·  #1
Hallo zusammen 😊,

für einen Ringschmiedekurs möchte ich 750er Palladium Weißgold (Walzprofil) bestellen (habe bisher nur mit Gelbgold gearbeitet).

Die Ringe sollen 3,7 mm breit und 1,7 mm stark sein (Ringgrößen 57 + 58). Das Walzprofil hat eine Stärke von 3,6 mm. Kann jemand ungefähr einschätzen wie stark das Material beim Walzen in die Breite gehen wird bzw. wieviel Materialzugabe ich brauchen werde?

Habe letzte Woche nach längerer Zeit mal wieder eine Stange für einen Ring (750er Gelbgold) gegossen und gewalzt, dabei ist das Material auf einer Länge von 67 mm ungefähr 1 mm in die Breite gegangen. Würde sich das Weißgold ähnlich verhalten? Dann müsste ich das Material in der Drahtwalze ja wahrscheinlich noch ein bisschen im Querschnitt verkleinern, um dann in der Blechwalze auf etwas mehr als 3,7 mm zu kommen oder?

Lange Rede, kurzer Sinn, ich wüsste gern, wieviel Material ich ungefähr bestellen muss, möchte nicht mit zu großer Materialzugabe arbeiten, da ich nicht weiß, wann ich das Restmaterial wieder brauchen werde.

Herzlichen Dank 😊
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Man kann doch das Gewicht der Ringe ausrechnen und auf das Walzprofil umlegen. Mit einem bißchen Zugabe haut das normalerweise hin. Das Walzverhalten ist von Gelb- zu Weißgold normal relativ ähnlich, ansonsten kann man immer nochmal quer walzen. Sind die krummen Maße der Ringbreite fix in Stein gemeißelt?
Tilo
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Tilo

 ·  #3
ja, lieber mit etwas zu schmal vierkant anfangen und später schräg walzen
wenn einmal zu breit, bekommt man es nicht mehr schmal

welches Endprofil sollen die Ringe denn bekommen?
Lara
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Lara

 ·  #4
Grob ausgerechnet hatte ich es schon, die Walzprofile sind ja nur auch nicht ganz quadratisch im Querschnitt. Aber stimmt, erst schmaler und dann im Zweifelsfall etwas quer walzen wäre natürlich sinnvoll, daran hab ich bei der Berechnung gar nicht gedacht 🤦🏻‍♀️ !! Wollte verhindern, dass es am Ende zu breit wird und man dann zuviel Material am Rand abschleifen muss und das Material dann in der Länge fehlt. 3,7 mm waren gewünscht, ein klein wenig abweichend könnte ich mir aber vorstellen, dass es auch nicht stört. Die Ringe sollen außen und innen etwas bombiert sein.
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Tilo
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Tilo

 ·  #5
und wie wird die Bombierung außen gemacht?
ich würd sowas in einer (deutlich breiteren) halbrundrille der Walze machen, wobei es ja auch noch etwas breiter wird

(davon abgesehn habe ich persönlich noch einige Möglichkeiten mehr: ich mache die Ringe eh fugenlos, kann sie mit Ringwalzen in verschieden stark gewölbte Profile bringen und durch zu groß walzen und wieder etwas zu weit engerdrücken und endgültig auf maß walzen verbreitern. nur schmaler walzen geht nicht. das ist wie mit der Zahnpasta und der Tube
beim seitlichen Pressen von gewölbten Ringen bekommt man innen eine Konkave. das nutzt also nichts
nur rechtkantringe, die nicht zu dünn sind, kann ich mittels starker Press auch schmaler pressen
Lara
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Lara

 ·  #6
Wir haben leider nur eine recht schmale halbrunde Rille, gibt es auch Walzen, die beidseitig Profile walzen 🤔?
Hab bisher die Ringe außen auf der Drehmaschine bearbeitet, was natürlich recht materialintensiv ist 😬.
Fugenlos gießen könnte ich theoretisch auch, habe eine Ringkokille, aber für den Gusskopf bräuchte ich dann noch viel mehr Material. Welche Art von Ringwalze benutzt man da am besten zum Erweitern? Wir haben dieses Teil, arbeite aber selten damit. Da kann man auch nur außen ein Profil einsetzten 🤔.
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Lara
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Lara

 ·  #7
Oder gibt es auch irgendeine Möglichkeit die Ringe ohne so einen großen Gusskopf selber zu gießen 🤔?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Ich gehe davon aus, daß Tilo die Walze auf dem 2. Foto verwendet. Die Dessinwalzen an der Walze auf dem 1. Foto hab ich auch schon ausprobiert, die fand ich klasse (die hier auf dem Foto ist ja eh zu schmal). Die innere Bombierung kann man dann immer noch feilen.

Tilo hat ne Möglichkeit, recht materialsparend zu gießen. Aber normal isses halt so wie es ist. Ein vernünftiger Einguß muß halt schon sein.
Lara
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Lara

 ·  #9
Vielleicht müsste ich mir nochmal bei Gelegenheit andere Walzen zulegen. Könnte man denn wohl den Gusskopf immer wieder verwenden und mit einschmelzen oder wird das Material irgendwann schlechter?
Tilo
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Tilo

 ·  #10
ich gieße in Rotationskokillen
gibt es nicht fertig zu kaufemn. muss man selber bauen
da ist genau gar kein Gusskopf/-kanal notwendig

und als Walze habe ich 2 bessere Konstruktionen(die hier gezeigte taugt prinzipiell nicht viel und ist nur besser als gar keine Ringwalze)

letztlich können die ab Werk nur außen bombieren, für die eine habe ich aber für servicearbeiten auch innenbombierungsröllchen (ich such das Foto nicht raus, ist eh irrelevant, wenn man die Walze nicht hat. R.Weigel hat sowas auch und hier im Forum gezeigt.)

Innenbombierung feilen ist natürlich nur so semi, wenn eine drehbank zur Verfügung steht
und selbst wenn man mit der keine Innenradien drehen kann, so gehts mit dem Schaber freihandgedrechselt dennoch angenehmer als zu feilen
RWeigel
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RWeigel

 ·  #11
Hier der Thread der Ringprofilwalze Marke Eigen(um)bau, mit der man beidseitig bombierte Ringprofile walzen kann.

schmuck-foren/ftopic31536.html


Oder bei mir melden, vielleicht kann ich ja die gewünschten Profile mit meiner Maschine herstellen.

Viele Grüße

Ralf
Lara
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Lara

 ·  #12
Vielen Dank für die ganzen Tipps 😊!! Ich bin auf jeden Fall schonmal ein Stück weiter! Werde mir wahrscheinlich früher oder später noch eine zusätzliche Walze zulegen, ist auf jeden Fall Material sparender, als an der Drehmaschine. Diese hier sieht mir für gegossene Ringe zum Beispiel sehr praktisch aus. Die umgebaute Walze von Ralf sieht ja auch sehr genial aus! Vielen Dank auch für das Angebot eventuell etwas zu walzen ☺, bräuchte etwas Vergleichbares dann aber wahrscheinlich selber vor Ort, damit es auch in einem Ringschmiedekurs verwendet werden kann!
Lieben Dank an alle für die hilfreichen Antworten ☺!!
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Man könnte sich auch einfach ein Zieheisen kaufen im passenden Profil und braucht dann nur noch ne Ziehbank, nachdem der Ring eh aus nem Blechstreifen gefertigt wird und nicht aus einem Stück. Damit ist das Problem auch lösbar. Nicht umsonst hab ich so ne große Zieheisenauswahl.
Tilo
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Tilo

 ·  #14
das wiederum habe ich nicht, also Ziehbank und Ringprofilzieheisen

die verlinbkte kleine Ringwalze ist zwar besser als die vorhandene mit dem Dreh=zuschraubgriff, aber letztlich doch ein zu schwache Konstruktion, da eine 2. Abstützung der unteren Welle fehlt
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Das Profil von diesen Creolen, die ich als Altgoldumarbeitung gemacht habe, ist gezogen.
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