Goldschmiedeforum
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Löten von Farbgoldlegierungen

 
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Guestuser

 ·  #1
Werte Goldschmiede,

ich suche einen Rat zum Verlöten von 2 Goldlegierungen. Ich fertige erstmals Eheringe bestehend aus je 2 750er Roségoldringen und einem dazwischen gelöteten 750er Weißgoldring (in der Mitte) an. Also Ringe, wie man sie schon oft aus maschineller Fertigung gesehen hat, nur dass es meist Gelbgold/Weißgold/Gelbgold ist.

Hier nun mein Hilferuf:
Mir wurde gesagt, ich soll Weißgoldlot strengfließend nehmen.
Dies will aber nicht funktionieren.
Das Lot fließt einfach nicht.
Ich habe zuerst nur mit Abdeckmittel versucht, zu löten. Das kannte ich, habe schon große Platinteile mit Weißgoldlot und Abdeckmittel einwandfrei verlötet bekommen, aber beim Gold ging es wie gesagt nicht.
Habe es auch mit Flussmittel "H" probiert und dann mit größerem Lötrohr.
Mit mehr Hitze funktioniert`s, nur schmort das Roségold offenbar schnell.

Bevor ich noch mehr falsch mache, bitte ich hier um Rat.
Muss ich ein anderes Flussmittel nehmen oder ein anderes Lot?

Vielen Dank im Voraus!

mit herzlichen Grüßen,
Maria
Heinrich Butschal
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Beiträge: 33410
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #2
Das Weißgold hat einen höheren Schmelzpunkt als Gelb oder Roségold. Damit hat auch das strengfließenden Weißgoldlot einen sehr hohen und unter Umständen höheren Schmelzbereich als das Roségold.

Wenn man unterschiedliche Legierungen verlötet muss man sich immer nach der Legierung mit dem niedrigsten Schmelzpunkt richten. In Deinem Fall Roségoldlot streng oder denn es optische Gründe gibt Weißgoldlot zu verwenden dann Weißgoldlot mittel oder Reparaturlot in Weiß zur Not.
Weißgoldlot mittel müsste aber passen und richtig sein.
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Guestuser

 ·  #3
Vielen herzlichen Dank!
Tilo
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Tilo

 ·  #4
ich möchte eindringlich vor rosegoldlot streng warnen
ich hab das schon mal verwendet: einmal und nie wieder: das ist so dicht am schmelzbereich des rosegoldes gewesen(wie ich nachträglich gelesen habe, als ich mir die technischen daten zufaxen ließ), daß ich rückwirkend froh sein kann, daß ich die Trauringe (3farbig) beim der aktion nicht geschmort habe, daß es aber kurz davor war, habe ich beim löten gemerkt
jetzt habe ich rosegoldlot weich dafür
so richtig rot ist das aber auch nicht, sodaß ich es auch für mittelfarbiges 585 nehmen kann, nur nicht bei richtig gelbgold
später habe ich dann das strenge rotgold"lot" verbraucht, indem ich eicheln für grandelschmuck gemacht habe, da habe ich dann das "lot" mit normelem gelbgoldlot gelötet
Mario Sarto
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Dabei seit: 10 / 2006

Mario Sarto

 ·  #5
Zitat geschrieben von Theresa-Maria
Mir wurde gesagt, ich soll Weißgoldlot strengfließend nehmen.
...
Habe es auch mit Flussmittel "H" probiert und dann mit größerem Lötrohr.
Mit mehr Hitze funktioniert`s, nur schmort das Roségold offenbar schnell.

Hallo Theresa-Maria,
Die Arbeitstemperatur von "Braze Tec H" (früher "Degussa H") endet bei 720 Grad Celsius. Das reicht für das streng fließende WG-Lot nicht mehr aus. Du benötigst ein Flußmittel oberhalb dieser Temperatur - "Flußmittel B". Seine Arbeitstemperatur liegt oberhalb von 780 Grad Celsius.

Allerdings benötigst Du schon eine gehörige Portion Erfahrung bei der Kombination strenges WG-Lot und Rosé-Gold. Da ist nur ein winziges Fensterchen von 20 Grad Unterschied!

Besser, Du richtest Dich nach Heinrichs Empfehlung bezüglich der zuerst schmelzenden Grundlegierung.
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