Edelsteine & Perlen
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Sphen Rohsteine

 
Hunsrücker
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Hunsrücker

 ·  #46
Also die von dir genannten kleinen handarbeitden Schürfer machen doch nicht mal 1% der Produktion aus.

Große Minen bzw Konzerne wie Gemfields haben einen enormen Verbrauch an Energie/ Sprit.

Alle relevanten Betriebe leiden unter den hohen Spritpreisen diese schlagen sich selbstverständlich auf das erzeugte Produkt nieder.

Als Monopol bezeichne ich den Einzigartigen Fundort und das meines Wissen alle Minen im Tansanitgebiet an den Staat verkaufen müssen. Dort kaufen darf jeder mit genug Geld, das hat nichts mit einem Verkäufermonopol zutun. Hat aber Einfluss auf den Preis

Asiatische Käufer haben vorallem einen wesentlich größeren Markt und eine Bevölkerung deren Wohlstand wächst und zunehmend solche Luxusprodukte nachfragt werden. Eine höhere Nachfrage führt auch zu höheren Preisen.

Viele berühmte Abbaugebiete bzw. Minen sind einfach ausgebeutet. Ich denke da z. B. an Turmalinminen in Brasilien oder die vielen Rubin vorkommen die keine nennenswert Produktion aufweisen.

Insgesamt sind die neuen Funde seltener geworden.

Die Zeiten wo westliche Käufer die Miner verarschen können und den Preis diktieren, sind hoffentlich vorbei.

Man sollte nicht vergessen das insbesondere diese von Fabian angesprochen kleinst Betriebe viele Todesfälle aufgrund nicht vorhandenen Maßnahmen zur Sicherung der Miner verzeichnen.

Zu diesem Thema gibt es sicherlich verschiedene Ansichten, aber die Preise steigen meines Erachtens nicht, weil die Minenbetriebe aufgrund des Internets Fantasiepreise verlangen. Der Markt ist durch das Internet wesentlich transparenter geworden und Minen können ihre Funde direkt vermarkten. Das ist nur für die vielen Zwischenhändler ein Problem.

Weshalb die Preise steigen hat viele Gründe aber sie steigen!!!
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #47
Deine Aussagen decken sich zu großen Teilen nicht mit den aktuellen Erfahrungen von vor Ort. Vielleicht bist du in anderen Teilen Afrikas unterwegs, aber kaum einen deiner Punkte kann ich in meiner tagtäglichen Arbeit sehen.

Zitat geschrieben von Hunsrücker

Also die von dir genannten kleinen handarbeitden Schürfer machen doch nicht mal 1% der Produktion aus.


Ich vermute mal du hast auf diesem Bereich nicht all zu viel Erfahrung aus erster Hand. Wir kaufen vor Ort in Ostafrika ein. Der offene und damit für Schleifer relevante Rohsteinmarkt wird bei den alluvialen Fundstätten fast ausschließlich durch kleine Schürfer gespeist, zumindest in Tansania und Madagaskar. Die großen Minen vermarkten entweder über Auktionen, direkt an große Konzerne oder schleifen direkt selber. Dieses Material kommt nie bei kleineren Schleifern an. Der Rohsteinmarkt speist sich zu sehr großen Teilen aus genau diesen kleinen Schürfern. Auch im Kongo, Nigeria und Kenia kommt ein beträchtlicher Anteil von kleinen Schürfern. Ausnahmen wie die Tsavoritminen gibt es. Auch die Tansanitminen sind kommerziell betrieben, jedoch ist da die Streuung von großen Unternehmen und sehr kleinen und freien Betrieben sehr groß.

Zitat geschrieben von Hunsrücker


Als Monopol bezeichne ich den Einzigartigen Fundort und das meines Wissen alle Minen im Tansanitgebiet an den Staat verkaufen müssen. Dort kaufen darf jeder mit genug Geld, das hat nichts mit einem Verkäufermonopol zutun. Hat aber Einfluss auf den Preis



Nein, die Minen müssen nicht an den Staat verkaufen aktuell. Mit entsprechender Lizenz können wir direkt in Merelani problemlos kaufen und exportieren. Lediglich Rohware über 2 Gramm darf nicht ausgeführt werden. Größere Kristalle mit schleifbaren Partien allerdings schon.

Zitat geschrieben von Hunsrücker


Man sollte nicht vergessen das insbesondere diese von Fabian angesprochen kleinst Betriebe viele Todesfälle aufgrund nicht vorhandenen Maßnahmen zur Sicherung der Miner verzeichnen.



Starke Behauptung. Kannst du das belegen, oder ist das Hörensagen? Von den Schürfern, von den wir seit Jahren kaufen, sind noch alle am Leben. Die Jungs wissen sehr gut was sie machen, und tiefe Tunnel sind bei den alluvialen Vorkommen nicht die Regel.


Zitat geschrieben von Hunsrücker

aber die Preise steigen meines Erachtens nicht, weil die Minenbetriebe aufgrund des Internets Fantasiepreise verlangen. Der Markt ist durch das Internet wesentlich transparenter geworden und Minen können ihre Funde direkt vermarkten.


Welche Minen vermarkten denn direkt? Große kommerziell betriebene ja, die anderen nicht. Die kleinen Schürfer verkaufen in aller Regel entweder vor Ort an der Mine direkt an lokale Broker, oder aber schicken jemanden in die Städte, um dort an lokale Broker zu verkaufen.

Diese Broker sind zum Großteil auf Instagram und co unterwegs, und sehen die westlichen Preise. Bei den Verhandlungen bekommst du regelmäßig Screenshots von westlichen Händlern gezeigt. Direkt online verkaufen jedoch immer noch die wenigsten, das hat viele Gründe, beispielsweise sind viele Zahlungsdienstleister wie Paypal und co in Afrika nicht verfügbar und auch der Versand ist sehr kostspielig. Einige wenige, die es erfolgreich machen, gibt es aber dennoch.

Die hohen Preise haben sicherlich verschiedene Gründe, jedoch ist die Möglichkeit die Retailpreise einzusehen UND das Verhalten der asiatischen Einkäufer ein ganz wesentlicher Grund dafür.
Im Marktsegment der Big Player sind sicherlich auch gestiegene Energiekosten wie von dir aufgeführt ein wesentlicher Faktor.
Shardana
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Shardana

 ·  #48
Ich denke Fabian weiß schon wovon er redet. Ich bin da nicht so bewandert, habe aber mitbekommen, dass in vielen Ländern Edelsteine schürfen als eine Möglichkeit gesehen wird mit etwas Glück schnell reich zu werden. Was natürlich völlig verständlich ist (in einem armen Land sowieso). Da ist es doch nur naheliegend, dass sich deshalb viele eigenständige Leute mit sehr enthusiastischem Geschäftssinn unter den Schürfern befinden.
Wird Tansanit nicht massenhaft geschmuggelt? Soweit ich weiß funktioniert die Kontrolle nicht so wie sie soll...
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #49
Zitat geschrieben von Shardana


Wird Tansanit nicht massenhaft geschmuggelt? Soweit ich weiß funktioniert die Kontrolle nicht so wie sie soll...


Ohne Ende. Tanzania hatte vor 3 oder 4 Jahren ein komplettes Exportverbot von rohen Edelsteinen für über ein Jahr. Die Verfügbarkeit hat kein bisschen abgenommen in dieser Zeit. Eins der wesentlichen Probleme vor Ort ist die massive Korruption. Selbst heute wo Exporte möglich sind, wird viel über Kenia geschmuggelt. Zum einen wegen fehlender Genehmigungen, zum anderen um sich die Steuern zu sparen, die aber recht moderat sind.
Bei Interesse kann ich gerne mal auflisten, was uns ein legaler Export aus Tansania kostet.

Die Besteuerung liegt bei um die 7% auf den Warenwert. Zusätzlich kommen noch Export Permission und Tasac mit jeweils $100-150 drauf. Luftfracht ist dann der teuere Spaß, mit $500-900. Alles in allem eigentlich zu verschmerzen. Bei Tansanit braucht es noch ein sogenanntes certificate of origin, das auch wieder um die $100 kostet.
Shardana
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Shardana

 ·  #50
Das würde mich interessieren, wenn es nicht zu viel Arbeit bedeutet. Ich kann das natürlich nicht wirklich einschätzen, daher wäre noch interessant, wie es verglichen mit 'typischeren' Steinen gleicher Preiskategorie ist.

Edit: Ist der Post gerade gewachsen oder werde ich müde? :-)
Shardana
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Shardana

 ·  #51
Wie viel Wert in DE hat so eine Lieferung denn ca? 900$ Luftfracht ist ja doch alles andere als billig... Da muss es ja schon eine Menge sein.
FabianKneipp
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FabianKneipp

 ·  #52
Zitat geschrieben von Shardana

Wie viel Wert in DE hat so eine Lieferung denn ca? 900$ Luftfracht ist ja doch alles andere als billig... Da muss es ja schon eine Menge sein.


Die oben genannten Kosten sind Wertunabhängig. Bezahlt man also ob man für $2000 oder aber für $40.000 exportiert. Festzuhalten sei aber, dass man schon seine Rechnungen einreichen kann zur Besteuerung, sind diese aber zu niedrig korrigiert das Ministry of mines diese nach oben. Das heißt die ~7% werden auf den vom Ministerium festgelegten Wert bezahlt.
Shardana
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Shardana

 ·  #53
Ok. wenn man in entsprechenden Dimensionen denkt ist es wahrscheinlich wirklich erschwinglich.
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