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Verlobungsring, platin prinzess, .7 ct

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #31
Zitat geschrieben von SideBob

Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten, das macht mich schon mal ein gutes Stück schlauer.
Ich habe mich natürlich auch im Vorhinein schon etwas über die verschiedenen Diamanten etc. informiert, das geballte Fachwissen hier macht es aber noch etwas durchsichtiger.

Ich habe noch eine kleine Frage: In meiner romantischen Vorstellung ist es so, dass es auch Goldschmiede gibt, die den Ring Schmieden, ohne dabei vorgefertigte Formen zu verwenden. Ich kam über das folgende Video darauf, falls der Link nicht erlaubt ist, bitte entfernen: https://www.youtube.com/watch?v=z8uNmQaZgMY

Herr Butschal hat mir bereits mitgeteilt, dass Platinringe in der Regel in Wachs modelliert und dann gegossen werden.

Hat das vor allem preisliche Gründe (die ich uU bereit wäre zu tragen) oder gibt es weitere Vorteile von gegossenen Ringen bzw. Nachteile von geschmiedeten Ringen?

Vielen Dank für die ganze liebe Hilfe!


Das Modell das Dir vorschwebt hat ein etwas gewölbtes dreieckiges Profil in der Ringschiene. Also muss man eine Stange giessen, walzen und dann dreieckig ziehen. Da Platin sehr zäh ist und gerne im Zieheisen kleben bleibt, benötigt man dafür viel Kraft oder eine motorisierte Ziehbank. In Gelbgold ginge das viel leichter.

Das Profil wird dann zum Ring gebogen, befeilt, geschliffen und poliert. Da im gewünschten Modell die Ringschiene nach unten hin dünner und kleiner wird, hat man viel Feilaufwand und Feilverlust. Oder man ändert, wie Tatze es gemacht hat auf eine gleichmäßig dicke Ringschiene.

Die Ringschiene wird dann unten geschlossen und am besten mit Platinlot gelötet.

Für die Fassung walzt man einen Blechstreifen, biegt ihn zu einem Rohr, lötet es zu und treibt es konisch auf. Dann werden die Krappen frei gefeilt und unten in der Fassung die Gegenstücke eingefeilt dann geschliffen und poliert. Als Auflage wird ein Kreis aus einem Blech ausgesägt, ein Loch in die Mitte gebohrt und die Fassung darauf aufgelötet. Danach wird die Fassung auf die Ringschiene angepasst und fest gelötet.

Es entsteht also viel Arbeit, viel Materialverlust und der Ring hat mehrere Lötstellen. Letzteres ist zwar kein großer Schaden, aber aus einem Guss zu sein, hat ja auch etwas.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #32
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Hat die Schiene so nen trillionartigen Querschnitt?

Jo
tatze-1
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tatze-1

 ·  #33
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Oder man ändert, wie Tatze es gemacht hat auf eine gleichmäßig dicke Ringschiene.

Ich muß dich enttäuschen, meine Schiene hat einen feinen Verlauf in Breite und Stärke. Halt ned krass.
Tilo
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Tilo

 ·  #34
bei mir würde die Anfertigung wie in dem Video passieren
incl. des Schmelzen am Anfang
allerdings ist mir unklar, was er da für schwarze Kugeln mit eingeschmolzen hat
wenn ich selber Platin legiere, dann klassisch mit 4% Kupfer
für Trauringe beziehe ich fertig gemischtes Platin z.B. mit Wolfram drin
da ich aber regional gar nicht im Zielbereich liege, habe ich bisher nichts dazu geschrieben

ja, normal ist aber Guß die übliche Herangehensweise
entweder handgeschnitztes Modell oder am PC erstellt und maschinell ind Kunststoff als Gußmodell umgesetzt
als Handwerker muß ich zugeben, daß letztere Methode halt manchmal deutlich effektiver ist
insbesondere, wenn mehrere gleichartige Sachen gefertigt werden müssen (und weil bei Platin die Löterei nicht so gut funktioniert wie bei Gold, auch wenn man ohne eine Lötfuge unten auskommen kann, wenn man eh oben beidseitig der fassung verbinden muß)
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