Goldschmiedeforum
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Palldium wird porös - Gerücht oder nicht?

 
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Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #16
Ich möchte dann auch noch mal Stellung zu diesen Aussagen beziehen.
Zitat geschrieben von Schmuckburg

Dabei kam es wohl ungefähr zu folgender Aussage:
"Palladium wäre zum einen porös und würde brechen und man könnte überhaupt nicht sagen, wie die Ringe in zwei geschweige in 25 Jahren aussehen, ...

Palladium ist nicht porös, jedenfalls nicht "poröser" als Silber, Gold oder Platin. Palladium ist ein Element.

Alle Edelmetalllegierungen können bei falscher Behandlung zum Brechen neigen oder sogar zur Schmuckherstellung völlig ungeeignet sein.

Wie ein Schmuckstück in Zukunft aussieht, kann niemand vorhersagen. Das liegt allein beim Träger. Das sollte einem schon der gesunde Menschenverstand sagen.


Zitat geschrieben von Schmuckburg
... ob sie sich in Form und Farbe usw. verändern würden, weil man Palladium erst kurz in der Schmuckherstellung einsetzen würde.

Palladiumlegierungen werden seit Jahrzehnten zur Schmuckherstellung verwendet. Vor allem im englischsprachigen Raum ist Schmuck aus Palladiumlegierungen sehr beliebt und "erprobt". Besonders ärgerlich an dieser Aussage ist, dass sie dem Laien suggeriert, Palladiumschmuck könnte ganz plötzlich und unerwartet "zerbröseln", was natürlich nicht der Fall ist.

Zitat geschrieben von Schmuckburg
... Und Palladium sei nicht edel genug."

Palladium ist nach der elektrochemischen Spannungsreihe an Platz vier der edelsten Metalle - Silber zum Beispiel liegt hier erst auf Platz 7, noch hinter Quecksilber (das seinerseits nicht zu den Edelmetallen zählt)!

Zitat geschrieben von Schmuckburg
... woher kommt denn so eine Ansicht??

Das ist die pure Unwissenheit und mangelnde Bereitschaft, sich in seinem Beruf fortzubilden! Darüber hinaus haben wir schließlich Meinungsfreiheit, da kann jeder erzählen, was er mag.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #17
Wobei Gold und Silber ja nun doch wesentlich gutmütiger Fehler verzeihen, als dies bei Platin oder Palladium der Fall ist.

Ich habe hier ja auch eine Grauzone angesprochen, eigentlich darf so etwas nicht sein. Es kann nämlich durchaus vorkommen dass ein Palladium-Guss mit Sauerstoff contaminiert wird. der aber so weit OK ist, dass er die nachgeordneten Bearbeitungsvorgänge überlebt, aber nicht den Gebrauch beim Träger. Und wenn dann -vielleicht erst nach einigen Jahren - ein Bruch eintritt, dann erlebt der arme Goldschmied, der ihn in Ordnung bringen soll, die Hölle. Denn was er vorfindet, ist ein altes Palladiumschmuckstück, welches offenbar morsch und spröde geworden ist. Sieht ja auch so aus. Und darüber spricht er natürlich mit seinem Kunden, Er muss ja schließlich die Krümel irgendwie erklären ;-)

Derartige Fälle passen genau ins Profil und sind grarantiert gar nicht so selten. Ich habe so etwas bereits erlebt, daher kenne ich diesen Sachverhalt aus eigener Erfahrung.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
Wenn Du jetzt noch den Satz:
" Denn was er vorfindet, ist ein altes Palladiumschmuckstück, welches offenbar morsch und spröde geworden ist."

durch:
"Denn was er vorfindet, ist ein altes Palladiumschmuckstück, welches offenbar morsch und spröde gewesen ist."

ersetzt, erzeugst Du keine falschen Assoziationen.

Selbst nach Deinem eigenen Vortrag kann Palladium unterhalb der Schmelztemperatur keinen Sauerstoff aufnehmen und verspröden. Als kann Palladiumschmuck im Gebrauch beim Kunden nicht verspröden, es sein denn er schmölze es selbst ein und machte dabei Fehler. Nur ist es dann kein Schmuck sondern ein Palldiumklumpen.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #19
Das Verhalten, welches Ulli beschreibt, kenne ich sehr gut von Weißgolden aus den 60er und 70er Jahren. Diese Legierungen kamen oft schon mit Defekten aus dem Guss.

Klassisches Beispiel ist hier die Ringweitenänderung, bei der dann plötzlich und ganz unerwartet der Schiene schlecht wurde und sie dann noch sagte: "Jetzt breche ich!"

Darüber hinaus gibt es die sagenumwobene 333 Edelgoldlegierung, die nach einem Urteil (abgedruckt in Technisch wissenschaftliche Grundlagen ...) nach Entnahme aus dem Geschenkekasten zerfallen darf!

All das kenne ich jedoch nicht von Palladium.
Schula
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Schula

 ·  #20
Zitat geschrieben von MaSa

333 Edelgoldlegierung


Du meinst sicher "Edelmessing"... ;-)
Und das rostet ja gerne mal weg, also so ählich wie "Edelrost - stahlfrei"...
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #21
Ich hab momentan einen Palladiumring zur Reparatur, bei dem alle Lötstellen vollkommen brüchig sind, ansonsten ist das Material aber vollkommen in Ordnung.
schmuckburg
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schmuckburg

 ·  #22
Na, also... :D
Der Guss -und wahrscheinlich ausschließlich der Industrielle - ist schuld - das war schon immer meine Verdacht...😉

Aber wenn ich eine Mokumé Gane Schichtung verschweiße und anschließend walze, schmiede verdrehe und andere schreckliche Dinge mit dem Block mach, hätte ich ja wohl jede Versprödung schon längst gemerkt...

Also- nicht mit (bei) mir.

Grüße
Cynthia
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #23
Zitat geschrieben von schmuckburg
Na, also...
...
Grüße
Cynthia

Öh, also ganz ehrlich Cynthia, da habe ich nichts von verstanden. Was willst Du uns sagen und wer ist der Industrielle?
Fragende Grüße
schmuckburg
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schmuckburg

 ·  #24
Zitat geschrieben von schmuckburg
Na, also... :D
...😉

dummer Spruch, wenn der Witz schlecht war, sorry
Zitat

Aber wenn ich eine Mokumé Gane Schichtung...

Also eine Schichtung mit Palladium, würde mir wohl bei den Techniken die bei Mokumé Gane angewendet werden, bei einer Versprödung durch zuviel Sauerstoff während der Verschweißung, sofort auseinanderbröseln.

Also hatte ich das noch nie.

Grüße
Cynthia
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Das mit der Sauerstoffaufnahme halte ich ebenfalls für ein ungeprüftes Gerücht, basierend auf einer uralten Diplomarbeit, die nie methodisch überprüft worden ist.

Bei mir haben Serienuntersuchungen in den 80er Jahren eher den Hinweis auf die Aufnahme von nascierendem Wasserstoff ergeben. Der sorgte dann bei vielen Edelmetallegierungen auch bei Silber für Gasporen im Guss.

Versprödung lag bei den oben genannten Reihenuntersuchung auch eher an Kohlenstoff und nichtmetallischen Verbindungen und nicht an Gasaufnahmen.

Aber egal, irgendein Gas wird es wohl sein und dann nennen wir es eben Sauerstoff damit Frieden ist.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #26
OK, ok,
gegen so viel komprimiertes Expertenwissen bin ich natürlich machtlos. Obwohl ich den heimlichen Verdacht hege, dass sich die wenigsten überhaupt mit dem Thema Palladium ernsthaft befasst haben, geschweige denn Palladium schon mal vergossen haben. Gegen so viel spontan naszierendes Fachwissen kann ich auch nicht anstinken.

Ich danke aber auch denen, die sich bemüht haben dieses Gespräch inhaltsvoll zu führen!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
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