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Historischer Fund oder Fälschung?

 
schmuckmacher
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schmuckmacher

 ·  #1
Hallo liebe Forengemeinde,

heute hat mir ein Kunde ein Stück vorgelegt, welches er für einen mittleren 5-stelligen Betrag kaufen kann.
Als ich mir das gute Stück genauer angesehen habe wurde ich doch skeptisch, deshalb würde ich gerne Eure Meinung einholen.
Könnte es sich hier wirklich um ein historisches Fundstück handeln, oder ist jemandem das Stück als Fälschung vielleicht schon bekannt, oder wird es sogar hundertfach bei e..y angeboten?
Hier ein paar Fakten zum Stück:
Gewicht: 0,9 Gramm
Höhe: ca. 20 mm
Materialstärke: ca. 0,15 mm
Fundort: Griechenland
Es sind Anhaftungen von Mineralien am Stück.
Ein zweites, aber weitaus maroderes Gegenstück existiert auch noch.
Zum Fund gehören noch 108 Goldmünzen auf der Vorderseite laut Kunde eine Biene, auf der Rückseite ein Kreuz, liegen mir aber nicht vor.
Gebt doch bitte einfach mal Eure Meinung ab.
Die Sicherheit über Echtheit, Zusammensetzung und Alter kann natürlich nur gegeben sein, wenn man das Fundstück einer Röntgenfluoreszenzanalyse unterzieht.

Danke für Eure Mithilfe

Thomas
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Luci
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Luci

 ·  #2
Aus welchem Material ist denn das gute Stück?
Das Foto ist etwas merkwürdig: sind es Reste von Feuervergoldung, ist es Messing oder Bronze?
Sind es die letzten 2 Metall, sollte die Patina eigentlich anders aussehen. Pures Gold kann es nicht sein, da sich farblich Gold nie verändert.

Was soll denn das für ein Schatz sein? Es klingt für mich wie eine illegale Ausgrabung - also ist auch der Verkauf illegal und das alles macht die Verkäufer nicht wirklich glaubwürdiger.
Ist es aber eine offizielle Ausgrabung, kann der Verkäufer auch genaue Angaben machen und entsprechende Nachweise liefern. Lieber Finger weg!

PS: Im Zweifelsfalle immer auf's Bauchgefühl hören! Manchmal erkennt man Falsches, ohne verbalisieren zu können, warum. Meine Erfahrung.
schmuckmacher
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schmuckmacher

 ·  #3
Hallo Luci,

ob es sich um eine illegale Ausgrabung handelt kann ich nicht beurteilen, das Stück wurde mir auch nicht zum Kauf angeboten, der Kunde wollte nur meine Meinung dazu hören.
Von der Farbe die sich nicht verändert hat und von gefühlten spez. Gewicht würde ich doch schon auf Gold tippen. (Das Foto ist nicht optimal, Farbe ist schon sattgelb).
Strichprobe oder Span abnehmen ist nicht möglich, da es Papierdünn ist.


Gruß Thomas
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Wenn man in Museen alten Goldschmuck ansieht wechselt die Verarbeitungsqualität und die sichtbare Materialkenntnis über Jahrhunderte und Fundorte oft dramatisch, aber niemals ist früher von Goldschmieden in Gold, einem immer teuren Metall, sichtbar schlampig gearbeitet worden, abgesehen von neueren TV- und Asienschmuck. :-(

Wenn Ihr Euch z.B. die Linien in den angedeuteten Engelsflügeln ansieht, die primitiv wirken sollen aber kreuz und quer gesetzt sind und wie von einem Kind gesetzt aussehen, dann erkennt man eine Touristenreplik auch ohne genaue Kenntnis von Fundort und Zeit.
stefan
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stefan

 ·  #5
hallo,
mich stört vorallem die flaschenform!? alles sieht mächtig nach galvanoplastik aus, bei der man die löcher zum aus"brennen" des kerns brauchte!
die kruste um den hacken hätte ich einem zinn- oder bleihaltigen "lot" zugeschrieben. dann nur noch eine weile in den blumentopf tun ...
stefan
Luci
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Luci

 ·  #6
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal


Wenn Ihr Euch z.B. die Linien in den angedeuteten Engelsflügeln ansieht, die primitiv wirken sollen aber kreuz und quer gesetzt sind und wie von einem Kind gesetzt aussehen, dann erkennt man eine Touristenreplik auch ohne genaue Kenntnis von Fundort und Zeit.

Über die Linien bin ich beim Ansehen auch gestolpert, aber für eine Einschätzung fehlte mir das Wissen.

@ Schmuckmacher: ich weiß, dass nicht Dir die Putte zum Verkauf angeboten wurde. Trotzdem finde ich meine Gedankenkette logisch und darum rate ich Dir - stellvertretend für Deinen Kunden - vom Kauf ab. ;)
schmuckmacher
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schmuckmacher

 ·  #7
Hallo,

vielen Dank für Eure Einschätzungen zu dem guten Stück.
Ich werde dem Kunden auf alle vom Kauf abraten, vielleicht lässt er sich ja noch auf eine Röntgenfluoreszenzanalyse ein, weil’s mich brennend interessiert.
Wie Stefan schon schrieb, war mein erster Gedanke auch Galvanoplastik und wurde ja auch bestätigt. DANKE
Falls es zu einer Analyse kommt werde ich hier sofort berichten.
So long.
Thomas
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