Hochzeit, Ringe & Brautschmuck
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Unteschiedliche Fertigungsweisen von Trauringen

 
Daniel24
 
Avatar
 

Daniel24

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich habe dieses Forum heute gefunden und bin begeistert wie kompetent hier die Fragen beantwortet werden. Deswegen hoffe ich, dass ihr auch mir weiterhelfen könnt.
Meine Freundin und ich möchten schlichte 750er oder 900er Gelbgold-Ringe ohne Stein, Fugen o.Ä.
Ich habe nun raus gefunden, dass es bzgl. der Fertigungsweise der Ringe Unterschiede gibt zwischen den namhaften Herstellern und den "No-name" Herstellern, welche ihre Ringrohlinge von den Scheideanstalten beziehen.
Wie ich es verstanden habe, wird bei den namhaften Herstellern das Gold in eine Platte gewalzt und die Ringe ausgestanzt wohingegen die Scheideanstalten das Gold in ein Rohr ziehen und davon die Ringe abschneiden.
Ergibt sich aus diesen beiden Fertigungsweisen ein Unterschied bzgl. der Qualität, Härte und Robustheit der Ringe oder sind die Unterschiede hier zu vernachlässigen?
Oder anders gefragt: Lohnt sich der Aufpreis der Ringe von einem der namhaften Hersteller?
Gerade weil man die Trauringe ein Leben lang an der Hand hat, möchte ich hier keine Abstriche in der Qualität und Robustheit eingehen.
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21105
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #2
Also ich arbeite seit kurzem auch für einen - was du so bezeichnest - namhaften Hersteller. Bei uns werden die Ringe vom harten, im Strangguß gezogenen Rohr, das wir von der Scheideanstalt beziehen, abgedreht und in Form gedreht bzw. gefräst.

Als Goldschmiedin beziehe ich die Ringrohlinge von einem Trauringhersteller in dem gewünschten Profil. Der wird das wohl auch vom Rohr abdrehen.

Das Endfinish ist bei beiden das Gleiche. Da sitzen entweder ich oder mein Kollege dran und machen die Ringe schön. Ein gewisses Maß an Handarbeit ist also überall dabei. Und gedreht oder gewalzt oder geschmiedet, die Ringe werden alle eher früher als später Tragespuren/Macken aufweisen.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29552
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #3
Zitat geschrieben von Guestuser

namhaften Herstellern das Gold in eine Platte gewalzt und die Ringe ausgestanzt
vs.
"No-name"..... Gold in ein Rohr ziehen und davon die Ringe abschneiden.

interessant
weißt du noch, wo du diese Erklärung und diese Unterscheidung gelesen hast?
und welche Hersteller oder Vertreiber/Shops da als noname konkret genannt wurden?
es stimmt zwar, dass es diese beiden Methoden gibt in der Industrie, aber ich würde die nicht zwischen noname und namhaft einsortieren können, da auch (nach meiner Einschätzung) namhafte Marken die Rohrversion verarbeiten und ich es selbst als Goldschmied von den meisten Marken/Herstellern nicht weiß, welche der Methoden sie verwenden
und ich bin gar nicht überzeugt davon, dass die Blechausstanzmethode wirklich besser ist
würde da jedenfalls keinen Preisaufschlag gerechtfertigt sehen für die Stanzmethode

(nicht wenige Goldschmiede machen noch Ringe aus Band mit löten, was ich allerdings nicht so optimal finde)


ich mache sie auf eine noch nicht genannte Art:
jeden Rohling einzeln gießen mit Rotationskokillenguss ca. in Größe 2/3 bis der benötigten Endgröße und dann Größerwalzen bis zur Endgröße
gibt super Gefüge im Vergleich zu nur (strang/rohr)gegossen
und vielleicht sogar besser als aus nem Blech zu stanzen
meine Preise sind auf dem Niveau von amodoro, also günstiger als Breuning, Fischer, Kühnel, Gerstner usw. usf
Daniel24
 
Avatar
 

Daniel24

 ·  #4
Vielen Dank für Eure Antworten!
Die Stanzmethode wird eben auf der Webseite von Gerstner beschrieben und als Qualitätsmerkmal dargestellt. Die Scheideanstalten wie Heimerle Meule von denen z.B. Auronia ihre Ringrohlinge bezieht beschreiben die Rohr-Methode. Aufgrund der sehr großen Preisunterschiede der beiden Hersteller, dachte ich, muss hier doch ein Qualitätsunterschied vorliegen.
Gibt es dann eurer Meinung nach keinen stichhaltigen Grund warum man hier nicht zum preiswerteren Produkt greifen sollte?
Auf der Seite von Wieland wird u.a. auch gesagt, dass das Aufdrehen des Ringes auf die richtige Ringgröße relevant sei für dessen Härte und dass genau dort Trauringhersteller, welche ihre Rohlinge von Scheideanstalten beziehen, ansetzen um die Kosten zu drücken da die Produktionsabläufe dadurch weniger komplex seien.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29552
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #5
ok, ein Hersteller bezeichnet seine Methode als die Beste
das beweist erstmal gar nichts ;-)
ich sehe es so: die Stanzmethode kann etwas besser sein
allerdings habe ich Zweifel, dass man den Unterschied merkt

Kompromiss: meine Methode
besser als vom Rohr und günstiger als die von Gerstner
preislich zwischen Auronia und den großen Markenherstellern
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 19896
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #6
Ich will hier nicht eventuell vorhandenen geringe Qualitätsunterschiede beurteilen, aber der Hauptpreisunterschied dürfte durch gute Beratung und Service im niedergelassenen Handel, sowie Design auf aktuellstem Stand, zu rechtfertigen sein.
Wir bekommen hier über die Jahre schon hin und wieder Klagen zu hören über Ringe die Gottweißwoher kommen, nicht passen, anders aussehen und Aufwand bei Reklamationen verursachen, muss natürlich nicht, auch bei günstigen Ringen geht in den allermeisten Fällen alles glatt.
Daniel24
 
Avatar
 

Daniel24

 ·  #7
Super vielen Dank für eure vielen Antworten! Ihr habt mir wirklich sehr weiter geholfen! :)
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0