Hochzeit, Ringe & Brautschmuck
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Braut

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #16
Zum einen, eigene Erfahrung aus mehr als 20 Jahren Lohngiesserei, in der ich alles selbst legiert habe (im Schnitt 2 Kilo Gold 5 Kilo Silber pro Woche) und zum anderen bestätigen es auch die Tabellen aller mir bekannten Scheideanstalten, die Halbzeug liefern. Da wird 585 gelb meist mit 120 Shore-Härte und 750 gelb mit 90 Shore-Härte angegeben. Natürlich auch mit Schwankungen und dem Vorbehalt, dass Glühen weicher macht und Verformen härter.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #17
Und ich dachte, wir sprechen hier von qualitativ hochwertigen Trauringen, die fachgerecht hergestellt wurden. Das hat - für mich - nichts mit irgendwelchen Gusslegierungen zu tun.
Hier bin ich raus.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
Was an Halbzeug von Hafner oder Meurle ist nicht fachgerecht? Musst nicht antworten, wenn Du nicht magst.

Zur abwertenden Bemerkung "irgendwelcher Gusslegierungen" mochte ich anmerken, dass sich auch saubere 3-Stofflegierungen in Gelbgold so verhalten wie von mir beschrieben. Das sind dann Naturkonstanten.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #19
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Was an Halbzeug von Hafner oder Meurle ist nicht fachgerecht? Musst nicht antworten, wenn Du nicht magst.

Zur abwertenden Bemerkung "irgendwelcher Gusslegierungen" mochte ich anmerken, dass sich auch saubere 3-Stofflegierungen in Gelbgold so verhalten wie von mir beschrieben. Das sind dann Naturkonstanten.

Oh, da mag ich nochmal!
Das war nicht "abwertend", sondern eine Kritik daran, dass Du hier Äpfel mit Birnen vergleichst. Ich habe zwei Standardlegierungen genannt, damit man eine Grundlage dessen hat, worüber man spricht. Nur so lassen sich "Naturkonstanten" - physikalische Eigenschaften - sauber vergleichen.

Hafner oder Heimerle + Meule und der Begriff "Halbzeug"
Halbzeuge sind, wie der Name vermuten lässt, halbfertige Waren (wie z. B. Ringrohlinge), die nach Belieben weiter verarbeitet werden. Haben recht wenig mit Gusslegierungen zu tun.

Die von Dir angesprochenen Gusslegierungen
Beispiel von Heimerle + Meule
Produkt "127-585" Au 585 Farbe gelb Gusshärte (HV): 120
Produkt "122.750" Au 750 Farbe gelb Gusshärte (HV): 130
Hier der Link zum Datenblatt
Einfach mal lesen, Heinrich.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Stimmt, da hast Du Recht, aber:
Produkt: 629-585 Au 585 sattgelb | rich yellow, Gusshärte (HV): 170
Produkt: 156-750 Au 750 sattgelb | rich yellow, Gusshärte (HV): 150

Es geht auch anders.

Wobei wir nicht genau wissen, welche Zusätze bei allen diesen Legierungen die höhere Gusshärte erzeugen und insbesondere welche Härte sich nach Walzen und/oder Glühen einstellt.

Es ist ein weites Feld und meine persönlichen Erfahrungen sind auch aus dem Durchschnitt hier geschrieben worden. Ulrich hatte sogar mal eine 750er Legierung in Gelb entwickelt die federhart ist und auch so eingesetzt werden konnte mit Shore-Härten deutlich über 200.

Mein Fazit ist jedoch, dass eine weichere Legierung nicht als "nicht fachgerecht" abqualifiziert werden soll. Gold ist eben weich und Härte ist eigentlich nicht gewünscht, ausser in Spezialfällen und Eheringe gehören nicht dazu.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #21
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wobei wir nicht genau wissen, welche Zusätze bei allen diesen Legierungen die höhere Gusshärte erzeugen und insbesondere welche Härte sich nach Walzen und/oder Glühen einstellt.

Eben aus diesem Grund nannte die die beiden Klassiker.

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Mein Fazit ist jedoch, dass eine weichere Legierung nicht als "nicht fachgerecht" abqualifiziert werden soll. Gold ist eben weich und Härte ist eigentlich nicht gewünscht, ausser in Spezialfällen und Eheringe gehören nicht dazu.

Ich bin mir hier nicht sicher, was Du mir damit sagen möchtest.

Reine Edelmetalle werden vom menschlichen Schweiß nicht zerstört oder gravierend angegriffen. Der Grund, warum wie sie gern am Körper tragen. Sie lösen ferner bei den meisten Menschen keine Allergien aus. Leider sind sie in der Regel zu weich, um in Form von Schmuck den tagtäglichen Belastungen standhalten zu können. Um dieses "Manko" zu verringern, fügen wir Zuschlagsmetalle wie Kupfer, Silber und einige mehr hinzu. Dabei versuchen wir, den edlen Charakter des jeweiligen Edelmetalls weitestgehend zu erhalten - gleichzeitig steigern wir aber die Härte und Festigkeit, was - je nach Verwendungszweck - mehr oder weniger erwünscht ist. Ferner können wir die Farben bzw. Grautöne verändern.

Bei einer Fassung für einen empfindlichen Smaragd werde ich sehr wahrscheinlich eine weiche Legierung bevorzugen, bei Trauringen, die tagtäglich getragen werden, eine harte. Mit anderen Worten, ich wähle gezielt aus, welche Legierung bei welcher Verwendung zum Einsatz kommen sollte.

Kannst Du, Heinrich, mit dieser Formulierung leben?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #22
Ist doch akademisch, da keiner weiß, was besagter Trauringhersteller verwendet
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Ich finde es ist noch ein wenig komplizierter. Bei Nadeln zum Beispiel würde ich eine härtere, federnde Legierung bevorzugen.Bei einem Spannring ebenfalls.

Bei einem Trauring bevorzuge ich eine Legierung, die wenig Abrieb hat. Eine harte Legierung bekommt zwar bei Druck weniger tiefe Dellen aber bei Kratzern schilfert mehr Material ab als bei einer weichen und zähen Legierung. Besonders deutlich ist der Effekt, wenn man als Goldschmied feilt. Platin ist da deutlich zäher als Gelbgold und oft 750 auch etwas zäher als 585. Dadurch sind zwar die Dellen tiefer aber der Abrieb geringer.

P.S. Mit Deiner Formulierung kann ich auch gut leben. :-)
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #24
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ist doch akademisch, da keiner weiß, was besagter Trauringhersteller verwendet


Falls Du mit "akademisch" eine geringe Bedeutung bzgl. der Lösung des Problems meinst, dann sehe ich das anders. Beiträge werden auch nach Jahren von vielen gelesen - da können in die Tiefe gehende Betrachtungen hilfreich sein.
Ferner ließe sich feststellen, ob der Hersteller der Trauringe von Tessy eine geeignete Legierung verwendet hat oder nicht (wenn man diesen Aufwand denn betreiben wollte) - was ich dann als Mangel ansehen würde, wenn es nicht so wäre. Und nein, ich würde das nicht glauben wollen, wäre dämlich.

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Bei einem Trauring bevorzuge ich eine Legierung, die wenig Abrieb hat. Eine harte Legierung bekommt zwar bei Druck weniger tiefe Dellen aber bei Kratzern schilfert mehr Material ab als bei einer weichen und zähen Legierung.

Wieder hilft der Vergleich:
585 (208,207) Bruchdehnung: 34
750 (125,125) Bruchdehnung: 45
(Feingold Bruchdehnung: ca. 50)
Und, welche würdest Du hier im Bezug auf Abrieb bevorzugen?

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Besonders deutlich ist der Effekt, wenn man als Goldschmied feilt. Platin ist da deutlich zäher als Gelbgold und oft 750 auch etwas zäher als 585. Dadurch sind zwar die Dellen tiefer aber der Abrieb geringer.

... und wieder: Äpfel und Birnen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Zitat geschrieben von Silberfrau

Ist doch akademisch, da keiner weiß, was besagter Trauringhersteller verwendet


Falls Du mit "akademisch" eine geringe Bedeutung bzgl. der Lösung des Problems meinst, dann sehe ich das anders. Beiträge werden auch nach Jahren von vielen gelesen - da können in die Tiefe gehende Betrachtungen hilfreich sein.
In diesem Zusammenhang bedeutet es hoch wissenschaftlich, auch der Sache angemessen, aber mit geringem praktischen Bezug zur eigentlichen Frage, ja.
Auch bei späteren Mitlesern würde ich nicht unbedingt den Sachverstand voraussetzen, um das Geschriebene zu verstehen, falls doch verfügen diese aber auch über andere Quellen.
Da Juweliere auch nicht immer wissen, was in den Trauringen ihrer Lieferanten drinne steckt, auch für den interessierten Laien, der einen Trauring sucht, nicht unbedingt hilfreich.
Zumal wir uns einig sind, dass die gezeigten Kratzer auf eine überdurchschnittliche Beanspruchung zurück gehen, und es vor allen zielführend wäre, diese abzustellen.

Am besten fand ich übrigens Tilos Vergleich mit der Beule im Auto.
Tessy
 
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Tessy

 ·  #27
Hallo ihr Lieben Leute!

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!

Um es kurz zu machen:

1) mein Verlobungsring ist aus 750er Gelbgold, nicht Weißgold

2) den Verlobungsring habe ich ebenfalls rechts getragen weil er links nicht passte. Nun trage ich ihn selten mal als Vorsteckring. (Daran kann es aber auch nicht liegen, denn der Ring meines Mannes sieht ja genauso aus)

3) ich bin zwar Rechtshänder, aber bin in den wenigen Wochen seit unserer Hochzeit keiner besonderen Tätigkeit nachgegangen. Ich arbeite nicht im Garten, wasche kaum ab, arbeite nicht körperlich und mache auch kein Hanteltraining oder derartiges. Dementsprechend weiß ich wirklich nicht, was ich abstellen soll. Mein Mann trägt ihn sogar nur außerhalb der Arbeit weil er Krankenpfleger ist, und trotzdem sieht sein Ring auch schon so aus...

4) verstehe ich das richtig, dass ich doch zumindest mal fragen könnte ob der Juwelier weiß was der Hersteller da verwendet? Ich verstehe zwar nicht viel von der Materie, aber es scheint fast wie ein Hoffnungsschimmer.

5) ich danke auch allen für ihre lieben Worte bezüglich der Kratzer. Ich weiß auch dass es kein Gemälde zum anschauen ist, sondern ein Gebrauchsgegenstand. Aber ich fand die Abnutzung sehr krass. Wenn andere schreiben "der erste Kratzer/ die ersten Kratzer", denke ich nur daran, dass wir bereits so früh so viele Kratzer hatten dass ich nicht mal den ersten oder die ersten fünf bemerkt habe sondern die erste völlig verkratzte Seite.

Nochmal danke an alle! Ich hätte nie mit so viele Antworten gerechnet!

Tessy
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Ja.

Schließlich stirbt die Hoffnung immer noch als letztes.
Tilo
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Tilo

 ·  #29
läßt sich ein Herstellerstempel neben dem 585 erkennen?
mit Makro fotografiert oder mkit Lupe/Lesebrille vorm Objektiv(/Handy)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Hoffnung worauf?

Auch wenn die Diskussion mit Mario verwirrend schien, Gold und Goldlegierungen sind generell weich im Vergleich zu den meisten, heute gebräuchlichen Alltagsgegenständen. Also weicher als die Nirostaspüle, die Kaffetasse und die Türklinke.

Es gibt leicht unterschiedliche Härten bei unterschiedlichen Farbgoldlegierungen je nach Zusammensetzung und auch bei unterschiedlichen Farbnuancen. Mario findet, dass er als Goldschmied eine härtere Legierung wählen würde, was nachvollziehbar ist, aber weder Stand der Technik ist noch jeder Trauringhersteller macht.
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