Goldschmiedeforum
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Ring aus reinem Rhodium

 
ame
 
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ame

 ·  #16
mich beschäftigt die Frage auch schon sehr lange, wie man einen Ring aus reinem Rodium bekommen könnte.
Die Antwort "Rhodium ist nicht zur Schmuckherstllung geeignet!" will ich nicht akzeptieren! (und halte sie auch für unqualifiziert, zumal jegliche Begründung fehlt.)
die andere Antwort hier ("zu Anlagezwecken gibts neuerdings auch Barren") hat mich damals ebenfalls beschäftigt und zu dem Schluss gebracht, dass es dann doch sehr wohl möglich sein müsse.

Natürlich sollte man nicht erwarten, dass ein Goldschmied gestalterisch eingreifen und das Metall biegen oder beliebig bearbeiten kann. Aber ein ganz simpler Bandring - maximal noch einen Stein eingesetzt - warum bitte sollte das denn nicht gehen?

Warum mich das Thema fasziniert:
Ein rhodinierter Ring ist in meinen Augen "mehr Schein als Sein". Man sieht Rhodium, aber innen ist etwas anderes (wenn auch Gold) - für mich etwas wie eine Mogelpackung.
Zufrieden wäre ich nur, wenn der Ring massiv aus dem besteht, was man außen sieht - Rhodium ... und nichts anderes.
Tilo
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Tilo

 ·  #17
ganz einfach:
du kaufst einen Unzen-Barren
https://www.edelmetall-handel….odium.html

und gibst ihn mir und ich probiere mal damit, ob die von Wikipedia beschrieben eigenschaften: etwas härter als feingold oder Platin, aber durchaus schmiedbar, zutreffen
ich säg ihn längs durch
die beiden Streifen bieg ich dann zu je einem halben Ring und die beiden Verbindungsstellen müssen dann geschweißt werden. darum werde ich einen Freund mit Laserschweißgerät bitten
dann noch die letzten hochstehenden Beschriftungen des Barrens abfeilen und der einfache bandring ist fertig
der ist natürlich nicht dick genug für einen Stein, aber da finden wir eine Lösung
ein schmaler dünner Streifen wird zur Fassung, der Ring durchbohrt und die fassung reingesteckt und unten umgebördelt oder wieder verschweißt
logisch steht die Steinfassung etwas hoch, aber beim Design hast du dich ja flexibel gezeigt
alternativ einige kleine Diamanten einfassen in einer Linie oder Karee oder so

alternativ den 100g-barren als Basis nehmen
ich säge daraus eine Art Unterlegscheibe
und die wird dann zum Fingerring gestülpt
(Verfahren wie bei Münzringen)
spart die 2 Schweißfugen
Tilo
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Tilo

 ·  #18
PS: wenns dumm läuft, lässt sich das Rhodium aus dem Unzenbarren trotz Argonzufuhr nicht schweißen

dann greift halt Plan B, der Versuch mit dem 100g-Barren
wobei ich grad gesehen habe, dass der Unzenbarren schon eine Breite von 24mm hat und auch für die Scheiben-Stülpvariante reichen sollte
insofern würde ich das jetzt als Plan A vorziehen und das mit dem Schweißen aus 2 Streifen als Plan B, wenn das Rhodium reißt beim Stülpen

wenn das auch schiefgeht, was ich nicht hoffe, würde es langsam Zeit, einzusehen, das das vielleicht doch etwas kniffelig ist, und sich einen hersteller zu suchen, der vielleicht in der Weltraumraketenbranche oder für Höchsttemperaturindustrieanwendungen Spezialteile aller Art auch aus Rhodium fertigen kann
der nimmt dann vielleicht auch die Reste der beiden Barrenversuche in Zahlung
ame
 
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ame

 ·  #19
danke Tilo, das finde ich schön, dass jemand wie Du positiv denkt und gleich einen konstruktiven Vorschlag beisteuert. da sollten mal jene mit "geht nicht" ne Scheibe abschneiden.
ich geh davon aus, dass Du das hinbekommen würdest, aber es ist dennoch nicht das, was ich mir vorstelle.

Vor Jahren habe ich "Rohrabschnitte" (Ring-Rohlinge, bei denen ich Innen- und Außen-Durchmesser, wie auch Breite vorgegeben habe) bei einem Händler erworben und diese mit einer kleinen Drehbank noch minimal ins richtige Maß gedreht (und geschliffen und poliert).
mir ist es wichtig, dass es keine Nahtstelle hat, sondern von Anfang an "aus einem Guss" ist.
Als zweites: klar kann ich nicht die reinen Materialkosten ansetzen, aber die Investition wäre mir in der Form auch zu hoch, da ein erheblicher Teil des Barrens Verschnitt wäre. (Millionär bin ich keiner, nur wie andere ein Liebhaber des Besonderen; 100g für einen vl. 25g Ring?).
Drittens wäre mir unwohl beim Schweißen, da hatte ich mir auch schon meine Gedanken gemacht. Was weiß ich, ob beim Schweißen nicht Moleküle oxydieren(?).

PS.: (zu Deinem 2.post/Idee)
Auch vielen lieben Dank nochmals für den 2. konstruktiven post; Du scheinst jemand zu sein, der Wege findet, wo andere gleich aufgeben.
damals habe ich meine Recherche gestoppt und dachte mir, dass irgendwann vielleicht mal ein kleiner, dicker Barren (grad in der Größe eines Rings) auf den Markt kommt oder aber ein gewerblicher Anbieter, der die Möglichkeit hat, bei so hohen Temperaturen zu gießen.
(In den USA fand ich sogar mal eine Website, die einen Rhodium-Ring, wie ich ihn mir vostelle, im Portfolio auswies - meine EMail-Anfrage wurde jedoch nie beantwortet.)
Tilo
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Tilo

 ·  #20
Zitat geschrieben von Guestuser


Vor Jahren habe ich "Rohrabschnitte" (Ring-Rohlinge, bei denen ich Innen- und Außen-Durchmesser, wie auch Breite vorgegeben habe) bei einem Händler erworben

du meinst irgendwas aus Buntmetall oder Edelstahl? oder evtl. Silber?

für Rhodium gibts sowas aber nicht

und wenn du einen Rhodiumring haben willst ohne einen Unzenbarren zu verwenden und danach vielleicht 65% als Bruchstücke und Späne übrigzubehalten, dann musst du einen rhodiumverarbeitenden Spezialtechnikhersteller finden, denn keine schmuckherstellende Firma hat die Technologie, Rhodiumpulver verlustfrei zu einem Ring zu schmelzen oder anfallende Späne direkt für die nächste Produktion zu verwenden

oder gar, wie es heutzutage üblich ist, zu einem Rohr strangzugießen, von dem dann Abschnitte als Ringe abgedreht werden

ich habe einen gangbaren Weg gezeigt
dein Argument bzgl. zu teuer wegen nur 1/4 des barrens im Ring ist eh zu kurz gedacht: bei jedem Konsumgut ist nur ein Bruchteil des Gesamtpreises der Preis des eingesetzten Materials
dazwischen sind Handelsmargen diverser handelsstufen
auch bei Edelmetallschmuck in Gold und erst recht in Silber ist das so
die würden hier wegfallen, weil nur meine Arbeit zu zahlen wäre
wenn du Ringpreis nahe Rhodiumpreis haben willst:

ähm, wie sag ichs freundlich:
das wird nicht klappen!
niemals!
wer solch Wunsch hat, sollte nicht mit begrenztem Budget argumentieren
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ame

 ·  #21
die Rohrabschnitte waren einer aus Weißgold, der andere aus Platin. (Gold damals spottbillig bei 400€, Platin viel teurer als heute bei 1500€; Rohling von Scheideanstalt jeweils ca. 20% über EK; +Drehmaschine ca. 1000€. hat nichts mit "professionell" zu tun, sondern lediglich zu einem vertretbaren Preis etwas ganz persönliches(!), selbst gemachtes zu schenken. heraus kamen auch nur ganz simple Bandringe, aber meine Lebensgefährtin hat sich dennoch sehr gefreut.)

wie Du anmerkst: "rhodiumverarbeitenden Spezialtechnikhersteller finden" - ich fand keinen.

Dem Eingangspost von Monti kann ich nur beipflichten und ich glaube, das wäre ein gewaltiger Markt. Goldschmieden gibt es wie Sand am Meer, bei Platin wird's schon schwieriger. Aber reine Rhodiumringe kann keiner (meines Wissens).
Wenn ich nur Ahnung hätte und in dieser Branche wäre ... aber ich wüsste nicht mal im Ansatz, welche Uni oder Scheideanstalt man da einbinden müsste um diesen Markt bedienen zu können; und selbst wenn, könnt ich das auch nicht abwickeln. Für Raritäten jedoch gibt es immer einen Markt; es müsste sich nur jemand finden, der so etwas gießen kann.
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ame

 ·  #22
Dein Wink mit dem Zaunpfahl:
"ähm, wie sag ichs freundlich:"
"wer solch Wunsch hat, sollte nicht mit begrenztem Budget argumentieren"
Ja, natürlich hast Du recht - aus Deiner Sicht.

keine Frage, die Arbeit eines Goldschmieds muss bezahlt werden. Hab schon auch etliche andere Juwelierarbeiten gekauft, jeweils für ein mehrfaches des Materialwertes. War völlig ok, "leben und leben lassen" und ein Juwelier muss auch überleben. Pfennigfuchser bin ich sicher nicht. Einen Rohling kann ich mir in diesem Fall jedoch noch leisten, ein fertiges Produkt würde hier mein Budget übersteigen. Wenn Du selbst von solch einen Ring träumst (mit versteuertem Lohn und nicht absetzbar bezahlen musst), kannst Du mich sicher verstehen, wenn Du kein Millionär bist.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Das mit der Unze kaufen und daraus einen Ring drehen, dürfte die preiswerteste Variante sein. Die Anfrage nach einem Ring aus Rhodium hatte ich schon mehrfach, als ich einen Preis ab 20.000,- genannt hatte, war das in der Regel erledigt. Dabei ist das günstig gerechnet, wenn man Material + MwSt rechnet, dann bleibt fast nichts für die Verarbeitung. Und die ist wirklich aufwendig, zumindest aufwendiger als Gold oder Platin.
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Guestuser

 ·  #24
hallo Heinrich,
20 T € - oder mehr ... nachvollziehbar, wenn man den aktuellen Preis von etwa 12,5 T € ansetzt, da kann man nicht meckern.
2019 lag er bei 3500 €
2018 bei 1900 €
2016 bei 690 €
(davor teurer).

das Problem sehe ich darin, dass es wohl keiner herstellen bzw. verarbeiten kann/konnte (beschäftige mich schon seit Jahren damit).
Angenommen 2018 hätte mir jemand einen Rohling für 3800 € angeboten - sofort hätte ich zugeschlagen!

Natürlich bin ich keine übliche Klientel; es gibt Menschen, die gehen zum Juwelier und kaufen - egal, was auf dem Preisschild steht. Dennoch: wer bietet denn wirklich einen reinen Rhodiumring an? Ich vermute, es gibt keine Hersteller.
Angenommen, der Rhodiumpreis würde wieder auf 1800 € fallen. Wären 3600 € (=200%) nicht akzeptabel, wenn es nur um einen Rohling geht?
Für gut Betuchte dürften auch 8 oder 10 T weniger das Problem darstellen.

"Die Anfrage nach einem Ring aus Rhodium hatte ich schon mehrfach" - was die These des Bedarfs bestätigt.
Eine super Wertanlage ist es auch (1800% in 5 Jahren).
Ihr seid die Profis; ich will hier nur meine Gedanken beisteuern und den Eingangspost unterstützen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Man kann nur zum aktuellen Preis kaufen und nicht zu vergangenen Preisen. Und heute kostet eine Unzenmünze in Rhodium über 15.000 €
Die muss der Kunde vorfinanzieren und bekommt dann die abgefrästen Teile/Späne zurück. Ein Verlust von mindestens 10% ist nicht unüblich.
Ob das eine gute Anlage ist, zeigt sich erst in dem Moment, wenn man sie wieder realisieren will.

Die Familie "hätte", ist immer die theoretisch reichste der Welt. Hätte ich damals nur.....

Ich bin jedoch sicher, dass, wenn Rhodium günstiger als Platin wäre, niemand nach einem Rhodiumring fragen würde. Materialtechnisch spricht kaum etwas dafür. Es ist immer die Faszination der hohen Preise, die die Menschen hier hintreibt.
Zitat geschrieben von Guestuser

....

das Problem sehe ich darin, dass es wohl keiner herstellen bzw. verarbeiten kann/konnte (beschäftige mich schon seit Jahren damit).
Angenommen 2018 hätte mir jemand einen Rohling für 3800 € angeboten - sofort hätte ich zugeschlagen!
...


Verstehe ich nicht, warum hast Du dann 2018 keine Unzenmünze gekauft? Daraus kann doch fast jeder Goldschmied, der eine Drehbank hat, einen dünnen Ring rausdrehen.
ame
 
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ame

 ·  #26
danke für die Antwort, Heinrich.
"Ich bin jedoch sicher, dass, wenn Rhodium günstiger als Platin wäre, niemand nach einem Rhodiumring fragen würde."
Vl. hast Du recht, ich bin dennoch anderer Meinung. Seit Jahren (schon vor 2016) suchte ich nach einem reinen Rhodiumring. Der Eingangspost war 2018, auch da gab es noch akzeptable Preise.
Die "Faszination der hohen Preise" ist das eine, das "Einzigartige" und "Pure" aber, was Menschen wie mich treibt.

Ich fände es schön zu sagen "der Ring, den ich Dir schenke, ist nicht einfach nur rhodiniert ... er IST durch und durch pures Rhodium!"

Warum rhodiniert man einen Ring: doch wegen der Farbe. µm-Schicht, nicht mehr. eben "Mogelpackung".
Hätte ich einen reinen Rhodium-Ring, dann könnte man da Ecken und Kanten reinhauen, und es wäre überall noch pures glänzendes Rhodium; nicht so bei einem rhodinierten Ring, den man von Zeit zu Zeit nach-rhodinieren muss.

"Verstehe ich nicht, warum hast Du dann 2018 keine Unzenmünze gekauft?"
Mir ging es nicht um Investition (beim Platinring war es eine Fehlinvestition, monetär gesehen).
Aber natürlich hätte ich 2018 (und vorher) einen Rhodiumring gekauft, war nur nirgends zu haben.

"Daraus kann doch fast jeder Goldschmied, der eine Drehbank hat, einen dünnen Ring rausdrehen."
Ein "dünnes Ringlein"? Mit Verlaub, ich stelle mir schon einen richtigen "Ring" vor, also bspw. etwa 8 mm breit und 5 mm dick; und zudem ohne Schweißnaht.

Du hast recht mit "hätte", aber Fakt ist doch, dass wenn eines Tages der Rhodiumpreis wieder fällt, vmtl. noch immer kein Mensch in der Lage sein wird, voll gegossene Rhodiumringe herzustellen.
Du sagst doch selbst, dass Du genügend Anfragen hattest. Nur weil Rhodium teuer ist?
Menschen zahlen für einen Bikini von Monroe Millionen, nur, weil er selten ist.
Juweliere gibt es wie Sand am Meer. An den Schaufenstern laufen meine LG und ich zwischenzeitlich achtlos vorbei (mögen die Arbeiten noch so schön sein).
Ich glaube, da geht es vielen wie mir: was zieht, ist das "Exclusive, das, was es sonst nicht gibt". Seien es die mit Swarowski-Steinen besetzten Skier, die bei der Abfahrt eh niemand sieht, oder aber ein reiner Rhodiumring.
Es ist wie mit dem Luxus-Slip. Es geht nicht darum, dass es andere wissen - man erzählt es auch niemand; aber es verleiht einfach ein saugutes Gefühl, für sich selbst zu wissen, was man anhat. Und dafür gibt man Geld aus.
(sry, wenn das etwas ausschweifend war)
Imari
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Imari

 ·  #27
Hm, über die Definition, und damit den Sinn und Unsinn, von Luxus und Exklusivität könnte man nun stundenlang diskutieren. Fest steht aber eines: jede Goldschmiede-Arbeit in jeder Preislage ist ein Unikat und damit exklusiv.

Außerdem: welche zarte Frauenhand will eigentlich so ein Ringmonster (8mm Breite u. 5mm Dicke!) unbeschwert im Alltag tragen? Vor allem, wenn man es in einem Notfall nicht mehr vom Finger bekommt. Da kann ich nur warnen! Ich hatte bei einer Brandverletzung einen sehr schmalen Ring gerade noch rechtzeitig abziehen können und bin seither von den dicken Dingern kuriert. O.k., kann man natürlich auch als normales Lebensrisiko betrachten, wenn einem die Exklusivität das wert ist.

Gegen Experimentier-Lust und die Auslotung des Machbaren ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, aber hinter dem eigenen Horizont gibt es noch eine Menge exklusiver, wunderbarer Einzelstücke zu entdecken.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #28
Zitat geschrieben von Guestuser

danke für die Antwort, Heinrich.
"Ich bin jedoch sicher, dass, wenn Rhodium günstiger als Platin wäre, niemand nach einem Rhodiumring fragen würde."
Vl. hast Du recht, ich bin dennoch anderer Meinung. Seit Jahren (schon vor 2016) suchte ich nach einem reinen Rhodiumring. Der Eingangspost war 2018, auch da gab es noch akzeptable Preise.
Da ga es keine Rhodiumringe so wie es heute keine im Angebot gibt. Da gab es aber Barren und Münzen aus denen man Ringe drehen lassen kann.
Zitat geschrieben von Guestuser

Die "Faszination der hohen Preise" ist das eine, das "Einzigartige" und "Pure" aber, was Menschen wie mich treibt.

Ich fände es schön zu sagen "der Ring, den ich Dir schenke, ist nicht einfach nur rhodiniert ... er IST durch und durch pures Rhodium!"
Was ist daran schön, wenn der Rhodiumpreis wieder fällt und der Ring optisch nicht anders aussieht als einer aus Platin oder Edelstahl oder Weißgold?
Zitat geschrieben von Guestuser


Warum rhodiniert man einen Ring: doch wegen der Farbe. µm-Schicht, nicht mehr. eben "Mogelpackung".
Nur dann wenn die Grundfarbe nicht ausreichend weiß ist. Bei Platin oder Weißgold mit ausreichend Palladium legiert, ist das nicht nötig. Bei Silber dient es als Anlaufschutz.
Zitat geschrieben von Guestuser

Hätte ich einen reinen Rhodium-Ring, dann könnte man da Ecken und Kanten reinhauen, und es wäre überall noch pures glänzendes Rhodium; nicht so bei einem rhodinierten Ring, den man von Zeit zu Zeit nach-rhodinieren muss.
Siehe oben, es gibt Alternativen, die den Vorteil haben gut bearbeitbar zu sein.
Zitat geschrieben von Guestuser


"Verstehe ich nicht, warum hast Du dann 2018 keine Unzenmünze gekauft?"
Mir ging es nicht um Investition (beim Platinring war es eine Fehlinvestition, monetär gesehen).
Aber natürlich hätte ich 2018 (und vorher) einen Rhodiumring gekauft, war nur nirgends zu haben.
Ringe gibt es nicht aber Barren, aus denen man Ringe drehen kann.
Zitat geschrieben von Guestuser


"Daraus kann doch fast jeder Goldschmied, der eine Drehbank hat, einen dünnen Ring rausdrehen."
Ein "dünnes Ringlein"? Mit Verlaub, ich stelle mir schon einen richtigen "Ring" vor, also bspw. etwa 8 mm breit und 5 mm dick
Warum kommt diese Ansage jetzt erst? 8 mm breit ist ok, da braucht man eben einen großen und dicken Barren, aber 5 mm dick ist untragbar, das werde ich Dir nicht anfertigen.
Zitat geschrieben von Guestuser
und zudem ohne Schweißnaht.
Schweissen, wie Tilo es vorgeschlagen hatte, erzeugt keine Schweissnaht die man sehen oder fühlen könnte. Der gesamte Ring wird sowieso anschließend abgeschliffen und poliert. Das ist eine falsche laienhafte Vorstellung. Das Grundmaterial wird verflüssigt und verbindet sich, aber das ist der gleiche Vorgang wie beim schmelzen des Grundmetalles und das muss ja auch mal geschehen, wenn man aus dem Pulver, das beim Scheiden entsteht, einen festen Körper erzeugen will. Die Schweissverbindung bei Tilos Variante wird man nicht sehen oder finden können. Das ist nicht wie bei Stahlblechschweissen wo es geringe Unterschiede in der Materialeigenschaft an der Schweisstelle gibt oder die Schweissnaht sogar unbearbeitet stehen bleibt.
Zitat geschrieben von Guestuser


Du hast recht mit "hätte", aber Fakt ist doch, dass wenn eines Tages der Rhodiumpreis wieder fällt, vmtl. noch immer kein Mensch in der Lage sein wird, voll gegossene Rhodiumringe herzustellen.
Doch man kann herstellen, aber es übersteigt das Budget und damit ist das Angebot gestorben.
Zitat geschrieben von Guestuser

Du sagst doch selbst, dass Du genügend Anfragen hattest. Nur weil Rhodium teuer ist?
Menschen zahlen für einen Bikini von Monroe Millionen, nur, weil er selten ist.
Juweliere gibt es wie Sand am Meer. An den Schaufenstern laufen meine LG und ich zwischenzeitlich achtlos vorbei (mögen die Arbeiten noch so schön sein).
Ich glaube, da geht es vielen wie mir: was zieht, ist das "Exclusive, das, was es sonst nicht gibt". Seien es die mit Swarowski-Steinen besetzten Skier, die bei der Abfahrt eh niemand sieht, oder aber ein reiner Rhodiumring.
Die Exclusivität hat auch ihren Preis und bei den bisherigen Kunden passt der halt nicht ins Budget. Kann ja noch kommen, ich würde mich freuen.
Zitat geschrieben von Guestuser

Es ist wie mit dem Luxus-Slip. Es geht nicht darum, dass es andere wissen - man erzählt es auch niemand; aber es verleiht einfach ein saugutes Gefühl, für sich selbst zu wissen, was man anhat. Und dafür gibt man Geld aus.
(sry, wenn das etwas ausschweifend war)

Ich suche immer noch nach dem Rhodiumringkunden der dafür auch das passende Budget eingeplant hat. Wie schon geschrieben, bisher haben alle abgesagt. Ich biete halt die Drehvariante an und weis nicht ob die Umformungsvariante von Tilo Erfolg haben wird oder Risse erzeugt. Tilo bietet ja dafür die Experimentvariante an deren Ausgang mich ebenfalls sehr interessieren würde. Rhodium ist eben nicht bekannt dafür, wie Gold oder Platin oder Silber, gut umformbar zu sein. Nach meiner Kenntnis ist es eher spröde und daher für die klassische Schmuckbearbeitung eher ungeeignet.
Tilo
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Tilo

 ·  #29
ame, ich werd langsam sauer und deshalb schreib ich lieber nichts mehr dazu
nur eine Anmerkung: man sollte nicht ständig von sich auf andere schließen und das dann als unumstößliche Tatsache darstellen

Heinrich: es gab mal Rhodiumunzenmünzen? ist mir nicht bekannt und läßt sich nicht ergoogln
einzige "Münze" war wohl diese 1/25Unzenmedaille(Agenturprägungspseudomünzlein) https://www.goldpreis.de/news/…-entdeckt/
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #30
Zitat geschrieben von Imari

Hm, über die Definition, und damit den Sinn und Unsinn, von Luxus und Exklusivität könnte man nun stundenlang diskutieren. Fest steht aber eines: jede Goldschmiede-Arbeit in jeder Preislage ist ein Unikat und damit exklusiv.

Außerdem: welche zarte Frauenhand will eigentlich so ein Ringmonster (8mm Breite u. 5mm Dicke!) unbeschwert im Alltag tragen? Vor allem, wenn man es in einem Notfall nicht mehr vom Finger bekommt. Da kann ich nur warnen! Ich hatte bei einer Brandverletzung einen sehr schmalen Ring gerade noch rechtzeitig abziehen können und bin seither von den dicken Dingern kuriert. O.k., kann man natürlich auch als normales Lebensrisiko betrachten, wenn einem die Exklusivität das wert ist.

Gegen Experimentier-Lust und die Auslotung des Machbaren ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, aber hinter dem eigenen Horizont gibt es noch eine Menge exklusiver, wunderbarer Einzelstücke zu entdecken.


Da bin ich völlig bei Dir, Charlotte.
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