Edelsteine & Perlen
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Hobbyschleifer: der Kugelschliff - kugelrund mit Bohrung

 
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #16
Falls sich jemand unter dem immer noch fuktionierenden Schrotthaufen nichts vorstellen kann: Es ist eine selbstgebastelte Kugelschleifmaschine, mit der bis zu 14 Kugeln gleichzeitig geschliffen werden können. Das Ding macht allerdings einen Höllenlärm. Bauzeichnung auf Anfrage...
uhu
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #17
Sodele, jetzetle wird mir einiges klarer. Unten ist die "Wanne" in der die Vorkugeln eingelegt werden, die Schrauben sind zum Festmachen von dem Teil, was daneben liegt und dann läuft die Maschine sozusagen rund?

Wie kamst Du denn auf die Idee?
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #18
Vor etwa 30 Jahren gab es noch die Firma EDUS. die sehr schöne Maschinen baute. Die konnte ich mir aber nicht leisten. Also habe ich mir eine Achse drehen lassen, unten eine Spitze dran, die als Nadellager diente. Weiter oben ein Gewinde zum Befestigen einer Masterlap, darauf eine grobe SiC-Topfscheibe. An dem Gehäuse kann ich eine Käfigplatte in der richtigen Höhe befestigen. Passend dazu wurde die Andruckplatte mit PVC- Stempeln gearbeitet. Unten im Gehäuse ist ein Buchenholzklotz als Lager. Mit Hilfe der Holzlatten und ein paar Gummiringen wird Druck aufgebaut und das Ganze in einem Bohrständer fixiert und die Bohrmaschine an der oben herausstehenden Achse angeschlossen. Natürlich darf man eine Wasserkühlung vermittels eines Infusionsschlauches nicht vergessen und auch nicht den Wasserablauf. Als Ausgangsmaterial für die Kugeln dienen grob vorgesägte Würfel. Man schaltet die Bohrmaschine auf niedriger Drehzahl ein und hält sich die Ohren zu. Wenn die "Kugeln" anfangen einigermaßen rund zu laufen, kann man die Drehzahl erhöhen. Von Zeit zu Zeit sortiert man die weniger gelungenen aus. Sie kommen später nochmal dran. Mit einer feineren Scheibe kann man die Steine rund und fast fertig schleifen. Den Rest erledigte ich mit der Trommel.
Lohnen tut sich dabei nur der Spass an der Freude...
uhu
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Titel: EDUS3.doc
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #19
Die Erklärung paßt gut zu osirisgems eingestelltem Video-Link. Andere Machart aber gleiches Prinzip.

:super:

Zitat
Lohnen tut sich dabei nur der Spass an der Freude...
Das ist eh das A und O an der Edelsteinschleiferei... 😉
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #20
Hallo Uhu,

du hättest Erfinder werden sollen. Der Beitrag von Ulrich zu seinem Besuch bei dir 2011 passt da super gut.

Ich ziehe mal wieder meinen Hut.

Herzliche Grüße
Cap
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #21
Ich hätte es noch billiger machen können mit einer Gewindestange aus dem Baumarkt, befürchtete jedoch, dass die Masterlap nicht rund laufen würde. Außerdem hat man mir das Teil aus rostfreiem Stahl gemacht zu einem sehr fairen Preis. Wahrscheinlich hat man gedacht: der arme Irre...
uhu
Danke für die Blumen, Cap!
gabrielfrom
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gabrielfrom

 ·  #22
Zitat geschrieben von manfred
Zu der Kugel hab ich jetzt mal nur diese Bilder gefunden,es hat immerhin eine Stunde gedauert bis ich sie fertig hatte.Es lohnt sich also nicht wirklich solche Arbeiten zu machen.Aber es macht halt Spaß.
Aus einem gesägten Würfel als Ausgangsform.Die Kanten und Ecken etwas abschleifen,dann auf dem Schleiftopf solange schleifen bis alles rund ist,polieren und bei Bedarf bohren.
Manfred


und wo kann man so ein Gerät zu kaufen ?
würde mir auch eine zu beschafen um ein Bernstein
zu schleifen ein Paar Kugeln zu bekommen.
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #23
gabrielfrom,
diese Kugelschleifmaschine oder die diamantierten Schleifröhrchen kann man nicht kaufen - die sind selbst gebastelt. Für die Röhrchen braucht man ein Lötrohr zum Hartlöten und ein wenig Handwerkszeug. Aber Hartlöten muß man können...Die fertigen Röhrchen kann man auch in eine Handbohrmaschine schrauben und sie damit betätigen. Aber Vorsicht! Waagerecht betreiben, damit kein Kühlwasser in den Motor kommt.
Für die Kugelschleifmaschine braucht man eine Achse, auf der eine Masterlap befestigt werden kann zur Aufnahme der Schleifscheibe. Die lässt man sich am besten drehen. denn sie soll rund laufen. Den Rest habe ich aus Abfall zusammengebastelt.
Statt der diamantierten Schleifröhrchen kann man auch ganz normale Röhrchen aus Eisen, Kupfer oder Messing verwenden. Man muß dann nur Siliziumcarbidkörnung mit etwas Wasser draufschmieren. Das ist allerdings eine ziemliche Sauerei, weil einem das Meiste davon dann bei der Arbeit um die Ohren fliegt. Dafür konkurrenzlos billig...
Frohes Schaffen!
uhu
gabrielfrom
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gabrielfrom

 ·  #24
Zitat geschrieben von stoanarrischer uhu
gabrielfrom,
diese Kugelschleifmaschine oder die diamantierten Schleifröhrchen kann man nicht kaufen - die sind selbst gebastelt. Für die Röhrchen braucht man ein Lötrohr zum Hartlöten und ein wenig Handwerkszeug. Aber Hartlöten muß man können...
uhu


oh je, zimlich schlechte Nachricht :(
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #25
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #26
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #27
Hinweis zum Kugelschleifen:
Die Altvorderen haben Kugeln am gerillten SiC-Rad geschliffen. Etwas unterhalb der Mitte des Rades wird eine Auflage angebracht, ganz dicht vor dem Rad. Die vorgeschliffene Kugel wird mit den Fingern oder einem Stückchen halbierten Bambusrohr an das Schleifrad herangeführt. Bei richtigem Druck und Winkel fängt die vorgeschliffene Kugel an zu rotieren und schleift sich - wenn man es kann - in kürzester Zeit zur absolut runden Kugel. Zum Feinschleifen werden Scheiben anderer Körnung verwendet und zum Schluss auf Filz oder in der Trommel poliert. Sehr billige und schnelle Methode, wenn man es kann. Eine teure Diamantprofilscheibe braucht man also nicht einmal...
uhu
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #28
Hier noch eine weitere Billigmethode:
In ein Stück Besenstiel oder dicken Buchenholzdübel drechselt man ein halbrundes Loch, etwas größer als der Durchmesser der vorgeschliffenen Kugel. Dieses "Stützholz" wird mit der Kugel gegen das SiC -oder Diamantrad in einem Winkel von etwa 45° geführt. Niedrige Drehzahl und die ganze Breite der Scheibe ausnützen, da sich das Diamantrad sonst schnell in der Mitte abnutzt. Reichlich Wasserkühlung. Die Kugel muss "spinnen". Ist sie rund, kann man auf Gummitrommeln mit feineren Schleifbändern fertig schleifen. Bei Berstein darauf achten, dass das Material nicht heiß wird, sonst springt es oder verformt sich. Drehzahl!.
uhu
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #29
Ich finde die Tipps hochinteressant, damit kann man doch was anfangen.

Wenn das aber alles zu aufwändig ist, gibt es ja bestimmt auch noch Dienstleister, die das machen können .
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #30
[b]Zirkonhead,
ich habe mir den Spaß gegönnt und ein Stützholz gebastelt und die Sache in natura ausprobiert.
Meine Erfahrungen: man muß die Kugeln schon sehr gut vorschleifen, um sie zum Rotieren zu bringen.
Man muß kein senkrecht stehendes Rad nehmen sondern es geht auch die grobe Scheibe auf der Facettiermaschine. Dabei kriegt man den Stein sogar schneller zum Spinnen, denn der Stein bewegt sich ja nach unten und bekommt so leichten Kontakt mit der Scheibe und wird nicht vom Stützholz gebremst. Die Höhlung im Stützholz muß aalglatt sein. Etwas Flüssigseife hilft. Was mich am meisten verblüfft hat, war die Tatsache, dass der Steinabtrag sehr langsam vor sich ging. Da gehen die Schleiftöpfe mit SiC schneller und die diamantierten noch viel schneller. Mit den Töpfen kriegt man die Kugeln auch viel besser rund, besonders Steine mit Härteunterschieden. (Bei Bernstein nicht relevant).
Ohne Erfahrung und Übung hat man wohl (wie immer) mit dem Stützholz keine guten Chancen.
uhu
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