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Anfertigung eines Weissgold Anhängers

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #31
Bei schlampigen und fehlerhaften Ausführungen stimmt das natürlich was Ulrich schreibt. Aufgrund von Preisdruck ist das natürlich nicht allzu selten.

Bei Reparaturen macht diese Fassart auch enorme Schwierigkeiten. Auch da hat er Recht.

Das soll nicht verwirren, denn es ist ein Teil der Wirklichkeit aber nicht die Ganze.

Es gibt auch ordentliche Arbeit bei denen die Steine sehr passgenau eingesetzt werden und Gussverfahren bei denen die Kerben ausgegossen werden.

Das hält sehr zuverlässig und ist bei Ohrschmuck, Broschen und Anhängern auch robust genug für den Alltag. Van Cleef & Arpels hat Schmuckstücke schon 1905 so hergestellt und sehr viele sind bis heute einwandfrei erhalten geblieben.

Bei den von mir abgebildeten Ringen habe ich zum Schutz die Flächen vertieft gesetzt. Denn Ringe werden doch deutlich häufiger irgendwo angeschlagen.

P.S.
Was man natürlich auch machen kann wäre die Ecken der Diamanten ein wenig abzuschleifen so dass eine kleine Lücke entsteht durch die eine Krappe geführt werden kann, die dann jeweils 4 Steine gleichzeitig hält.

Das wäre dann auch reparaturfreundlicher im schlimmsten Fall.
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 ·  #32
Guten Abend mitteinander!
Ich wollte gerade auf Ulrich's Feedback antworten, mir kam aber Heinrich zuvor.
Da wir hier ja ziemlich neu sind, moechte ich erstmals das Fachwissen & die Professionalitaet dieses Forums anerkennen.
Generell stimme ich Ulrich zu, aber wie schon anderweitig erwaehnt, ist dies nur Teil der Wirklichkeit. Natuerlich hat das "invisible Setting" (wie auch andere Fassungen) seine vor und Nachteile. Aber es gibt natuerlich dazu (qualitaetsmaesssig) auch verschiedene Ausfuehrungsarten. Und wie schon von Heinrich erklaert, bei sorgfaeltiger Ausfuehrung, sollte es, speziell bei Anhaengern, Broschen & Ohrringen keine Probleme geben. Wir haben mehr als 15 Jahre Erfahrung mit "invisible Setting" und wuerden sogar soweit gehen und 2 Jahre Garantie, auf das Herausfallen von Steinen geben!
Wir moechten mit den ganzen Diskussionen niemanden verunsichern, sondern nur objektiv abwaegen was machbar (oder auch nicht) ist.
Ohne der Entscheidung Toni's vorgreifen zu wollen, vielleicht ergibt dieser potentielle Auftrag ja auch die Moeglichkeit, einer internationalen Kooperation..?! Lassen wir den Kunden entscheiden, wir sind dazu flexibel & offen..!
MfG
Elicia _anonymisiert_
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #33
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #34
@ _anonymisiert_: Gebt Ihr denn die Garantie auch dann noch, wenn das Schmuckstück erhitzt wird, so dass ein evtl. benutzter Kleber beseitigt wird?

Das Hauptproblem ist ja nicht das Fassen der Steine, sondern deren vorbereitende Ausführung. Bei Korunden kann man die Kerben unter der Rondiste noch ganz gut korrigieren, oder auch selbst anbringen.

ABER: Bei Diamanten ist mir lediglich eine Adresse in Israel bekannt, die derartige Manipulationen an Diamanten vornehmen. Da alle Steine andere Maße und Winkel haben, das Ganze auch noch wahnsinnig präzise sein muss, ist schon mal die erste Schwierigkeit. DaDie Zweite ist die, dass diese Leute erst ab 10 Karat tätig werden. Da es in unserem Fall sehr viele, wenn nicht sogar zig unterschiedliche Größen gibt, müsste man also zuerst einmal mit dén Leuten verhandeln, damit man letztendlich nicht 100 Karat oder noch mehr nehmen muss, um einen einzigen Anhänger bestücken zu können. Normalerweise ind solche Steine immer ganz exakt genau so groß und haben zwei oder vier Einkerbungen. Ebenfalls ganz exakt die Gleichen.

Aber das mag ja noch klappen. Jetzt kommt aber die zweite Falle: Hier handelt es sich nicht etwa um Quadrate, sondern um Trapeze!!!

Punkt drei: Ich habe schon oft Diamanten in der Hand gehabt (und auch gefasst) die aus den Fassungen gefallen waren, oder aber nachgeliefert wurden. Die mit dem Laser eingeschnittenen Kerben auf der Unterseite waren größtenteils derartig flach, dass ein Stein überhaupt nicht befestigt werden KONNTE! Da hilft dann nur noch Klebstoff und UV. Es ist nämlich keineswegs so, dass die schlampigen Fasser an dem Dilemma schuld sind. Viele dieser Steine lassen sich nichtfassen. Und selber nachschleifen, fällt bekanntlich aus.

Wenn man Gefahren aus der Praxis kennt, dann kann man sie auch zutreffend beurteilen. Das sind aber alles noch kleine Probleme, solange es sich nicht um Diamanten handelt. Mit ihnen wachsen die Schwierigkeiten in ungeahnte Dimensionen. Aber ich habe nichts dagegen, wenn es jemand besser zu wissen glaubt und sich an dem Problem versuchen will. :)

Noch einmal: Auch Fassungen mit Mittelsteg, oder Heinrichs Variante mit Krappen (Achtecksteine) sehen super aus, wenn sie präzise gemacht sind und die Steine präzise geschliffen wurden. Die müssen nämlich alle speziell geschliffen werden.

Aber wenn Heinrich im Gussverfahren das Problem bereits erfolfreich bewältigt hat, dann wäre doch eigentlich alles klar, oder nicht? Er kann doch wunderbar gießen! Bleibt allerdings immer noch das Problem der Steine.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #35
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 ·  #36
Guten Morgen!
- wenn das Schmuckstueck erhitzt wuerde um evtl. (nicht?!) vorhandenen Kleber zu beseitigen, das wuerde den Diamanten aber ueberhaupt nicht gut tun... :)

Spass beiseite, man sieht das Ulrich & Heinrich absolute Fachmaenner sind und alle angesprochenen Punkte sind korrekt und ergeben einen Sinn.
Die aufgefuehrte Alternativen, sind auch machbar und wuerden sicherlich den Halt der gefassten Steine erhoehen.
Der Kunde hatte aber in diesem Falle nach einem "invisible Setting" angefragt, das war der Ausgangspunkt und sofern dies sorgfaeltig ausgefuehrt, ist dies machbar & ergibt normalerweise auch keine Probleme.
Wenn er sich dann jedoch nach Anbetracht aller Vor- und Nachteile anders enscheidet, dann ist dies auch voellig okay.
Nochmals zum Anhaenger & 'invisible Setting", dies ist fuer uns kein Neuland oder Versuchprojekt, wir machen dies schon seit mehr als 15 Jahren und sind auch in der Lage Kompromiss-Loesungen vorzuschlagen. Jeder einzeln (von Ulrich & Heinrich) aufgefuehrte "Problem Punkt" ist korrekt...! Eine der Haupt-Schwierigkeiten, nachschleifen & evtl. Vertiefung der Fassrille, ergeben sich jedoch hier, im Edelstein- & Schmuckzentrum Bangkok, nicht..!
Ich hoffe nun wir haben Toni, nicht zu sehr verunsichert, wie immer er sich dann am Ende auch entscheiden mag 😉
MfG,

Elicia _anonymisiert_
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 ·  #37
Vielen Dank für all euere Beiträge.
Das klingt alles viel komplizierter als ich es mir vorgestellt habe. Ich wollte den Anhänger eigentlich schon so haben wie ursprünglich geplant, falls es aber wirklich so problemhaft mit der Verarbeitung und Qualität sein sollte, wie einige Beiträge hier angedeutet haben, werde ich wahrscheinlich überhaupt davon abstand nehmen, einen Anhänger anfertigen zu lassen. Werde mich dazu anderweitig noch weiter erkundigen.
Bedanke mich recht herzlich für all die Unterstützung.
MfG
Toni
Tilo
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Tilo

 ·  #38
wenn schon diese komplizierte Faßart, dann im wenig mechanisch belasteten Anhänger!
als Ring sehn wir alle das noch viel gefährdeter
oder eben, wie ich schon ganz am Anfang des Themas empfahl, mit Pavee-gefaßten runden Steinen umranden lassen, ähnliche Wirkung und haltbar und bewährt
einen Bruchteil der dadurch gesparten heftigen Anfertigungskosten würde ich in gescheites Material investieren: Platin
Weißgold ist doch am Ende immer Krampf, der nur durch Rhodinierung (Überzug!) so wirkt, wie es der Kundengeschmack eigentlich erwartet
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #39
Hallo Toni,

Ulrichs Betrieb macht halt auch viele Reparaturen und da kommen halt die schlechteren Verarbeitungen überproportional häufiger auf seinen Werktisch. Das verändert die Sichtweise.

Tilo stimme ich zu. Wirtschaftlicher und reparaturfreundlicher wäre eine Fassart bei der ein kleiner Steg oder eine Krappe, sei sie noch so klein, über die Diamanten herausschaut die die Steine dann sichert.
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 ·  #40
Hallo Toni,

Du klingts ja sehr pessimistisch, ich denke das all die Befuerchtungen, doch nicht ganz so begruendet sind.
Es wurden verschiedene Optionen der "Fass-Moeglichkeiten" (Heinrich & Tilo) aufgezaehlt. Alle erwaehnten Ausfuehrungen, sofern sorgfaeltig gemacht, schauen toll aus!
Du hast dich aber anscheinend auf das "invisible Setting" festgelegt (warum eigentlich?). Die Nachteile wurden hier zu Genuege diskutiert! Gibts eigentlich auch Vorteile?
Es ist 100% korrekt, "das Invisible" ist die Schwierigste und Empfindlichste Fassart. Alles Gesagte stimmt! Aber auch das, wenn es richtig ausgefuehrt wird, gibt es (normalerweise) keine Probleme!
Ich persoehnlich, wuerde es in etwa, so darstellen... Ich moechte mir einen Ferrari kaufen, mir wurde jedoch ein Gelaendewagen empfohlen, da der Ferrari nicht gelaendetauglich ist! Ist dies ein Nachteil?
Falls es hilfreich ist (?), koennen wir Dir auch evtl. Referenzen geben, von Firmen in Deutschland, welche Erfahrung im Verkauf, und alles was danach kommt, in Bezug auf "invisible Settings" haben...
Wuensche einen guten Abend,

Elicia _anonymisiert_
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #41
Vorteile:
Das insvisible setting hat optische Vorteile wenn kräftig-farbige Edelsteine verwendet werden, weil man dann eine wunderbare, große Fläche in einer Farbe bekommt die durch nichts andersfarbiges gestört wird.

Bei weissen Diamanten mit Weissgold/Platin und gelben Diamanten oder anderen gelben Edelsteinen mit Gelbgold verschwindet der Vorteil.

Nachteile:
Höherer Arbeitsaufwand und Kosten. Deutlich höherer Reparaturaufwand.
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 ·  #42
Danke Heinrich!

Es ist schoen eine ausgleichende Gewalt, in einem Pool von Haifischen zu haben... :D
Liebe Gruesse,

Elicia _anonymisiert_
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 ·  #43
...ich glaube aber auch man sollte sagen "dieser" anstelle von "der" Vorteil...
😉
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #44
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 ·  #45
...ich bin kein Experte der Materie, aber vielleicht hat dies auch mit weiblichen instinkten zu tun? Ich wuerde sagen, es spiegelt eine wunderbare funkelnde Flaeche, ohne stoerende Erhebungen und Materialien...
Macht das Sinn und kann man das so akzeptieren?
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