Blautopas, Aqua oder Synthetisch ?

Hallo ricknick,
anhand eines Fotos läßt sich Deine Frage nicht seriös beantworten, Edelsteinbestimmung per Internet ist eine heikle Angelegenheit. Eine "Topas"-Synthese (richtigerweise synth. Spinell) läßt sich recht einfach anhand der deutlichen Fluoreszenz erkennen (zur Not reicht dafür schon ein Geldprüfgerät, gibt´s beim Conrad ab € 5.-), ansonsten kann Deine Frage am sichersten ein Refraktometer beantworten, da der Stein ja weit genug aus der Fassung herausragt. Topas Lichtbrechung n =1,609 - 1,633 und Beryll etwas geringer mit n = 1,565 - 1,591. Bei Doppelbrechung und Dispersion sind die Unterschiede von Beryll und Topas relativ gering, u.U. sogar deckend, also wenig belastbar.
Von der Machart schätze ich, das Dein Ring aus einer Zeit stammt, in der die synth. Spinelle in Mengen verarbeitet worden sind.
Uli

auch wenn ich mich jetzt weit aus dem fenster lehne: ich wette, das ist ein synthetischer spinell.

die farbe ist typisch und außerdem werden üblicherweise weder aquamarine noch topase so geschliffen.

herausfinden lässt sich das ganz einfach:
entweder mit einem chelsea filter: synth.spinell wird deutlich rosa (bestrahlter topas wird übrigens auch rosa, aber viel weniger deutlich).

die andere methode ist etwas umständlicher: zwei polfilter (aus dem fotoladen) gekreuzt halten, so dass sie (fast) kein licht mehr durchlassen. den stein zwischen die filter (auf den unteren filter) legen, von unten beleuchten und dabei drehen (ohne die filter zu drehen). aqua und topas sind doppelbrechend und wechseln bei drehung zwischen hell und dunkel.

synth. spinell ist prinzipiell einfachbrechend (und sollte daher bei drehung dunkel bleiben), zeigt jedoch immer eine sogenannte anomale oder spannungsdoppelbrechung. das äußert sich in einem charakteristischen "wellenförmigen" auslöschungsbild.

siehe: http://www.gemmologie.at/mediaCache/KURZINFO_Nr22_267672.pdf

@ wiener edelsteinzentrum
vielen Dank für die ausführlichen Informationen und Ihrer Mühe.
-Auch hier wird klar warum meine "Hobbyfotos" bei weiten nicht reichen können
und trotzdem nicht ganz sinnlos meine Anfrage, da ja doch (auch in der Vergangenheit bei ähnlichen Anfragen ) die hier vertretenden Fachleute eine grobe Einschätzung abgegeben haben die mir sehr weitergeholfen hat. Hierfür nochmals vielen Dank.

Spätestens der Link veranschaulicht ein Teil der Schwierigkeiten zur eindeutigen Bestimmung.

Der Tipp mit dem Chelsea- Filter macht mich wieder "gierig". Wie ich ergoogeln konnte ja bereits um die 40.-€ zu haben. Obwohl ich es auch nicht überbewerte. Verspreche ich mir Jedoch hiervon auch als Leie vom Raten zu einer guten Möglichkeit zur Grobeinschätzung oder sogar zum Ausschluss einiger "Steine" zu kommen.
Kurz, ich werde mir einen Bestellen - ist spannend
Gruß

und was habe ich wieder gelernt :roll:
Das schönste Werkzeug hilft nicht, wenn mann keine Ahnung hat.

ja, ich bin auch überzeugt, dass Sie recht haben.
Ich habe zwischenzeitlich eine anderes Schmuckstück mit einer Synthese, welches sich beim Filtern genauso verhällt/aussieht.
Danke