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Schmuckdesign: Software 3Design und Matrix

 
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fledermaus
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fledermaus

 ·  #1
Hallo,

setzt jemand bereits das Programm 3Design von der Firma Vision numeric zum Schmuckdesign ein?

Wie zufrieden seid ihr damit?

Ich habe außerdem gehört, dass zum Betrieb der CAD-Software Matrix eine kontinuierliche Internetverbindung erforderlich ist. Könnt ihr das bestätigen?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Matze
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Matze

 ·  #2
Hi

ich schließe ich da der fledermaus an, denn ich bin auch neu auf dem Gebiet des virtuellen Schmuckdesigns. Würde mich auch sehr interessieren!

MfG
Matze
Goldie
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Goldie

 ·  #3
wenn euch das thema interessiert und ihr noch ein bisschen geduld habt, dann könnt ihr hier bald mehr infos dazu bekommen. in unserem journal wird es demnächst (zumindest wenn nichts dazwischen kommt) ein special über solche programme geben.

uli ist ja in sachen CAD und prototyping für schmuck schon lange ein alter hase und hat sich schon vor einiger zeit bereit erklärt einen hübschen beitrag zu diesem thema für unser journal bereit zu stellen.

da ich mich auf der inhorgenta zudem mit jemanden von 3design getroffen habe, kann ich als fortsetzung des specials bald mehr detailinfos zu diesem programm im journal veröffentlichen.

dauert aber noch ein klein wenig...

lg
martin
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Hallo zusammen,

man kann nicht alle Programme einsetzen, alle paar Monate kommt was Neues raus und die Sachen sind sündhaft teuer. Aber nicht genug damit: Bis man mit einem solchen Paket wirklich fit ist, vergehen lange Jahre. Wir haben Delcam Jewelsmith, Artcam und Rhino mit einigen Plugins und noch ein oder zwei weitere Programme und Render. Das reicht in jeder Beziehung, auch von der Ausgabenseite her.

MATRIX ist eigentlich nichts Besonderes, baut auf Rhino auf, ist grafisch aufgepeppt und bietet eine ganze Menge "vorgekauter" Lösungen. Das führt dann im Allgemeinen dazu, dass Beginners sich der Fertigen Bestandteile bedienen und alles sieht dann aus wie MATRIX :mrgreen:

Dabei kann das Programm sehr viel mehr, aber es ist halt verführerisch, so einen schönen Baukasten zu haben.

Die Möglichkeiten die wir mit unserer Software haben, erreicht M allerdings bei weitem nicht. Aber dazu ist es auch nicht gemacht. So wie es ist, eine Klasse Sache, allerdings durch seine einfachen und leistngsfähigen Werkzeuge, verführt es zur Bequemlichkeit.

Ich weiß auch nicht genau, ob es immer am Netz hängen muss, könnte es mir jedoch vorstellen, es braucht nun mal vieeeele Datenbanken.
Matze
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Matze

 ·  #5
Hi,

das hört sich ja schonmal supi an! Da bin ich ja mal schon auf den Beitrag im Journal sehr gespannt!

@Ulrich: Könntest du denn ein gutes Programm für Einsteiger auf diesem Gebiet empfehlen?

MfG
Matze
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
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Guestuser

 ·  #7
Hallo Herr Wehpke,

"MATRIX ist eigentlich nichts Besonderes"
Ich Arbeite seit 2005 mit Matrix und im Jahre 2008 mit Matrix 6 und ich kann Ihnen sagen das es das leistungsfähigste Werkzeug der Geschichte ist.
Ist aber natürlich nur meine Meinung.

"Ich weiß auch nicht genau, ob es immer am Netz hängen muss, könnte es mir jedoch vorstellen, es braucht nun mal vieeeele Datenbanken"

Ich möchte Sie nicht angreifen, aber ich glaube das Sie keine Ahnung haben.



Gruß, Zuschauer
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Sehr geehrter Herr Zuschauer,

abgesehen einmal davon, dass Sie noch nicht einmal den Mut aufbringen Ihren Namen zu nennen, ist Ihnen offenbar nicht bekannt, dass es sich bei MATRIX keineswegs um ein eigenständiges CAD-Programm, sondern um ein Plugin für die veraltete 3-er-Version von RHINO handelt. Es gibt zwar inzwischen Matrix für RHINO 4, aber auch dieser Sachverhalt war Ihnen mit Sicherheit unbekannt. So viel zu Ahnung.

Was die Qualität Ihrer Arbeiten mit den Programmen angeht, kann ich im Gegensatz zu Ihnen nicht beurteilen was Sie können oder ob Sie überhaupt Ahnung haben.

Wie auch? Von Ihnen ist zumindest hier im Forum keine einzige Arbeit bekannt und hinterlegt. Aber mit etwas mehr Courage werden Sie uns bestimmt nicht nur Ihren Namen nennen, sondern auch einige Ihrer besten Arbeiten zeigen. Man darf also gespannt sein! :-)
Goldie
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Goldie

 ·  #9
@matze und alle anderen:

habe vor lauter hick hack hier ganz vergessen auf den beitrag über 3design bei uns im journl zu verweisen: journal/beitraege/2008/1211362368.html

übrigens, ebenfalls im journal ulis vorwort zur folgenden beitragsreihe "von der idee bis zum fertigen schmuckstück": journal/beitraege/2008/1212567176.html


zum hick hack zw. uli und unserem zuschauer:
ich muss uli die stange halten - der weiß sehr wohl was er tut und hat einen namen und ruf auf diesem gebiet. ulis einwurf, nämlich von unserem zuschauer bislang nur contra gehört zu haben aber noch nichts produktives gesehen zu haben ist auch nicht von der hand zu weisen,

daher:

@ herr zuschauer, oben hast du deine meinung kund getan.
jetzt folge doch ulis höflicher bitte diese mit greifbaren ergebnissen und fundierten wissen zu stützen, oder aber mache künftig einen bogen um dieses forum, denn hier ist nur konstruktive kritik erwünscht.

liebe grüsse
martin
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Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Ich habe vor - huch - mittlerweile vierzehn Jahren mal mit einem Programm namens "Reflections" (später "monzoom") angefangen, Schmuck am Rechner zu gestalten. Das war für meinen kleinen Goldschmiede-Geld-Beutel gerade noch erträglich. Damals gab es für Schmuck noch keine fertigen Teile nach dem Baukasten-Prinzip. Das Web war auch noch nicht so ausgebaut und so war man zunächst allein mit sich und seinen Bezierflächen. Ich kann mich erinnern, dass ich viele Stunden damit verbrachte, einen Brillanten berechnen zu lassen. Die Ergebnisse waren noch recht mager :-( ...

Wenn ich heute sehe, "was da alles geht" - unglaublich! Ich denke, wenn man sich auf diese Art der Schmuck-Herstellung einlässt, sollte man voher wissen, was da alles auf einen zukommt. Viele Wochen intensiven Trainings - das dürfte für alle hier genannten Programme gelten - sofern man das volle Potential ausschöpfen möchte. Wenn ich die Kosten (allein die der Software) bedenke, so ist die ausgiebige Auseinandersetzung mit den jeweiligen Möglichkeiten wohl zwingend. Schaffe ich mir dann noch zusätzliche Module und die zugehörige Hardware (3 o. 4 Achsen-Fräsen, Plotter, Drucker usw.) an, kommen noch einmal Monate hinzu, die ich mit dem sammeln von Erfahrungen beschäftigt bin. Halte ich dann das fertige Modell in Händen, habe ich ja noch kein fertiges Schmuckstück - hinzu kommt das Wissen und Werkzeug für den perfekten Guß.

Alles in allem für jemanden, der bei Null anfängt, ein riesen Aufwand an Zeit und Geld.

In Richtung eines gewissen Zuschauers sei gesagt: ich bin froh, dass es Firmen gibt, die all das Wissen haben, um derartige Projekte tatsächlich zu realisieren. Als Fan einer bestimmten Software disqualifiziert man sich durch die Ausschließlichkeit selbst. Es ist nur ein Werkzeug in einer langen Kette von Abläufen...
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 ·  #11
Sehr geehrter Herr Wehpke,

wie schon gesagt war es nicht meine Absicht Sie anzugreifen oder Ihnen Kompetenzen abzuerkennen.

Zudem, ja Sie haben Recht Matrix ist ein Plugin.
(Habe auch nie was anderes behauptet)

Matrix 5.3 war noch für Rhino 3
(weil es noch kein Rhino 4 gab / ach ja es gab auch noch Matrix 5.3.1 und WIP)
Matrix 6 ist für Rhino 4

Sie können mir aber glauben, dass ich ein klein wenig Ahnung habe.
Mehr gibt es für mich dazu nicht zusagen.

Gruß, Zuschauer
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Hallo Cyberfans,

seit langem schon möchte ich, soll ich ;-) und bemühe ich mich, einen Bericht über ein komplett erstelltes Schmuckstück zu verfassen, und nun wird es wahrscheinlich ein Abenteuerbericht! Leider bin ich bis jetzt aus Zeitmangel nicht zum Schreiben gekommen, aber ich habe Goldie bereits vor längerer Zeit Besserung versprochen und es bis heute trotzdem nicht geschafft.

Dazu kam, dass mein Sohn Wolfram, der ja bei uns der Freak Nr 1 ist, wenn es um Prototypingsachen geht, auch keine Zeit hatte, und außerdem auch noch seinen Jahresurlaub genommen hatte. Aber gerade in dieser überlasteten Situation, ist es dann passiert, dass ein Kunde anrief und händeringend darum gebeten hat, ihn aus einer üblen Klemme zu befreien. Für eine Großveranstaltung waren die Präsente vergessen worden, und nun drückte die Zeit wie verrückt.

Auf meine Frage was und wie viele es denn sein sollten, wurde der Wunsch nach Armbändern geäußert. Allerdings sollten sie nicht zart und fein ausfallen, sondern mehr zu Harleymopeds und kräftigen Jungens passen. Ihr ahnt es wahrscheinlich bereits, es drehte sich um das Mekka der Rockmusik, ROCK AM RING. Ein Muster sollte ich bekommen, so in der Art in etwa, sollten die Bänder werden, aber dort wo der Stein in der Mitte saß, sollte eine Platte aus Silber rein und in diese das RAR-Emblem. Ein Foto des Bandes wäre unterwegs an uns. Und wir sollten um Gottes Willen versuchen, dass die fertigen Bänder schön rockig würden. So weit also die Vorgeschichte.

Tolle Sache, Wolfram, mein Chefkonstrukteur und Dompteur aller Software und Hightec- Maschinen bei uns ist im Urlaub, und nun so etwas. Aber Gott sei Dank habe ich noch nie im Leben allein gestanden, gute Freunde haben mir oft die notwendige Unterstützung angedeihen lassen. Und so griff ich erst einmal zum Telefon. Zuvor hatte ich allerdings die Mail meines Kunden geöffnet und mir das zugesandte Bild mit dem Musterband betrachtet. Ein Flachpanzerband, verwalzte und mattierte Glieder, in der Mitte wohl ein Stein, Uhrbandschloss. Nicht so toll für Rocker, fand ich.

(Bild 1)

Das Rufzeichen tutet, am Telefon meldet sich die Firma Horbach in Idar-Oberstein. Den Juniorchef will ich, den Christian Müller. Christian telefoniert, Herr Pohl meint das sei aber gleich vorbei. Also rufe ich erst einmal Doina Erdei an, eine der wenigen Top-CAD-Frauen die ich kenne. Da Frau Erdei seinerzeit meinen Sohn Wolfram mit RHINO (CAD-Software) vertraut gemacht hatte und bei ihm wahre Wunder vollbracht hatte, ist sie wahrscheinlich die Rettung für mich. Sie ist eine der festen Größen in der CAD-Landschaft der Schmuckbranche in Deutschland und kompetente Anlaufstelle in allen derartigen Fragen. Wenn sie denn zu Hause ist, wenn sie denn Zeit hat.--!

Es tutet, eine Frauenstimme. Ich melde mich und zu meiner Freude erkennt sie mich sofort wieder. Was denn Wolfram macht will sie wissen, und ich erzähle ihr dass er in Urlaub ist und dass ich gern einen Auftrag erledigen will, der einen erstklassigen Cad-Zeichner erfordert. Ja, das sei doch kein Problem, das könne und würde sie gern für mich erledigen. Mir poltern einige schwere Brocken aus dem Hemd. Ich solle ihr die Angaben zumailen, danach am Telefon alles weitere. Aber erst musste ich noch Christian Müller erwischen.

Noch einmal tüt tüt, dann Christians unverkennbare Stimme. Ich setze ihn ins Bild und bete dabei, dass der Solidscape T66 Prototypingdrucker frei ist. „Ei warum drucke se sisch dat nit selbst, sej honn doch so ä Gerät?“ tönt es mir im Dialekt meiner Kindheit entgegen. Ich hole etwas weiter aus.“Ach soo, ja dat iss dann doch iehwerhaupt käh Thema, sahn se der Erdei, dat sie die Zähschnung gleesch riehwa schigge soll, dann packenischdat sohfott uff de Drugga!". Noch nie kam mir dieser Dialekt so schön vor.

Wieder die Tastatur gequält, und mein Kunde ist am anderen Ende. Ich sage zu, soll ein oder zwei Vorschläge machen. Vor allem das Logo soll auch wegen des Großsponsors gut rauskommen.

Nun muss erst mal eine vernünftige Idee her. Rocker sind eine Spezies für sich. Mir fällt mein Freund Max ein, 65 Jahre auf dem Buckel und immer noch jeden Tag auf seiner Kutsche, wie er seine alte Harley nennt. Tätowiert ist er am ganzen Körper, trägt zu allen Anlässen seine „Kutte“ und sieht auch heute noch mit seinen 3 Zentnern zum Fürchten aus. Ich beschließe ein Armband für Max zu machen.

Erst einmal schnell ein paar Scribbles, damit ich meinen Kunden füttern kann und ab die Post. I love e-mail!

(Bild 2)

Kommentar zurück:" Suuper, geil, machen! Aber nicht zu kurz, da sind richtige Kaliber dabei." Ich denke an Max.

Nun noch schnell ein paar Striche und Maße für Frau Erdei, damit sie überhaupt weiß, worum es geht.

(Bild 3)

Ich rufe bei Frau Erdei an, will hören ob sie Sinn in mein Gekritzel gebracht hat. Diese Frau erstaunt mich immer wieder. Nicht nur, dass sie meinem Sohn innerhalb dreier Tage die Grundlagen des CAD-Zeichnen beigebracht hat, sie hat alles begriffen was ich mir für die Rocker zusammengesponnen-und gepinselt habe, genial!

Nächster Tag: Ich schmeiße als Erstes meine E-mails an. Tatsächlich, im Spamfilter finden sich zwei Mails von Doina Erdei. Eine an mich, eine andere als CC, die ging an Fa. Horbach, zu Hd. Christian Müller in Idar-Oberstein. Na das funzt ja, Wolfram wird große Augen machen, wenn er zurück kommt!

(Bild 4)

Zwei Tage später habe ich den Waxplott auf dem Tisch liegen!

(Bild 5)

Noch einmal vielen Dank an Frau Dipl Ing Doina Erdei in Pforzheim und an unseren guten Freund in Idar, Christian Müller, von der Firma Horbach-Gießtechnik. Die Zwischenzeit haben wir genutzt und zwei Totenschädel aus grünem Wachs geschnitzt. Diese sollen an die Seiten der Rolle mit den Nieten und dem Logo angebracht werden. Im Bereich der Backenzähne, soll eine kräftige Rundöse durchgezogen werden, die ihrerseits die Kette des Armbandes hält. Als Verschluss habe ich einen Schraubschäkel vorbereitet und die passende Gummiform für die Wachsmodelle dazu. Den Schraubenbolzen habe ich mit wechselnden Durchmessern gemacht, so dass er mit seinem breiteren Griffstück im Schäkel hängen bleibt und nicht verloren werden kann.

Das mit den Schädeln zusammenmontierte Wachsmodell des Mittelteils, habe ich in Silikonabformmasse gesteckt und dadurch nach dem Abbinden des Materials eine Negativform erhalten. Nun können die Wachsmodelle gefertigt werden, eine, durch das Volumen des Teils zeitraubende Sache. Aber schließlich sitzen sie in Reih und Glied auf dem Gussbaum und warten darauf eingeschlickert zu werden.

(Bild 6)


Dazu wird dann noch ein Rohr über die Modelle gesteckt, welches mit der angerührten Einbettmasse aufgefüllt wird. Die eingeschlossenen Wachsmodelle werden nach dem Erhärten der Formmasse ausgebrannt und in die so entstehenden Hohlräume das Gussmetall, in diesem Fall Silber, eingefüllt. Nach den Gießarbeiten werden die Teile in heißer Amido-Sulfonsäure abgebeizt, das entfernt gleichzeitig die Formmassenreste. Jetzt aber los, die Zeit wird knapp. Alle Gussteile müssen geschliffen werden. Die schweren Mittelteile kommen dazu in die Schleppvorrichtung, damit sie sich nicht gegenseitig beschädigen, die Schäkel kommen einfach in die Horizontal-Fliehkraftschleifmaschine. Diese Geräte werden mit Frischwasserzulauf betrieben und liefern in kurzer Zeit gute Resultate.

Da die Schäkel als Erste fertig sind, können die Gewinde in die Löcher geschnitten werden. Ein Hoch dem Erfinder der Akkuschrauber! Die Bolzen erhalten das passende Außengewinde (M3) und können nun schon am Ende platt gestaucht werden. Damit sind die Verschlüsse bereits fertig und können in die Kette gelötet werden. Die Kettenstücke habe ich entsprechend lang bemessen, und, falls wirklich richtig ausgewachsene Exemplare der Gattung Rocker dabei sein sollten, solche mit Händen wie Max. habe ich vorsichtshalber einige Exemplare auf eine Gesamtlänge von 270 mm Länge gemacht. Danach erst einmal die Mittelteile aus der Schleifmaschine nehmen, sonst sind am Ende vielleicht die Feinheiten verschwunden. Außerdem sollen sie nicht zu glatt werden, sonst sehen die Totenschädel nicht grauselig genug aus. Aber sie sind gut geworden. Als nächster Schritt steht das Make up an. Hierzu nehme ich Schwefelbeize und färbe die Mittelteile erst einmal tief blauschwarz ein. Danach werden sie mit Bimsmehl schattiert, d.h. dier vorstehenden Stellen werden wieder hell geschliffen. Abspülen und 30 Min. in die Kugeltrommel. Jetzt sehen sie schon sehr salonfähig aus und können nun mit den vorbereiteten 2,5 mm dicken, großen Silberdrahtösen, die in das Gebiss der Schädel eingehängt werden, verbunden werden. Die Ösen nehmen das kräftige Kettenmaterial des Armbandes zwar sicher auf, wir löten sie jedoch unter dem Laser sicherheitshalber zusammen. Da sich dabei nichts erhitzt, bleiben die Teile blank und propper. Ganz zum Schluss noch einmal für eine halbe Stunde in die Kugeltrommel, und die Polierkörper aus blankem Stahl tun das Ihre. Bin echt gespannt, wie die Bänder ankommen!

(Bild 7 und 8)

Inzwischen ist das Spektakel vorbei. Dem Vernehmen nach, sind die Bänder gebührend bestaunt worden, alle mit ihnen geehrten VIP’s haben wohl die Armbänder angezogen und sind mit sichtbarem Stolz und hochzufrieden am Nürburgring gesichtet worden ;-)

Nachtrag: Dieser Bericht zeigt sehr schön, dass die modernen Techniken unseres Berufes, keineswegs die überkommenen Techniken ausrotten. Im Gegenteil, sie ermöglichen, sie öffnen uns Goldschmieden erst viele Bereiche, die ohne zeitgemäße, computergesteuerte Geräte und Maschinen, gar nicht möglich wären.

Normalerweise brauche ich für einen derartigen Auftrag keine fremde Hilfe, da wir alles im Hause machen, Jedoch war es wirklich interessant einmal zu erleben, wie sich neuere Technologien nutzen lassen , wenn man selber die Möglichkeit nicht hat und auf Dritte zurückgreifen muss. Eine für mich sehr aufschlussreiche Erfahrung, zumal ich in diesem Fall auch noch unter extremem Zeitdruck stand und schon aus diesem Grunde einfach nichts schief gehen durfte. Aber es hat alles über Erwarten gut geklappt, von der Umsetzung durch Frau Dipl Ing Doina Erdei angefangen, über die freundliche und qualitativ absolut einwandfreie Hilfe von Herrn Christian Müller, Juniorchef der Firma Horbach-Gießtechnik in Idar-Oberstein, bis hin zu unseren fleißigen Mitarbeitern, darunter auch mein jüngster Sohn Philipp :-), ohne deren Unterstützung die Ehrengäste von ROCK AM Ring leer ausgegangen wären.
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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Und nun noch ein wenig Werbung in eigener Sache:

Die Firma Ulrich Wehpke Goldschmiedemeister GmbH in Krefeld, führt nach einfachen Scribbles fix und fertige Schmuckstücke aller Art aus. Es werden alle schmuckfähigen Materialien verarbeitet, Steine gefasst (Zargen, Pavee, Krappen usw). Die Kunden sind Privatleute, aber auch Juweliere und Großhändler.

Desweiteren werden exklusive Trauringe hergestellt. Diese natürlich auch nach Entwürfen der Brautpaare. Darüber hinaus können sich handwerklich geschickte Brautleute ihre Trauringe auch selber anfertigen, Ein echtes Abenteuer mit Erfolgsgarantie, in einem richtigen, professionellen Goldschmiede-Atelier, angeleitet von Goldschmiedemeistern. Der Erfolg wird garantiert.
stefan
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stefan

 ·  #14
hallo uli,
mal wieder ein toller, sehr lebendiger bericht!
jetzt habe ich auch mal wieder eine frage an dich. bisher habe ich meine 3 achsen fräse nur für das 2,5 d fräsen und zum gravieren meiner Ringe benutzt. jetzt möchte ich langsam an das 3d fräsen ran (vielleicht habe ich im sommer etwas zeit!?)
welches programm benutzt du, um deine rhino daten für das fräsen odr plotten aufzubereiten? es gibt für rhino das "madcam" und zb. das "filou nc" für "win pc-nc". für die steuerung meiner maschine benutze ich "win pc-nc economy"

gruß
stefan
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Hi Stefan,

was hast Du denn für eine Fräse? Wir verwenden eine Camsoftware, die verschiedendte Möglichkeiten bereitstellt. Im Prinzip ist es so, dass Du zum kompletten 3-D-Fräsen auch eine Drehachse brauchst. Ferner werden die notwendigen Halterchen un der ganze Kram benötigt. Dann kommt das Problem mit den Fräsern. Du brauchst welche, die extrem lang und spitz sind. Außerdem braucht man die fünfte Achse für spezielle Unterschneidungen, vor allem im Innenbereich der Ringe, die mit einem winzigen Antrieb und sehr langen Fräsern ausgestattet sein muss, sonst kommt man nicht mehr in die Ringe rein. Zum Schluss (um das Maßvoll zu machen) ist das nur mit einer einzigen, mir bekannten Software möglich: Artcam. Du brauchst dafür auch bestimmte Fräsmaschinen, etwa Roland, oder (US) Modelmaker. Allein um die geeigneten Bezugsquellen zu entdecken, kann man viel Geld und Zeit los werden. Und ob Halunken einem dann nicht doch das Falsche angedreht haben, ist ebenfalls ungewiss.

Zusammen ist das, abgesehen vom Zeitaufwand, denn man muss ja alles erst einmal in den Griff bekommen, auch eine gewaltige finanzielle Belastung. Ein Gebiet also, dem man sich mit Vorsicht und genauer Kenntnis seiner Möglichkeiten und auch der Entwicklungschancen nähern sollte, nein, muss!

Wenn Du darüber mehr wissen willst, muss ich erst einmal genau wissen was Du anwendest, Hadware und Software.

Gruß an alle Mitkämpfer!
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