Edelsteine & Perlen
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Herstellung von sehr kleinen Steinperlen

 
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Kleeberg
 
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Kleeberg

 ·  #1
Hallo, wer kennt sich mit der Herstellung von Steinperlen aus? Das Rätsel beschäftigt mich schon länger wie werden Mikrobeads hergestellt? Ich habe vor vielen Jahren eine tibetische Kette gekauft, es sind zylindrische Steinperlen ca 3-4mm Länge. Weiß jemand von euch wie man solche Perlen herstellt? Auch die Herstellung von runden Mikrobeads würde mich interessieren. Wer weiß was?

Lg Julia

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Tibetische Halskette
Titel: Tibetische Halskette
Information: Zylindersteinperlen 3-4mm
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Tilo
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Tilo

 ·  #4
so schlimm fand ich den Link zu ihrem Schmuckblogversuch nicht
aber egal, denn:
wirklich interessant allerdings auch nicht
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #5
Hallo Julia und willkommen im Forum.

Materialien bzw. Mineralien (Edelsteine, Schmucksteine, Bohrteile) schleift man in verschiedene Formen händisch und/oder mit Maschinen. Man kann diese trommelbearbeiten (trommelpolieren), von Hand / per (Polier-)Maschine polieren und/oder auch facettieren. Das sind jeweils verschiedene Bearbeitungsformen, die ein Edelsteinschleifer beherrscht und/oder auf die er sich einzeln spezialisiert.

Man unterscheidet engl./dtsch: pearls (Perlen organischer Natur), Beads (geschliffene Kugeln bzw. Bohrteile) und balls (polierte Kugeln). Leider wird der Begriff "Perlen" oftmals irreführend für beads verwendet, was meist auch passiert, wenn man über das google-Übersetzungsprogramm Übersetzungsversuche macht, ohne sich fachlich in der Branche auszukennen.

Den Begriff Mikrobeads kenne ich weder aus der Edelsteinschleifindustrie, noch aus der Schmuckwarenbranche.

"Beads" sind eigentlich geschliffene Kugeln. Allgemein werden die Formen rund, zylinderförmig, kegelförmig, linsenförmig, Rondelle etc., in der Fachbranche "Bohrteile" genannt und diese bohrt man nach dem Schleifen (je nachdem nur Polieren und/oder auch Facettieren) dann anschließend (meist mit Hohlbohrer). Die kleinsten mir bekannten im Schmuck verwendeten Bohrteile sind 2mm. Die Wandung muß halt entsprechend groß genug sein, damit das Loch noch hineinpaßt. :-) und normalerweise hat so ein Bohrteil mindestens ein 0,6mm bzw. 0,8mm und/oder 0,9mm Bohrloch.

Für die industrielle Herstellung von Kugeln gibt es auch sogenannte Kugelschleifmaschinen.
Das Rätsel dürfte dann damit eigentlich gelöst sein.

Wenn Du gezielt etwas zur Edelstein-Kugelherstellung bzw. zum Schleifen und Bohren von sogenannten Bohrteilen wissen möchtest, können Dir auch gerne die hier mitlesenden Schleifer Tipps und Ratschläge geben. Aber ich vermute, so sehr ins Detail soll es wohl gar nicht gehen, oder?
Kleeberg
 
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Kleeberg

 ·  #6
super, danke für die Antwort, steinfroilein
doch soll ins Detail gehen, ich schleife selber ein wenig (und bin mit dem Grundvokabular vertraut- bis auf Perlen, das wusste ich nicht;)) aber eben gerade die Herstellung dieser Zylinderperlen hat mich interessiert. Dachte mir auch, dass sie gebohrt werden, aber dass, das so fein und klein möglich ist wundert mich. Ich kann mir nicht vorstellen, das jede einzelne Perle extra nochmal händisch gebohrt wird. Ich wüsste ganz gerne wie so eine Maschine aussieht, nicht weil ich die Perlen selber herstellen möchte, sondern einfach aus Interesse.
Übrigens dachte ich, es wäre so üblich einen Link zu einem Blog oder Shop zu setzen, da ich hier nichts anderes als das sehe. Also war keine plumpe Werbung, verkaufe auch nichts.
Und umso genauer desto besser:) lg
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Die Antworten können spezifischer werden wenn der Hintergrund der Frage besser bekannt ist.
Ich kenne für die Bohrung der Löcher Perlbohrmaschinen. Da werden die Zylinder oder Rundkugeln eingelegt und eine Vorrichtung bohrt dann von beiden Seiten gleichzeitig ein Loch. Der Nachteil ist, dass dann in der Mitte ein Grat bleibt der die Aufreihseide gerne durchreibt.
Kleeberg
 
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Kleeberg

 ·  #8
Perlen ich meinte Beads.
Gerade nachgemessen, die Zylinder sind 3mm lang und 2,5mm breit, das Bohrloch darin st maximal 0,1mm.
Mit Perlbohrmaschine so etwas wie beim Fischer gemeint?
Perlbohrmaschine?
Nicht als Spam gedacht;)


Der Hintergrund ist echtes Interesse mehr über die Herstellung zu erfahren. Bohrt irgendjemand in Deutschland solche Beads, oder sind sie nur außerhalb Europas zu finden? Frage weil die meisten Stränge ja aus Afghanistan, Indien, China und Co stammen.

Mich interessieren auch noch weitere Techniken, aber dazu ein andermal.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
an 0,1mm glaub ich nicht. Hab hier selber so dünne Lapiszylinder rumliegen, deren Bohrung ist vielleicht 0,5-0,6mm groß.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Das was daran Handarbeit sein muss macht der Inder oder Chinese eben billiger.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #11
Wenn im Lieferumfang "6-teiliges Bohrer Set (0,7mm,0,8mm,0,9mm,1,0mm,1,1mm,1,2mm)" steht, dann ist das auch so (und man kann nicht 0,1mm bohren). Diese Perlbohrmaschinen bohren aber nur (organische) Perlen bzw. Materialien/Mineralien bis zu einer Härte von max. 5.

Daher frage ich nochmals nach: soll wirklich eine Bohrung von 0,1mm gebohrt werden und/oder ist nicht doch 1,00mm gemeint?

Für Materialien/Mineralien mit einer Härte nach Mohs von über 5 nimmt man Hohlbohrer bzw. Diamantbohrer wie beispielsweise von dieser Firma https://www.diamantwerkzeuge-guenther.de/ . Diese Firma ist in der Edelsteinschleifbranche bekannt und der Seniorchef Herr Günther ist auf einer in der Branche bekannten Mineraliengroßhandlung in Ludwigsburg auf deren Hausmessen (EIntritt nur für Fachbesucher, Kunden mit Gewerbeschein) auch mit dabei, um Fremdbohrteile zu bohren. Man kann sich also mit dieser Firma in IO in Verbindung setzen und dort auch bohren lassen. Die Preise der Einzelbohrung ist selbstverständlich nicht zu vergleichen mit der Lohnarbeit der Firmen in Asien. Wenn man allerdings in Asien bohren lassen möchte, muß man entsprechende Menge anliefern und dann auch den Versand berechnen. Ob dies dann viel günstiger kommt, glaube ich nicht unbedingt.

Früher gab es viele sehr gute Kugelhersteller in Europa, doch aufgrund des starken Preisdruckes kommen Stränge in der Tat fast nur auch aus Asien. Die derzeit noch bekanntesten Produzenten findet man noch im Glasbereich und zwar beispielsweise Swarovski aus Österreich und/oder Preciosa auch Tschechien. Diese Firmen bezeichnen und vertreiben Ihre Stränge bzw. Einzelteile auch als "Beads". Allerdings übernehmen diese Großfirmen keine Lohnarbeiten, also keine Auftragsarbeiten im Bohren vom Fremdteilen.

Tipp für Neu-User: Im Unterforum Foren-Kneipe Kennenlerncafé kurz vorstellen, dann wissen wir den Background von Dir und können detaillierte(re) Informationen geben ohne lange den Grund zu hinterfragen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #12
Zitat geschrieben von Guestuser

Übrigens dachte ich, es wäre so üblich einen Link zu einem Blog oder Shop zu setzen, da ich hier nichts anderes als das sehe. Also war keine plumpe Werbung, verkaufe auch nichts.
Und umso genauer desto besser:) lg


Bei Nutzern mit Account und regelmäßiger, sinnvoller Beteiligung am Forum spricht nicht dagegen, dass du den Link in deine Signatur packst.
Bei Nutzern ohne Account sehen wir es halt nicht gerne, wenn direkt irgendwelche Links gepostet werden.

Also, bitte lege dir ganz unverbindlich und kostenlos eine Account im Forum an, dann ist alles gut.

Neben der schon beschrieben Methode mit den Diamanthohlbohrern wird auch mit speziellen Ultraschall-Geräten gebohrt.
Dabei sind dann feinere Löcher möglich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraschallschwingl%C3%A4ppen
jkleeberg
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jkleeberg

 ·  #13
alles blöd gelaufen, hatte den Account schon, aber mein Passwort verlegt;) Ja, ich stelle mich gerne im Cafe vor und danke für den Tipp. Ich bin eigentlich keine Forenschreiberin, aber schon länger am immer wieder mitlesen, inzwischen haben sich aber viele Fragen aufgetan, darum bin ich hier.

Stimmt ich habe eher 1mm gemeint, kommt eher hin. Ich kann mir halt immer noch nicht vorstellen, dass man einen länglichen Steinkern bohrt und dann jeden einzelnen Zylinder sägt und schließlich noch innen bohrt. Vor allem muss man das ja auch auf beiden Seiten machen, also von oben und unten, damit das nicht ausbricht. Darum stellen diese Zylinder so ein Rätsel für mich dar.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #14
Nee, das ist eigentlich ganz einfach (wenn man das passende Equipment hat und einige wichtige Dinge beachtet).

Zuerst kommt aber das Bearbeiten wie Sägen und Ebouchieren, dann Polieren und evtl. Facettieren und dann das Bohren.
Es gibt dünne Bohrer und dicke Bohrer, je nachdem, welches Bohrloch man bohren möchte. Die Halterung ist wichtig, damit man das vorgefertigte Teil einspannen kann. Dann muß eine (bzw. müssen 2) saubere Bohrungen erfolgen. Rechtzeitig den Bohrer auswechseln ist wichtig. Wechselt man nicht rechtzeitig aus und die Bohrer sind abgenutzt, gibt es entweder schlechte Bohrlöcher (ausgefranzt) und/oder die Bohrstellen treffen nicht mehr sauber aufeinander. Letzteres hat den Nachteil, daß man Schnüre, Reifen oder (Leder)Kordeln nicht mehr druchziehen kann, weil der Kanal nicht mehr 100pro gleichdick ist. Das Loch "stockelt" dann....

Es werden ja Bohrteile teils nur angebohrt (beispielsweise für Ohrschmuck und/oder Anhängerschmuck) und da muß man auch die richte Bohrtiefe treffen (beispielsweise nur 3-4mm tief), durchgebohrt (für Einhängerschmuck) und dann gibt es noch die 2-Loch-Bohrung (beispielsweise zum noch Finierungen anzubringen). Meist hinterläßt das Bohrloch eine "milchige" Stelle. (Hier kenne ich dann noch das Ausschallen, wie von Patrik/Zirkonhead beschrieben, aber das ist dann deutlich teurer).

Außerdem gibt es ja nicht nur kleine dünne Zylinder- bzw. Walzenformen als Bohrteile, sondern auch entsprechend größere Teile, die auch längs gebohrt werden müssen.
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jkleeberg
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jkleeberg

 ·  #15
sehr schöne Beispiele:)
naja wenn sich das Bohren an 2,5 mm Zylinder abspielt, frage ich mich bereits wie ich die einspanne um das zu bohren, ohne Pinzette wird da nichts gehen oder gibt es vielleicht eine spezielle Einspannvorrichtung?
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