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Rotgold löten und beizen

 
HeidSchmuck
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HeidSchmuck

 ·  #1
Guten Morgen,

ich bin Hobbyist und habe schon einige Erfahrung mit der Verarbeitung von Silber ( 925, 999) und Gold (750, 900, 999)

Nun möchte ich das erste Mal Rotgold verarbeiten. Obwohl es ja seit einigen Jahren so "in" ist, gibt meine gedruckte Literatur und die Suche im Internet sehr wenige Hinweise zur Verarbeitung von Rotgold.

Ich möchte konkret ein paar kleine Linsen herstellen. Dafür habe ich Ronden aus 750er Rotgold (Material von zu Jeddeloh) hergestellt und gewölbt, nun müssen diese Halblinsen zusammen gelötet werden.

Als Flussmittel habe ich hier zuhause Borax und Fluron, als Beize Ultra Poon. Was ich bislang durch meine Recherchen herausgefunden habe ist, dass Rotgold-Lot schwierig fließen soll. Ich habe aber auch schon gelesen, dass jemand mit Gelbgold gelötet hat, was angeblich kaum auffallen soll.

Ferner wird das Rotgold in der Säure zu Gelbgold, weil wohl die Kupferanteile herausgelöst werden, das habe ich mit einem kleinen Drahtabschnitt probiert, den ich mit der Flamme (klassisches Geschirr mit Gasflasche und Mundlötrohr) bearbeitet habe. Womit kann man das Rotgold am besten von Oxydationsresten befreien?

Herzliche Grüße und schon mal vielen Dank im Voraus,
Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Zitat geschrieben von HeidSchmuck

.... Womit kann man das Rotgold am besten von Oxydationsresten befreien?

Herzliche Grüße und schon mal vielen Dank im Voraus,
Gabriele

Die Oxidationsreste (schwarz) bestehen aus Kupfer, das oxidiert ist. Wenn Du die Oberfläche davon befreist (mit einer Säure), ist das Kupfer weg und es bleibt an der Oberfläche Gold und Silber übrig. Die Farbe ist dann ein grünlich - gelbes Gold.

Erst wenn Du diese Schicht (schwarz oder gelb) nach dem Löten durch schleifen entfernst hast Du wieder Deine gewünschte Rotgoldfarbe.

Alternativ kannst Du das noch glühende Schmuckstück nach dem Löten in Alkohol oder Spiritus ablöschen, dann wird das Kupferoxid an der Oberfläche zu reinem Kupfer reduziert und Du bekommst eine knallrote Oberfläche.
HeidSchmuck
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HeidSchmuck

 ·  #3
Danke für deine schnelle Antwort Heinrich, damit hast du mir schon mal ein ganzes Stück weitergeholfen :)
Tilo
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Tilo

 ·  #4
Achtung: reines Kupfer läuft natürlch wie verrückt an
also bleibt doch nur Abschlefen der obersten Schicht

oder, viel besser: bei/vor jedem Glühen mit Borax-oder Borsäurelösung oder hilfsweise Lötflußmittel vollflächig behandeln (tauchen, erwärmen, fehlerhafte Stellen bepinseln, erwärmen), damit das Kupfer gar nicht erst oxidieren kann

statt schleifen geht auch elektropolieren, was neben (u.a.) Autoladegerät/Labornetzteil die entsprechende Flüssigkeit voraussetzt
weiß nicht, ob Laien die kaufen dürfen

übrigens verkauft jedde auch Ronden, das hast du gesehn?
HeidSchmuck
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HeidSchmuck

 ·  #5
Danke auch dir Tilo, ich werde dann lieber ordentlich Borax verwenden und ggfls. schleifen. So ein Gerät würde ich mir eher nicht zulegen, auch wenn ich es kaufen dürfte, das übersteigt den Rahmen an Werkstattausstattung, den ich mir für mein Hobby gesetzt habe. Ich weiß ohnehin, dass ich eher wenig mit Rotgold arbeiten werde, aber zu dieser Kette, die ich anfertigen will, passen rotgoldene Linsen als Zwischenteile nunmal am Besten.

Ja, es gibt da fertige Ronden, aber die kosten extra. Da habe ich lieber ein Blech genommen, Ronden ausgestanzt und die Verwertung der Reste habe ich auch schon geplant :)
HeidSchmuck
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HeidSchmuck

 ·  #6
Meine Rotgfold-Linsen sind so gut wie fertig! :-)

Es klappte doch recht problemlos mit der Rotgeldverarbeitung. Ich hatte mir noch etwas Rotgold-Lot bei Götze bestellt.

Die Halblinsen habe ich gründlich gereinigt mit Spiritus, in Borax getaucht und dann abtrocknen lassen. Lot mit Pinsel angelegt, Feuer zugegeben und ich konnte gut sehen, wie das Lot fließt. Nach dem Löten habe ich die Linsen einmal kurz durch die Beize gezogen, abgetrocknet und gebohrt mit 0,5mm. Eine Linse (die neben dem Kettenstück liegt) ist komplett fertig geschliffen und gereinigt und fertig.

Viele Grüße,
Gabriele
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Rotgoldlinse fertig
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Frangipani
 
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Frangipani

 ·  #7
@Heldschmuck: schöne Sachen machst du da, auch dein Avatarbild gefällt mir. Hast du Lust, noch mehr zu zeigen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
HeidSchmuck
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HeidSchmuck

 ·  #9
@Heinrich:
vielen Dank für das nette Kompliment :)
Ich habe die Stücke vorher mit dem Spiritus gereinigt, um wirklich sicher zu gehen, dass sie absolut sauber sind nach den vorherigen Arbeiten mit Händen und Gerät. Damit sie beim Bad im Borax auch wirklich komplett benetzt werden und die Boraxlösung nicht abperlt wie das Wasser in den fettigen Bratpfanne.

@Frangipani:
Der Avatar ist eine leicht gewölbte und geschwärzte Silberscheibe und eingelöteten Goldelementen. Es stellt die "Wendlandsonne" dar. Ich bin gebürtig Heidjerin, aber durch Einheirat Wendländerin geworden :)
Sicher werde ich im Lauf der Zeit hier immer wieder mal was zeigen.

Viele Grüße,
Gabriele
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #10
Hallo Gabriele,

bist Du auf der Kulturellen Landpartie zu finden und wenn ja, wo?

Gruß
Cap
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