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Achtkant-Diamant zu Brillant schleifen möglich?

 
Zwilling1406
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Zwilling1406

 ·  #1
Hallo,

ich habe letzten Sommer einen Stein auf einem Gehweg gefunden.
Ich möchte ihn demnächst auf Echtheit überprüfen lassen. Es ist ein weißer Diamant im Achtkantschliff. Mich würde interessieren, ob ein runder Achtkant-Diamant (Einfacher Brillantschliff) im Nachhinein zu einem Vollschliff-Brillant veredelt geschliffen werden kann und wie kostenaufwändig dies schätzungsweise wäre.

Ausserdem würde ich gerne wissen, ob die silberne Beschichtung am Unterteil (Pavillon!?) des Steins normal ist und aus welchem Material diese bestehen könnte und/oder ob diese bereits ein Indiz für ein Imitat bzw. ein anderes Mineralgestein darstellt oder ob solche Beschichtungen auch an echten Diamanten angebracht werden.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Diese Beschichtung auf dem Unterteil ist ein sehr starkes Indiz für einen Glasstein der im Unterteil verspiegelt wurde. Man nennt diese Steine similisiert oder kurz Simili.

Bei einem echten Diamanten (der hier nicht vorliegt) berechnen sich die Kosten des Umschleifens in etwa nach der Größe des Steines. Meist liegen sie bei 300 Euro per Carat.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #3
Wäre es ein Diamant, hätte man diesen doch sicherlich im Fundbüro abgegeben. Ich jedenfalls wäre froh, wenn mir ein Diamant aus dem Ring fiele und ihn jmd. im Fundbüro abgeben würde. Das nur mal so am Rande. 😉

Simili ist in der Tat der Fachbegriff für einen Glasstein, welcher an der Unterseite mit einer Folie beschichtet ist um erstens die Brillanz zu verstärken und zweitens um diesen mit handelsüblichen Strassklebern in Schmuck (besser) einkleben zu können. Die Unterseiten werden für Goldschmuck goldfoliert und für Silberschmuck und Edelstahlschmuck silberfoliert.

Nur der Ordnung halber zwecks der Similisierung: es wurden auch bereits Zirkonia an der Unterseite mit einer Similisierung ausgestattet. Dies war in den 90ern eine kurzfristige Modeerscheinung.

Man sollte grundsätzlich beim Umschleifen von Altschliff auf Brillantschliff bedenken, daß entsprechend Material verloren geht. Je mehr man Oberseite und Unterseite bearbeiten muß, desto kleiner(er) wird der Stein. Jede einzelne Facette muß neu angesetzt werden. Je mehr Facetten, je höher der Arbeitsaufwand.

Einfache Brillantschliffe kenne ich nicht, wohl aber den genormten Brillantschliff und den weniger Facetten habenden Diamantschliff und den noch weniger habenden einfachen Schliff (engl. Simple Cut) und jede Menge anderer Schliffe ... 😉
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Zitat geschrieben von steinfroilein
Wäre es ein Diamant, hätte man diesen doch sicherlich im Fundbüro abgegeben. Ich jedenfalls wäre froh, wenn mir ein Diamant aus dem Ring fiele und ihn jmd. im Fundbüro abgeben würde. Das nur mal so am Rande. 😉


Gut dass Du das noch erwähnt hast. Ich hatte es vergessen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Den Simili darf Zwilling behalten.
Zwilling1406
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Zwilling1406

 ·  #7
Danke, den behalte ich auf meiner schier endlosen Odyssee als Glücksbringer... :)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Zur Frage, wenn es denn Einer gewesen wäre: Grundsätzlich ist ein Achtkant die Rohform eines Brillanten. Es ist der Vor-Schliff. Bei ihm sind alle wichtigen Einteilungen bereits festgelegt. Dies gilt für die alte Herstellungsweise von Hand. Maschinenschliffe brauchen den 8/8-er Vorschliff nicht mehr. Im Stadium des 8/8-er Schliffs wurden die Steine früher erstmalig sortiert. Alles was einen vorgegebenen Qualitätsstandard nicht erfüllte, wurde als Achtkant verkauft, die Übriggebliebenen brillantiert.

Einen Achtkant zu brillantieren lohnt heute kaum noch, denn meist sind diese Steine von minderer Qualität und zweitens wäre es viel teurer als sich einen neuen Stein aus indischer Produktion zu kaufen.
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