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Was hab ich dem Silberlot getan?

 
tatze-1
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tatze-1

 ·  #16
soso
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #17
Feedback:

also Danke, ja, funzt besser als gedacht. Besser als schmirgeln!!!

Na ich bin halt davon ausgegangen Sudschicht ist Sudschicht, ob die nun gekratzt ist oder nicht.
Wieder was gelernt.

Aber ist schon komisch, seit Jahren mach ich Ringschienen aus 935 für Freundschaftsringe und Pseudospannis, die ich aus Walzprofil runter walze und auch ziehe, damit sie gleich runde Kanten haben, also Drahtwalze, Zieheisen, Blechwalze, die währenddessen mehrfach geglüht, auch abschließend geglüht werden und weder gekratzt noch gebeizt werden, seltsamerweise auch noch bei all dem eine weiße Oberfläche bekommen (warum die weiß werden weiß ich auch nicht, ) und ÜBERHAUPT NICHT rumzicken.
Die Ziehspitzen von besagtem Material zieh ich auf 1mm und verwende sie für die Kinderanhänger, weiterhin mehrmals geglüht und nicht gebeitzt oder gekratzt, das Lot schießt 10x besser als bei frisch gekauftem 1mm Draht.

Aber warum?

Ähm, kann es doch dran liegen, dass ich das Band im Ofen und nicht mit der Flamme geglüht hab? Ist weniger Sauerstoff hin gekommen oder so?

Wobei, stimmt, ich muss das mal beobachten, die dünnen Wickelringdrähte, bei denen ich das gleiche Abzischphänomen festgestellt habe, könnten auch im Ofen geglüht gewesen sein, mach ich bei dünnen Drähten lieber, damit nichts durchschmort.

Ich bleib mal auf der Spur, könnte der Grund sein.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Für das warum mußte wohl Werkstoffwissenschaftler werden.

Ich glühe auch nicht im Ofen, trotzdem passierts. Passiert mir gelegentlich auch bei Reparaturen - auch von Goldringen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Eigentlich sollten wir Werkstoffwissenschaftler bezüglich unserer verwendetem Materialien sein.
Naja, Ulli und Heinrich sind es ja irgendwo.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #20
Wir sind das im praktischen Bezug, die Theorie und Ursachenforschung ist immer noch akademisch.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Ich habe zwar viel nachlernen müssen als ich mich intensiv mit Präzisionsgiesserei beschäftigt habe aber auch dieses Wissen ist eng begrenzt. So konnte ich ich an anderer Stelle Silberfraus Fragen nach speziellem bei Bronzelegierungen nicht beantworten und auch bei einer überhitzten Silberlegierung ohne Schutzgas und mit unklarer Nachbehandlung kann ich keine sichere Antwort aus dem Ärmel zaubern.

Vielleicht nur dies: Am Lot wird es nicht liegen.

Lot will zu der größten Oberfläche mit kleinstem Volumen hinfließen wenn es unter einer Boraxdecke (Flussmittel) ist (sonst ist es umgekehrt).

Wenn nun das Lot neben die Lotfuge, die ja ihr natürlicher Aufenthaltsort ist, hinfließt und dort bleiben will muss diese atraktiver sein. In diesem Fall die größere Oberfläche bieten. Das ist bei weissgesiedeten Silberoberflächen von Reni scheinbar der Fall. Die Lösung des Rätsels muss also irgendwo bei der Misshandlung des Silberdrahtes liegen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #22
Das denke ich schon auch, dass es nicht am Lot liegt, denn das ist das gleiche wie immer.
Größte Oberfläche mit kleinstem Volumen, klingt nach Fuge.
Aber auch nach Tatzes Rat mit beizen und kratzen hatte ich einen kleinen Graben in der Fuge, der tatsächlich erst nach weiterem Beizen und Kratzen ganz aufzufüllen ging.
Bevor ausreichend Lot in die Fuge und vom Ende bis zur Mitte (bei 2 Paillen) hinein geschossen ist, ist der Rest davon gehuscht. Normal sollte die Paille ja liegen bleiben und immer kleiner werden, bis die Fuge voll ist. Der Rest bleibt vielleicht als kleiner Wulst zum versäubern da wo er ist.

Ohne Schutzgas? Ich meine eher, dass das Material im Ofen weniger Sauerstoff abbekommen hat als unter der offenen Flamme.


Zitat
Wenn nun das Lot neben die Lotfuge, die ja ihr natürlicher Aufenthaltsort ist, hinfließt und dort bleiben will muss diese atraktiver sein. In diesem Fall die größere Oberfläche bieten. Das ist bei weissgesiedeten Silberoberflächen von Reni scheinbar der Fall.
Die war nicht weißgesiedet, die war blank geschmirgelt. Und ich hab höchst eigenhändig nachgeschmirgelt, dort, wo es mir zu schwach erschien. Dann unter Flussmittel geglüht, gefügt, gelötet, stets reichlich nachgeschmiert.

Also eine Überhitzung, innerlich, obwohl äußerlich an keiner Stelle angeschmolzen? Gibt es das denn?
Hat aber weder bei diesem noch bei erwähntem anderen Material eine Auswirkung auf die sonstigen Eigenschaften wie Dehnbarkeit, Duktilität und so.

Ich hab jetzt noch 2 Optionen zum Ausprobieren:
1. irgendwo hab ich noch Bandlot, vlt läuft das besser in die Fuge nach?
2. schmirgeln, unter Flussmittel glühen, beizen, kratzen, fügen und neu einschmieren und löten. Ich probiers der Tage.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Wenn Du ein Anfänger wärst, würde ich schreiben: Mit der Flamme zuerst links und rechts der Fuge auf das Silber gehen damit dich der Draht im inneren und durch die gute Wärmeleitung des Silbers auch im inneren der Fuge erhitzen kann. Dann erst die Hitze für die restlichen paar Grad auf die Lötstelle richten.

Schreibe ich aber nicht weil Du Profi bist und das eh schon kannst. (Es lesen ja andere mit)

Dieser Fall scheint speziell zu sein. Probiere einmal den Draht nass zu kratzen damit er glatter wird. Notfalls könntest Du die schmutzige Version unter in Kaufnahme von Blausilber anwenden und Flussmittel nur sparsam in die Lotfuge applizieren, dann kann das Lot nicht mehr weglaufen. Oder sollte zumindest nicht mehr können.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Probiere einmal den Draht nass zu kratzen damit er glatter wird.
Ja, genau, das hilft "ein wenig" also es ist dann nicht mehr ganz so schlimm.
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Notfalls könntest Du die schmutzige Version unter in Kaufnahme von Blausilber anwenden und Flussmittel nur sparsam in die Lotfuge applizieren, dann kann das Lot nicht mehr weglaufen. Oder sollte zumindest nicht mehr können.
Mir gehts da nicht um Blausilber, da die Ringe in der polierten Version ohnehin abgefeilt und geschmirgelt werden müssen. Aber wenn ich zu wenig Flussmittel verwende sagt mir mein Aberglauben, dass die Verbindung nicht belastbar genug ist, um das finale "Trichter schlagen" ohne einzureißen zu überstehen. Also Poren in der Fuge geht da gar nicht. Und eigentlich ist ja ein kleiner Wulst auf der Fuge wünschenswert, denn wenn ich die Fuge nachher von unten erhitze zieht es ja noch etwas Lot zusätzlich hinein.
Also Ankes Tipp, löten, beizen, kratzen, löten klappt, ist aber ein zusätzlicher Arbeitsschritt und mein Kursablauf ist eben zeitlich sehr eng getaktet.

was mir noch einfällt zu :
Zitat
nass zu kratzen damit er glatter wird
Mit dem Polierstahl glätten?

Meine Profile, die ich aus Walzprofil herstelle werden ja immer schön verdichtet, allerdings auch nicht mehr nach dem letzten Glühen. Vielleicht sollte ich die Enden anstatt zu schmirgeln und kratzen einfach mit dem Stahl berubbeln?
Und dann meinte Anke auch, nur schmirgeln hilft bei ihr auch nicht zuverlässig, erst nach dem Ultraschall. Kann es sein, dass sich Scleifpartikel auf dem Metall halten und den Lotfluss verhindern? Also eigentlich wischt man das automatisch runter. Und das aufgetragene Flussmittel sollte sie doch auch lupfen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Zitat geschrieben von Silberfrau
Kann es sein, dass sich Scleifpartikel auf dem Metall halten und den Lotfluss verhindern? Also eigentlich wischt man das automatisch runter. Und das aufgetragene Flussmittel sollte sie doch auch lupfen.

Das meinte ich eigentlich, ja. Und zu fein geschmirgelt ist auch nicht hilfreich meines Erachtens.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Aber z.B. wenn du 2 Flächen aufeinander lötest, schmirgelst du doch auch beide, oder mind. 1, also ich zumindest, und habe kein Problem mit Lotflucht. Wobei, ja, ich schmirgel grob, (180) weil ich denk, gerade in die Rillen zieht es das Lot rein. 180 war auch unsere Schmirgelei.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Ich schmirgele und entgrate dann noch mit der Feile das aufzulötende Stück mit der Feile, weil am Grat das Lot auch nicht fließt. Bei großflächiger Auflötung (Blech auf Blech) schwemme ich auf dem aufzulötenden Stück Lot an und erwärme das untere Teil von unten. Gibt ne saubere Lötung.

Bei Ringschienen gehe ich vor dem löten noch mal mit der Säge durch den Spalt, bieg das Ganze auf Stoß zusammen und klemm das Lot plattgeklopft oder plattgewalzt dazwischen. Da hat das Lot dann normalerweise eigentlich keinen Grund, zu flüchten.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Flüchtet auch nicht wenn mans anlegt. Wenn man eine Platte auf einen Ring lötet z.B.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #29
Vorteil ist halt, ich muß nix mehr versäubern dann. Mein Faulheitsbonus ;)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Ja, wenns funzt hab ich auch keine Probleme.
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