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feine Goldkette nach Reparaturversuch beim Juwelier irrepara

 
sina
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sina

 ·  #1
Hallo ihr lieben Leser,

stecke im Moment in einer blöden Situation und brauche dringend einen Rat.
Erst mal zu meiner Situation. Mir ist mir meine feine Kette (375 Gold in Rosè) gerissen. Also habe ich sie zum Juwelier zur Reparatur gebracht, dort wurde sie ohne weiteres angenommen und ich sollte sie später einfach abholen.
Als ich dort war, wurde mir die Kette vorgelegt. Und hier das Problem: Abgesehen davon, dass die Stelle, an der diese gelötet wurde, sich verfärbt hat und nun unflexibel ist, ist meine Kette an zwei weiteren Stellen gerissen. Also lies ich sie noch mal dort und bat, um Nachbesserung der gelöteten Stelle und natürlich der Reparatur der anderen Stellen. Nach einigen Tagen bekam ich den Anruf, dass die Kette irreparabel ist und ich diese abholen kann.
Muss ich das jetzt einfach hinnehmen? Oder kann ich Schadenersatz verlangen? Bitte helft mir, ich bin geschockt und ratlos!
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #2
Hallo Sina,

zum besseren Verständnis: die beiden anderen Stellen, wo die Kette gerissen ist, sind während der Reparatur entstanden oder später bei dir nachdem Du Sie abgeholt hattest?

Falls Du kannst, stelle doch von der Kette bzw. der reparierten Stelle, ein gutes Foto rein, dann kann man die Reparatur auch eher fachlich beurteilen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Kann sein, muss aber nicht sein. Allein nach Deiner Erzählung können wir das nicht beurteilen. Dazu wären scharfe Fotos der Reparaturstellen nötig.

Im Prinzip ist es so das dünne Kettchen sich verbrauchen denn an den Kontaktstellen der Ösen reibt Staub und Fett, das wie Schmirgel wirkt, sie immer dünner. Dann werden sie bei geringster Belastung reissen.

Dann ist eine Reparatur sinnlos weil sie dann gleich wieder an der nächsten Stelle reisst.

Nach Deiner Beschreibung scheint das hier der Fall zu sein. Ich teste solche Ketten immer mit einem einfachen Verfahren. Ich halte die Kette ruhig 20 cm über dem Tisch und wenn sie ausgependelt hat, senke ich die Hand mit der Kette langsam zum Tisch.

Wenn die kette sich rollend auf den Tisch legt ist sie noch gut und recht neu. Wenn sie Stangen bildet die dann abknicken ist sie alt und nicht mehr reissfest.
Gästin
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Gästin

 ·  #4
edit: zu langsam, ich lass es aber trotzdem mal stehen - widerspricht den o.g. Kommentaren ja nicht.


Hallo Sina,

da ist dir wirklich was sehr blödes passiert.
Ketten mit einer 333 / 375 Gold-Legierung sind oft nicht sehr lange haltbar.
Wenn eine sehr dünne Kette zudem reisst, ist es oft recht kompliziert sie zu reparieren, ohne dass sie an der Stelle steif werden.

Bei deiner Kette kamen also 2 ungünstige Voraussetzungen zusammen.

Es ist natürlich sehr schlecht, dass der Juwelier deine Kette - wie du sagst - kommentarlos angenommen hat und dich nicht auf diese Risiken hingewiesen hat und dann erst nach dem Verbesserungsversuch erklärt, dass es nicht geht. Ich kann deinen Ärger gut verstehen, aber die Kette wird VERMUTLICH nicht zu retten sein. Zum einen weil es jetzt schon "zu viele Baustellen" gibt und das bei der Goldlegierung kaum wirtschaftlich umzusetzen sein wird.

Vielleicht kannst du mit dem Juwelier sprechen und ihn dazu bringen, die Kette in Zahlung zu nehmen und dir nach dem Ärger (und der vermutlich nicht erfolgten Aufklärung) ein sehr gutes Angebot für eine neue Kette in 14 KT / 585 Gold zu machen?

Rechtlich dürfen wir dich hier nicht beraten, wir sind keine Anwälte.
Ich bin auch kein Goldschmied, also falls ich oben etwas falsches geschrieben haben, werde mich die Goldschmiede sicher bald korrigieren.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #5
Wie Gästin schon schreibt, gibt es das Problem mit den brüchig werdenden 333/375 Legierungen.
Auf meiner Seite weiße ich darauf auch hin, da gibts auch ein Paar Beispielbilder:
http://juwelfix.de/Wissenswertes.html

Leider sieht man das den Schmuckstücken nicht immer gleich an, sondern merkt erst beim bearbeiten, dass es brüchig ist.
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #6
Vielleicht sollten die Profis die Kunden mehr sensibilisieren, damit sie wissen auf was sie sich einlassen, wenn sie sich legierten 375er Schmuck anschaffen.

Wenn die Leute verstehen, dass in dieser Legierung nur noch 37,5% Gold vorhanden ist, werden sie sich vielleicht weniger wundern, warum gerade Reparaturen ein Risiko für Kunde und Fachmann sind.

Erzählt doch mal, aus was sich die restlichen 62,5% zusammensetzen und warum das Gold noch immer gelb wirkt.

Ich glaube die Leute sollen das wissen, bevor sie sich etwas anschaffen, von dem sie meinen das es etwas Wertvolles ist.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Und da die Goldatome drei bis vier Mal so schwer sind die wie die übrigen Metallatome in der Legierung ist der Volumenanteil von Gold in dieser Legierung sogar noch deutlich niedriger bei unter 20%.

Über 80% des Volumens sind in der Regel Unedelmetalle.
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #8
http://de.wikipedia.org/wiki/Gold

" Extremes Beispiel ist eine 333er-Goldlegierung, hier kommen nur 2 Goldatome auf 9 Zusatzatome. Dies erklärt auch die sehr unedlen Eigenschaften dieses Materials, wie hohe Anlaufneigung, Korrosionsverhalten und geringe Farbtiefe. Viele Goldschmiede und Länder, z. B. die Schweiz, lehnen es ab, diese Legierung noch als „Gold“ aufzufassen."
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Das eigentliche Problem ist ja nicht, dass neben wenig Gold viel Silber und Kupfer enthalten sind.
Solche Legierungen sind einfach nur blass, oder weiß oder rot und laufen schnell an.
Erst die Zugabe von Zink macht das ganze schwierig. Zink ist sehr unedel.
Wenn dann noch eine schwache Säure, wie z.B. Körperschweiß ins Spiel kommt, kommt es zur Spannungsrisskorrosion. Dabei fließt durch die Anwesenheit des sehr edlen Goldes und des sehr unedlen Zinks ein schwacher Strom. Dabei wird das Zink aus der Legierung gelöst.
Das Resultat ist ein "Schwamm" der natürlich nicht mehr halten kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsrisskorrosion
Tilo
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Tilo

 ·  #10
grad bei rotem/rötlichem/rosegold sollte wenig oder kein Zink enthalten sein auch bei nur 375
was mich wuindert: welche farbveränderung

oft ist es so, daß gelblich/rötliche 333/375-Ware gelb vergoldet wird und nach Reparaturen an diesen Stellen eben jene echte farbe erscheint

aber was soll bei ner roten kette vorkommen?
ohne farbtreue Fotos dank weißer Unterlage und"lichtzelt" umrandung (weißes Papier) bleibt das Rätselraten
dazu noch: was für ein Muster?
wie lang steif?
evtl. hohl, obwohl eh schon dünn?
grad letzteres ist in Verbindung mit Zink sehr schädlich für die Haltbarkeit
wir brauchen Fotos
gut wäre z.B. mm-papier als Untergrund

Heinrichs Verschleißtest mag ich nicht uneingeschränkt zustimmen
manche Ketten zeigen den erwähnten Effekt auch schon bei verschmutzung ohne nennenswerten verscheliß
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
sina
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sina

 ·  #12
Zitat geschrieben von diamantenimport
Hallo Sina,

zum besseren Verständnis: die beiden anderen Stellen, wo die Kette gerissen ist, sind während der Reparatur entstanden oder später bei dir nachdem Du Sie abgeholt hattest?

Falls Du kannst, stelle doch von der Kette bzw. der reparierten Stelle, ein gutes Foto rein, dann kann man die Reparatur auch eher fachlich beurteilen.


Die beiden anderen Stellen sind während der Reparatur entstanden, habe die Kette nicht mitgenommen, da sie das noch nachbessern wollten. Dass die Kette nun irreparabel ist, wurde mir erst ein paar Tage später mitgeteilt, war seit dem noch nicht dort :-(
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
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