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die Alten hatten echt was drauf

 
stefanS
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stefanS

 ·  #1
die alten hatten echt was drauf, nein heinrich und ulrich, ihr seit zwar auch sehr gut aber euch habe ich nicht gemeint, Ihr seit noch zu jung

http://www.gizmodo.de/2012/12/…-sein.html

viel spass an diesem schreibtisch

gruß
stefan
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
da suchste dich doch blöd, wennste was verlegt hast. Aber geil ist das Ding schon.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #3
Hallo Stefan,

da bist Du aber über etwas was vom Allerfeinsten gestolpert. Allerdings sind derartige „Transformermöbel“ nicht etwa das Produkt eines reinrassigen Tischlereibetriebes, sondern das überzeugende Ergebnis einer gewerkeübegreifenden Zusammenarbeit.

Vermutlich wären Abraham und später David Roentgen, obwohl absolute Luxusmöbelhersteller, niemals so berühmt geworden, wenn die Verflechtung mit den Uhrmacher- Autodidakten Christian und Peter Kin(t)zing, die eigentlich Müller waren und aus Rengsdorf bei Neuwied stammten, nicht gewesen wäre. Viele Müller widmeten sich damals, während der monatelangen strengen Winterzeit,, wo alles zugefroren war, zum Zeitvertreib der Uhrmacherei. Die genialen Kinzingbrüder bauten nicht nur Uhren, sondern auch die okkulten Mechanismen, die in vielen Roentgenmöbeln verborgen sind und für die schier unglaublichen Effekte sorgen. Eine Fülle von Meisterwerken belegt noch heute eindrucksvoll, zu welchen Leistungen Roentgen und die Kinzings fähig waren.

Bereits Abraham Roentgen hatte sich die besten Verbindungen zu Fürstenhäusern in ganz Europa aufgebaut, welche von seinem Sohn David sorgfältig gepflegt wurden. Selbst Friedrich der Große besaß eine Intarsienuhr von Roentgen mit einem Uhrwerk von Kinzing.

Ich habe durch die Zusammenarbeit mit einem Restaurator, der für Museen, aber auch für private Sammler arbeitet, öfter Stücke von Roentgen bewundern und auch schon (im Auftrag) Reparaturen an den mechanischen Metallteilen vornehmen dürfen. Ich weiß nicht, welcher Bereich mir mehr Ehrfurcht abgenötigt hat: Die unvergleichliche und fertigungstechnisch unglaublich raffinierte Holzarbeit, oder die genialen Mechanik der Gebrüder Kinzing.

Wenn man sich dann noch überlegt, dass sich diese, als Autodidakten selber die Uhrmacherei beigebracht haben und dass sie auch ihre Maschinen und Werkzeuge selber herstellen mussten, wird einem die unglaubliche Leistung dieser Menschen bewusst.

Eines der Geheimnisse von Roentgen bestand darin, dass sich bereits Abraham Roentgen auf manufakturgemäßes Produzieren verlegt hatte. Viele seiner exzellenten Intarsien bestehen aus Abschnitten von bündelweise zusammen geleimten Edelhölzern, die dann in Scheiben geschnitten und anschließend baukastenartig weiter verarbeitet wurden. Einige dieser Techniken werden auch heute noch angewendet, beispielsweise im Instrumentenbau, etwa bei den Schalllocheinfassungen akustischer Konzertgitarren.

Ein Besuch in Sanssouci, Berlin oder auch im Roentgen- Museum in Neuwied lohnt sich für interessierte Bewunderer feinster Handwerkskunst auf jeden Fall.
stefanS
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stefanS

 ·  #4
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #5
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #6
...
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Schula
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Schula

 ·  #7
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke

Ich habe durch die Zusammenarbeit mit einem Restaurator, der für Museen, aber auch für private Sammler arbeitet, öfter Stücke von Roentgen bewundern und auch schon (im Auftrag) Reparaturen an den mechanischen Metallteilen vornehmen dürfen.


Ist das dieser hier: http://www.metallkonzept.eu/2.html ?
Das ist ein Kunde von mir, dessen Frau sich wissenschaftlich mit diesen Möbeln befasst hat.

Die Möbel sind jedenfalls der absolute Hammer, zumal, wenn man bedenkt, in welcher Zeit diese entstanden sind.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Hallo Kai,
nein, ein Kollega. Hammer sind sie.
Aber es hat schon zu allen Zeiten Leute gegeben, die fertigungstechnisch weit über den Tellerrand gelugt haben. Abraham Roentgen hatte jedenfalls ganz klar erkannt, dass hohe, wiederholbare Genauigkeiten nur in der Serie entstehen können, unter Verwendung entsprechender Vorrichtungen, Werkzeuge und Techniken. Er hatte seine Kenntnisse in Antwerpen erworben und diese dann bei den vornehmen Englischen Betrieben vervollkommnet. Die Kinzings hingegen, waren reine Autodidakten, die zum Uhrenbau aus Langeweile und Interesse an der Sache gekommen waren.

Nun muss man aber auch sehen, dass der Beruf des Müllers früher die ganze Getriebe- und Verzahnungs-Sparte mit umfasste. Was ein Zahnrad, ein Ritzel oder eine Welle mit Zapfen ist, wusste also damals kaum jemand besser als ein Müller, zumal diese Leute ja die komplette Wartung und vielfach auch den Neubau ihrer Maschinen und Anlagen selbst bewerkstelligten. Eine solide Sachkenntnis und viele der erforderlichen Werkzeuge und Einrichtungen zum Uhrenbau, war also bereits vorhanden.

Bezeichnend ist auch die Tatsache, dass die Nachkommen der Kinzing-Brüder, obwohl gelernte Uhrmacher, das brstehende, hohe technisch-konstruktive Niveau nicht haben halten können. Sie verwendetetn für ihre Erzeugnisse meist Gehäuse von Roentgen und Werke aus Frankreich oder der Schweiz, die dort bereits damals in riesiger Stückzahl und exzellenter Qualität hergestellt wurden.
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