Hobby & Azubi-Forum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

was man als Goldschmied (-Azubi) nicht lernen kann

 
  • 1
  • 2
Redaktion
Redaktion
Avatar
Beiträge: 7539
Dabei seit: 04 / 2009

Redaktion

 ·  #1
im Rahmen einer Ausbildung kann/muss man vieles lernen und trainieren.
Gibt es etwas, was man nicht lernen kann bzw. was man zum Ausbildungsstart bereits beherrschten muss? irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann?

was sind eigentlich allgemein die Voraussetzungen, um eine Ausbildung zum Goldschmied anfangen zu können?

was wünscht Ihr Euch jeweils von Euren Azubis?

Wenn hier im Thread (künftige) Azubis mitlesen, Ihr dürft Euch ruhig zu Wort melden oder Fragen stellen. :)
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #2
Notwendige Voraussetzungen für einen Goldschmiede-Lehrling:

Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Teamfähigkeit, Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Einsatzfreude, strukturiertes Denken, eine hohe manuelle Begabung zwecks Erreichen der notwendigen Feinmotorik, gute zeichnerische Fähigkeiten, Abstraktionsvermögen, mechanisches Verständnis, Logik, Kreativität, Fleiß, Konzentrationsvermögen, Sorgfalt, Sauberkeit, Ehrgeiz, Perfektionismus. Gut wäre auch, wenn der Lehrling ein Musikinstrument spielt.

Es gibt sicherlich noch weitere Punkte die wichtig wären, aber die genannten sind die Wiichtigsten. Nicht leicht beruflichen Nachwuchs zu finden!
Redaktion
Redaktion
Avatar
Beiträge: 7539
Dabei seit: 04 / 2009

Redaktion

 ·  #3
das mit dem Musikinstrument wegen der verbesserten Koordinationsfähigkeit und weil Musik machen das logische und mathematische Denken fördert und allgemein die Gehirnleistungen verbessert?


wie ist das eigentlich mit den Ausbildungsplätzen -
übersteigt die Nachfrage das Angebot oder umgekehrt?
wie viele Bewerber fragen denn so ca. nach einem Ausbildungsplatz?

macht Ihr da mit den (künftigen) Azubis einen Probetag? Zeugnisse sind ja ganz nett, aber so eine Art Praxistest kann doch u.U. aussagekräftiger sein?

ist es von Vorteil, wenn der Bewerber eine Mappe mit Zeichnungen zur Bewerbung dazu legt oder ist das sogar Pflicht?
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #4
Zitat
das mit dem Musikinstrument wegen der verbesserten Koordinationsfähigkeit und weil Musik machen das logische und mathematische Denken fördert und allgemein die Gehirnleistungen verbessert?


Exakt! Außerdem sind Musikmacher sehr oft empfindsamer, können auch in anderen Bereichen Emotionen besser nutzen. Das ist bei der Gestaltung ein rel. wichtiger Aspekt.

Meist geht das so ab: Praktikum 2 oder drei Wochen( als Schüler). Während der Lehre sind die ersten 100 Tage Probezeit. Sicher interessieren mich auch Zeugnisse. Am Wichtigsten ist mir persönlich eine handgeschriebene Bewerbung und ein ebensolcher Lebenslauf. Auf das Zeichnen habe ich sie bereits im Praktikum abgeklopft.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33410
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #5
Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen übersteigt traditionell das Angebot.
Viele kommen jedoch nicht in Frage weil sie in erster Linie in der Vorstellung leben, sie könnten Ganztags Ihre eigenen Entwürfe machen und nicht die Wünsche der Kunden erfüllen.
Da gibt es häufig eine stark romantisierte Vorstellung vom Beruf.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #6
neptun
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 10
Dabei seit: 02 / 2013

neptun

 ·  #7
Ja, ich glaube das einige Azubis erst am ersten Arbeitstag begreifen, was das eigentlich (wirklich) für ein Job ist. Bei der großen Anzahl an Bewerbern haben die Unternehmen hier echt die Wahl bei ihrem Nachwuchs...
tatze-1
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 21110
Dabei seit: 01 / 2009

tatze-1

 ·  #8
Zitat geschrieben von Redaktion
irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann?

ich denke mal, dazu zählt auch, daß man den Ehrgeiz für das Erledigen von Dingen aufbringt, auf die man überhaupt keinen Bock hat.
Menglöd
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 580
Dabei seit: 03 / 2012

Menglöd

 ·  #9
Wichtig scheint mir auch Geduld - wenn man keine Geduld hat, sei es nun, Sägearbeiten mehrfach zu machen, bevor sie abgesegnet werden oder später sich mehrere Tage mit einem Projekt zu befassen.
Geduld kann man meiner Meinung nach nicht lernen - entweder man hat sie oder auch nicht. wenn ich von vornherein ein hibbeliger Mensch bin, werde ich das wohl nicht komplett ablegen können...
neptun
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 10
Dabei seit: 02 / 2013

neptun

 ·  #10
Ich finde schon, das man Gebuld auch lernen kann. Eine gewisse Grundveranlagung sollte man jedoch mitbringen. Jemand der ADHS hat, ist sicherlich ungeeignet ;-)
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7540
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #11
Zeugnisnoten sind für mich nicht ausschlaggebend, solange es keine 5er und 6er sind. Mein erster Azubi war Hauptschüler und hatte nur 3er und 4er im Zeugnis. Das Mädl hatte einen guten Charakter, Teamgeist und war sehr aufgeschlossen. Danach kam eine Gymasiastin, mit 2ern durch die Bank, die wollte nicht mal den Fotokopierer benutzen, dafür würde sie keine Lehre machen!
Wichtig sind die Beurteilungen in den Zeugnissen. Da kann man vieles verstecken, was sich gut anhört, aber sehr negativ ist. Z. Bsp.: "xx ist/war überaus kollegial" bedeutet, daß der Vorgesetzte nicht mit xx klar kam oder "xxx war bemüht/bestrebt" bedeutet der/die taugt nichts.
http://www.zeugnisdeutsch.de/arbeitszeugnis/geheimcodes.php
Hier würde ich jedem nur empfehlen, wenn sich solche Aussprüche in den Zeugnissen wiederfinden, Rücksprache mit dem Chef bzw. Arbeitgeber zu halten. Es ist nicht förderlich, bei solchem Zeugnis eine neue Anstellung zu bekommen!
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 19897
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #12
Zitat geschrieben von Redaktion

Gibt es etwas, was man nicht lernen kann irgendwas, was unverzichtbar ist, aber einem eben nicht beigebracht werden kann

Ja und eigentlich hab ich mich auch immer gewundert, dass es nicht Pflichtfach ist, und dass man es auch nicht als Wahlfach belegen kann.
Die Rede ist von Gedankenlesen.
Man kann sich das leider nur ganz mühsam selber (autodidaktisch) beibringen.
Das ist eigentlich sehr schade.
Dieses Fach wird krass genau so lange unterbewertet, bis man einmal ein aufwändiges Schmuckstück hergestellt hat, und zwar genau so, wie es der Auftraggeber (Chef, Kunde) gesagt hat. Aber eben nicht so, wie er es gemeint hat. Das ist dann halt blöd.
Man könnte in der Richtung dem armen Anfänger eigentlich schon was lehren. Z. B. Wie stelle ich genau die RICHTIGEN Fragen, um in den Kopf des Auftraggebers zu kommen. Oder: Habe ich genug nachgeforscht oder sind immer noch Missverständnisse möglich.
Wenn es einem keiner beibringt bleibt nur "Trial and error" um sich in dieser Richtung zu schulen.
Klar Zeichnungen! Maße..hoho
Aber was, wenn dir dein Chef eine Skizze hinrotzt, nach der du arbeiten sollst? Mit Gegenskizze ankommen (in der Freizeit womöglich erstellt?) Oder der Kunde sagt der Verkäuferin: ja, aber halb so groß. Halbe Höhe oder halbes Volumen? Hat sie jetzt auch nicht gefragt...
Erfahrung hilft, aber aller Anfang ist schwer.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29558
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #13
Mensch, das erzählst du jetzt erst?
das hätte ich schon ab und zu brauchen können, einen 6. Sinn, daß ich jetzt mal einen langenscheidt Kunde deutsch/deutsch-Kunde bräuchte
Kunde bringt: Katalogbild mit Ring mit Opal in Krappenfassung
sowie einen gepreßten Ring, wo der originale geklebte Stein rausgefallen war und eine gestalterisch mäßig dazu passende Opaltriplette
und spricht: "machen Sie mir so eine Fassung"
ich: Ringgröße paßt(noch)?
ja

ich denk mir meinen Teil über diese Resteverwertung, aber bin ich Geschmackspolizei? und bastle also eine Krappenfassung wie die vom Bild auf den Ring, so daß es ganz vernünftig aussah (im Rahmen der Möglichkeiten)

bei der Abholung das große Erstaunen, daß ich den Ring direkt als Basis genommen habe
mit "Fassung" gemeint war: "bauen Sie den Ring komplett nach und verwenden Sie den alten Ring als Material"
Silberfrau
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 19897
Dabei seit: 07 / 2011

Silberfrau

 ·  #14
Ja, ich vor langer Zeit, als es in München noch die "Goldschmiedetage" gab, Heinrich wird sich erinnern, ich also dort, und unabhängig von mir noch eine befreundete Schmuckhändlerin, für die ich damals stundenweise arbeitete. Später am Telefon: " Ja, diese Ohrringe, genau, hast du auch gesehen, toll, gell, aber..nicht in Gold, nein Silber,... OK, die Steine dazu pack ich dir in ein Tütchen...Ok.."
Bis dahin waren wir beide überzeugt, von den gleichen Ohrringen zu reden.
- Danach nicht mehr.-
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #15
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0