Schmuck-Themen allgemein
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Tiefenoxidation

 
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29577
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #16
ich würd sagen, das Blausilber zeigt sich erst durch polieren, nachdem die Schicht über dem Blausilber dünner wurde und die Oberfläche einheitlich, wodurch die dunklen bereiche besonders auffallen
meist ist ja der Abtrag der Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig und das Blausilber zeigt sich als Flecken


sprich: den rauhen Guß zunächst schmirgeln und polieren

es gibt aber Legierungen, die weniger anfällig sein sollen: Argentium mittels germanium drin

und auch bei Heimerle gibt es anlaufreduzierte Legierungen, wo mindestens ein teil des Kupfers durch Zink oder Zinn ersetzt wurde

könnte aber sein, daß die sich dann schlechter löten lassen bzw. die Haltbarkeit der Lötungen zu reklamationen führt

ich verwende sehr selten Silber
noch vor nicht allzulanger zeit habe ich für 925er manchmal einfach statt Kupfer Palladium genommen, was Blausilber eliminierte und die Anlaufbeständigkeit verbesserte
ist bei den heutigen Palladiumpreisen allerdings ein deutlicher Kostenfaktor geworden, denn selbst der winzige Palladiumanteil kostet ein mehrfaches des Silberanteils (sprich: das Silber mit -,075 Pd ist mal eben mehr als 7x so teuer wie Sterling)
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 666
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #17
Also beim löten ist mir das noch nie passiert auch nicht mit 925/- , selbst bei größten Teilen, z.B Weltkugel in Silber Durchmesser 20 cm, oder einer Hürde 20x 10 cm aus mehrern Teilen zusammengelötet. Kenne Blausilber nur vom Guß !
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29577
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #18
du hast noch nie Blausilber beim Löten gehabt?
oder hast du es bloß nicht gesehn?

letzteres ist natürlich nicht zu beantworten ;-)

tauchst du Silbersachen vorm Löten komplett in Abdeckmittel? das hilft, aber auch nicht 100%
Granat
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 625
Dabei seit: 02 / 2005

Granat

 ·  #19
@Tilo
Vielen Dank für deinen Beitrag. Mein Problem ist halt,
dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll
´´ den Schuldigen ´´ zu suchen
- in der Giesserei - beim Goldschmied - oder gar bei der Poliseuse
Aber ein paar Tips habe ich schon rausgelesen wie bspw.
mit dem ganz Abdecken (vor allem bei unseren manchesmal
sehr dünnflächigen Teilen wo es hpts.auftritt) .
Müsste man auch beim Löten mit dem Hydrozon besser aufpassen
oder wäre mit Gas löten u.U. besser?
Raustland
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 930
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #20
Du wirst da keinen "Schuldigen" finden, dann man ist nicht davor gefeit bzw. wäre der Aufwand das Entstehen zu verhindern, um so viel größer als eine evtl. Nacharbeit durch schleifen und polieren das es schlicht und ergreifend unwirtschaftlich wäre.
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 666
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #21
@Tilo, nö, noch nie, bei so großen Sachen, würde das immer auffallen, da nicht nur leicht übergeschmirgelt und dann hinterher poliert, das würde dann auffallen.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29577
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #22
ob man beim Guß was dagegen machen kann, weiß ich nicht
denke aber, daß bei gießen mit Argondruck (so soll das meines Wissens bei manchen Anlagen fuktionieren) keine Tiefenoxidation entstehen kann
vorm Löten halt irgendwie Borsäure über die gesamte Oberfläche bekommen: Flußmittel D oder selbst das Pulver in Methanol (schlecht zu beschaffen)bzw einfacher in Spiritus auflösen
und nicht zu lange löten
bei Nachlöten vorher beizen und Schutzschicht neu auftragen, denn die verbraucht sich ja

und dann halt so lange schmirgeln und polieren, bis kein Blausilber mehr zu sehen ist
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 666
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #23
Bei Sachen die ich selbst gelötet oder gegossen habe ist mir das noch nie passiert, auch ohne abdecken mit irgendwelchen Mitteln. Vielleicht weil ich Silber nur mit Propan schmelze, ohne Sauerstoff ? Blausilber hatte Ich bisher nur bei Sachen von einer Gießerei
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29577
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #24
meine Erfahrungen sind bei kleinen Sachen wie z.B.für einen großen Cabouchon eine Fassuung aus verbödeter zarge zu machen
und die löte ich mit Mundlötrohr mit Erdgas
klar: je länger der Lötvorgang dauert, umso wahrscheinlicher ist Blausilber
evtl. ist deine Propanflamme so groß, rauschend und gut reduzierend, daß wenig Sauerstoff ans Objekt rankommt?
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 666
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #25
Ja, die Flamme ist sehr rauschend, muss sie auch sein, da sonst bei so großen Teilen keine gleichmäßige erwärmung gibt und das Lot sonst nur pappt.
Granat
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 625
Dabei seit: 02 / 2005

Granat

 ·  #26
Zitat geschrieben von Tilo

und dann halt so lange schmirgeln und polieren, bis kein Blausilber mehr zu sehen ist

Das Dumme ist, dass bei uns Blausilber gerade bei dünnen grossflächigen
Jugendstilmodellen vorkommt. Da ist
´´schmirgeln bis kein Blausilber mehr kommt" = " bis der Finger durchschaut " :-)
Ich werde die hier diskutierten Vorschläge aber gerne beim
nächsten Mal mit meinem Goldschmied besprechen. Es kommt halt nur
ab und an vor und ist schwierig zu reproduzieren.
-Anka-
 
Avatar
 

-Anka-

 ·  #27
Ich habe mir die Tiefenoxidation immer als "Komasilber" gemerkt. Kommasilber ist auch logisch. Obwohl ich noch nie ein so tiefenbeschädigtes Schmuckstück in der Hand hatte (daß ich's wüsste), würde ich sagen: daß das Schmuckstück schon bei der Herstellung ein Mischkristallproblem hatte, daß keine homogene Schmelze entstanden ist. Entweder durch einen schlechten Guss oder von der Legierung vor der Bearbeitung her. Wobei unbrauchbares Rohmaterial von einem Profi gar nicht bearbeitet werden würde sondern ab in die neu angelegte Schmelze. Denk ich also es sind meistens Gussfehler. Die einzige Möglichkeit zur Beseitigung (wenn auch nur oberflächlich) das Schmuckstück professionell galvanisieren lassen. Also mit einer Feinsilberbeschichtung wieder ansehnlich "zaubern". Wobei bei einer starken Beanspruchung speziell von Ringen die Ringschiene von außen nach einer Zeit die Beschichtung wieder abgenutzt wird.

Das würde ich empfehlen.

Einen schönen Freitag Abend wünsche ich in die Runde & falle K.O. von harter Arbeit ins Bett🤸🗽☁⭐
-Anka-
 
Avatar
 

-Anka-

 ·  #28
Zitat geschrieben von sommerboy

dass dann das Silber sich dort nicht galvanisieren lässt, stimmt das?


Wenn etwas gründlich gereinigt wird, kann man fast alles galvanisieren soweit ich weiß. Es kommt natürlich auch auf die Qualität der Galvanikanlage an
Granat
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 625
Dabei seit: 02 / 2005

Granat

 ·  #29
Zitat geschrieben von -Anka-

Zitat geschrieben von sommerboy

dass dann das Silber sich dort nicht galvanisieren lässt, stimmt das?

Wenn etwas gründlich gereinigt wird, kann man fast alles galvanisieren soweit ich weiß. Es kommt natürlich auch auf die Qualität der Galvanikanlage an

Ich habe kürzlich eine ´´fleckige´´ Blausilber-Oberfläche
mit Platin-Galvanik wieder schön ´´Vintage´´ bekommen
und das Galvanisieren ging problemlos. Aber ich werde
zukünftig darauf achten, ob es auch beim Vergolden
problemlos klappt.
-Anka-
 
Avatar
 

-Anka-

 ·  #30
Die Kathode und Anode sollten auch penibel sauber gehalten werden. Es gibt verschiedene Arten zu galvanisieren; so genau kenne ich mich nicht aus.
Versilbern und Vergolden habe ich in meinem Lehrbetrieb auch ganz analog gemacht, mit einem Batzen Feingold oder Feinsilber als Anode. Wenn 1sec. zu lange das Schmuckstück in der Galvanik hing,wurde es übelst dunkel und sah nach Oxidation aus. Also wieder abschmirgeln, polieren und nochmal neu in die Vergoldung... Wenn die Veredelung klappt, ist eine m.M.n. eine wunderbare Option um Schmuck wieder eine neue Frische zu verleihen 😃


Viele Grüße
-Anka-
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0