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Tiefenoxidation

 
sommerboy
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sommerboy

 ·  #1
Hallo Leute 😉

ich bin gerade über den Begriff Tiefenoxidation gestolpert und wüsste zugern was genau damit gemeint ist. Leider bin ich ja nicht so vom Fach.

So wie es aussieht gibt es dazu ja noch keinen Beitrag hier im Forum oder?

Also ich bin mal gespannt was Ihr zu erzählen habt ;)

Bis dahin in erwartungsvoller Hochachtung
Sommerboy
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Hallo Sommerboy
Damit ist im allgemeinen die Bildung von Kupferkristalliden beim erwärmen von Silberlegierungen unter Sauerstoffatmosphäre gemeint.
Aufgrund der sichtbaren blau-grauen Flecken, wird das auch Blausilber genannt.
sommerboy
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sommerboy

 ·  #3
ah.. sehr schön sehr schön. Schon ne Antwort. ;)

Ok, also Kupferkristalline, was mir allerdings nicht so ganz einleuchtet, woher kommen die Kupferkristalle, wenn der bearbeitete Stoff nur Silber ist?

Ich denke ich habe die Tiefenoxidation als Grund irgendwo gelesen, dass dann das Silber sich dort nicht galvanisieren lässt, stimmt das? Und wenn ja was kann ich tun um so eine Oxidation zu verhindern bzw wo kommt sie überhaupt her? Und was macht sie da und was richtet sie noch schlimmes an? Und wieso brauch ich die überhaupt oder nicht? Ich bin verwirrt.. :motz: :? :bounce:

Liebs Grüßle
Sommerboy (beim Kaffe trinken...)
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Bei Silber 999,9 kommt das auch nicht vor.
Bei Silber 925 hast du einen Kupferanteil.

Oxide leiten keinen Strom, wo kein Strom fließt, wird auch kein Metall aus dem galvanischen Bad niedergeschlagen.

Gegenmaßmahmen:
Werkstück nicht überhitzen und möglichst kurz erhitzen

Nach dem glühen und löten und gießen abbeizen und gegebenenfalls blank schmiergeln

Werkstück beim löten und schmelzen immer schön mit geeignetem Flussmittel vor Oxidation schützen

Wenn vorhanden möglichst unter Schutzgas schmelzen

Lustig wird das ganze, wenn die Tiefenoxidation richtig tief im Material sitzt. Dann kann von Kommasilber bis hin zum komplett rissigem Werkstück alles passieren.

Oh Kommasilber, ein neuer Begriff !
Wenn die Kupferkristallide Tief im Metall sitzen, und dann das Metall durch feilen abgetragen wird, kommen die sehr harten kleinen Teilchen zum Vorschein, werden durch das Werkzeug aus dem Metall gerissen,etwas mitgeschleift und dadurch kommt es zu kleinen Riefen, die eben aussehen wie ein Komma.
GemCollector
 
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GemCollector

 ·  #5
Vielen Dank für die Hinweise wie man Tiefenoxidation vermeidet, gibt es aber überhaupt eine Möglichkeit etwas gegen solche unschönen Flecken zu tun, wenn sie bereits da sind? D.h. wie kann man sie wieder verschwinden lassen?
Danke
Raustland
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Raustland

 ·  #6
Abschmirgeln, wenn sie nicht zu tief sitzt.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Oder auf der Oberfläche eine Feinsilberschicht durch "weißsieden" herstellen: glühen, wodurch diese Flecken in normales Kupferoxyd verwandelt werden und dieses in Schwefelsäure oder anderer geeigneter Beize auflösen.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
och nöööööö
durch nochmaliges Glühen wird die Tiefenoxidation doch nur verstärkt und garantiert NICHT in oberflächliche beizbare Oxidation verwandelt

evtl. gibt es zusätzlich minimale oberflächliche Oxidation, die nach dem Beizen eine hauchdünne kosmetische Feinsilberschicht zurückläßt,

tiefenoxidation/Blausilber geht nur mechanisch weg durch abtragen: schmirgeln oder sogar feilen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
Wenn du hinkommst.

Klar sitzen dann die Kupfereinsoxyde wieder in der Tiefe. Weg sind sie nur von der Oberfläche. Aber war das die Frage?
Tilo
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Tilo

 ·  #10
Zitat geschrieben von Silberfrau

glühen, wodurch diese Flecken in normales Kupferoxyd verwandelt werden und in Beize auflösen.

Zitat geschrieben von Silberfrau

Klar sitzen dann die Kupfereinsoxyde wieder in der Tiefe. Weg sind sie nur von der Oberfläche.

nicht dein Ernst, oder?
nein, sie waren nie weg, sondern werden bei der Aktion einfach nur verstärkt

und nein, das war sichr nicht die Intention der Frage: wie kann man sie verschwinden lassen?
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #11
Na ja, Reni hat schon - zumindest optisch - recht.
Wenn ich meine Stücke weißsiede und dann nach
jedem Glühen brav "kratze", iss vom Blausilber
nix mehr zu sehen. Vorausgesetzt die Weißsilber-
schicht darf als Oberfläche bestehen bleiben und
wenn poliert werden soll, dann nur Achat/Stahl-
Politur.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Zitat geschrieben von Tilo


nein, sie waren nie weg, sondern werden bei der Aktion einfach nur verstärkt
Bitte?
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #13
In dem Zusammenhang: Ich habe mal in einem Buch von (ich glaube)
Jinks McGrath oder Codina von einem ominösen Ding - hieß irgendwie
Stone of Yre, oder so ähnlich - gelesen. Mit dem könne man durch
reiben auf den Blausilber-Stellen selbige entfernen.
Kennt ihr das auch und habt ihr damit Erfahrungen gemacht?
Tilo
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Tilo

 ·  #14
ich hab jetzt mal rumprobiert
wenn man das Blausilber so nahe an die Oberfläche geschmirgelt/poliert hat, daß man es durch Glühen oxidieren kann, dann könnte man es konsequenterweise besser noch weiter schmirgeln/polieren

weißsieden ist halt nur oberflächliches vorübergehendes Abdecken

früher mit 835er Silber war weißsieden besser: es gab keine Tiefenoxidation, sondern nur die oberflächliche
Granat
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Granat

 ·  #15
Da wir auch immer mal mit Blausilber zu kämpfen haben:
Ich bin mir nicht sicher, ob das Blausilber schon nach dem
Giessen vorhanden war ... oder ob es dem (Ausserhaus-)
Goldschmied beim Löten passiert. Um es etwas einzugrenzen
wüsste ich gerne, ob man ´optisch ´ schon beim rohen Silberguss
(so wie er weiss aus der Giesserei kommt) erkennen kann,
ob sich unter der weissen Silberoberfläche darunter u.U.Blausilber
befindet, oder erst nach dem Feilen und Schmirgeln?
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