Hochzeit, Ringe & Brautschmuck
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Basis-Fragen Eheringe (Neukauf o. Aufarbeitung)

 
Pacer
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 06 / 2009

Pacer

 ·  #1
Guten Tag,

ich bin Schmucklaie (sagt man das so?) und wegen einer anstehenden Hochzeit will ich mich doch einmal mit dem Thema befassen.

Ich mag schlichte Eheringe, so wie meine Eltern hatten. Am besten 585er gelb-/rosé-/rotgold glatt und ovale Form und ohne Stein. Bevor jetzt die Frage kommt, was denn meine Zukünftige mag, dann sage ich es mal so. Sie mag "chinesische Eheringe" und solche haben wir auch schon in China gekauft. Nur irgendwie finde ich die eher als Verlobungsringe geeignet, weshalb ich gerade überlege, ob ich noch ein paar andere besorge.

Ich habe mal in diesen Trauring-Konfiguratoren geguckt. Mit 6mm/2mm kommen die schlichten Ringe neu auf ca. 350 EUR/Stück. Evtl. würde ich doch einen mit Stein nehmen (so rund, glatt eingearbeitet).

Nun meine Fragen:

Sollte man die Ringe in der gleichen Breite nehmen? An meiner Pfote sieht ein schmaler und an ihrer ein breiter Ring eher doof aus.

Wenn man einen einzelnen eingearbeiteten Stein nimmt - ist das ändern der Größe dann viel aufwändiger?

Und nun noch eine etwas ausführlichere Frage zum aufbereiten von vorhandenen Eheringen meiner verst. Eltern:

Es sind zwei 585er gelbgold (oder roségold?) -Trauringe mit Gravur. Natürlich haben die Ringe Tragespuren. Einer der Ringe passt (mir) perfekt, der andere ist meiner Zukünftigen zu groß.

Ich habe nun mal hier im Forum gesucht und folgende Alternativen gefunden:

1. Ringe einschmelzen und neue machen lassen und neu machen. Die Ringe sollen wieder schlicht werden. Kann mir jemand sagen, was das etwa kosten würde? Ich weiß, das ist sehr individuell, aber wenn jetzt jemand sagt: "Schmelzen u. schmieden kostet mind. 1.000 Euro", dann würd ich den Gedanken erst gar nicht weiterverfolgen.

2. Gravuren rauslasern lassen, Oberfläche aufarbeiten. Die Verkleinerung des zu großen Ringes würde wohl Materialverlust bedeuten, wenn man ihn auftrennt und etwas rausschneideet. Oder gibt es da andere Möglichkeiten (außer 1.)? Grober Kostenrahmen dafür? Kann das Lasern jeder gute Goldschmied machen?

3. Wie 2., jedoch Gravur rausschleifen. Noch mehr Materialverlust. Nicht mein Favorit.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen :-)

Viele Grüße

Pacer
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33419
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #2
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29576
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #3
>1. Ringe einschmelzen und neue machen lassen und neu machen. Die Ringe sollen wieder schlicht werden. Kann mir jemand sagen, was das etwa kosten würde?


kommt etwas auf die breite an und ob das material für neue reicht, denn man hat ja verarbeitungsverlust, nicht nur theoretisch, sondern praktisch

aber müssen sie denn neu, wenn einer sogar paßt?


>2. Gravuren rauslasern lassen,

oder einfach ausschleifen, auslasern ist preislich nicht so interessant, wenn auch ne neuanfertigunmg zur debatte steht und die ringe als solche nicht unbedingt erhalten werden müssen
auslöten gänge noch, verursacht aber farbabweichungen innen

>Die Verkleinerung des zu großen Ringes würde wohl Materialverlust bedeuten, wenn man ihn auftrennt und etwas rausschneideet.

ja

>Oder gibt es da andere Möglichkeiten

ja, engerdrücken: kein materialverlust, wenn aber ne fuge wegen der der herstellung drin ist, muß die evtl. nachgelötet werden

> Grober Kostenrahmen dafür?

gravur rausschleifen, engerdrücken/nachlöten, aufpolieren kostert echt nicht die welt
will denn deine zukünftige überhaupt die "ollen ringe" deiner vorfahren?

>Kann das Lasern jeder gute Goldschmied machen?

nein, weil die sehr teure technik nicht ansatzweise vernünftig auszulasten ist, gibts diese technologie nur in wenigen großen firmen


>3. Wie 2., jedoch Gravur rausschleifen. Noch mehr Materialverlust. Nicht mein Favorit.

eigentlich ist nur einschmelzen für neuanfertigung sinnvoll: breite und dicke kann genau und für beide verschieden gefertigt werden, und fugenlos dazu, weil die alten ringe manchmal beim ändern platzen und jedesmal mehraufwand zu fugenlosen bedeuten

mit stein wird das verkleinern auf jeden fall aufwändiger/teurer, weil stauchen=drücken nicht möglich
vergrößern sollte zwar durch walzen nicht allzuviel aufwändiger sein, aber es gibt kollegen, die dann immer einsetzen, ist nochmal teurer
ansonsten werden fugenlose ringe (ohne steine) gedehnt
wenn innen eine merkliche bombierung/wölbung ist, wird sogar das walzen erschwert
also stein ist schon ein kostenfaktor bei jeder änderung

kosten bei mir: 2 leicht gewölbte fugenlose ringe aus vorhandenem material 5 und 6 mm breit, ca. 1,8 dick, innengravur in schreibschrift, komplett ca. 150 euro, 12%mehrbedarf an material als endgewicht
also 12% verarbeitungs/schmelzverlust
Pacer
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 06 / 2009

Pacer

 ·  #4
Hallo Heinrich Butschal und Tilo,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Ich werde es mir ihr besprechen und falls sie Interesse hat bei Tilo melden. Vermutlich würden wir uns dann tatsächlich für zwei unterschiedlich dicke entscheiden.

Sie ist zwar seeehr eigenwillig - allerdings sind die chinesischen Ringe auch recht verschieden. Wenn ihr mal ein Bild sehen wollt, mache ich mal eins :-)

Das es olle Eheringe sind, wäre beim einschmelzen sowieso kein Problem. Aber abgesehen davon war es eine Ehe, die recht glücklich und ungeschieden war. Wenn man abergläubisch wäre, könnte man sagen, man hofft, es färbt ab und vielleicht tut es das sogar im Unerbewusstsein.

Grüße

Pacer
Khalida
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 549
Dabei seit: 12 / 2008

Khalida

 ·  #5
hallo Pacer,
ein Bild von den chinesischen Ringen wäre fein.
gibts zu den Ringen eine spezielle Bedeutung?


willkommen im Forum übrigens noch
Khalida
Pacer
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 06 / 2009

Pacer

 ·  #6
Hallo,

also die Fotos der chinesischen Ringe sind nix geworden UND haben nicht die Freigabe meiner Zukünftigen erhalten (soviel zur Eigensinnigkeit).

Aber der Juwelier hat eine schöne Homepage, die Euch vielleicht interessiert (überweigend auch auf enlisch): http://www.jinlan.com/english/nyshow.asp?bid=2 (auch mal in die Rubrik "Products" gucken.

@Khalida: die Ringe haben keine andere Bedeutung, als bei uns auch. Nur werden für Männer gerne sehr breite, dafür aber nicht besonders hohe und gewölbte Ringe genommen. Und Platin scheint akutell sehr angesagt. Sogar für das 999er hatten sie 4 oder 5 Vitrinen im Verkaufsgeschäft stehen.

Grüsse
Pacer
Khalida
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 549
Dabei seit: 12 / 2008

Khalida

 ·  #7
hallo nochmal,

sind schöne Sachen dabei auf der Website.

Einblicke in andere Kulturkreise und deren Traditionen find ich immer interessant.

Grüße
Khalida
Raustland
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 930
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #8
Hallo,

@ Tilo darf ich fragen wie du aus dem angelieferten Material dann die 2 fugenlosen Ringe herstellen würdest

MfG Raustland
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29576
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #9
du darfst
ist ne technologie, die zu DDR zeiten von einigen goldschmieden entwickelt und benutzt wurde und die ich auch heutzutage noch sehr oft verwende,
nennt sich rotationskokillenguß, womit das verfahren schon etwas beschrieben ist
schnelldrehende küchenmaschine als basis(in der einfachversion ne kleine kaffeemühle)
auf der achse die befestigungsmöglichkeit für eingüsse in verschiedenen breiten
diese außen immer gleichgroßen, nur durch die verwendete goldmenge verschieden dicken rohlinge werden innen abgedreht, haben dann je nach zu erzielender enddicke und-größe eine größe von etwa 40 , und werden dann ohne zwischenglühen größergewalzt auf einer dafür mal serienmäßig hergestellten handbetriebenen maschine, die ich aber in keinem neuzeitlichen katalog je gesehen hab, da sie auf dieser manchmal leicht unrund werden, folgt die endgültige größeneinstellung auf einer rändelmaschine mit konischem dorn, wie sie auch heutzutage(wieder) kaufbar ist
abschließend seiten abdrehen und innen bombieren

nur nur bei platin gibts komplikationen, weil der aus dünnem blech bestehende eingußtrichter der hohen temperatur und wärmeenergie des flüssigen platins nicht gewachsen ist und ein dickerwandiger die sache vermutlich zu stark abkühlen würde
deswegen bastele ich demnächst einen alabastereingußtrichter, mal sehn, obs funktioniert
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29576
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #10
hatte schon mal n filmchen gedreht und die karte irgendwie eingebüßt
der letztens mal fürs videoportal hier gedrehte film zum thema wartet noch auf fertigstellung, ist halt, da ich die kamera ständig mitlaufen ließ, ne ganze menge rohmaterial
hab keine zeit im moment, das zu reduzieren auf einen kurzfilm
Raustland
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 930
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #11
Danke für die schnell Antwort,

ich beschäftige mich seit länger Zeit mit dem Problem einer solchen Herstellungsweise und möchte Dich deshalb um vielleicht je ein Foto der Küchenmaschine, der Walze und der Rändelmaschine bitten. Denn geau solch Gerätschaften würde ich mir gerne anfertigen.
Ach ja und für einen Tip wo man die Rändelmaschine kaufen kann wäre ich auch sehr dankbar.
Pacer
Benutzer
Avatar
Beiträge: 6
Dabei seit: 06 / 2009

Pacer

 ·  #12
Raustland
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 930
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #13
P.S.
Wie muß ich mir die Form der Eingüsse für die Ringrohlinge Vorstellen?
Und funktioniert das System wie ein Schleuderguß mit der Schleudergußanlage cast?
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29576
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #14
ich hab dir ne PN geschrieben
schick mir ne mailaddi
dann gibts bilder und dann kannst du wegen detailfragen anrufen, ok?
Raustland
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 930
Dabei seit: 06 / 2008

Raustland

 ·  #15
Alles klar und danke
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0