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Goldgefasste Mosaikbrosche, wann, wo gefertigt, Material ?

 
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pixxa
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pixxa

 ·  #1
Guten Tag hier im Forum,

schön dass es Euch gibt. Ich suche Euren fachkundigen Rat.

Diese (leider dilettantisch zum Anhänger umgearbeitete) Brosche habe ich von meiner Mutter geerbt, deren Familie aus Berlin und Hamburg stammt. Meine Vorfahren reisten viel und gerne, u.a. nach Italien und Frankreich (19. Jh. und Anfang 20. Jh.).

Das Mosaikbild (an mehreren Stellen beschädigt und repariert) besteht aus kleinen Steinchen, die wie Halbedelsteine aussehen, könnte aber auch opakes Glas sein, die Fassung ist nicht gestempelt, scheint mir aber aus Gold zu sein.
Auf der Rückseite sind Reste der ehemaligen Nadelbesfestigung und weiterhin Stifte und Ösen zu sehen (vielleicht wurde die Brosche, weil sie mit 21 gr. schwer ist und die Befestigung mittig war, zusätzlich festgenäht?)
ein ähnliches Schmuckstück habe ich im Zarenpalast in Jalta ausgestellt gesehen, es gehörte zum Schmuck der Zarin.

Ich würde mir dieses Stück gerne wieder zur Brosche umarbeiten lassen, es ist ein sehr dekoratives Stück, auch wenn der Zahn der Zeit an ihm genagt hat.
Geht das und was muss ein Goldschmied bei der Umarbeitung beachten?

Über fachkundige Hinweise freue ich mich sehr.
Ich wüßte natürlich auch gerne etwas über den Wert, auch wenn ich es nicht verkaufe.

In nächster Zeit werde ich Euch noch bei einigen anderen geerbten Stücken um Rat fragen, aber eins nach dem anderen.

mit freundlichen Grüßen
pixxa
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Titel: Anhänger Gold Mosaik (1).JPG
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Titel: Anhänger Gold Mosaik.JPG
Information: hoffe, es ist scharf genug
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 ·  #2
Das Mosaikinlay hat eine Dicke von ca. 3 - 4 mm.
Der äußere schwarze Rand war ursprünglich aus einem Stück gefertigt (Onyx?), ist an zwei Stellen gesprungen.
Am Dach des Tempels fehlen ein paar Steinchen.
Wer repariert so etwas?

Jetzt hab ich genug gefragt! :)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Die Scharniere mit den Stiften sind nicht zum festnähen sondern zum fixieren der Rückplatte vorgesehen.

Solche Mosaikarbeiten haben in Florenz ein lange Handwerkstradition wurden aber auch schon früh in Rom, Verona und Venedig zum Kauf angeboten. Schau einfach mal nach "pietra dura". In Florenz wird man auch am ehesten einen Handwerker finden der die farblich passenden Steinchen vorrätig hat um das Dach zu reparieren.

Die Rückseite ist in einem grausigen Zustand.
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 ·  #4
Zitat
Die Rückseite ist in einem grausigen Zustand.


Hallo Heinrich

da bin ich ganz Deiner Meinung. Das stört mich auch fast mehr als die Beschädigungen auf der Vorderseite...

Vielen dank für Deine rasche Antwort. Da muss ich ja leider mal nach Florenz fahren.

Mal sehen, wann ich das schaffe.
mit freundlichen Grüßen

Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Wenn Du dann am Ponte Vecchio die Juweliere fragst oder auf der linken Seite des Arno ein bisschen weiter gehst findest Du gleich auf der rechten Strassenseite ein paar Geschäfte die Miniturabeiten in Pietra Dura führen. Die wären vielleicht noch besser dafür.
Viel Spaß in Florenz :-)
pixxa
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 ·  #6
ganz herzlichen Dank , Heinrich!

Deine Hinweise haben mir jetzt echte Lust auf eine Reise nach Florenz gemacht, habe mir sogar schon Unterlagen besorgt. Wird auch Zeit, dass ich dort mal hinfahre!

Das Alter der Brosche ist wohl nicht feststellbar?

mit reiselustigen Grüßen
Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Hmm, vielleicht durch Stilvergleich. Nur das sich nicht sooo viel geändert hat in der Art Arbeit das man es auf ein Jahrzehnt festklopfen könnte.
Zumindest fällt mir jetzt keine Datierungsmethode ein. Deine Kenntnis scheint es ja schon etwas einzugrenzen.
pixxa
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 ·  #8
Danke, lieber Heinrich,

ja, ich vermute mal 19. Jh., weil es aus diesem Zeitraum auch viel Italienkorrespondenz im Familienarchiv gibt. Hätte es aus Neugier gerne noch genauer gewusst.

Jetzt lach nicht, ich habe für Fastnacht einen Flug nach Florenz gebucht und werde Dir nach Rückkehr berichten, was ich herausgefunden habe und ob die Brosche dann wenigstens vorderseitig wieder besser aussieht.
Die Rückseite werde ich hier bei einem guten Goldschmied reparieren lassen.

schönes Wochenende
Gabriele :)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
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 ·  #10
Bin einfach neugierig, außerdem:
Florenz war ohnehin fällig und ich habe einen Fluchtweg wegen Karneval gesucht.
Und das Gefühl auf Großmutters oder gar Urgroßmutters Pfaden zu wandeln, hat was für mich.

Danke für den Tipp bzgl. Café, werde ganz bestimmt hingehen.

Grüße aus dem grauen Norden
Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
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 ·  #12
Hallo Heinrich und alle anderen Interessierten,

hier meine Fahndungsergebnisse:

bin heute aus Florenz zurück, war in den Uffizien, im Il Caffe ( wirklich sehr schön) und noch an vielen anderen wunderbaren Orten. Danke nochmal für die Tipps, waren auf jeden Fall richtungweisend.
Bin zwar nicht am Ziel angekommen aber schlauer: meine Brosche ist nicht in der Pietra Dura Technik ( sondern sie ist ein Miniatur Mosaik) und auch nicht in Florenz hergestellt .
Pietra Dura ist eine Intarsientechnik aus farbigen Natur- und Halbedelsteinen, die hauptsächlich für Wandverkleidungen, Möbeloberflächen, Tischplatten, Bilder und eben auch für Schmuck (Anhänger, Broschen) verwendet wurde. Dabei werden die Steine passgenau zu einem Bild ineinandergefügt, sodass eine perfekt geschlossene Oberfläche entsteht.
Ich habe mir von diesen Spezialisten übereinstimmend sagen lassen, dass meine Brosche nach Motiv (römischer Tempel), Stil und Technik (Miniatur-Mosaik) mit großer Wahrscheinlichkeit aus Rom stammt. Die Steinchen des Mosaiks bestehen wie bei Pietra dura aus Halbedelsteínen.
Alle meinten auch noch, dass es ein besonders schönes Stück sei (trotz Beschädigung). In Florenz könne jedoch niemand eine solche Reparatur ausführen, in Rom ließe sich wohl jemand finden.
Die Suche geht weiter
Naja, was soll ich sagen? Mein nächstes Reiseziel ist halt Rom.
Aber es war eine wunderbare Reise, mein Kopf und mein Herz sind voller Bilder.
liebe Grüße
Gabriele
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Toll das Du Dich nach der Reise meldest, so habe ich auch etwas gelernt. Mosaik und Rom.
In Rom habe ich zwar wenig Zeit zum Suchen und shoppen gehabt, weil es sooo viel zum besichtigen gab, habe aber keine Geschäfte gesehen die solche Mosaikarbeiten führten.
Bei tieferer Recherche hoffe ich das Du Glück hast. Also auf nach Rom, Trastevere, Forum Romanum, die Zischer in der sixtinischen Kapelle erleben. :-)
Goldie
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Goldie

 ·  #14
hallo pixxa :)

super feedback!
nicht immer bekommen wir eine solche rückmeldung im forum und in deinem fall konnten wir auch noch viel lernen. danke und beste wünsche für dein nächstes reiseziel :)

lg
martin
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pixxa

 ·  #15
Danke für die Blumen.

Ich habe im Internet weitergeforscht und bin auf Micro-Mosaik gestoßen, habe an eine Spezialistin in UK gemailt und unter anderem folgenden Link
erhalten:
http://www.restorationservices.com/projects.html
So etwas müßte es doch auch in Europa geben?
Die Mosaikteilchen sind nicht, wie mir gesagt wurde, aus buntem Stein, sondern aus opakem Glas, das in eine spezielle Wachsunterlage gelegt ist.
Die Brosche stammt tatsächlich aus Rom und kann in die zweite Hälfte 19. Jh. datiert werden.
Solche Gegenstände aus Mosaik wurden von Touristen, die Rom besuchten als Andenken mitgenommen (das war von Anfang an meine Vermutung, wusste nur nicht den Ort), anscheinend besonders gerne von Amerikanern, die sich ein wertvolles Andenken an eine vielleicht auch kostspielige und beeindruckende Reise mitnehmen wollten.

Wenn ich eine Reparaturmöglichkeit gefunden habe, werde ich dies hier posten.

Sonnige Grüße aus dem Rheinland
Gabriele
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