Goldschmiedeforum
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Goldschmelzen dann gießen

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo miteinander !
Ich bin ein wenig verzweifelt. Ich habe eine Aubildung im Metallverarbeitenden Gewerbe abgeschlossen und möchte mich handwerklich ein wenig mit Gold auseinandersetzen. Dabei hat das gießen von Gold für mich oberste Priorität. Aus verschiedenen Foren habe ich schon erfahren, dass es auf konventionelle Art mit einem Brenner und einem entsprechenden Tigel bis zu einer gewissen Maße funktioniert. Was ich bislang nocht nicht so richtig begriffen habe, weil ich noch keine Informationen darüber finden konnte, ist - wenn ich alte Schmuckstücke einschmelze, die unterschiedliche Karat haben, wie bestimme ich dann den Feingehlat des fertigen Erzeugnisses ? Geht das überhaupt ? Muss ich das Gold vorher bearbeiten und in einen bestimmten Zustand bringen ? Ich freue mich sehr auf eure Antworten.
:D :D
abeats
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abeats

 ·  #2
Hier habe ich also schonmal etwas gefunden, womit ich ein Stück weit klüger geworden bin:

schmuck-foren/ftopic3129.html

Also zusammengewürfelte Goldlegierungen sind meist sehr spröde !!!
Und es darf nur die niedrigste verwendete Goldlegierung gestempelt werden.

So, dem entnehme ich also:

Für einen sauberen Guss, für eine qaulitativ hochwertige Arbeit, benötige ich eine frische Legierung als Rohzeug oder Halbzeug gekauft bei der Degussa oder einem Halbzeughändler meiner Wahl ???

Oder kann ich z.B. auch alte 14kt bzw. 18kt Schmuckstücke (ohne Steine) schmelzen und weiterverarbeiten ????
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #3
Hallo abeats

Herzlich Willkommen im Forum.

Altgold einzuschmelzen ist im Grunde recht problemlos möglich. Das Ergebnis deiner Güsse kannst du aber nie vorhersagen.
Das einfachste ist natürlich, du hälst die verschiedenen Legierungen streng voneinander getrennt.
Wenn du den Feingehalt und das dazugehörige Gewicht kennst, kannst du dir den Feingehalt der neuen Legierung ausrechnen, hab ich auch mal gelernt, aber Praktisch nie angewandt. Wie das geht steht z.B im "Fachrechnen für das Edelmetallgewerbe" ( Titel ist jetzt nur aus der Erinnerung) Das ist das Rechenbuch für die Berufsschulausbildung.

Aus deinem Altgold musst du in jedem Fall alles was nichts mit der Goldlegierung zu tun hat entfernen ( Zinnanhaftungen, Federn, Steine etc).
Es gibt Schmelzzusätze (z.B. "Argoflux) die dazu gemacht sind das Altgold beim Schmelzen zu reinigen.

Besser vorhersehbare Ergebnisse wirst du in jedem Fall dann erhalten, wenn du das Altgold scheiden lässt und dann entweder selbst legierst oder die fertige Legierung von der Scheideanstalt beziehst.
abeats
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abeats

 ·  #4
:D :idea: :!: Vielen Dank ! So hatte ich es dann also richtig verstanden. Ich habe mir schon ein Berufsbegleitendes Buch zum Thema Goldschmiede besorgt. Aber ich glaube ich trenne lieber streng, als zu mixen. Wobei das natürlich auch interessant sein kann. Aber ich will lieber mit Formen und dem Gießen experimentieren.

Oh, in der Beschreibung eines Händlers hatte ich gelesen man soll das Altgold vor dem Schmelzen mit einem Magneten von Eisen befreien und in einem Säurebad von anderen "Metallen"? ? Wie geht denn das ???
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
abeats
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abeats

 ·  #6
Ja genau das Buch habe ich. Muss noch mal meine Nase da rein stecken und die Augen über die Buchstaben fliegen lassen.

LG
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #7
Zitat geschrieben von abeats


Oh, in der Beschreibung eines Händlers hatte ich gelesen man soll das Altgold vor dem Schmelzen mit einem Magneten von Eisen befreien und in einem Säurebad von anderen "Metallen"? ? Wie geht denn das ???


Z.B. in Verschlüssen mit Federn sind die ( Federn) meist aus Stahl. die müssen Raus. Bei losen Kleinteilen und Feilung kannst du das mit einem Magneten erledigen, aber Vorsicht, Weißgold, dass mit Nickel legiert ist und Platinmit Cobalt können auch magnetisch sein !
Und wie gesagt : Zinn, von unprofessionell ausgeführten Reparaturen muss auch weg.

Zum hantieren mit Säuren gebe ich dir hier keine Empfehlungen. Das sollten Laien nicht tun. Ist äußerst gefährlich ! Ist für deine Zwecke auch nicht nötig.

Du kannst in der Regel alles mechanisch entfernen, was nicht in die Schmelze soll !
bobyg
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bobyg

 ·  #8
Zitat geschrieben von abeats


Oh, in der Beschreibung eines Händlers hatte ich gelesen man soll das Altgold vor dem Schmelzen mit einem Magneten von Eisen befreien und in einem Säurebad von anderen "Metallen"? ? Wie geht denn das ???

;) - das scheiden ist an sich keine hexerei wenn man im labor arbeitet und am besten chemiker ist oder zu mindest grundkenntnisse UND erfahrung hat.
Ein beipiel für eine scheidung kann man mit bilder hier sehen: http://www.versuchschemie.de/ptopic,124915.html.

Bei schmuckgold ohne Rh, Ru, Ir usw kann mann nur das gold und silber relativ rasch isolieren und das sind "nur" ein paar schritte, dennoch aufwändig e und nicht unbedingt einfache tätigkeit.
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 ·  #9
stimmt??
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Klar stimmt es, natürlich ist es keine Hexerei aber Chemiker oder gut ausgebildeter Goldschmied sollteman schon sein.

Ich habe in den 80er Jahren einmal Monatlich meine Goldabfälle selbst geschieden um sie neu legieren zu können, und das waren größere Mengen.
Das größte Risiko neben dem Risiko von Verätzungen und drohender Vergiftung durch nitrose Gase, ist nach wie vor die schwere Einschätzbarkeit der Reaktion bei Zugaben von Salpetersäure. Diese exotherme Reaktion ist verzögert aber dann nicht zu bremsen.
matzmeyn
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matzmeyn

 ·  #11
hallo abeats,
ich schmelze mein Gold mit einem Sauerstoff-Acetylenbrenner ein ! Bei Butanbrennern ist die Flamme oft unsauber... und durch die höhere Temperatur kannst du schneller und mehr einschmelzen... :bounce: du kannst auch zum abgiessen auf ne gute Butanflamme wechseln dann siehst du besser.
Ich schwör auf Sandguss wenn keine Industrie forhanden ist :roll: immer schön durch die Flamme ziehlen, Gruss aus Finnland :D
matzmeyn
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matzmeyn

 ·  #12
Noch was,
Ketten wuerde ich gar nicht einschmelzen, und bischen Feingold und endsprächend kupfer zufuegen! 750ger, 2 teile kupfer ein teil silber, gibt ne schöne Farbe !
Viel Erfolg






:lol:
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