Goldschmiedeforum
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Granulation?

 
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 ·  #1
Hallo alle zusammen,

habe in einer Zeitschrift einen Bericht über eine Brosche gelesen, und da ist ein Wort dabei was ich nicht kenne. :keinplan:

Schreibe mal den Text:
Brosche, als goldene, mit Diamanten und einer Perle besetzten Traube gebildet; die meisten Beeren sind auf unterschiedliche Weise mit GRANULATION gebildet.

Was heisst und bedeutet Granulation?

Tschau Marita
Goldie
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Goldie

 ·  #2
hallo marita und willkommen an board :)

Zitat

Granulation / granulieren
Granulierung, von lat. granulum, "Körnchen", schon im Altertum von Ägyptern, Griechen und Etruskern angewendeter Dekor bei Gold- und Silberschmuck in Form kleiner Kügelchen aus demselben Material.
Ist eigentlich eine Reaktionslötung. Verzierende Oberflächentechnik in Form von kleinen Kügelchen, die ohne metallisches Lot mit einem Trägermaterial verbunden werden. Etruskische Goldschmiede beherrschten diese Technik besonders gut. In allen folgenden Kulturepochen fand die etruskische Technik der Granulation Fortsetzung. Für Granulationsarbeiten eignen sich besonders gut Feingold und Feinsilber, sowie Legierungen mit sehr hohem Feingehalt.

(...)


quelle und gesamter text:
schmucklexikon von prof. leopold rössler
:arrow: http://www.beyars.com/lexikon/lexikon_549.html

lg
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 ·  #3
Hallo Goldie,

danke für die schnelle Antwort. :D
War für dich wahrscheinlich eine sehr leichte Frage.

Falls es Dich interessiert die Brosche wurde circa 1941 in Essen von Elisabeth Treskow hergestellt.

Tschau Marita
shriva
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shriva

 ·  #4
hallo an alle!
ich bin ganz neu hier und bin mir nicht sicher, ob ich meine frage hier stellen darf.
seit längerer zeit beschäftigt mich die frage, wie ich z.b. eine silberplatte für einen kettenanhänger granulieren kann. die bezugsquelle für silberbleche und granulat kenne ich. nur...
... wie bringe ich das granulat auf?
ich besitze einen einfachen lötkolben. ich stelle mir vor, das granulat auf die platte zu positionieren und silberlot mit dem lötkolben soweit zu erhitzen, dass es dazwischen läuft und das
granulat beim erkalten fixiert. wenn dies vollkommen daneben ist, dürft ihr auch alle
herzhaft lachen. aber...
...wenn ihr euch wieder erholt habt, bitte ich um informationen, wie ich das "fast fachmännisch am heimischen küchentisch" bewerkstelligen kann.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Hallo Shriva,

der Lötkolben erreicht selbst nur ca 250 °C. Da Silber ein guter Wärmeleiter ist wirst Du vermutlich das Silber nicht einmal auf 100°C bringen. Für die Reaktionslötung benötigst Du aber neben vielem anderen, Temperaturen von ca 900°C. Das wird Deinem Küchentisch nicht gefallen.
shriva
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shriva

 ·  #6
hallo herr butschal. danke erstmal für die schnelle antwort.
das ich das silber nicht direkt auf meinem küchentisch bearbeite, versteht sich.
in bezug auf meine frage bin ich aber immer noch so dumm wie vorher.
ich gebe aber -noch- nicht auf.
also:
ich benötige neben einer isoliermatte noch einen lötkolben, der min. 900° erreicht.
feinsilbergranulat,
silberlot? aber im zitat von "goldie" steht ohne metallisches lot.

welche mittel und geräte noch? wird das granulat erhitzt und bleibt dadurch fest an der silberplatte haften oder wird durch silberlot das granulat befestigt?

selbst wenn ich technisch nicht in der lage sein sollte, meine idee versuchsweise umzusetzen, interessiert mich dieser vorgang doch ungemein.

bitte beschreiben sie mir doch in kurzen stichworten den vorgang, damit ich eine vorstellung davon bekomme.

in vorfreude auf ihre antwort,
liebe grüße, karin
Mandaringranat
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Mandaringranat

 ·  #7
Hallo shriva,
die Granulation ist eine sehr alte und komplexe Technik.
Ohne Fachliteratur geht da gar nix.
Unter der Webadresse:www.watchprint.com findest du unter der Rubrik Bücher im Bereich Schmuck /Techniken z.b. Goldschmiedepraktikum Band 13:Granulieren und Niellieren.

Liebe Grüsse
Mandaringranat
shriva
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shriva

 ·  #8
hallo mandaringranat,
danke für deine antwort.

das diese technik so viel hintergrundwissen erfordert, hätte ich nicht gedacht.
sieht eigentlich recht simpel aus.
aber ich werde mir jetzt erstmal einige fachbücher besorgen. vielleicht bekomme ich auch irgendwo gebrauchte. werde auch mal in die stadtbücherei gehen. und bei watchprint nachschauen. ich wollte nur die kosten gering halten, da mein "granulieren" erstmal als versuch gedacht war.
aber wenn ich so überlege: eine menge silberschrott ist auch nicht billig.

liebe grüße, shriva
Edmund
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Edmund

 ·  #9
Hallo Marita,

Gratulation zu der Brosche von Elisabeth Treskow. Frau Treskow hat in den 40iger Jahren die Technik des Gold-Granulierens, die so gut wie vergessen war, man könnte sagen "neu erfunden" und häufig in ihrem Schmuck angewendet.

In der "Deutschen Goldschmiedezeitung" ist vor vielen Jahren ein Beitrag von Frau Treskow erschienen, in dem sie das Granulieren beschreibt. Vielleicht gibt es im Archiv des Rühle-Diebner-Verlags den Artikel noch und kopiert ihn Dir bei Interesse.

Von einer Ausstellung im "Kölner Museum für angewandte Kunst" gibt es einen Treskow-Katalog. Du findest ihn im Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher HP: www.zvab.de wenn Du "Elisabeth Treskow" eingibst. Vielleicht ist Deine Brosche darin!

Hallo shriva,

wenn Du nach Fachliteratur suchst kann ich Dir auch das oben angeführte Zentralverzeichnis www.zvab.de empfehlen. Wenn, dann findest Du hier das Gesuchte.

Viel Erfolg
Edmund
www.emailkunst.de
Edmund
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Edmund

 ·  #10
Tilo
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Tilo

 ·  #11
ich würde gerade anfängern eher auflöten der kugeln empfehlen statt echte granulation

mein vater hat mir früher mehrmals die story erzählt, wie unmittelbar vor der meisterprüfung am meisterstück einer damaligen kollegin etliche der granulierten kügelchen abfielen

und lötkolben "geht gar nicht"
shriva
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shriva

 ·  #12
hallo edmund,
danke für den tip. ich werde mich da umsehen.


hallo tilo,
das verwirrt mich ja gerade. einmal ist granulation eine reaktionslötung, siehe den beitrag von herrn butschal, dann schreibst du, "eher auflöten statt echte granulation".
ich als laie stelle mir vor, dass (reaktions)lötung und (auf)löten mit einem lötkolben gemacht wird. wenn auch vielleicht mit einem speziellen.
und dann: "lötkolben geht gar nicht". ???

na,ja, wenn ich dank der fachliteratur meinen granulierten doktor gemacht habe, werde ich hier alle an meiner freude teilhaben lassen. ;-)

grüsse, karin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Echte Granulierung, das ist die Reaktionslötung, wird in einer Sauerstoffreduzierten Umgebung bei 800 bis 900 Grad Celsius (das ist hellrote Glut) nach etlichen komlexen Vorbereitungen durchgeführt.

Den Ofen/die Esse musst Du erst einmal haben und dann bedienen können das die Umgebung/Temperatur auch entsprechend stimmt.

Daher nix mit Lötkolben. :-)

So sieht das dann auch aus:
Anhänge an diesem Beitrag
Bild1.jpg
Titel: Bild1.jpg
Information: Granulierter Goldknauf mit Saphiren
shriva
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shriva

 ·  #14
danke, danke, danke!
nun begreife ich langsam. ansonsten bin ich eigentlich schneller ;-).
an solch eine feine goldschmiedearbeit hatte ich auch nicht gedacht, davor habe ich allerhöchste hochachtung!!!
abwohl sich mir bei betrachtung schon wieder hundert neue fragen aufdrängen, verschone ich sie/euch erstmal, bis ich mir entspr. literatur besorgt habe.
aus zeitmangel wg. arbeitsauslastung kann ich momentan keinen kurs besuchen.
aber in 3 1/2 jahren bin ich "in rente". dann buche ich einen und werde versuchen, den schwerpunkt auf granulieren zu legen.

p.s. ich habe vor 2 jahren einen sehr breiten gg-ring 916 bei ebay verscherbelt, weil meine haut auf den luftausschluß unter dem Ring allergisch reagiert hat. dieser ring war wunderschön und mit sehr viel granulat versehen. habe ich vorher nicht so geachtet. nun tut es mir leid. aber es ist nicht rückgängig zu machen.

danke nochmals, karin
Edmund
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Edmund

 ·  #15
Hallo Karin,

nur zur Klärung des Begriffs Lötkolben:
Ein Lötkolben wird in der Regel elektrisch betrieben und meist von den Elektrikern und z. T. auch von Installateuren zum Weichlöten mit Lötzinn verwendet Max Temperatur wie bereits geschrieben ca 250 Grad C.

Für das Granulieren brauchst Du aber entweder einen Ofen oder einen mit Gas betriebenen Lötbrenner die beide Temperaturen bis zu 1000 Grad erzeugen können.
Wenn Du Dich etwas umfassender über das Weich- oder Hartlöten informieren willst, findest Du die Antwort hier: schmuck-foren/ftopic3523.html
Mit freundlichen Grüßen
Edmund
www.emailkunst.de
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