Goldschmiedeforum
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Rhodinieren Schichtdicke

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #16
Tilo
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Tilo

 ·  #17
was mir grad auffällt
Zitat geschrieben von Guestuser

Nun, das ist recht einfach.

logisch
denn dass die
Zitat geschrieben von Guestuser

Messsystemanalyse

Zitat geschrieben von Guestuser

nicht nach der DIN/EN,

gemacht wurde, enttäuscht mich schon ein wenig. das wäre doch auch noch dringewesen, oder?
;-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Zitat geschrieben von Guestuser

Vier Stellen hinter dem Gramm, also ein zehntel Mikrometer-Anzeige.

mit einer Waage zum wägen einer Masse wirst du wohl kaum eine Längeneinheit messen können. Ich denke, du meinst eher ein Milligramm oder noch ein Mikrogramm, oder? Aber wenn du so eine Feinwaage hast, dann brauchst du dein Stück doch nur vor und nach dem galvanisieren draufschmeißen und hast deine Masse, die die Rhodinierung hat. Oder seh ich da was falsch? Oder macht dieser unglaubliche Rechenweg so viel Spaß?

Ich häng dir mal aus meiner Formelsammlung aus der Lehrzeit die spezielle Seite für die Galvanik an.
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Rhodinieren Schichtdicke
Tilo
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Tilo

 ·  #19
das war im Kontext klar ein Schreibfehler
er wiegt halt vorher und nachher und berechnet die Oberfläche und errechnet daraus die Schichtdicke, die sich ja bei so dünn auch mit Mikrometerschraube nicht mehr messen läßt (und bei manchen gegenständen eh keine Stelle zum messen ist)
sedge
 
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sedge

 ·  #20
Ich hatte früher mit Messystemanalysen zu tun. Es ging dann u.a. auch darum, ob Messmittel fähig sind um bei bestimmten in der technischen Zeichnung eingetragene Toleranzen eingesetzt werden zu können. Hier war die Frage, kann das Messmittel diese geforderten Toleranzen überhaupt genau genug messen.

Im Background spielt hier die Stochastik eine Rolle. Ausschlaggebend für die Beurteilung ist letzlich die Standartabweichung (Sigma) des Messmittels, und die geforderten Toleranzen. Im Endeffekt wird das Ergebnis über Wahrscheinlichkeiten bestimmt.

Man kann durchaus sagen, oder auch annehmen, dass ich mit meiner Wagge professionell nie im Leben 4 Stellen hinter dem Komma messen dürfte, die Waage wäre dafür nicht fähig, auch wenn sie 4 Stellen hinter dem Komma anzeigt.

Meine Untersuchungen an der Waage waren umfangreich, ich habe viele Messungen und Versuche durchgeführt und bin nach Berechnung der Standartabweichung zu dem Schluss gekommen, dass ich das so machen kann wie ich es mache, aber mit Vorsicht. Zumal ich bei einer vernünftigen Berechnung bezüglich der Verteilungskurve eigentlich eine Nachkommastelle mehr gebraucht hätte.

Natürlich sind Vergoldungen oder Versilberungen dicker und haben ein größeres Auflagengewicht beim Auftragen, somit sind diese Messungen relativ unproblematisch. Beim Rhodinieren sind halt doch relativ geringe Gewichtszuwächse zu erwarten, hier muss man eben höllisch aufpassen, dass keine Messfehler passieren, deshalb nehme ich den gewichteten Messwert, also den gemittelten Messwert aus mehreren Messungen und beobachte die Waage genau.

Ich werde beim Rhodinieren die Prozedur anwenden, wie sie von Heinrich Butschal beschrieben wurde, und dann mal sehen, wie dick die Rhodiumschicht sein wird.

Gute Nacht
Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #21
@tatze-1
Code
mit einer Waage zum wägen einer Masse wirst du wohl kaum eine Längeneinheit messen können. Ich denke, du meinst eher ein Milligramm oder noch ein Mikrogramm, oder?

Klar, Du hast recht.
Tilo
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Tilo

 ·  #22
eins kannst du aber mit keinem Messmittel abschätzen: die unterschiedliche Beanspruchung (mechanisch und chemisch durch Parfüm und Schweiß) bei den verschiedenen Kunden
sedge
 
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sedge

 ·  #23
@tatze-1
Das wäre mal wirklich interessant, was bei der Rechnung rauskäme, im Vergleich zu meiner berechneten Schichtdicke.
Ich kann noch nicht mit allen Parametern was anfangen, werde mich mal damit beschäftigen und dann über die Formel nachrechnen, bin sehr gespannt!

@Tilo
Stimmt, je nach Beanspruchung hält die Schicht mehr oder weniger lange. Das war auch die Motivation meiner Eingangsfrage, welche Erfahrungen habt Ihr mit welchen Schichtdicken hinsichtlich Haltbarkeitsdauer. Wie Du sagtest, je nach Beanspruchung, man kann keine pauschale Aussage treffen.

Ich hatte mal ein Versuch gemacht mit einer Farbvergoldung (ca. 0,2 my) auf Messing. Ich hatte mir eine kleine Vorrichtung gebaut, mit einem Motor, der hat ein Gestell gedreht, auf dessen Umfang ich vier Stoffstücke geklebt habe.

Darunter habe ich das vergoldete Objekt befestigt, auf dem die Stoffstücke dann immer drüberfuhren, wenn sich das Gestell gedreht hat. Ich hatte die Zeit pro Umdehung, und konnte so ausrechnen, wie oft zum Beispiel bei einer Stunde Laufzeit die Vergoldung von den Stoffstücken überfahren wurde. Der Druck beim Überfahren war ca. 1 Newton.

Nach 8000 Berührungen war vom Gold nichts mehr zu sehen. Ich hatte den Fehler gemacht, nicht mal zwischenzeitlich nachzusehen, obs Gold schon früher futsch war, habs vermasselt.
Aber: 8000 Berührungen ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass ein Anhänger sich ständig am Körper und Stoff reibt. Zwar mit weniger Druck wie bei meinem Versuch, aber im Endeffekt war ich erschrocken, wie kurzlebig die Haltbarkeit war.
Tilo
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Tilo

 ·  #24
ich halte von sämtlichen Beschichtungen gar nichts
ich sehe sie hauptsächlich als Verkaufslackierungen: im Laden verhindern sie das Anlaufen (im Schaufenstermikroklima Südseite nichtmal das zuverlässig)


im Gebrauch kommen ja doch bald die Eigenschaften der Basis zutage: Farbe und Anlaufverhalten

Ausnahme: ausgesprochen dicke Beschichtungen wie bei altem Double und bei manchem teurem Modeschmuck wie dem von Pierre Lang, der wirklich ne ganze Weile hält bis die ersten Schäden/Abnutzungen sich zu Lochfraß ausweiten
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Das sind irgendwie für mich so Versuchsreihen, die du hier beschreibst, die ein Werkstoffwissenschaftler rasend spannend findet, aber einen Goldschmied relativ wenig kratzt.

Beim Galvanisieren wirst du immer bei Ecken oder Spitzen einen dickeren Auftrag haben als auf der Fläche oder in einer Kuhle. Von daher werden deine Berechnungen auch nie wirklich genau sein.

In der Galvanik wird auch unterschieden zwischen einer Vergoldung und einer Plattierung, die sich von der Schichtdicke her und damit auch von der Haltbarkeit stark unterscheiden. Hier hat mal unser User Juwelfix eine gute Übersicht auf seiner Homepage zusammengestellt:

http://www.juwelfix.de/Galvanik.html
Tilo
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Tilo

 ·  #26
ich als Goldschmied finde die technisch-wissenschaftliche Herangehensweise gut und vernünftig(und Heinrich wohl auch)
also wenns Beschichtungen sein müssen, auf die ich lieber verzichte
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #27
Habe ich einen Knoten im Hirn? Bei Deinem Beispiel einer zu beschichtenden Scheibe ergibt sich für mich eine Oberfläche von bummelig 2123 qmm. Wie sollte denn eine Seite nicht beschichtet werden?
sedge
 
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sedge

 ·  #28
@tatze-1
Code
Beim Galvanisieren wirst du immer bei Ecken oder Spitzen einen dickeren Auftrag haben als auf der Fläche oder in einer Kuhle. Von daher werden deine Berechnungen auch nie wirklich genau sein. 

Ja, das sehe ich auch so, wollte es auch schreiben, dass die Schichtdicken unterschiedlich sind, die berechnete Schichtdicke von mir betrachte ich aber als Mittelwert.

Ich hatte mal ein Schliffbild von einem Galvaniker gesehen. Das war ein Zylinder mit einer Stufenbohrung innen. Erster Innenzylinderdurchmesser ca. 40 mm, die kleinere Bohrung dahinter in 20 mm Tiefe ca. 25 mm Durchmesser. Das Schliffbild zeigte, das die Stufenkante nur 25% von der übrigen Schichtdicke aufwies. Die Aussenkannten des Zylinders habe ich nicht beachtet, schade. Das werd ich mal machen, wenn ich wieder da bin. Ich möchte mal sehen, wie sich die Dicke der Beschichtung aussen an den Kannten verhält.
sedge
 
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sedge

 ·  #29
Code
Bei Deinem Beispiel einer zu beschichtenden Scheibe ergibt sich für mich eine Oberfläche von bummelig 2123 qmm

A=d²*Phi/4 ==> 25² x 3,1415/4 ==> 625 x 3,1415/4 = 490,85 x 2 (Vorder und Rückseite) = 981,74 mm²

U=d x Phi ==> 25 x 3,1415 = 78,53 mm

Zylindermantel = U x h = 78,53 mm x 2 mm = 157,08 mm²

Fläche gesamt = 981,74 mm² + 157,08 mm² = 1138,82 mm²
Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #30
Ha! Also doch Knoten im mitternächtlichen Hirn! Kreisfläche als 2 phi r² zu rechnen ist natürlich Blödsinn und Deine Rechnung stimmt. Ich bitte um Verzeihung für Irritation. :'(
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