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Kreuz aus Schaumgold ???

 
frankh
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frankh

 ·  #1
Hallo,
auf der Suche nach dem Begriff Schaumgold traf ich auf dieses Forum. Wikipedia verweist auf Rauschgold. Ich bin nun etwas verwirrt. Das Kreuz um das es geht, wurde von meiner Frau vor einem Jahr als Biedermeierkreuz aus Schaumgold um 1900 bei Ebay für ca. 100,- Euro ersteigert. Genau weiß sie es nicht mehr. Es sollte ein Geschenk für mich sein. 6,5x3,5 cm sehr leicht, also hohl, gleichmäßiger leichter Gelbschimmer, der Silberglanz am unteren Bildrand entstand wohl durch das fotographieren, eine Punze oder Markierung konnte ich nicht entdecken. Das Kreuz ist wunderschön, jedoch hätte ich gern eines mit Korpus. Meine Fragen also: Hat Schaumgold wirklich etwas mit Gold zu tun und was könnte ich im Wiederverkauf verlangen, ohne über den Tisch zu ziehen oder zu verschenken?
Mit herzlichen Grüßen
Frankh
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 ·  #2
Hallo Frank,
Dein Kreuz ist aus einer Tombaklegierung die als besonders dehnbar gilt und zur Herstellung unechten Blattgoldes verwendet wird. Schaumgold oder auch Goldschaummetall besteht aus 15,5 bis zu 22,2 % Zink sowie Kupfer.

Deine Frau hat für das Kreuz also vielleicht vor allem den ideellen Wert bezahlt. Vielleicht findest Du jemanden, der das auch tun möchte.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Schaumgold ist aus dünnen, geprägten Goldblechen zusammengefügter hohler Schmuck, der meist noch mit Harz gefüllt ist, damit der ein wenig druckfester wird.

Über den Tisch ziehen fängt bei ca 350,- Euro an und verschenken bei Null - wolltest Du das wissen?
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 ·  #4
Ich habe in der letzten Viertelstunde soviele unterschiedliche Erklärungen zu Schaumgold gelesen.. Die Wikipedia bietet auch dies noch an:

Rauschgold (auch Flittergold oder Schaumgold genannt), besteht aus Messing, welches zwischen Leder zu papierdünnen Folien geschlagen und geschnitten wird. Es diente vor allem früher zur Verzierung von Weihnachtsbäumen als Christbaumschmuck sowie als Blattgold-Ersatz.

Das scheint ja sehr beliebig zu sein.. 😉
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
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 ·  #6
Danke für die Information :D
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 ·  #7
Schaumgold passt zwar perfekt zu Biedermeierschmuck, aber Biedermeierzeit ist 1848 zu Ende. Deswegen man soll das Kreuz als Schmuckstück in Biedermeierstil bezeichnen und ich befürchte, dass das Kreuz deutlich später als 1900 produziert wurde. 100 Euro dafür ist schon ein stolzer Preis.
frankh
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frankh

 ·  #8
Erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge. Die Beurteilungen fielen ja recht unterschiedlich aus. Goldblech oder Kupfer ? Egal, das Material muß also geprüft werden. Welche Stelle wäre am besten geeignet ohne das Kreuz zu verschandeln?
Strichprobe? Meine Altersangabe basiert auf den Erinnerungen meiner Frau. Könnte das Fehlen einer Markierung ein Hinweis sein? Wie stellt man fest, ob Biedermeier oder im Stil? Versteht mich bitte nicht falsch, der Wert interessiert mich nur insofern, als das er mir bei der Beschaffung eines vergleichbaren Schmuckstückes mit Korpus hilft. Im Laden und selbst im Internet habe ich nichts gefunden. Habt Ihr vielleicht einen Tipp? Gleiche Abmessungen mit ähnlich feiner Verarbeitung ?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
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 ·  #10
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Hallo Frankh,

zuerst willst Du Dein Kreuz verkaufen, jetzt willst Du ein passendes dazu kaufen? Was willst Du eigentlich? Oder hast Du in den letzten Tagen nur Deine Meinung geändert?


Na, da bist Du wohl auch ein wenig sehr früh aufgestanden heute, Heinrich. Was Frankh will, steht doch exakt in seinem ersten Posting: Das Kreuz auf dem Bild fair verkaufen und sich eines im selben Stil mit Jesusfigur stattdessen zuzulegen, wobei er ebenfalls an einen fairen Kauf denkt. Also ich kann da keine Meinungsänderung sehen. Nur ein geradezu vorbildlichen Verkäufer / Käuferverhalten. :respekt:

@Frankh:

Ein Materialtest ist schon eine gute Idee, weil es Dir erleichtern wird, das Kreuz fair und angemessen zu verkaufen. Generell gilt: Je besser und genauer Deine Beschreibung, desto höher der mögliche Erlös. Die richtige Stelle zum Testen wird Dir am besten ein erfahrener Mitarbeiter einer Goldscheideanstalt zeigen können. Meiner ist da jederfalls immer sehr hilfsbereit und freundlich. Trotzdem liegt der eigentliche Wert Deines Stücks im Motiv und dem, was jemand damit schon verbinden muss, um es erwerben zu wollen.

Zur Zeit: Ich würde nicht ausschliessen, dass das Kreuz älter ist und aus dem 19. Jahrhundert stammt. Soetwas eindeutig zu entscheiden, ist bei solchen Objekten aber ausgesprochen schwierig, weil Kruzifixformen immer schon gezielt als Bekenntnisausdruck auch gegen den Zeitgeschmack gefordert wurden, also jemand in einer sehr sachlichen Epoche z.B. unbedingt ein blutrünstiges aus rotbemaltem Elfenbein wollte, um zu zeigen, dass er mit Sachlichkeit nicht einverstanden war. Nicht zufällig gilt ja auch die Kruzifixwahl eines Kardinals oder Papstes als Hinweis auf sein Glaubensverständnis. Deshalb werden bis heute Kreuze aller Stilrichtungen produziert.
Das generelle Problem mit Kruzifixen und einer bestimmten Epoche ist, dass man immer zunächst herausfinden muss, ob die Lieblingsepoche einen eher abstrakten oder eher anschaulichen Geschmack pflegte, was übrigens nicht nur die Einstellung zum Bilderverbot, sondern insbesondere das Verhältnis der Zeit zur Nacktheit einschließt, denn der Mann am Kreuz hat ja nicht besonders viel an. Und da man Kruzifixe traditionell jungen Menschen schenkt, damit diese sie durch das Leben belast ... äh begleiten, dürften die Herrschaften, die ihren Töchtern Korpuskreuze auf die hochgeschlossene Rüschenblusen mit Schleifchen legen wollten, in der Minderheit gewesen sein. (Und für Herrenschmuck gilt natürlich ähnliches, da Gläubige selten in dem Ruf stehen, ihre Mitmenschen ausgerechnet unsittlich zu schockieren.) Das könnte in Deinem Fall erklären, warum Biedermeier-Kreuze mit Mann deutlich seltener sind. Wenn Du aber soetwas suchst, dann würde ich es im Österreichischen Raum versuchen, der generell eine etwas anschaulichere Symbolik bevorzugt. Ein kleiner Bummel durch Wien wäre sicher keine schlechte Idee, aber vielleicht hat auch eine unserer geschätzten Wiener Forum-Ladies einen ganz konkreten Tipp.

Jedenfalls wünsche ich viel Erfolg und sollte mir in nächster Zeit etwas entsprechendes begegnen, bekommst Du selbstverständlich eine pn.

Viele Grüße,
Jade
frankh
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frankh

 ·  #11
Hallo Heinrich,

tatsächlich hat Jade mein Anliegen treffend geschildert. Als Laie habe ich mich vielleicht auch etwas ungeschickt angestellt. Nun, ich denke das wird sich im Laufe der Zeit noch ändern. Schmuck ist für den Ungeübten Vertrauenssache und das gilt sicherlich für Käufer und Verkäufer. Ich werde es dann mal beim ungeliebten A-Haus mit dem Preis probieren, den ich selbst gezahlt habe.

Dank und Gruß an Alle
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
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 ·  #13
Hallo zusammen und frohe Ostern,

meine Frau hat von ihrer Großmutter ein Kreuz in ähnlicher Ausführung und Größe geerbt. Nur kann man durch einen eingefaßten Stein (Lupe) ein Miniaturbild im Kreuz sehen, das die sehr detaillierte Szene der Kreuzabnahme Jesu zeigt. Unter dem Bild befindet sich der Schriftzug " la decente de croix". Bisher haben wir keinerlei Informationen über diese Art von Kreuzen gefunden. Gibt es dafür einen bestimmten Begriff?

Gruß

Paul
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