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Antike Ohrringe

 
UrticaMarina
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UrticaMarina

 ·  #1
Hallo in die Runde,

habe hier ein paar ohrringe, die mir schon seit längerem etwas kopfzerbrechen bereiten, da ich sie zeitlich und herkunftstechnisch nicht wirklich einordnen kann. silber mit gold, smaragd und winzigen diamantsplittern. ursprünglich wohl mal ohrschrauben, die die vorbesitzerin bedauerlicherweise austauschen liess. wohl familienschmuck/ familie stammte aus ostpreussen. meine bisherige recherche hat mich nicht wirklich weiter gebracht, dachte so an historismus? vorab schon mal danke,
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Mit Historismus hast Du die Zeit getroffen und einen Teil des Stils getroffen.
Ende des 19ten Jahrhunderts und kurz danach wurde auch Schmuck angefertigt, der den Schmuckstil des 18ten Jahrhunderts aufgriff und mit einfacherer Arbeitsweise wieder zu beleben versuchte. Es waren Jahrzehnte in denen durch die industrielle Revolution und den Traktor in der Landwirtschaft und dessen Freisetzung von Arbeitskraft erhebliche Vermögenswerte neu entstanden sind und ein kleiner Teil der Bevölkerung der traditionellen bitteren Armut entkam und diese Vermögen kumulierte.

Die neue Mittelklasse, die es vorher nie gab, wollte sich kleiden und schmücken wie ihre adligen Vorbilder. Leider hatten sie nicht deren Geschmack und so wurde alles gekauft was irgendwie an früheren Prunk erinnerte. Die Ohrringe haben im unteren Teil eine historische Fassart und Herstellungsweise, allerdings nicht die Sorgfalt des 18ten Jahrhunderts. Der obere Teil ist dann schon typischer für die Zeit um 1900.

Es ist also typisch für die Enstehungszeit um 1900.

Trotz meiner Stilkritik sind die Ohrringe dekorativ und hübsch und ein guter Goldschmied kann den rohen Umbau sicherlich schöner restaurieren.
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 ·  #3
danke für die einführung in den historismus, herr butschal ;-) wäre in dieser ausführlichkeit nicht nötig gewesen....ich bin was kulturhistorische gepflogenheiten und entwicklungen anbelangt, definitiv kein laie ;-)

nun dennoch noch eine frage zu den ohrringen: bei einem der beiden ohrringe wurde der untere smaragd wohl gegen einen paste ausgetauscht- diesen gegen einen echten wieder zu ersetzen, würde dies noch im rahmen liegen oder sollte man es bei dem pastestein belassen?
und wie verhält es sich mit der brisur? ebenfalls lohnenswert oder eher unverhältnismässig?

nochmals danke!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Mich persönlich würde das Zinn stören auch weil man heute Punktschweissen kann und das sieht ordentlicher aus. Die Klappbrisuren könnte man durch Drahtbügel ersetzen. Wenn die lange genug sind dann verliert man die Ohrringe auch nicht. Wenn Dein Goldschmied zufällig einen farblich und vom Schliff her passenden Smaragd hat (vielleicht aus Ankauf), dann kann man den ersetzen, ansonsten würde ich damit noch warten.
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #5
@ Urtica Marina/guestuser
Es sind ja nicht nur die Fragesteller die sich hier im Forum interessieren
und die die ausführliche Auskünfte dann nicht "benötigen" - es sind viele
schmuckinteressierte Laien die hier mitlesen und auch wir Profi-Kollegen
die noch gerne dazulernen!
MERCI Heinrich, für deine Erläuterungen.
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 ·  #6
@pontikaki2310

ah so?

ich dachte, der historismus sei hier schon ausreichend behandelt worden ;-)
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #7
Zitat
der historismus sei hier schon ausreichend behandelt worden

Um es mit Heinrichs Worten zu sagen: "Ja, aber noch nicht von jedem"...Kicher-Kicher
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 ·  #8
soll ich schonmal die füße hochlegen und ne tasse kaffee bereitstellen? ;-)
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #9
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 ·  #10
@Frank Skielka


verfolgen sie hier in schöner regelmässigkeit die konversationen/diskussionen?

dann dürften ihnen ironie und sarkasmus kein fremdwort sein!
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #11
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