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Schmuck zeichnen auf dem Computer

 
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #1
Liebe Kollegen
Ich möchte mich mit dem Thema Schmuckzeichnen auf dem Computer befassen.
Es gibt auf dem Markt verschiedene Softwarelösungen.
Auf der Messe habe ich mir mal 3Design/3Shaper angeschaut was mich sehr beindruckt hat.
Auch die Fa. Wehpke vertreibt meines Wissens eine Software , Rhino glaube ich mich zu erinnern.
Wer hat Erfahrungen, mit welcher Software gemacht.
Welche Software eignet sich am besten und ist relativ einfach zu erlernen.
Ist es wirklich nötig eine Investition von 3000 bis 4000.- Euro zu tätigen oder bekomme ich etwas Brauchbares schon für weniger?
Freu mich auf Eure Berichte.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Heliodor
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Heliodor

 ·  #3
Zitat geschrieben von Goldschmied
Liebe Kollegen
Ich möchte mich mit dem Thema Schmuckzeichnen auf dem Computer befassen.
Es gibt auf dem Markt verschiedene Softwarelösungen.
Auf der Messe habe ich mir mal 3Design/3Shaper angeschaut was mich sehr beindruckt hat.
Auch die Fa. Wehpke vertreibt meines Wissens eine Software , Rhino glaube ich mich zu erinnern.
Wer hat Erfahrungen, mit welcher Software gemacht.
Welche Software eignet sich am besten und ist relativ einfach zu erlernen.
Ist es wirklich nötig eine Investition von 3000 bis 4000.- Euro zu tätigen oder bekomme ich etwas Brauchbares schon für weniger?
Freu mich auf Eure Berichte.

Owei, ein abendfüllendes Thema. ;)

Zunächst mal ist der Begriff "Zeichnen" evtl. etwas irreführend, da es hierbei ja eher um Konstruktion geht.

Rhino ist ein allgemein recht gebräuchliches CAD-Tool, was eben inzwischen auch im Schmuckbereich weite Verbreitung gefunden hat. Nicht zuletzt durch spezialisierte Erweiterungen wie Matrix.
Es gibt auch von vorneherein auf unseren Anwendungsbereich ausgerichtet Programme. Die haben aber auch allesamt ihren Preis, wie Du wohl festgestellt hast.
Ein sehr günstiges kleines CAD-Programm ist MOI 3D. Das erstellt eine sehr saubere Geometrie und kann diese exportieren, mehr aber auch nicht. Für die ansprechende Visualisierung braucht es dann andere Lösungen.

Ich glaube Ulrich Wehpke selbst nutzt eher ArtCam, was wohl eine gänzlich andere Funktionsweise als herkömmliche NURBS-Modeller, wie Rhino usw. aufweist.

Ich meinerseits nutze hauptsächlich Cinema 4D. Das ist allerdings ein ausgewachsenes Animationspaket. Das beherrscht also vom Modelling, über photrealistische Visualisierung bis zu komplexen Animationen alles.
Der Unterschied zu CAD liegt aber darin, dass sie weniger auf technische Konstruktion ausgerichtet ist. Die Geometrie wird im Kern immer als mehr oder weniger hoch aufgelöstes Drahtgittermodell verarbeitet.
Stl-Files für die Prototypenherstellung sind aber auch ein solches Format, so dass man beim Export nichts Detailgenauigkeit verliert.
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #4
Heinrich ich möchte gerne Schmuck auf dem Computer in 3 D erstellen und dann exportieren können .
Ich möchte mir gerne die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen lassen.
Wenn es mich überzeugt bin ich auch bereit den Betrag auszugeben.
Heliodor
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Heliodor

 ·  #5
Was ich gestern vergessen hatte zu erwähnen.
Die Anschaffung der Software ist das Eine. Ebenso wichtig ist es den Umgang damit zu erlernen. Da auch die Ansätze im Workflow sehr unterschiedlich sind, muss jeder für sich selbst das passende Werkzeug finden. Deshalb gibt es auch oft Demoversionen ohne Speicherfunktion oder anderen Einschränkungen. Sie sind aber geeignet die jeweiligen Werkzeuge und die programmlogik kennen zu lernen.

Wenn man völlig neu in die Welt der 3D-Konstruktion einsteigt, kann das aber ein sehr langwieriger und harter Weg sein, vor allem wenn man sich den Umgang mit der Software selbst beibringen möchte. Gezielte Schulungen sind deshalb sicher keine falsche Wahl, muss dann aber mit in Rechnung gestellt werden.
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #7
hallo Jürgen, wie es aussieht befasst Du Dich schon länger damit.
Werde bitte konkreter.
Ich möchte spätestens ab 2016 damit beginnen
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Ich konnte vor einigen Jahren mal einen Workshop von 3Design besuchen.
Bei diesem Programm war ich nach 3 Tagen Workshop damals in der Lage alle wichtigen Funktionen zu bedienen und selbstständig zu zeichnen.
Toll ist auch der parametrische Konstruktionsbaum, da kannst du beim fertigen Stück an jedem Konstruktionsschritt noch Änderungen vornehmen.
Also, wenn da nicht die Finanzhürde wäre, ich würde mich dafür entscheiden.

Mit Rhino hatte ich auch schon Kontakt, das ist meiner Meinung nach um einiges schwieriger. Und um nur annähernd an den Umfang von 3Design zu kommen muß man da noch diverse Zusatzprogamme kaufen, was am Ende dann doch auf etwa den gleichen Preis raus läuft.
Paraiba82
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Paraiba82

 ·  #9
Hallo

Also ich arbeite jetzt seit ziemlich genau einem Jahr mit 3design.

Die Ergebnisse sind sehr gut aber ich merke auch nach einem Jahr wie ich immer wieder an meine Grenzen stosse und dann ewig im Forum nach Lösungen suche oder sogar den Support von unserem Anbieter in Anspruch nehmen muss. (Extrakosten). Man muss viel Zeit investieren um immer was neues dazu zu lernen und es geht immer mal was schief und muss nochmal gedruckt werden (EXTRAkosten) und ich muss sagen wenn wir nicht zu dritt in der Werkstatt wären und meine Kollegen oftmals die "normale Arbeit" machen würden wäre die Zeit so knapp dass ich mich abends hinsetzen müsste zum konstruieren. Von der Kosten Nutzen Rechnung her würde ich sagen dass es sich für meinen Chef gelohnt hat das Programm zu kaufen auch hatten wir eine Schulung ohne die würd ich gar nicht anfangen. Wir stellen aber sehr hochpreisigen Schmuck her für ein kleineres Unternehmen rentiert sichs wahrscheinlich eher wenn man das Konstruieren noch als Dienstleistung anbietet. Oder sich andersrum jemanden sucht der für einen konstruiert .Ich spreche jetzt natürlich nur für 3design , mit anderen Programmen habe ich keinerlei Erfahrung. Mit den 3000-4000 ist mein chef für 3design zusammen mit der Schulung bestimmt nicht hingekommen das sind andere Programme die günstiger sind. Auch die Druck-/Fräs-/Gusskosten sind nicht zu unterschätzen . Lassen wir momentan noch alles Extern machen.

Viel Glück auf der Suche nach der richtigen Lösung

Viele Grüsse Edda
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
Jürgen Schoner hat es bereits angesprochen, ArtCam ist eine Software, die anders als normale, parametrische Programme arbeitet. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Herstellung von Relieff-Dateien, z.B. aus Zeichnungen usw. Es lassen sich aber genau so auch Ringe damit konstruieren. Artcam arbeitet mit virtuellen Pixeln, die sich notfalls sogar einzeln bearbeiten lassen. Integriert in die Vollversion sind Postprozessoren für fast alle am Markt befindliche Fräsmaschinen. Damit ist Artcam ideal für den gestaltenden Goldschmied. Gerade dann, wenn einer Logos oder Firmenschmuck machen möchte, Ringe oder andere Sachen mit gestalteten Oberflächen, - es führt hier zu weit.

Man muss jedoch auch eines sehen: Kein Programm kann alles, man wir immer wieder an bestimmte Grenzen stoßen, oder aber finden, dass irgendetwas mit einer Software zwar geht, aber mit einer anderen viel besser und schneller. Will sagen: Auf die Dauer kommt man um ein Zweitprogramm nicht herum. Da muss man dann im Vorfeld gut überlegen.

Die meisten Verkäufer haben aber von der Anwendung in den Betrieben und den auftretenden Problemen keine Ahnung, sie sind mit einigen auswendig gelernten Abläufen, reinweg auf das Verkaufen ausgerichtet. Gerade der Neu-Einsteiger sollte daher dort kaufen, wo er weiß, dass mit den Programmen täglich produktiv gearbeitet wird, wo er weiß, dass er auch schon mal eine Frage stellen kann, die nicht sofort eine gesalzene Rechnung zur Folge hat. Das ist zum Beispiel bei uns der Fall.

Aber damit ist das Problem ja noch nicht bewältigt. Wie setzt man sein Konstrukt am besten um?

Wachsdrucken= Sehr mäßige bis schlechte Oberflächenqualität.

Wachsplotten= Oberflächen sind nicht perfekt, müssen in den meisten Fällen händisch verbessert werden.

Waschfräsen= Gute bis perfekte Oberflächen, aber es sind in den meisten Fällen keine hinterschnittenen oder hohle Modelle möglich. Dadurch oft mehrteilige Modelle notwendig, die nach dem Guss zusammengesetzt werden müssen.

STL/SLA-Drucker= Je nach Maschinentyp und Resin gute, bis sehr gute Ergebnisse, Hinterschnitte und Aushöhlungen sind möglich, aber teilweise nicht, oder nur sehr schlecht vergießbar, so dass die Modelle meist umkopiert werden müssen, zur Erzeugung von Spritzwachs-Formen. Die Palette der verfügbaren Resins und Maschinen ist mittlerweile sehr groß, aber für den Schmuckbereich sind nur ganz vereinzelte zu gebrauchen, Ein weites Feld also, mit sehr dünnem Eis. Vor allem wenn man sich die dabei ganz leicht ausufernden Kosten vor Augen hält, ein gefährliches Gebiet. Neugierige Einsteiger würde ich daher immer an einen erfahrenen Dienstleiste verweisen.

Um es noch einmal zu wiederholen: Wer Software oder Prototyping-Maschinen kauft, der sollte sich seine Quelle vor dem Kauf ganz genau ansehen und sicher sein, dass der Verkäufer weiß wovon er redet. Und das ist meist nur dann sichergestellt, wenn die Leute mit den Artikeln mit denen sie auch handeln, selber arbeiten und erfahren sind. Was nutzt das verlockendste Angebot, die preiswerteste Software, wenn sie sich nicht problemlos in den Ablauf integrieren lässt? Denn dann kommen erst die richtigen Kosten auf einen zu und viele erst einmal attraktive Programmpakete liegen in den Firmen, weil sie sich einfach nicht, oder nur mit Mühe benutzen lassen.
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