Edelsteine & Perlen
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Diamantring als Schutz vor der Pest

 
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
Hallo allerseits
ich hab gerüchteweise gehört, dass man in früheren Zeiten der Meinung war, dass ein Diamantring vor einer Ansteckung mit der Pest / dem Schwarzen Tod schützen würde und zwar ggf. nicht nur den Träger des Ringes, sondern auch die ganze Familie und das Umfeld.

Die Pest wird ja an sich von Ratten-Flöhen übertragen. Zur Zeiten der Pest lebten die Reichen in Häusern, in denen Ratten nicht so oft vorkamen, daher gabs da weniger Ansteckungen. Das wusste man allerdings damals nicht und hat das auf den Schmuck der Reichen geschoben, ich glaube, es war der Rubin, der schützen sollte und natürlich auch der Diamant als Königin der edlen Steine sozusagen.

ich hab grad mal bei Google nachgesehen und siehe da, Frank Skielka hat das auf seiner Website auch drauf
https://www.skielka-designschm…rubin.html
und da gibts auch paar Infos zum dem Thema, allerdings sehr kurz. http://u01151612502.user.hosti…amkeit_der

habt Ihr da noch mehr Infos zu diesem Thema?
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #2
Gegen die Pest sollte so manches helfen - Aderlass, Einläufe, das Versprengen von Rosenwasser, duftende Kräuter. Nach der damaligen Lehre entstanden solche Krankheiten aus schädlichen Ausdünstungen der Erde, den sogenannten Miasmen. Daher auch wohlriechende Gegenmittel.

Dass die Häuser der Reichen weniger Ratten beherbergten, bezweifele ich aber. In Armenvierteln gab es für die Tierchen weniger zu finden und dort standen sie auch öfter mal auf dem Speiseplan. In den Suppenkesseln der Armen fand sich vieles, was heute Entsetzen hervorrufen würde. Dort wurde alles verwertet. Die Abfallgruben hinter den Häusern der Wohlhabenden hingegen werden bei Ratten sicherlich sehr beliebt gewesen sein.

Die Ratte kam mit den Schiffen der Kaufleuten ins Land. Daher werden diese, neben den Hafenarbeitern und Seeleuten zu den ersten in der Infektionskette gehört haben. Dass ein gut genährter Organismus mit einer Krankheit eher fertig werden kann, als ein geschwächter ist klar. Dafür waren die nicht so Wohlgestellten, die bis ins Erwachsenenalter überlebt hatte, garantiert die zähesten und resitentesten Menschen. Der Tenor war damals - die Pest macht keinen Unterschied zwischen Arm und Reich.

Ein direkter Kontakt mit einer Ratte war zur Ansteckung auch gar nicht nötig. Ein Floh, der Jersinia pestis, den Pesterreger in sich trägt, kann das gesaugte Blut nicht mehr verdauen. Er leidet daher großen Hunger, der ihn dazu treibt die Ratte zu verlassen und sich einen anderen Wirt zu suchen. Solche Flöhe können dann auf die verschiedensten Arten zu den Menschen kommen - auch in den kostbaren Seidenstoffen des Tuchhändlers. Da nutzt der Diamantring an seiner Hand wohl nicht mehr viel.

Lis
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Redaktion

 ·  #3
ich hab hier diverse Troll-Beiträge entfernt.
dabei ist leider auch der Beitrag von katinkajutta mitgegangen, ich kopiere ihn also wieder rein.

Zitat geschrieben von katinkajutta
http://www.edelsteine.net/diamant/

ist noch sehr interessant darüber nachzulesen.


@Lis
danke für Deinen Beitrag hier im Thread. Magst Du ggf. noch ein paar historische/mediävistische Infos dazu erzählen? Das würde mich freuen.



Die Leute damals hatten einfach nicht die medizinischen Möglichkeiten, die wir heute haben. Es wäre daher vielleicht ganz gut, wenn sich Leute, die diesem Thema skeptisch gegenüberstehen, ein paar Infos zum Thema "Leben im Mittelalter", "durchschnittliche Lebenserwartung de Leute und vor allem der armen Leute im Mittelalter", "medizinische Versorgung der armen und reichen Leute im Mittelalter" und dergleichen besorgen würden. Google gibt einem dazu jede Menge Infos.

@all, die im Thread hier getrollt haben
ich hab die Trollbeiträge entfernt.
Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass es für Trollerei auch Verwarnungen geben kann.
hier nachlesen: Trollerei -->Verwarnungen

Spaß haben kann man jederzeit in der Forenkneipe. Auch in Threads jenseits der Forenkneipe kann man Spaß haben, aber bitte übertreibt es nicht, mit dem lustig machen über Themen und Threads.

Wer hier im Thread oder per PN nochmal nachtreten möchte, bekommt umgehend eine Verwarnung und ggf. eine Sperre.
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #4
Ass erstes ein Wort zu den "Trollen" - Jeder hat seine Meinung und es gibt Unmengen Spielarten davon. Zwischen Naturwissenschaft und Aberglauben ist ein weites Feld und jeder hat da seine eigenen Einstellungen und Überzeugungen. Ich fand die Bemerkungen persönlich nicht schlimm. Aber ich gehöre auch zu denen, die die Esoterik mit Argusaugen betrachten. Aber wer es mag, warum nicht? Ich muss ja nicht. Und wer weiß, was in Zukunft über uns gesagt wird?

Ich könnte Romane zu dem Themenkomplex schreiben und habe auf dem Gebiet schon einiges gemacht. Ich hänge hier mal für die Interessierten zwei Vortragsmanuskripte von mir an. Das zur Drecksapotheke ist in der Krefelder Heimatzeitschrift "Die Heimat" veröffentlicht. Das mit den Heilsteinen ist noch unveröffentlicht und eigentlich müsste ich da noch etwas dran machen, denn es fehlen da einige Zitate, da ich hierbei aus einem Buch vorgelesen habe. Ich hoffe der Text ist trotzdem hinreichend informativ und interessant. Und ich hoffe er ist auch nicht zu trollig, denn ich hinterfrage darin einiges.

Ich möchte aber vorab ein paar Anmerkungen machen. Die medizinische Versorgung war natürlich grausam. Ein fauler Zahn konnte übel enden, eine Blinddarmentzündung war tödlich. Die Kindersterblichkeit war immens und daher kommen auch die statistischen Angaben zur Lebenserwartung. Hält man dann Kirchenbücher aus dem 16. Jahrhundert in der Hand, dann staunt man wie viele Leute über 80 wurden. Frauen, die das gebärfähige Alter überstanden, konnten sehr alt werden, Männer auch, wenn sie nicht durch Kriegsdienst oder Arbeitsunfälle hingerafft wurden. Verhütung war bekannt und wurde eingesetzt, wenn es genügend Kinder gab, die damals als Altersversorgung gesehen wurden. Die ärmeren Teile der Bevölkerung standen medizinisch nicht viel schlechter da, als die Reichen. Für beide gab es keine Antibiotika oder Operationen. Die Reichen, die sich Ärzte leisten konnten hatten eher andere Probleme. Übermäßige Aderlasse konnten sehr kontraproduktiv sein. Und ich schätze mal, dass eine erfahrene alte Hebamme genauso gut drauf war, wie ein approbierter Arzt. Die Hände haben sich beide wohl nicht gewaschen. Das kann dann aber ein Pluspunkt für die Hebamme gewesen sein, denn wer weiß, bei wem der Medicus vorher gewesen war. Wenn er vorher ein brandig gewordenes Bein amputiert hatte ... man mag gar nicht dran denken.

Übrigens nachdem der Vortrag zur Drecksapotheke gedruckt war, gab es eine erstaunliche Entdeckung. Die auf Wunden aufgelegten Kotpackungen enthielten u.a. Penicillum-Kulturen. Damit kann eine antibiotische Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Áusprobieren mag ich das aber nicht.
Anhänge an diesem Beitrag
Titel: Vortrag Heilsteine.pdf
Titel: Vortrag Drecksapotheke.pdf
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Cufflinks

 ·  #5
Hallo, hier noch eine Buchempfehlung zum Thema: Daniel Defoe "Die Pest zu London".

Es ist kein Augenzeugenbericht (wie lange Zeit angenommen), basiert aber auf guter Recherche des Autors über die Pest in London 1665.

Erschreckend ist der Verlauf der Pest, der mit Daten und Fakten gut beschrieben wird. Auch werden die verschiedensten Mittelchen zum Schutz beschrieben. Ich kann leider nicht mehr genau wiedergeben, ob die Wirkung von Edelsteinen explizit darunter war.

Nichts desto trotz eine absolute Lese-Empfehlung von mir, mit zum Teil sehr traurigen und bewegenden Text.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #6
@Cufflinks,
danke schön für den Buchtipp zum Thema hier. :)
Willkommen bei uns hier im Forum und auf dem Portal. Viel Spaß beim Lesen und Schreiben der Beiträge. :)
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