Schmuck-Themen allgemein
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online wird eher nach günstigen Angeboten gesucht

 
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
ich hab gestern in einem Artikel zu einem ganz anderen Thema eine Bemerkung gelesen, die ging ungefähr so:

Wenn Leute online einkaufen wollen, dann suchen sie mit Preisvergleichsseiten nach günstigen Angeboten bzw. Sonderangeboten/Schnäppchen.

Aber richtig hochwertige Sachen mit Qualität, das wird nach wie vor offline gekauft. Man infomiert sich vielleicht vorher online, geht aber dann trotzdem in den Fachhandel. Also, da gings nicht um Sachen, die man immer wieder braucht, sondern um Sachen, die man einmal kauft, die dann aber ne Weile halten sollen.


würdet Ihr dem grundsätzlich zustimmen?
wie sieht das im Schmuck- und Uhrenbereich aus?
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #2
Bei mir kommt es oft vor, dass Leute, welche sich Online informieren und etwas suchen, in meinem Onlineshop landen und dann anrufen und vorbei kommen, um sich vor Ort von mir beraten zu lassen und zu kaufen. Natürlich nur in einem gewissen Umkreis. Aber eine Stunde Fahrt wird da gerne schon einmal in Kauf genommen.

"Fachhandel" und "Online" muss sich nicht ausschließen 😉

Grüße
Frank
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Jedes Statement das dazu geschrieben wird ist flüchtig, weil sich derzeit gerade viel verändert. Zu welcher Aufteilung das führt wissen wir noch nicht genau.

Ich persönlich suche die gleichen Produkte immer mit Preisvergleichen im Netz weil es schneller geht als offline die Preise zu vergleichen. Zwar kostet es auch Zeit in diversen shops sich jeweils bis zur Kasse vorzuklicken weil erst da der richtige Preis auftaucht und vorher mit Lockvogelangeboten geworben wird, aber immer noch besser als ins Auto zu steigen und zum nächsten Einkaufszentrum zu fahren. Hier ein interessanter Vergleich zum aktuellen Stand: http://www.brandeins.de/archiv…lacht.html

Bekannte von mir verkaufen erfolgreich (Standard)Schmuck im Netz mit hohem Werbeaufwand. Da höre ich das der Preisdruck enorm ist und sich der Großteil im unteren Preissegment abspielt.

Ein anderer Kollege in München bietet sehr hochwertigen neuen Schmuck zu Luxusjuwelierpreisen an. Da dachte zuerst ich das sei ein Schläfer aber hatte doch ab und zu Rückmeldungen das da etwas verkauft wird. Allerdings ist hier auch der Werbeaufwand extrem hoch.

Momentan scheint die Hybridgeschichte auf dem Vormarsch zu sein. Also Online und Stationär gemischt.
Ein Projekt dazu wurde schon gestartet von Pforzheim aus mit deutschen Juwelieren, ich bin gespannt wie sich das entwickelt. Eine ähnliche Idee entwickelt sich am Rande Europas in Litauen, da sind in einem Luxuseinkaufszentrum alle Detailgeschäfte jeweils mit onlineshops ausgestattet und der Kunde kann, wenn er nichts passendes findet, sich etwas anderes vom shopbetreiber bestellen lassen und dann nach wenigen Tagen im Laden probieren.

Als ich vor 12 Jahren mit der Schmuckbörse begann, hatte ich auch Kunden die zwar am Schmuckstück sehr interessiert waren aber der Sache mit der onlinebestellung nicht so recht trauten und auch von Düsseldorf und Hamburg nach München geflogen kamen um das Schmuckstück anzusehen. Das hat nachgelassen, die Kunden haben sich großteils an Onlinebestellungen gewöhnt.

Aber zum Thema Service fällt mir noch ein, das hier dann mehr für den Kunden getan werden kann wenn Ladenmieten wegfallen und dadurch Kosten gespart werden können. Das wäre ein Weg weg von billig und noch billiger, ein Teil der Kunden wünscht und dotiert das.
http://www.brandeins.de/archiv…chfee.html
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #4
Ich bin ja mit meinem Minionlineshop recht neu unterwegs und habe lange überlegt, ob und wie ich das mache. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es nur eine gute Möglichkeit ist, zusätzlich zur informativen Website den Kunden auch ein Gefühl für Preise zu vermitteln. Dass tatsächlich auch darüber hochwertige Schmuckstücke verkauft werden, habe ich mir nicht so richtig vorstellen können.
Auf direkte Verkäufe warte ich zwar noch, aber viele Kunden, Neukunden!, haben sich über den Shop informiert und rufen an oder kommen direkt ins Geschäft. Darüber bin ich doch ziemlich überrascht. Gerade gestern war jemand hier, der direkt nach einem bestimmten Stück fragte. Aber auch Kunden, die allgemein neugierig geworden sind, kommen zum Gucken, mit Umarbeitungen oder Fragen.

Der Preisvergleichdruck entfällt bei Unikatschmuck natürlich- bei anderem Schmuck ist der Druck, der Günstigste zu sein, im Netz meiner Meinung nach schon besonders groß. Wer auf Schnäppchenjagd gehen möchte, findet dann ein riesengroßes Jagdrevier vor. Dabei treten dann die Vorteile vom stationären Handel in den Hintergrund. Das ist natürlich alles nicht mehr wegzudenken und jeder von uns nutzt es selbst auf die eine oder andere Art. Die Kunst ist dabei, im Netz ein zusätzliches Angebot zu schaffen/ zu nutzen, ohne dem Fachhandel vor Ort gänzlich die Geschäftsgrundlage zu entziehen.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #5
Das Käuferverhalten ist auch meines Erachtens nach stark im Umbruch.

Noch gibt es die Käuferschicht, welche persönliche Beratung und Sichtung vor Ort wünscht, aber es gibt bereits auch eine wachsende Klientel, die nur durch Klicks sucht und fündig wird.

Branchenbücher, wie sie noch vor 10 Jahren unentbehrlich waren, sind heute meist passé und im Internet wird anhand von Seitengestaltung, Aufmachung und Bildern entschieden, wo man kaufen möchte. Oftmals ist der Preis entscheidend (da Preis sichtbar) und eventuell günstigere Mitbewerber, welche allerdings nicht online (mit Preis) vertreten sind, haben das Nachsehen.
Zitat
"Fachhandel" und "Online" muss sich nicht ausschließen.
Dem stimme ich zu. Mit der Einschränkung, daß manch Einer nicht weiß, wer online "Fachhandel" ist und wer nicht.

Ich aus privater Sicht ertappe mich dabei, Preise online zu vergleichen, merke aber immer wieder, daß nicht nur Preis sondern dazu noch Qualität verglichen werden sollte, was wiederum oftmals online nicht möglich ist. Wohlgemeinte blumige Beschreibungen ohne des Pudels Kern zu erfassen, wie sie leider auch bei manchen online-Verkaufsplattformen vorkommen, häufen sich immer mehr und verleiten den Käufer zu einem schnellen Klick "in den Warenkorb".

Im schwäbischen ist der Spruch "Geh net zum Schmiedle sondern zum Schmied" bekannt. Dies würde ich gerne übersetzen mit " Gehe zum Goldschmied bzw. Juwelier Deines Vertrauens".

Das Internet ist somit allgemein eine gute Möglichkeit, sich zu repräsentieren und über Produktprogramm, Leistung und Service zu informieren.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #6
Ich habe viele Kunden, die sich erst online informieren und dann doch zu mir kommen um sich Beraten zu lassen und anschließend etwas Anfertigen lassen. Dazu kommt das ich ja nun keinen Laden habe.
Die 08/15 Sachen werden online gekauf, wer etwas besonderes will kommt dann doch zum Goldschmied. So meine Efahrung.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #7
also, soweit ich das aus diversen Artikeln verstanden habe und das wird ja auch hier im Forum aufgegriffen,
ist die Hybridgeschichte, wie Heinrich das so charmant nennt, wohl ein ganz guter Weg :)

na dann wisst Ihr ja jetzt, warum es für Euch so wichtig ist, hier im Forum / aufm Portal Präsenz zu zeigen.
der Spruch von wegen "wenn Google Dich nicht kennt/findet, dann gibts Dich gar nicht", der gilt ja immer noch.
Gästin
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Gästin

 ·  #8
Online-Käufe müssen nicht immer das Schnäppchen sein:

Ich habe vor 3 Wochen Turnschuhe online bestellt und 50% mehr als im Laden bezahlt. Warum?

Weil ich bei meinem Lieblingsmodell das ganze Design von der Sohle bis zu den Schnürsenkeln etc nach meinen Wünschen zusammenstellen konnte und auf der Zunge jetzt mein Name steht statt des Hersteller Logos.
Heute kamen sie an und ich bereue keinen Cent! :bounce:
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #9
Zitat geschrieben von Gästin
Online-Käufe müssen nicht immer das Schnäppchen sein:


So ist es. Es geht vielmehr darum überhaupt zu finden was man sucht, oder sich inspirieren zu lassen. Und da ist für den Kunden die Auswahl online natürlich viel größer als in seinem stationären Umfeld. Um so wichtiger ist es für Onlineshops dem Kunden die Möglichkeit zu geben, die Auswahl auf das Wesentliche einzugrenzen. Sei es durch Kategorien, Filter oder durch eine optimierte Suchfunktion.

Grüße
Frank
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #10
Ich für meinen Teil lebe nur vom Onlinehandel.
Die Ladenmieten hier in der Gegend sind einfach nur noch absurd.
Ich denke aber, das im Onlinehandel alleine nicht das Heil liegt.
Ich persönlich würde das Duale System bevorzugen: Schöner Laden, großer Onlineshop.

Ein Freund von mir hat eine kleine aber feine Werkstatt. Sein Sortiment umfasst in etwa
150 versch. Stücke. Er kann, so wie es ausschaut, damit und mit Reparaturen gut leben.
Richtig online verkaufen kann er aber nicht. Dazu fehlt einfach auch die Masse.

Auf den großen Plattformen bin ich nun mit über 2.000 versch. Artikeln vertreten. Und vom Gefühl
her ist das als reiner Onlinehändler schon ein muss.

Ich denke, jeder der einen Laden hat, sollte sich das Zusatzgeschäft "Onlinehandel" nicht entgehen lassen. Und das nur billig gekauft wird, kann ich so nicht unterschreiben. Es kommen viele Anfragen nach Anfertigungen. Und stellenweise bin ich positiv überrascht, das Menschen doch soviel Vertrauen
in einen Onlinehändler haben, und im Voraus 4 und 5 Stellig Summen überweisen.

Thema Beratung:
In Zeiten der modernen Kommunikation kann ich meinen Kunden mindestens ebenso gut beraten, als wenn ich vor Ihm stehe. Bei einer Anfertigung sind es im Schnitt nicht weniger als 20 Emails die hin und her gehen, oder man greift zum Telefonhörer.

Für die Plattform mit dem großen "E" würde ich aber ausnahmslos der Devise: "Geiz ist geil" zustimmen.

Jedenfalls beneide ich die Kollegen, die sich den Luxus eines Ladens leisten können :-D !!!

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