Ich habe meine Ausbildung in der Goldschmiedeschule in Pforzheim gemacht. 2 Jahre Berufsfachschule mit 1 1/2 Jahren Anschlußlehre in einem Betrieb.
Der Vorteil der dualen Ausbildung dürfte darin bestehen, daß der Lehrling direkt mit dem alltäglichen Werkstattgeschäft in Kontakt kommt und in Konsequenz auch mit dem Kunden. Und man verdient bereits ein bißchen Geld.
Es gibt da so einen Spruch:
Ein Lehrling ist nur so gut wie sein Lehrmeister.
Soll heißen, der Lehrling lernt das, was sein Lehrmeister kann und darüber hinaus muß er sich weiterbilden, wenn er mehr lernen möchte.
Das ist wiederum der Vorteil einer Goldschmiedeschule. Da man Unterricht bei mehreren Meistern hat, ist das Wissenspektrum, das einem vermittelt werden kann, größer. Goldschmiedeschulen sind allgemein auch Werkzeugmäßig high-end-mäßiger ausgestattet als manche Goldschmiedewerkstatt. So bekommt man auch die Möglichkeit, z.B. mit Lasern zu arbeiten etc. Nachteilig kann sich auswirken, daß der Lehrling für einzelne Übungsstücke etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, als der Lehrling im dualen System. Außerdem fehlt der Kundenkontakt und man bekommt während der Schulzeit keinen Lohn, sondern ist normaler Schüler.
Ich würde wieder meine Ausbildung in der Goldschmiedeschule machen, auch wenn ich die Zeit nach der Schule nicht noch einmal mitmachen möchte, wenn es um die Akzeptanz der Schulzeit bei den Handwerkskammern geht. Dank der Ignoranz der Handwerkskammern, sich zu informieren, was an Goldschmiedeschulen unterrichtet wird, mußte ich noch eine überbetriebliche Unterweisungsmaßnahme besuchen (ohne die ich die Gesellenprüfung nicht hätte ablegen dürfen), die Zwischenprüfung in Theorie und Praxis neu machen und die Gesellenprüfung Theorie und das Pflichtstück neu machen. Alles Prüfungen und Unterrichte, die ich bereits in Pforzheim abgelegt/besucht hatte.