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Kurse geeignet zum Reinschnuppern für Azubis und Hobbyisten?

 
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Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
künftige Azubis können ggf. ein Praktikum machen. und für Hobbyisten gibts ggf. auch Kurse zu belegen, hab ich zumindest gehört.

sind denn derartige Kurse als Vorbereitung auf eine Ausbildung zusätzlich zu einem Praktikum sinnvoll - einfach um sich sicher zu sein/werden, dass das wirklich der Wunschberuf ist?

und kriegt man da als Hobbyist auch ordentlich was beigebracht? ist das ne gute Möglichkeit, neue Techniken zu erlernen und zu trainieren?

man bemerkt wohl meine völlige Ahnungslosigkeit bei dem Thema, daher wäre ich für Aufklärung dankbar. Vielleicht mag auch die Silberfrau was dazu sagen? Du kennst Dich da doch aus :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich habe vor der Lehre tatsächlich einen Hobby-Goldschmiedekurs belegt, um herauszufinden, ob mir der Job taugt oder nicht.

Ich kann nichts dazu sagen, wie die Kurse heute aufgebaut sind, aber vor 20 Jahren war das dann doch eher Basisgoldschmieden. Ringe biegen und verlöten. Einfache Fassungen basteln. Unter Anleitung von Goldschmiedegesellen bzw. erfahreneren ehemaligen Kursteilnehmern.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Zunächst taugen Praktikum oder Kurs auf alle Fälle, irgendwelche realitätsfernen Vorstellungen über den Beruf bzw. die Tätigkeiten des Goldschmieds zu korrigieren.
Und dann natürlich auch, herauszufinden, ob einem das Gefriemel überhaupt liegt.
Wie man mit den angeblichen Blasen an den Fingern klarkommt, wenn man 1 Stunde gesägt oder gefeilt....hat.

Zum anderen. "DEN" Kurs schlechthin gibt es wohl nicht, jeder Kursleiter baut seinen Unterricht so auf wie er es für richtig hält, da gibt es meines Wissens keine Norm. Genauso wie wohl auch jedes Praktikum anders sein dürfte.
Auch ich biete eine weite Spanne an, die reicht vom Lern- und arbeitstechnikbetonten Goldschmiedekurs bis zum "Schnell-Erfolg"- Silberring- oder Art Clay Workshop.
Und, 3x dürft ihr raten..
Der "Lern" Kurse finden wenige, der "Schnell-Erfolg"- Workshops gar viele statt. Dennoch taugen auch letztere für einen ganz groben Einblick.

Und wenn dann wirklich jemand sich für den Beruf interessiert muss ich halt immer noch ehrlicherweise vor den schlechten Verdienstmöglichkeiten warnen. Wobei ich denke, die Goldschmiedeschwemme müsste doch eigentlich langsam abgeebbt sein, so dass sich auch hier die Aussichten irgendwann bessern müssten?

P.S. was die Frage angeht, ob auch der Hobbyist neue Techniken lernt oder so...vermitteln kann man sie, lernen muss er sie selber, d.h. wenn ich als Hobby dabeibleibe, sollte ich auch zuhause über eine Möglichkeit verfügen, ein bisschen was selbst zu machen, denn Techniken müssen eingeübt werden, und Kurs ist ja nur immer ein paar Abende, wo es auch noch Wartezeiten gibt weil andere auch was wissen wollen.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #4
Gerade über diesen Thread gestolpert. Ich habe vor der Lehrstellensuche auch einen Kurs gemacht, wie Tatze, um rauszufinden, ob ich da ein Händchen dafür habe. Gelernt hab ich da auch etwas, es hängt halt stark davon ab, was man bauen will und den Mittelweg zu finden. Soll heißen, zu ambitionierte Entwürfe, wo dann Kursleiter die Hauptarbeit übernehmen müssen, wenn man sich nicht was anderes ausdenken will, sind ja dann auch nicht befriedigend. Da ist es dann vom Kursanbieter abhängig, den Hobbyisten zu etwas zielführendem zu lenken.
Ich hab mir damals einen flachen ovalen Silberanhänger mit flachem Streifen (auch Silber) knapp am Rand des Ovals aufgelötet und einen grünen ovalen Turmalincabochon mittig in eine 750/-GG Zargenfassung gesetzt. Und den Stein dann mit Punzen und Ziselierhammerbahn selber gefasst. Den trage ich heute noch gerne.

Bei der nachfolgenden Ausbildungsplatzsuche hat mal ein Meister zu mir gesagt: "Also das mit dem Kurs hätten Sie mir nicht sagen dürfen, das finde ich nicht gut. Da muß man dann mühsam dem Lehrling die angewöhnten falschen Arbeitsmethoden wieder abgewöhnen". Das ist dann auch nix mit uns geworden und ich habe lange weiter gesucht.
Auch heute noch übersteigt die Nachfrage nach Lehrstellen bei weitem das Angebot. Und sehr viele Meister, denen ich begegnet bin, haben von der Ausbildung abgeraten wegen der lausigen Verdienstmöglichkeiten, bzw. "meine Kinder werden was anderes, aber hoffentlich nicht Goldschmied!"
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
>>und einen grünen ovalen Turmalincabochon mittig in eine 750/-GG Zargenfassung gesetzt.<<
Wie jetzt?
äh...meine wie sonst? 😉 😉
Schon in eine ovale?

Also im "Lern"- kurs soll wer möchte sich auch seine Zargen selber bauen und fassen, im Wörki gibts fertige runde und ich knall sie rein.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #6
Ach so, jetzt versteh ich Deine Frage, also ovale Zarge mit ovalem Stein mittig auf ovaler Grundplatte.
Und fertige Fassung gabs nicht, selber machen war angesagt. War ja einfach, da Stein unten flach. Keine Auflage reinbauen müssen, die war ja die Platte. Das Fassen hat aber tierisch Spaß gemacht, und wenn ich mich heute ans Fassen rantraue, mach ichs immer noch gerne mit der Punzenmethode. Hab zwar ein Fasserhandstück aber das taugt nicht wirklich. Zum Motor kam dann später ein Badeco Fasserhammer raus, aber da hatte ich schon das von Osada. Und das schwächelt etwas bei etwas kräftigeren Materialstärken oder härteren Legierungen. Silber geht damit gut aber das reicht ja nicht.
Gruß und Gute Nacht
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Ja, genau das packen auch viele schon im ersten Kurs.
Hatte mal eine Hobbysteinschleiferin, die hat dann die Steine an die Fassung angepasst.
Ja der Vorteil beim Fasserhammer ist halt, dass man nicht so viele Hände braucht. und es evtl schneller geht. Händisch kannst du halt gezielter arbeiten.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Zitat geschrieben von Silberfrau
Hatte mal eine Hobbysteinschleiferin, die hat dann die Steine an die Fassung angepasst.

was ja eigentlich nicht im Sinne des Erfinders ist. Normalerweise wird dann ne neue Fassung gemacht. Nicht, daß die mitlesenden Laien hier den Eindruck erweckt kriegen, daß das Usus ist, daß die Steine eingeschliffen werden.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
silberschnoerkel
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silberschnoerkel

 ·  #10
Hallo, bin mit diversen VHS-Kursen ins Hobby eingestiegen, 2010 und 2012 bin ich in Pforzheim gewesen zu Hobbyschmuckkursen. Mir hat das schon eine Menge gebracht. In meiner kleinen Kellerwerkecke sind mir danach schon einige schöne Dinge gelungen. Im Sommer wage ich mich fürs Hobby mal an einen Fasserkurs in Ahlen. Auch da dürfen Hobbyschmuckis neben Auszubildenden und Ausgelernten arbeiten. Also für mein Hobby reicht mir das. Es gibt ja auch gute Bücher, Zeitschriften. Vieles erlese ich mir auf amerikanischen Seiten, auch das hilft mir. Ob es eine gute Grundlage für eine Ausbildung ist, weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen, aber für ein Hobby reicht es allemal.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Glaub mir, da tust du mehr als mancher Azubi.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #12
Zitat geschrieben von Silberfrau
Glaub mir, da tust du mehr als mancher Azubi.



wie hast Du das denn gemeint?

ist das denn eigentlich sinnvoll, dass man als Azubi abends oder nach der Arbeit noch was extra macht? zusätzlich zur Nachbereitung des tagsüber Gelernten bzw. Erledigung der Dinge für die Berufsschule?

also quasi, eigeninitiativ noch Fachwissen aufsaugen?
oder wäre das ungünstig? oder hat man im Rahmen einer Ausbildung samt Berufsschule gar nicht mehr die Zeit für sowas?

Bei der oben erwähnten Ablehnung ging es ja um Kurse vor der Ausbildung, nicht parallel dazu. Aber Fachwissen kriegt man ja auch z.B. aus Büchern, Zeitschriften oder hier ausm Forum.

wie geduldig ist man eigentlich mit Azubis?
wenn diese z.B. partout diesen oder jenen Arbeitsschritt immer mal wieder verbocken, wie lang erklärt/zeigt man da? immer und immer wieder?
aber irgendwann muss das doch sitzen - was ist wenn dafür die normale Arbeitszeit nicht ausreicht?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Also ich kann nur was darüber sagen, wie es früher war.
Aber da war es leider so, dass die betriebliche Ausbildung oft eklatante Mängel aufwies, sich viele Betriebe nicht wirklich an Ausbildungsrahmenpläne gehalten haben und die Azubis nur auf wenige Tätigkeiten getrimmt wurden und rechts und links davon haperte es.
Natürlich nicht überall, klar, gibt immer solche und sone.
Aber für diese Armen wäre Ergänzendes sicher sinnvoll gewesen.
Die andere Seite ist die dafür notwendige Zeit. 8 Stunden arbeiten und danach noch Werkstattwochenbuch führen, wenig Urlaub oder Freizeit, da ziehen es sicher die meisten vor, wenn überhaupt, lieber in der Kneipe zu kellnern, da hat man direkt was davon. Verständlich.

Zu der Bemerkung, man nehme einen Azubi nicht so gerne, wenn der schonmal einen Kurs besucht hat kann ich nur sagen: "Schwachsinn"
Erstens zeigte derjenige bereits Interesse am Beruf.
Zweitens hat er schon ausgetestet, ob ihm die Entscheidung liegt.
Und von wegen, man müsste falsche Arbeitstechniken wieder abgewöhnen, also echt. Es führt doch nicht nur 1 Weg zum Ziel. Wer sich vor den Worten fürchtet: "Das habe ich woanders anders gelernt" ist sich doch nur seines eigenen Wissens unsicher.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #14
@ Silberfrau, zum letzten Absatz von Dir: Schwachsinn hab ich auch gedacht und genau Deine Argumente für einen Schnupperkurs im Gespräch angebracht. Davon wollte der alte Herr nichts gelten lassen und für mich war dann auch die Entscheidung gefallen, hier fang ich nicht an. Dabei waren wir dann einer Meinung 😉 .
Da hab ich lieber weiter gesucht und siehe da, es hat was gebracht, in Vorstellungsgesprächen mal was herzeigen zu können, wird von den meisten Ausbildern schon geschätzt und vermittelt schon einen guten ersten Eindruck, was der Azubikandidat für ein Potential hat. Mein Beispiel des alten Meisters, dem das nicht gefiel, war wohl ein Ausnahmefall. Und wer unseren Beruf wirklich lernen will, sollte/wird sich von solchen Vorkommnissen nicht irritieren lassen.
Redaktion
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Redaktion

 ·  #15
also, erstmal danke für Eure Antworten.

eine Frage hätte ich da noch
wenn es doch offenbar durchaus sinnvoll ist, sich als Azubi "nebenbei" noch ein wenig zu informieren, was ist denn dann der Grund warum bei uns vergleichsweise wenig Azubis mitschreiben?
das find ich schon irgendwie auffällig, könnte aber auch nur mein Eindruck sein.

oder liegt das daran, dass man als durchschnittlicher Azubi in einem Alter ist, wo Freizeitbeschäftigungen wie Ausgehen wichtiger sind und das Interesse am Networking mit den Kollegen und allem, was ein Forum so anzubieten hat, erst später kommt?
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