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krasse Sache

 
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #1
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Also ich bin richtig beruhigt, dass auch die Anderen, wo das Geld keine Rolle spielt, so ihre Defizite und Schwierigkeiten haben. :)

Sie haben es wohl nicht "gebacken" bekommen, das Modell direkt aus der CNC-Fräse laufen zu lassen. Ich vermute CAD-Probleme und auch maschinelle Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung der CAD-Daten, im Bereich der Fräsmaschinen. Deshalb hat man die Arbeit zunächst in stark vergrößertem Maßstab und negativ in Gips gefräst. Nachdem die notwendigen Korrekturen händisch durchgeführt wurden, konnte man die Sache nun noch mal zum Schluss glatt abziehen.

Danach hat man mit einer übrigens weit über 100 Jahre alten Technik die Gipsform verkleinert in Messing, mittels einer mech. Kopierfräsmaschine übertragen. Das Erzeugnis konnte dann noch einmal von Hand perfektioniert werden und wurde danach abgeformt. Mit diesen Negativ-Formen wurden dann die Wachsmodelle hergestellt. Dieser Bereich wurde nicht gefilmt, das betrachten die Macher wohl als top secret. Die beiden händisch hergestellten Wachshälften der Münze, sind nun abgezogen und zusammengegfügt worden. Danach wurden sie eingebettet und in einer Keramikmasse eingeschlickert und ausgebrannt.

Der eigentliche Gießprozess ist unspektakulär. er erfordert lediglich einen entsprechend dimensionierten und handhabbaren Schmelzofen. Gegossen wurde die 100kg-Münze im statischen Gussverfahren, mit mehreren Steigern und "Schaumtrichtern".

Bemerkenswert ist die tolle Nacharbeit dieser Leute. Man merkt, dass sie so etwas nicht zum ersten Mal gemacht haben, denn immerhin handelt es sich bei dem Monsterteil ja um Feingold, was mit größter Vorsicht angefasst werden muss. Das Ausbetten gestaltet sich bei diesem Material sehr schwierig. Die trotzdem noch entstandenen Macken und Lunkern wurden im Laserschweißverfahren beseitigt. Durch die Verfügbarkeit der Schweißlaser wurde die Herstellung derartig großer Feingoldgüsse erst möglich, da vorher die Beseitigung der auftretenden Gussfehler nicht möglich war. Spanabhebende Werkzeuge, Maschinen, Hartmetall-Polierwerkzeuge und abrasive Techniken sind bei derartigen Arbeiten jedoch ebenso unerlässlich, wie ein Sack voll Erfahrung und geschickte, gesunde Hände.

Ich muss Tatze Recht geben, eindrucksvoll. Aber es zeigt auch, dass die Anderen halt auch nur mit Wasser kochen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Mir ist vor allem zuerst aufgefallen das sie mit einem erstaunlich dünnem Strahl eingießen, bis ich bemerkt habe das sie ein sein seitlichen Trichter eingießen, der vermutlich ganz nach unten geht und dann die Form von unten füllt.

Das ist eine bewährte Methode um sehr massive Stücke zu füllen, wir nennen das die beruhigte Form, weil dann das flüssige Gold langsam die Form von unten füllt wie ein steigender Wasserstand.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Das ist richtig,

wenn man das Material einfach in die Form gießt, dann kommt überhaupt nichts heraus dabei. Bei dem hier angewendeten Verfahren entstehen Lufteinschlüsse und Schaum nur am Anfang des Prozesses. Der allmählich steigende, von unten gespeiste Flüssigkeitsstand, lässt Blasen und andere leichte Dinge sicher an die Oberfläche steigen und schließlich durch die Schaumtrichter entweichen. Das schwimmt dann außerhalb, also oben in den Trichtern. Wird später abgeschnitten und ist damit unschädlich. Durch die von selbst einsetzende Durchmischung in der Form (Thermo-Siphon-Effekt), ist bei dieser Art des Gießens gewährleistet, dass die Schmelze bis zum Ende flüssig genug bleibt, um die Trichter sicher zu füllen. Vorausgesetzt natürlich, dass sie überhaupt heiß genug ist. ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Tilo
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Tilo

 ·  #6
und haben deshalb also auch die form auf diese temp. vorgeheizt?
ich kauf diese Münze nich, pah, die ist doch zu weich, ne Münze muß geprägt sein
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
"Haben wir mal eben gemacht, weil das Team die Herausforderung suchte..." die Kanadier sind schon gut.
Ich dachte immer Gold ist Gold, dass es da viel Konkurrenzkampf gibt war mir gar nicht bewusst.
Dass es bei den Mengen nicht auf Zehntel sondern auf Hundertstel Promill ankommt leuchtet zwar ein aber ist DAS die eigentliche Werbebotschaft?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Auf jeden Fall bringt es doch etwas Aufklärung und Licht in das Dunkel. Sogar viele Fachleute glauben (selbst heute noch), dass es eigentlich Wurscht iss was im Tiegel schwappt, Hauptsache der Feingehalt stimmt. Un genau das ist es nicht. Wenn ich mir überlege wie stiefmütterlich das Fach Metallurgie in unserem Beruf behandelt wird, dann wundere ich mich, dass überhaupt noch ein Mensch etwas einschmilzt. Dabei ist es so wichtig, zu wissen womit man arbeitet, zu wissen was man tut. Aber die Meistenn sind ja heute Händle, da mag es egal sein :mrgreen:
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Tilo
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Tilo

 ·  #11
habe ich (auch) nicht mitbekommen
würde mich auf diese Info aber eh nicht verlasen: wenn das so schwierig ist, wie ihr beschreibt, werden die ihren Nachahmern doch nicht unbedingt die bestmöglichen Parameter verraten?
sondern evtl. welche, wo es nicht klappen wird und der Wetttbewerb mehr Zeit dransetzen muß oder komplett aufgibt
(und es ja eh "nur" Prestige ist, so ein Ding zu fertigen, einen Absatzmarkt gibts dafpür ja selbst bei den Superreichen kaum)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Tilo
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Tilo

 ·  #13
Rolls braucht "man"n von Welt, Maybach nicht, das hatten die Daimlerbosse so auch nicht gedacht
die 100kg-Münze gehört zur Rubrik Maybach, denke ich
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #14
Die Australier haben sogar eine Münze mit 1 Tonne Gewicht hergestellt. Damit haben die den Weltrekord.

Vielleicht ist auch das Video der Perth Mint zur Herstellung dieses Trumms von Interesse:

http://www.free-bullion-invest…llion.html

bitte etwas runterscrollen, dann kommts.

Lissy
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
wenn ich dran denke, was man alles tolles aus dem bißchen Material machen könnte...
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