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alter Granatschmuck von ca. wann?

 
Macchiavelli
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Macchiavelli

 ·  #1
Ich wills nicht auf die Spitze treiben nein, nein.

Ich will auch nicht wirklich den Wert wissen. Der ist nicht so dolle, das weiß ich längst. Und sowas sieht man weniger beim Juwelier, denn im Antiquitätenladen.

Mich interessiert eher das ca. Alter der Stücke.

Von meinem Juwelier weiß ich, dass der Granat in ein einem böhmischen? (kann das sein) Schliff ist, den heut bzw. schon lange keiner mehr macht.

Allein die Art sieht schon alt aus. (Find ich übrigens hübsch, gerad das Collier.)

Aber aus welcher Ära stammt das wohl? 20er? Früher?

Armreif, Armband Collier, 2 Broschen, 2 Ringe. 1 x Ohrstecker, 1 x Kette.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ich habe solche Schmuckstücke schon öfters in der Hand gehabt, leider so gut wie nie eine Rechnung dazu, so das ich das Alter auch nur mit großen Fragezeichen schätzen könnte wenn das Bild schärfer wäre.

Die Art des Granatschmuckes habe ich auf Bildern zwischen Ende des 19 Jahrhundert bis weit in die Mitte des 20 Jahrhunderts gesehen.
Luci
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Luci

 ·  #3
Ich würde das Collier und die Broschen ungefähr in die Zeit zwischen 1880 - 1910 datieren, wobei ich auf dem Gebiet wenig Erfahrungswerte habe (nur vom Vergleichen, Stöbern, Gucken und Nachfragen). Ich liebe böhmischen Granatschmuck und finde das Collier wunderbar!
Wir haben ebenfalls ein Collier Granaten und Tombak aus dieser Zeit, das zweimal umgearbeitet wurde.
Aufgrund des Verschlusses würde ich denken, dass die rechte Granatkette (mit den Strängen) jüngeren Datums ist.
Aber: völlig ohne Garantie!
Macchiavelli
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Macchiavelli

 ·  #4
Danke!

Ja ich hab auch noch größere = Einzelfotos vielleicht läßt sich anhand derer das Alter etwas mehr eingrenzen.

Ja, die Kette mit den Strängen gehört irgendwie nicht so richtig dazu.
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Angela C. Heun
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Angela C. Heun

 ·  #5
Mein allererster Beitrag im Forum Goettgen:

Bei ganz altem Granatschmuck aus der Biedermeierzeit bis um die Jahrhundertwende wurden die Steine noch handgeschliffen und die Fassungen sind hinten meist komplett verbödet. Zusätzlich wurden den zumeist "Rosengeschliffenen" (unten flach) Steinen noch kleine Korkscheibchen unterlegt, um die Farbe besser hervorzuheben. Dicker und größer geschliffene Granate haben mehr Einschlüssen als andere Edelsteine. Sie kommen in der Farbe nicht mehr so gut raus und wirken oft zu dunkel.

Die in Böhmen/Österreich gefundenen bräunlich-roten Pyrop-Granate wurden meist im Rosenschliff gearbeitet. Bei den später um die Jahrhundertwende (1900) maschinell geschliffenen Steinen wurden die Fassungen unter den Steinen nicht mehr verbödet, sondern offen gelassen. Auf den Fotos ist das hier nicht zu sehen...

Als Metall wurde Tombak (Kupfer- und Zink-Legierung) bis zur Jahrhundertwende verwendet, weil man die Granate nicht so hoch bewertete, wie Diamanten und andere Edelsteine. Man findet natürlich, wenn auch selten, alten Granatschmuck in höherer Goldlegierung gefaßt. Ab den 1960ern wurden die Granate in Goldschmuckstücken in 333er Gelbgold angeboten.

Ach so - es sind sehr viele Replika von altem Granatschmuck auf dem Markt. Die Replika werden angeboten:
1. in rotvergoldetem Sterling-Silber.
2. mit bläulich-roten Almandin-Granaten (meist aus Indien stammend)
3. Oft auch als "ALT" angeboten, - aber nagelneu!

Einfach die Steine im Durchlicht ansehen und man weiß Bescheid.

Ich hoffe, mein Beitrag war hilfreich.
Liebe Grüße aus Gmund, Angela
Macchiavelli
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Macchiavelli

 ·  #6
Vielen Dank schon mal für die interessante Auskunft. Bin ja nur "Besitzer" des Schmucks und Laie.

Den Schmuck hatte meine Großmutter (Jg 1899) schon, als ich Kind war (ich bin jetzt 50) und ich meine sie hätte erzählt, es wäre das Einzige, was sie beim Bombenangriff hat retten können. (Möglicherweise schon von ihrer Mutter, aber da bin ich nicht sicher.) Alles andere sei im Schutt untergegangen und liege mutmaßlich noch in den Trümmern unterm Garten bzw. dem Hausneubau.

Verbödet bedeutet Rückseite glatt und geschlossen?

Das trifft dann auf das Collier, die sternförmige Brosche, den Armreif und das Arband zu = vor 1900?
Alle anderen Teile sind rückseitig mit Löchern, da wo die Steine sitzen, ergo nach 1900. Richtig?

Ich versteh das richtig, die Ansicht der Rückseite würde bei der Ca.-Alterseingrenzung weiterhelfen!? Stell ich daher auch nochmal ein.

Danke schon mal vorab.
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Angela C. Heun
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Angela C. Heun

 ·  #7
1. Collier - würde ich, vom Foto ausgehend, auf Ende Biedermeierzeit datieren. Also Mitte des 19. Jahrhunderts, typisch die Rosetten/Sterne im "Stapel-Design".
2. Sternenbrosche wie 1.
3. Gliederarmband auch wie 1.
4. Armreif - später - also zwischen 1860 und 1900, weil er Steine im Rosenschliff hat, aber für Biedermeier zu modern gestaltet ist.
5. Blütenbrosche - Anfang des 20. Jahrhunderts
6. Ohrstecker wie 4.
7. Die beiden Ringe wie 5.
8. Kette - auch wie 5.
später in den 20er/30er Jahren wurde Granatschmuck mit maschinengeschliffenen Steinen oft in 835er Silber vergoldet angeboten. Verbödet bedeutet: Die Fassungen sind hinten geschlossen, ein Boden wurde "eingezogen".
In alten Zeiten mußten die Steine schon schön leuchten, aber die Menschen waren noch nicht sooo sehr vom "Lupenrein-Wahn" und "Perfekter-Stein-Wahn" befallen. Das ging erst richtig in den 1970ern los...
Nach bestem Wissen und Gewissen.
Angela
Macchiavelli
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Macchiavelli

 ·  #8
Vielen Dank, das ist interessant. Das potentiell so Altes dabei ist hätt ich nicht gedacht.


Da "antik", darf ich da dann doch mal nach dem ca. Wert fragen?

Ich mein damit sowohl bei Verkauf, als im Sinne Wiederbeschaffung/Versicherung.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
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