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Standard-Brilliantschliff: das NONPLUSULTRA?

 
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #1
Hallo Freunde.
ich finde den Standardbrilliantschliff für Diamanten völlig in Ordnung. Man hat damit die einfache Möglichkeit, gut geschliffene Steine von anderen abzugrenzen, zu bewerten und in den Preis mit einzubeziehen. Aber müssen Farbsteine auch so häufig mit diesem Schliff gearbeitet werden?
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
nonprofana
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nonprofana

 ·  #2
der standart rund schliff kurz SRB genannt, ist ursprünglich für diamant entwickelt wurden und wahrscheinlich der am besten bekannte schliff überhaupt. er ist einfach und schnell auszuführen.bezogen auf diamant würde es jedoch ein neues thema erfordern.
aber die frage galt den farbsteinen:

das der farbstein erst durch seinen schliff zur geltung kommt, ist ja allgemein bekannt,ich persönlich und das ist meine eigene meinung,finde den schliff langweilig-so nach dem motto"das hat man alles schon gesehen"
der handel mit geschliffenen farbsteinen ist auch nicht mehr so,das man heute den stein schleift und morgen verkauft. schaut man sich auf messen um und ich rede hier nicht von besatzsteinen sondern von hochwertigen steinen,wird man oft das selbe steinmaterial im selben schliff am nachbarstand sehen.

die crux an der ganzen sache ist,das viele farbsteine auf gewicht geschliffen sind und in folge die gesetze der optik außer acht gelassen werden. ein weiterer punkt wäre das bestimmte schliffabfolgen sich nicht mit den herkömmlichen methoden anfertigen lassen sondern nur auf hochkomplexen schleifmaschinen durchführbar sind. das erfordert jedoch zeitaufwand und würde sich logischerweise auf den endpreis auswirken.

um aber auf den standart rund schliff zurückzukommen.- wie ich sagte ein bekannter schliff den kennt der kunde da macht der goldschmied in seiner geschäftsauslage nichts verkehrt.alles andere sind experimente wo das kundenklientel oftmals garnicht vorhanden ist.

die entwicklung in den nächsten jahren wird sich im farbsteinbereich gravierend ändern. nicht nur für diamanten werden neue schliffe entwickelt sondern auch für farbsteine- wo sich im übrigen ein weitaus breitgefächertes spektrum eröffnet.

gutes rohmaterial wird in mengen aufgekauft, wo manch händler schon nicht mehr mithalten kann, läßt man diese steine in china schleifen in bester schliffqualität zu geringen lohnkosten dann kann man nur die entwicklung erahnen
Topas
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Topas

 ·  #3
Liebe Kollegen

Grundsätzlich ist doch der runde Standard-Brilliant-Schliff (SRB) langweilig. Man kennt ihn aus der Diamanten-Industrie, wo er millionenfach ausgeführt wird. Man kann den Schliff aber auch etwas abwandeln, etwa die Hauptfacetten im Unterteil breiter oder schmaler halten, den Schliff in anderer Zählung ausführen (7, 9, 10, 11-zählig, usw.), man kann Facetten hotizontal oder vertikal teilen. Jedesmal erhält man ein anderes Aussehen und ein anderes Reflexbild.

Solche Abwandlungen des SRB wurden und werden durch die Diamant-Industrie den Kunden als grossartige Innovationen präsentiert. So wurde etwa im September 2010 durch Jean Paul Tolkowski ein 12-zähliger Brillantschliff patentiert. Wo da die Innovation ist bleibt mir schleierhaft. Ich bin aber sicher, dass in einiger Zeit dieser Schliff mit grossem Getöse auf den Markt kommen wird. Dabei bin ich auf die Werbesprüche gespannt....

Glücklich sind die Farbsteinschleifer, die nicht wie die Diamant-Industrie nur eine begrenzte Zahl von Schliffen zur Verfügung haben. Ihnen steht eine riesige Zahl von Schliffen zur Verfügung (nur schon die Datenbank DataVue2 enthält über 3'000 Designs), sie können auch selber neue Schliffe entwickeln. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, es können ungewöhnliche Formen und Proportionen verwendet werden. Dabei sind die Schliffe entsprechend dem Brechungsindex und der Dispersion jeweils an das Steinmaterial anzupassen. Dazu ist zu sagen, dass es den idealen Facettenschliff nicht gibt. Jeder Schliff stellt einen Kompromiss von Lichtausbeute, Dispersion und Reflexbild dar.

Als Erweiterung der herkömmlichen Schliffe mit flachen Facetten sind jetzt auch solche mit konkaven Facetten auf dem Markt. Dabei ist das etwa gar nichts neues, schon im Jahr 1910 wurde durch Gonard ein Diamantschliff mit konkaver Tafel patentiert! Dabei ist mir allerdings nicht bekannt, ob der jemals kommerziell geschliffen wurde.

Gruss
Felix
osirisgems
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osirisgems

 ·  #4
Hallo Schleifer,

da kann ich dem Felix nur voll und ganz zustimmen, die Grundform des SRB ist sehr simple (bis langweilig). Wenn man aber ein paar kleine Veränderungen vornimmt, läßt sich das Reflexbild völlig verändern und auf einmal hat der Stein ein viel flacheres Oberteil und einen dreidimensionalen Reflexstern und das bei genau der gleichen Anzahl und Aufteilung der Facetten, siehe Topas 4,89 Karat und Spessartin 4,45 Karat.

Oder mit deutlich weniger Facetten aber ähnlicher Anordnung bei einem Girasol aus Madagaskar mit ca. 18 Karat.

Schon ganz anders sieht dieser Demantoid mit 1,62 Karat aus. Dieser Schliff ("Gamma Brilliant") hat im Unterteil noch eine zusätzliche Facettenreihe und im Oberteil 16 statt 8 Hauptfacetten.

8 Facetten weniger im Unterteil, dafür 8 zusätzliche im Oberteil hat dieser Saphir aus Songea, Tanzania, 1,34 Karat. Durch das etwas höhere "domartig" aufgebaute Oberteil sammelt dieser Schliff das Umgebungslicht regelrecht auf. In der Folge nimmt die Lebhaftigkeit deutlich zu, obwohl dieser Saphir vergleichsweise dunkel ist.

Zum Abschluss ein weiterer runder Brillantschliff mit richtig vielen Facetten: 161! Die Wirkung dieses sehr großen Rauchquarzes 78,54 Karat ist sehr plastisch, manche sagen, das sei wie wenn man in einen Brunnenschacht hineinschaut.

Mein Fazit zum Thema Runder Brillantschliff ist eindeutig: In der Standardausführung recht langweilig, mit ein wenig "Tuning" macht das aber richtig Spaß, selbst bei sehr niedrig brechenden Steinen. Die höher brechenden legen natürlich noch viel mehr an Lebendigkeit zu (vor allem wenn die üblichen Regeln zu den Hauptfacettenwinkeln gezielt verletzt werden).

Nun wünsche ich Euch ein Jahr mit vielen neuen Steinen, egal ob rund oder wieviel Ecken auch immer!
Uli
nonprofana
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nonprofana

 ·  #5
guten morgen uli, anhand der bilder sieht man mit welcher kreativität der standart rund schliff abgewandelt werden kann. wie ich schon sagte " der stein lebt vom schliff" es wäre schade wenn die steine irgendwo in einer schachtel bei dir verbleiben........die müssen gefasst und getragen werden.

ein goldschmied der noch etwas feines drumrum bastelt .....das wärs.....
Christian Koch
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Christian Koch

 ·  #6
Ich habe keine Ahnung vom Steinschleifen, muss aber sagen diese Schliffe schauen wirklich schön aus, nichts was es millionenfach in den Auslagen zu sehen gibt.
Echt beeindruckend =)

lg
Ch
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Aber grade bei so vielen Ecken in der Rundiste habe ich dann Bedenken, daß mir grade die Farbsteine beim Fassen in eine Zarge an den Facettenkanten ausplatzen können. Sowas ist suboptimal.

Und zum Thema Brillantschliff = langweilig. Das mag vielleicht bei Euch Schleifern zutreffen. Meine Erfahrung im Verkauf ist aber, daß die Kunden eben diesen rund facettierten Schliff bevorzugen. Ich habe meinen Kunden, von denen ich wußte, daß sie etwas offener in Sachen Schmuck sind, oftmals auch andere Schliffe angeboten - also nicht nur rund facettiert oder die anderen Standartschliffe. Diese Fancy-Schliffe wurden aber seltenst bis gar nicht mit Begeisterung angenommen, weil sie sich, sollte das Schmuckstück verschenkt werden, sicher waren, daß das nicht gefällt. Allerdings auch für sich selbst war der Schliff dann zu "gewagt".

Fazit: Der Kunde möchte individuell, kriegt er individuell, greift er auf den sicheren Standart zurück.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Das Thema Farbsteine an den Mann bringen ist eh so ein Thema für sich. Die Kundschaft ist fixiert auf Diamant oder Zirkonia.

Mal so als kleines Beispiel über einen Beryll, den jeder toll findet, aber der sich seit 3 Jahren einen Bruch liegt. Der liegt auch nicht fix in einem Schaufenster fest, sondern ist ständig in Bewegung auf Messen in ganz Europa.
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Titel: Beryll 585GG.jpg
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Was Anke schreibt!
Ich gehe anhand eurer Antworten davon aus, dass die hier schreibenden (Hobby-)Schleifer kaum oder gar keinen Kontakt mit dem Endkunden haben.
Ihr könnt die wunderbarsten Steine mit den herrlichsten Schliffen versehen - es bringt nur rein gar nichts, solange der Kunde sie nicht kauft. Er ist es letztlich, der bestimmt, was geht oder eben nicht.

Ihr müsstet euch mal die Gesichter anschauen, wenn man sagt, dass es sich zwar um einen Diamanten, aber eben nicht um einen Brillanten handelt - in achzig von hundert Fällen kommt postwendend die Frage, ob er nun weniger Wert ist. Brillant ist gleich Diamant. Das ist in ganz vielen Köpfen fest verankert. Häufig werde ich auch gefragt, ob ich die Steine allesamt selbst Schleife. Wer also Schmuck verkauft, der schleift auch die Steine ;-) Ich kann den Leuten das nicht übel nehmen. Woher sollen sie wissen, wie vielschichtig die Materie ist? Geht mir in vielen Bereichen ja nicht anders...

Ich zum Beispiel finde die hier gezeigten Schliffe traumhaft schön und ich hätte (trotz Ecken und Kanten) kein Problem, ihnen einen würdigen Rahmen zu verleihen. Aber - und ich bin mir sicher, hier nicht der einzige zu sein - ich finde einen Diamanten in einem alten, lange nicht perfekten Rosenschliff, vielleicht sogar mit ein paar Macken genau so schön. Es kommt für mich auf den Stil seines Umfeldes an und nicht zwingend darauf, ob der Stein einen Schliff hat, der ihm eine 99 prozentige Lichtausbeute garantiert.

Die unterschwellige Kritik am Schliff und der zu erwartenden Werbung des "neuen" Gabi Tolkowsky ist, wenn man bedenkt, dass ihr gern bessere Schliffe am Markt sehen wollt, einfach dumm. Keiner von euch hat die Mittel, eine derartige Werbung zu finanzieren, die nötigen Kontakte, geschweige denn, einen Namen, der annähernd so bekannt ist, wie Tolkowsky. Wenn also ein solcher Diamant-Tycoon die Schliffe verbessert, freut euch doch und baut darauf auf.

Es gibt immer einen, der alles besser kann - keine Frage - nur der muß die Sache auch eintopfen können.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #11
Zitat geschrieben von tatze-1
...den jeder toll findet, aber der sich seit 3 Jahren einen Bruch liegt.

Ich wette einen Zehner - wenn Du ein paar "Brillis" (was für ein Wort - es schüttelt mich) oben und unten fasst, ist er in drei Monaten weg :-)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #12
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Ich wette einen Zehner - wenn Du ein paar "Brillis" (was für ein Wort - es schüttelt mich) oben und unten fasst, ist er in drei Monaten weg :-)

wahrscheinlich. die krieg ich aber nicht bezahlt. war eh schon so ein geziepe, bis ich für den anhänger, den ich um den kundenstein gebaut habe, das geld hatte (chronischer geldmangel beim auftraggeber, der sich so den schnelleren verkauf des steins erhofft hatte)
nonprofana
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nonprofana

 ·  #13
da muß man denken das deutschland betreffs edelsteinen ein entwicklungsland ist.
das läßt nur hoffen.......meine steine finden den weg über den ganzen erdball nur nicht in deutschland
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
nonprofana
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nonprofana

 ·  #15
die steine für wettbewerbe werden grundsätzlich nicht verkauft.
ansonsten findet sich weltweit ein bestimmtes klientel welche teure steine in besonderen schliffen haben wollen und auch kaufen.da spielt der preis keine rolle-da steht der begriff extravagant in den vordergrund
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