Edelsteine & Perlen
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Cut grade festsetzen

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo Leute!

Ich frage mich immer wieder wie genau der Schliffgrad festgesetzt wird.

Wird bei der Festlegung nur die depth (Tiefe) und table (Tafel) berücksichtigt oder wird auch das Ratio und die Rondiste berücksichtigt was ich eigentlich denke das es so ist. (also alle 4 depth, table, ratio, girdle)

Also ein Beispiel:

Marquise 1.01 Carat mit der GIA-Nummer 1116877090 (siehe http://www2.gia.edu/reportcheck/index.cfm)

Der Verkäufer (einer der größten Anbieter von Diamanten in London) bezeichnet den Schliff des Diamanten als exzellent. Wenn ich aber mir das selber durchdenke komme ich vom Schliff auf max. sehr gut. (Depth: excellent, Table: excellent, ratio ist noch ein fair, girdle ist sehr gut)

Ich denke also das dieser Anbieter nur die depth und die table für die Bewertung verwendet. Ich habe mit anderen Anbietern darüber diskutiert diese meinten teils man nimmt nur diese 2 Komponenten andere nehmen wie ich alle 4 heran. Natürlich muss man den Stein auch wirklich sehen da dies ja größtenteils für die Brillanz verantwortlich ist. Dennoch wenn ich den Stein nie davor sehe nur das Cert wie kann ich das am Besten sagen?

Die Frage ist dann ja auch inwieweit das Ratio und die Rondiste die Brillanz beeinflusst denn wie gesagt ist die Angabe von der Schliffqualität mehr oder weniger die Angabe der Brillanz.

Naja was ist eure Meinung dazu?
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 ·  #2
und natürlich kommt die symmetrie, polierung hinzu
nonprofana
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nonprofana

 ·  #3
gemäß GIA grading system werden folgende kriterien zusammengezogen:

table size
crown angle
pavilion angle
crown height
star length
lower girdle length
girdle thickness
polish
symmetrie

ergibt soundsoviel %
und wird eingestuft in
good
very good
excellent
das findet jedoch nur anwendung bei den standartschliffen
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
So viel Meinung gibt es gar nicht dazu. Das ist alles für Gutachter relativ präzise festgelegt.

Für Schliffbeurteilung wird herangezogen:

Varianz zwischen dem größten und kleinsten Wert:
Tafelgröße
Oberteilhöhe
Kalettenposition ausserhalb der Mitte
Rundistenvariation

Jeweils in Prozentwerten

Dann zusätzlich:
Rauhe Rundiste, Polierstreifen, Naturals und verfehlte Ecken.

Für die Beurteilung der Proportionsgüte wird jeweils der Mittelwert herangezogen von:

Oberteilhöhe
Tafeldurchmesser
Unterteilhöhe
Oberteilwinkel
Rundiststärke

Anzunehmen das nicht alle Parameter in die Bewertung einfließen bei einem Stein der als exzellent ausgewiesen wurde, ist abwegig.

Auch als erfahrener Gutachter würde ich aus einer Ratio im Gutachten keine Fernbegutachtung machen wollen. Entscheidend sind ja die Winkel und die sind ja nicht angegeben.
Topas
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Topas

 ·  #5
Da tut sich ein weites Feld zum Lesen und zur Interpretation von gemmologischen Gutachten auf!

Es gibt ja die verschiedensten Institutionen, die Edelsteine graduieren, und jede hat vermutlich eigene Bewertungskriterien. Nonprofona bezieht sich in seiner Antwort explizit auf die GIA, wie sehen denn die Kriterien bei den anderen Organisationen aus?

Welche Schliffe gelten bei der GIA als "Standardschliffe"?

Wie beurteilt das GIA Nicht-Standardschliffe?

Wie verhält sich die GIA bei Farbsteinen?

Hat die GIA ein Qualitätsmanagement das sicherstellt, dass der selbe Stein an unterschiedlichen Orten gleich beurteilt wird?

Was bedeutet "lower girdle length"?

Wenn ich die Aufzählung der Beurteilungskriterien richtig interpretiere sind etwa Meetpoints (Treffunkte der Facettenkanten) kein Beurteilungskriterium? Uniformität von Facetten? Ausbrüche an Facettenkanten ebensowenig?

Wenn die schlechteste Beurteilung "good" heisst bekommt also also auch ein grottenschlecht geschliffener Stein immer noch die Bewertung "good"? Wenn ja, ist das lachhaft!

Welche Kriterien gelten für die Abstufung nach "good", "very good" oder gar "excellent"? Kann man das etwa am Beispiel "polish" darstellen?

Das ist nur eine kleine Auswahl an Fragen zu den Gutachten, hier sind die Gemmologen der verschiedenen Schulen gefragt!

Gruss
Felix, der hier nicht so richtig den Durchblick hat
nonprofana
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nonprofana

 ·  #6
GIA-Nummer 1116877090
hierbei handelt es sich um einen diamant mit zertifikat der GIA die von mir genannten kriterien werden darin seitens der GIA zugrunde gelegt.

die fragestellung des gastes bezog sich im wesentlichen auf einen bereits von der GIA zertifizierten diamant.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
nonprofana
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nonprofana

 ·  #8
das macht die GIA auch nicht, im grunde orientieren sich andere gemmologische institute und gutachter an den vorgaben der GIA
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #9
Zitat geschrieben von nonprofana
das macht die GIA auch nicht, im grunde orientieren sich andere gemmologische institute und gutachter an den vorgaben der GIA

Echt? Das wäre neu für mich. Und wieso die GIA? Ist doch nicht weiblich.

Heinrich, mußt oder solltest Du nicht im Gutachten darlegen, ob Du nach GIA, IDC oder CIBJO graduiert hast? Sind ja nicht gerade unerhebliche Unterschiede...
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Ich graduiere nach RAL560 A und das steht auch in meinen Gutachten drin. Bei den Farben sind zusätzlich die CIBJO-Entsprechungen ausgewiesen. Auch weil die halt internationaler Standard sind und es vom Kunden verlangt wird.

Wenn ich einen Stein zum verkaufen bekomme, der das Potential zu Flawless bei guter Farbe hat, lasse ich meist ein zweites Gutachten von IGI oder HRD (nach CIBJO) erstellen, weil das den Verkaufswert erhöht.
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 ·  #11
Vielen Dank für die Antworten!

Also lässt sich nur mit dem Zertifikat der Schliffgrad schwer sagen?

GIA gibt ja z.b. nur die symmetrie und die Polierung an, einige der von euch genannten Details kann ich von dem Cert nicht entnehmen also lässt sich das schwer oder fast garnicht sagen oder?

Für mich ist es wichtig den Schliffgrad bestmöglichst festzustellen wenn ich nur ein Cert habe, von welchen Institut ist mir im Prinzip egal das mit der GIA war nur ein Beispiel, hätte auch eine IGI Nummer posten können. Darum habe ich die Details die ich vom Cert entnehmen kann für die Bewertung verwendet.

Wobei mir die GIA Richtlinien am wichtigsten wären da diese größtenteils diese festlegen. (bzw. das dominanteste System haben)

Also vlt in eine kurze Frage zusammengefasst:

Wie setze ich den Schliffgrad bestmöglichst fest wenn ich nur das Zertifikat (GIA, IGI, HRD, evtl. EGL) habe den Stein aber nie zuvor gesehen habe?




Ich muss endlich den Graduate machen >.<
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Ok, was ist für Dich der Schliffgrad?

Wir haben viele Details aufgelistet, die werden nach RAL in Schliff und Proportionen zusammengefasst.
Nach CIBJO werden die gleichen Details zu symmetry und polish zusammen gefasst.

Jetzt bringst Du einen neuen, bisher undefinierten Begriff ein.
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 ·  #13
wieso du hast wie bei dem Beispiel oben (bei dem GIA Cert) gesehen das dort die Symmetrie und Polish beides sehr gut ist.

Daraus würde ich mal folgen wenn dies von allen Daten zusammengefasst wird der komplette Schliff als sehr gut eingestuft wird.

Der Schliffgrad oder eben Finish ist einfach alle Schliff Details zusammengefasst in einem. (deine Symmetrie und polish nach dir eben in 2)

Sie lesen doch sicher oft bei einen Diamant:

Bsp.

Carat: 1.00
Cut: round
Clarity: IF
Color: D
Cut grade: excellent

Also der schliff ist excellent ja aber wie kommst du darauf, was wird alles miteinkalkuliert um auf den endgültigen Schliff zu kommen der in einem Wort gefasst wird.

Habt ihr ja oben gut beschrieben nur wenn du(ich hoffe mal wir können bei du bleiben :)) sagst Symmetrie und Polish sind einfach auch diese Details nur eben in 2 separate Zweige gegliedert zusammengefasst dann müsste doch bei dem oben genannten GIA Cert wo die Symmetrie very good und die Polierung very good doch auch der entgültige Schliff auf ein very good kommen oder?

Der Verkäufer gibt diesen aber als excellent aus also können doch paradoxerweise in der symmetrie und polish nicht auch ALLE dieser Details zusammengefasst sein sondern nur Teile davon oder der Verkäufer hat ihn falsch angeboten und es ist ein very good.

Nur machen das auch viele andere so das die symmetrie und polierung zusammen nicht zusammengefasst den entgültigen Schliffgrad festlegen sondern noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Das haben mir auch große Diamantunternehmen schon so gesagt.

Entweder ich stehe aufn Schlauch oder wir verstehen und immer wieder falsch :lol:

Welche Aspekte sind in der Symmetrie von den oben genannten inkludiert und welche bei der Polish? Vlt fassen wir das zusammen...
nonprofana
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nonprofana

 ·  #14
Also der schliff ist excellent ja aber wie kommst du darauf, was wird alles miteinkalkuliert um auf den endgültigen Schliff zu kommen der in einem Wort gefasst wird.

am beispiel des standart rund brillanten:

dort wird das reflexbild "heart and arrow" bewertet, was enge toleranzen der winkel im pavilionbereich erfordert sowie im crown, das wiederum in der prozentualen größe der tafel messbar ist.

dazu kommen die politur,exaktheit der rondiste und ob sich die facettenkanten treffen,-also die symmetrie

also gut,sehr gut und exellent
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

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