Goldschmiedeforum
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Puk <> Laser Vergleich

 
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #46
-Die Schweißfuge ist höher belastbar
-Lot hat oft auch bei höheren Feingehalten Zusätze
wie z.B. Zink, welche mit der Zeit brüchig werden.
-Lötfugen polieren sich schnell aus
-Der Zeitaufwand einer Schweißung ist nur unwesent-
lich höher, als der einer Lötung, das Ergebniss un-
gleich besser

In diesem Fall ging es mir darum, dass es ein neuer Ring ist, und das Modell etwas zu klein war. Einen neuen Ring möchte ich halt nicht unbedingt mit Lötfuge ausliefern.

@ steffi, ich hab nochmal nachgelesen, natürlich hast du Recht, was nicht geht, geht nicht.
esefania
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esefania

 ·  #47
Zitat

In diesem Fall ging es mir darum, dass es ein neuer Ring ist, und das Modell etwas zu klein war. Einen neuen Ring möchte ich halt nicht unbedingt mit Lötfuge ausliefern.



Da muß ich Dir rechtgeben bei nem neuen Ring ist das natürlich keine Frage, aber was ich hier manchmal so auf den Tisch kriege, da wäre dann die Lasernaht das beste am ganzen Ring.

Nochmal zum Laser:
Mir hat gut daran gefallen daß man wirklich im Antikschmuckbereich absolut (ohne Lupe) unsichtbare Punkte setzen kann und vor allem Die Reparatur überhaupt ausführen kann. Und die Kunden sind natürlich vollauf begeistert, soweit ich weiß kann man mit dem Puk nicht ganz so fein schweißen oder hat sich das geändert? Mit dem Laser kann man dagegen so schon mit der Punktstärke spielen und einfach erst mal haarfein anfangen, wenn's dann nicht hält eben einfach stärker werden.
Also ohne Laser bin ich manchmal muß ich sagen echt arm dran.
Schula
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Schula

 ·  #48
Heute morgen erstmal den Ring von meiner Tochter repariert... Da ist sie gestern draufgetreten und der Ringkopf (Holz) ist abgebrochen.
Also ein paar schnelle Schüsse mit dem PUK drauf und etwas Pd-Ag-Draht zur Verstärkung mit eingeschweißt... ;-)

Gruß,
Kai
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CIMG5443.jpg
Titel: CIMG5443.jpg
Information: Unbearbeitete Schweißstelle
Schula
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Schula

 ·  #49
Zitat geschrieben von esefania

Nochmal zum Laser:
Mir hat gut daran gefallen daß man wirklich im Antikschmuckbereich absolut (ohne Lupe) unsichtbare Punkte setzen kann und vor allem Die Reparatur überhaupt ausführen kann. Und die Kunden sind natürlich vollauf begeistert, soweit ich weiß kann man mit dem Puk nicht ganz so fein schweißen oder hat sich das geändert? Mit dem Laser kann man dagegen so schon mit der Punktstärke spielen und einfach erst mal haarfein anfangen, wenn's dann nicht hält eben einfach stärker werden.
Also ohne Laser bin ich manchmal muß ich sagen echt arm dran.


Hallo Steffi,

ganz so superfein, wie beim Laser gehts mit dem PUK noch nicht, aber schon sehr fein. Im vergleich zu den PUK 111 und PUK 2 Geräten ist das sogar schon unglaublich fein.
Wie ich schon schrieb, sind Materialien ab ca. 0,1mm schweißbar, ich habe sogar schon noch dünnere Sachen geschweißt. Allerdings sind da nach unten im Moment noch Grenzen, wo der Laser einfach noch etwas feiner ist.
Mit dem PUK 3 ist schon verdammt viel möglich, aber eben nicht alles. Dafür ist der Preisunterschied zu einem vernünftigen Laser aber auch gewaltig.

Gruß,
Kai
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Guestuser

 ·  #50
Heute hatte ich, dank Kai, die Moeglichkeit mal etwas zu puken.
Dabei hab ich mit meinem Haupwerkstoff Messing experimentiert.
Ich bin begeistert.
Zum fixieren laesst sich Messing sogar schweissen.
Aber dann mit Pd-Ag Draht im Prinzip hart verloetet, ist eine Festigkeit gegeben die es wohl moeglich macht Federhauszaehne ohne Schwalbenschwanzgefeile (bei mehreren) oder sogar einzeln zu ersetzen.
Gebrochene Stahlhebel, prima. Und so gut wie nichts drumherum weichgeglueht. Wir haben Bleche stupf verschweisst, das war sehr stabil.
Was wir noch ausprobieren muessen, ist bei Stahl die Haerte der Schweisstelle. Die ist beim Laser glashart.
Was den ganzen Vorteil zunichte macht, dass drumherum nichts weichgeglueht wird. Denn um zu bearbeiten muss man gluehen. Sonst ist selbst mit HM Werkzeug nichts zu wollen.
Was ich wissen wollte: Hartloeten mit PUK geht wunderbar.
Man muss da nur ein bischen rumdiskutieren was fuer wen Hartloeten ist.
Da scheinen zwischen Goldschmieden und Feinmechanikern ein paar Begriffsvermuschelungen zu existieren.
Meine Definition, wie ich es gelernt habe:
Ist Fremdmaterial dabei = loeten. Egal ob hart oder weich.

Fazit: Aus dem Ding kann man mit Sicherheit fuer meinen Beruf noch einiges rauskitzeln was bisher mangels Erprobung noch nicht angefuehrt wird. Haben wollen, Spender suchen. :P

Nochmal mein Dank an Kai, dass er sich ne gute Stunde Zeit genommen hat mit mir zu basteln.

Karlo
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #51
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #52
Ich hab das mit dem Weich-Hartlöten so gelernt:
Weichlöten ist alles was unter 450°C passiert
über 450°C ist es dann Hartlöten.

Beim schweißen stimmt, in der Regel, das Zusatzmaterial mit dem Grundmaterial überein.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #53
Tilo
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Tilo

 ·  #54
ich glaube, Karlo meint was anderes: er hat wohl mit dem PUK mit messing und messinglot gearbeitet
nicht mit gleichartigem messing zum einfüllen, was ich schweißen nennen würde, sondern mit PUKhilfe etwas niedriger schmelzendes messing, also lot, zwischen die fugen gebracht, also in dem sinne nicht geschweißt, sondern gelötet?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #55
Möglich, die Fachbegriffe sind dann natürlich nicht mehr so passend. Insbesondere wenn das Hauptmaterial durch den Lichtbogen angeschmolzen wird und mit dem Messinglot dann eine neue Zwischenlegierung entsteht.
Das ist dann etwas zwischen Hartlöten und schweissen.
Goldie
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Goldie

 ·  #56
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Guestuser

 ·  #57
Zitat geschrieben von Tilo
ich glaube, Karlo meint was anderes: er hat wohl mit dem PUK mit messing und messinglot gearbeitet
nicht mit gleichartigem messing zum einfüllen, was ich schweißen nennen würde, sondern mit PUKhilfe etwas niedriger schmelzendes messing, also lot, zwischen die fugen gebracht, also in dem sinne nicht geschweißt, sondern gelötet?


So ungefaehr habt ihr beide recht.
Es war Pd-Ag Lot, bei Profi-pukern wohl auch PUK-Kleber genannt 8), mit Messing Grundmaterial.

Karlo
Schula
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Schula

 ·  #58
So, nachdem ich jetzt auch aus Düsseldorf zurück bin, klinke ich mich hier mal ein.
Zunächst: es hat mich sehr gefreut, mit Karlo ein weiteres Mitglied dieses schönen Forums persönlich kennengelernt zu haben! :-D

Zu unserem Experiment: Wie ich in diesem Beitrag schon schrieb, ist es relativ schwierig, mit dem PUK Messing zu schweißen, zumindest wenn es sich um eine Legierung mit hohem Zinkgehalt handelt.
Da ich aber bei anderen Schweißungen (z.B. bei Modeschmuck) die Erfahrung gemacht habe, dass sich viele "unschweißbare" Materialien doch ganz gut unter Zuhilfenahme von Pd-Ag-Draht schwißen lassen, haben wir die Messingteile von Karlo damit geschweißt.
Ich habe zunächst nur einige Fixierungspunkte gesetzt, und dann die Naht unter Zugabe von Pd-Ag-Draht verschweißt. Es handelt sich also keineswegs um Lot, sondern um eine 500/500er Legierung.
Karlo hatte noch Tests mit verschiedenen Loten (u.a. Silberlot) gemacht, dies hat allerdings erwartungsgemäß nicht geklappt, da Lote beim PUKen meist verbrennen.

Den Pd-Ag-Draht nenne ich eben gerne "PUK-Kleber", weil er sich oft sehr gut mit dem zu schweißenden Grundmaterial verbindet und stabile Verbindungen dort erlaubt, wo man sonst einfach keine hinbekommt.
Nachteil ist nur die Farbe, was allerdings bei Uhrenreparaturen wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen dürfte.

Gruß,
Kai
Recke
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Recke

 ·  #59
Ist das also die Lösung, um Messing mit dem PUK 3 dauerhaft zu verbinden? Oder hängt das von den vielen verschiedenen Messinglegierungen ab? Hauptthema ist doch, dass Messing aufkocht, oder? Eigentlich müsste das doch auch die Lösung sein, wenn ich eine Silberöse mit einem Messingbolzen verbinden möchte!?
Schula
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Schula

 ·  #60
Hallo Recke,

der Pd-Ag-Draht hilft, eine stabile Verbindung herzustellen, wenn dies aufgrund der Messinglegierung nicht möglich ist.
Du hast Recht, das Messing "kocht auf", allerdings abhängig vom Zinkgehalt der Legierung.
Je mehr Zink, umso schlechter.
Ich habe allerdings auch schon Messinglegierungen ganz ohne Zusatz geschweißt. Kommt halt drauf an. Stabiler wirds aber immer (auch bei Silber), wenn man den Pd-Ag-Draht zulegt.
Dementsprechend sollte dieser Draht auch bei Deinem Problem mit dem Messingbolzen und der Silberöse helfen.

Gruß,
Kai
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