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Sicherer Hafen: Gold

 
Goldie
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Goldie

 ·  #1
über nichts wird derzeit mehr spekuliert als über gold. dass es gemäß prognosen zunehmend zum sicheren hafen wird kann man hier nachlesen: http://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/442144/index.do

nach prognosen wird hingegen silber fallen und das sich bereits seit einiger zeit im sinkflug befindliche platin wird auch weiter fallen, so die experten.

da sei ja wohl die etwas provokante frage erlaubt ob nicht irgendwann ein richtiger umschwung kommt, also dass gold nur noch in depots liegt, kaum mehr zu schmuck verarbeitet wird und alle auf platin umsatteln?

lg
martin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Die drei Aussagen beweisen lediglich das Experten auch nur normale Menschen sind wenn es um Zukunftsprognosen geht.

Und der Mensch tendiert dazu bisherige Entwicklungen einfach in die Zukunft zu projezieren.
So sind diese Prognosen nur die Weiterentwicklung der jüngsten Vorgänge am Markt.
Goldie
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Goldie

 ·  #3
klar, aber wie dem auch sei - hälst du ein szenario wie in meiner abschliessenden frage des postings für langfristig irgendwann mal möglich?

platin hat in der schmuckbranche zwar bislang eine rolle, aber eben eher eine nebenrolle.
könnte diese entwicklung nicht langfristig eine hauptrolle für platin bescheren?

lg
martin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Einer breiten Verarbeitung von Platinschmuck steht schon mal der technische Aufwand entgegen den man für die Platinverarbeitung treiben muss.
Zumindest kann es nicht schnell als Goldersatz verbreiten.
Durch die Bevorzugung heller Materialien kann Platin schon weiter wachsen.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
ich sage dazu
erstens kommt es anders und
zweitens als man denkt
ich gebe nichts auf die klugen vorhersagen der selbsternannten experten
goldie, die von dir genannte expertenmeinung ist nur eine von verschiedenen szenarien
bzgl. platin wird durchaus nur in zeiten einer ansteigenden autokonjunktur potential gesehen, aber für silber gehen die meinungen weit auseinander
manche meinen, das silber wird sich im preis vervielfachen, die anderen sagen, es wird weiter zurückbleiben
silverart
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silverart

 ·  #6
Da kann ich Tilo nur zustimmen. Zum Jahresanfang ist immer Hochzeit aller Propheten.
Ein Lesetipp: "Der schwarze Schwan" von Nassim Taleb. Er nimmt mit viel Genuss die Prophezeiungen der Börsengurus auseinander.
goldschmiedemueller
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goldschmiedemueller

 ·  #7
Meine persönliche Einschätzung zum Goldpreis ist auf Sicht von ca. 10 Jahren eine Seitwärtsbewegung. mit einer Volatilität von ca. 15-20 Prozent.
In sofern würde ich die These "Gold als sicherer Hafen" im Hinblick auf Kapitalerhalt schon stützen. Zumindest eher als bei anderen Edelmetallen.

Das ist aber genauso geraten wie alle anderen Meinungen. Aber es geht ja hier um einen Meinungsaustausch.

Geld mit einer Anlage verdienen und sie von der totalen Vernichtung zu bewahren sind ja 2 Paar Schuhe

Ohne zu Werten will ich mal einige kursbeeinflussende Faktoren und auch Unsicherheiten aufzählen:

Gold:
-Goldreserven großer Zentralbanken könnten in größeren Mengen am markt platziert werden, was den Preis erheblich drücken würde
-Wegen des Rufs als sicherer Hafen durch Panikkäufe von Privatanlegern Zeitweise sehr volatil
-Theoretische Fördermenge vermutlich begrenzt
-Förderkapazitäten können kurzfristig nicht beliebig ausgebaut werden
-Hauptnachfrager ist die Schmuckbranche (!)

Silber:
-deutlich weniger Privatanleger sind am Metall als Anlageobjekt interessiert
-aufgrund von Industrienachfrage größere Nachfrage als bei Gold
-fällt bei der Erzeugung anderer Metalle wie z.B. Kupfer als Abfallprodukt an dadurch wird eine verstärkte Nachfrage nach Industriemetallen eher zu einem Angebotsüberhang führen als zu einem steigenden Silberpreis

(Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere berufen die Lsite zu Verlängern, ansonsten bitte als Denkanstoss verstehen)

Eines möchte ich abschließend noch betonen:
Den Versuch Edelmetall zu günstigen Kursen zu kaufen und zu hohen zu verkaufen halte ich für Zockerei! Trotzdem ist beim Einkauf als Rohstoff zur Weiterverarbeitung das Bestreben, zu einem günstigen Zeitpunkt einzukaufen natürlich verständlich. Ich halte aber nichts davon zu irgendeinem Zeitpunkt Berge von Gold oder sonstigen Edelmetallen zu horten weil man das Zeug irgendwand bestimmt mal verarbeitet.
Schließlich gibt es ja auch Kapitalkosten...

Grüße

Klaus
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Zitat
da sei ja wohl die etwas provokante frage erlaubt ob nicht irgendwann ein richtiger umschwung kommt, also dass gold nur noch in depots liegt, kaum mehr zu schmuck verarbeitet wird und alle auf platin umsatteln?
.....platin hat in der schmuckbranche zwar bislang eine rolle, aber eben eher eine nebenrolle.
könnte diese entwicklung nicht langfristig eine hauptrolle für platin bescheren? ....


Platin fehlt ganz einfach der Währungscharakter. Gold gilt weltweit als Geld. Außerdem ist es gelb und schön anzusehen. Menschen haben schon immer und werden es auch zukünftig, ihren Reichtum auch zur Schau gestellt. Der durchbohrte Goldklumpen am Hals, bleibt uns mit hoher Sicherheit erhalten. Bei Platin muss man sowohl die Argumente von Heinrich(Verarbeitung), als auch die von Tilo sehen: Der wirkliche Abnehmer für Platinmetalle ist immer die chem. Industrie gewesen. Da der Katalysator nun auch zum festen Bestandteil unserer Autos geworden ist, kam die weltweite Autoindustrie als gewaltiger Abnehmer dazu und hat das Preisgefüge restlos umgepflügt. Wenn die Platin-u. Rhodiumpreise wieder steigen, wittert die Autoindustrie Morgenluft. ;-)

Heinrichs Ansicht, dass die Vorliebe für helle Schmuckmetalle die Beliebtheit von Pt vielleicht beflügel könnten, mag ich nicht folgen. Ich habe beobachtet, dass alle Bereiche der Konsumgüter die in den Medien beworben werden, auch gut verkauft werden. Was nicht beworben wird, liegt wie Blei in den Lagern der Geschäfte. Aus diesem Grund, aus dieser Erkenntnis, oder besser gesagt der Befürchtungen, sind seinerzeit JRG und die IS entstanden. Leider ist aus beiden Projekten nicht viel geworden, obwohl die neuen, allgewaltigen Herren der JRG, sowohl Mittel als auch Möglichkeiten gehabt hätten, um wirklich etwas zu bewirken. Mit der platten Aussage "Schmuck ist..." schreckt man denn auch eher Kunden ab, als dass man welche gewinnen könnte. So ist die Entstehung der "Schmuckwelten" denn auch keine wirkliche Überraschung mehr gewesen. Der Filz kreißte und gebar ein Filzchen. Man muss schon lange überlegen, bevor man entdecken kann, wer der, oder die Nutznießer von Schmuckwelten sind. Das Handwerk und der ortsansässige Handel, sind es mit Sicherheit nicht.

Erst wenn der "Verbraucher gefressen" hat, dass es etwas ganz Besonderes ist Platinschmuck zu besitzen, erst wenn alle Nachbarinnen so etwas ihr Eigen nennen möchten, erst dann wird sich der Absatz von Platinschmuck spürbar erhöhen. Und dann bekommt womöglich fast jede Frau die es will, so ein herrliches, individuelles Teil, wie es ihre ganzen Freundinnen und Bekannten haben. Nur sei die Frage erlaubt: Wer soll das bezahlen? 50 Euro Monatsbeitrag z.B. von allen Juwelieren und Fachgeschäften in die Werbung gesteckt, würden zwar über hundert Mio EUR jährlich zusammen bringen, und sie würden mit absoluter Sicherheit eine riesen Wirkung haben, aber das sind absolut utopische Zahlen und für einen Juwelier oder Goldschmied einfach unerschwinglich. Zudem könnte der Nachbar ja vielleicht ein Teil verkaufen, an dem der eigene Werbebeitrag vielleicht als höher empfunden wird, als der des Glücklichen! :mrgreen:
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