Goldschmiedeforum
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Weißgold selbst legieren?????

 
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #1
Hallo,

vielleicht stelle ich mich erst mal vor. Seit einiger Zeit bin ich hier "stiller Leser", ich bin als Goldschmiedemeisterin selbständig mit einem kleinen Laden bzw. Werkstatt und mache eigentlich alles, was über den Ladentisch geht, halt das normal Tagesgeschäft eines Goldschmiedebetriebes.
Kurz vor Weihnachten las ich hier in irgendeinem Beitrag etwas über das Legieren von Weißgold ( ich glaube von Tilo? ). Zu dieser Zeit hatte ich zuviel um die Ohren und deshalb frage ich jetzt mal: Wer hat Erfahrung im Legieren von Weißgold? Welche Schmelzpistole, oder Ofen? Welcher Tiegel? Wie groß die Menge? Wie oft Zwischenglühen beim Weiterverarbeiten?
Mein Gelbgold, d.h. 585 und 750 legiere ich selbst, aber an Weißgold traue ich mich irgendwie nicht ran und mache die Scheideanstalten reich.......
Selbst zusammen geschmolzene Schnipsel aus 585 PdWg werden bei mir sehr brüchig und sind kaum zu walzen.
Für Tipps bin ich sehr dankbar.

Allen hier ein frohes, gesundes, arbeitsreiches 2009
- und natürlich nur nette Kunden-

Elisabeth
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Das ist das Problem beim Legieren von Weissgold. Ich denke mit der Rücksendung, eigener Legierungsversuche, die spröde geworden sind, zur Scheideanstalt, wirst Du die gleichen Firmen noch reicher machen als mit der Bestellung fertiger Legierungen.

Dazu kommt, das man recht hohe Temperaturen für PdWg beim Legieren benötigt, ca 1400° und Öfen, die das können, deutlich über 5.000,- Euro liegen.

Natürlich ginge das auch mit einem Brenner, Knallgas oder Acetylen mit Sauerstoff, evtl sogar Propan mit Sauerstoff, aber da ist die Gefahr der Verunreinigung durch Gasaufnahme recht groß.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal


Natürlich ginge das auch mit einem Brenner, Knallgas oder Acetylen mit Sauerstoff, evtl sogar Propan mit Sauerstoff, aber da ist die Gefahr der Verunreinigung durch Gasaufnahme recht groß.


ja, dabei hab ich am sonntag vor heiligabend ordentlich nerven gelassen
kann ich nicht zur nachahmung empfehlen
werde die tage noch ein abschreckungsfoto der aktion zeigen
nur der zirkus mit selbstgemachten fugenlosen platin-trauringen war noch heftiger, nur hab ich leider die sd-karte rettungslos verlegt, wo die leidensgeschichte dokumentiert war
Ziselierhammer
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Ziselierhammer

 ·  #4
Vielen Dank für Eure Warnungen.
Da lasse ich wohl doch lieber die Finger davon. Temperaturtechnisch wäre das ja kein Problem mit Hydrozon, hört sich trotzdem nach einem echten "Zeitfresser" an.
Selbst bei meinen Einschmelzversuchen von Wg-Schnipseln sind jedesmal locker 1-2 Std weg. Wenn man das mal hochrechnet, lohnt sich echt nicht,
trotz recht hoher Faconkosten.
Also weiterhin bei der Scheideanstalt bestellen und mit der gesparten Zeit was Sinnvolles anfangen.....
Danke und einen schönen Feierabend!!

Elisabeth
Tilo
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Tilo

 ·  #5
temperatur ist nicht alles, es nutzt die heißeste flamme nichts, wenn sie zu klein ist, um genug wärmeenergie auf das schmelzgut zu bringen
kleine weißgoldmengen schmelze ich problemlos mit dem propan-sauerstoff-microbrenner(mit kanülen) bis hin zu 10 gramm für Trauringe
darüber hab ich dann den großen brenner, aber trotzdem große probleme bei WG
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Für die Weißgoldherstellung benutzen wir zwei Verfahren:

A) Die Zutaten werden in der Gießmaschine im Vacuum aufgeschmolzen und in eine Gipsform gegossen. Das ergibt resultate, die absolut scheideanstaltidentisch sind.
b) Wenn's schnell gehen soll: Zutaten in einen großen Tiegel aus sinterkorund geben und mit einer ganz normalen Schweißpistole von Messer-Griesheim, auf der ein Brausekopf montiert ist, einschmelzen. Das haut auch hin. Der Sauerstoffdruck wird allerdings auf etwa 3 bar gestellt, damit die Flamme richtig groß gemacht werden kann.
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