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Juwelier verliert Goldketten

 
H.Charriere
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H.Charriere

 ·  #1
Hallo ihr Lieben,

ich wende mich heute mit einem etwas schwierigen Fall an euch und bitte um euren Ratschlag und Schätzung.

Meine Partnerin hat bei einem Juwelier ihre zwei Gold-Armkettchen zur Reparatur abgegeben, da bei beiden die Verschlüsse in den letzten Jahren kaputt gegangen waren und sie diese nun wieder reparieren lassen wollte.

Das Problem ist, dass der Juwelier die beiden Kettchen nicht mehr findet. Die Werkstatt, in der die Reparatur anscheinend gemacht wurde, sagt, dass sie es wieder beim Juwelier abgegeben haben, bei dem ist aber anscheinend nichts angekommen. Jetzt stehen wir ziemlich blöd da: die beiden Kettchen waren Erbstücke von der Oma und die hat immer nur gesagt, "das ist noch echtes reines Gold, nicht dieser billige vergoldete Kram". Wir wissen also nicht, wieviel Karat das Gold hatte.

Daher meine Fragen:
1. Wie stehen wir rechtlich dar? Wir haben noch den Abholschein (mit Datum, Adresse und Reparaturkosten) - mehr leider nicht. Der Juwelier hat keinerlei Unterlagen über den Schmuck, da die Unterlagen zusammen mit dem Schmuck zur Reparatur gegangen sind und halt nicht mehr zu finden sind.
2. Was wäre eine realistische Forderung für die beiden Kettchen, wenn man die Fotos als Grundlage nimmt? Den emotionalen Verlust des Erbstückes kann man wohl kaum mit einrechnen oder?
3. Was würdet ihr uns als weiteres Vorgehen empfehlen?

Besten Dank für eure Hilfe!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
H.Charriere
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H.Charriere

 ·  #3
Danke Herr Butschal für Ihre Antwort. Ich nehme mal an, dass Ihr angegebener Preis für beide Kettchen zusammen ist?

Erstatten muss mir der Juwelier allerdings nur den Zeitwert oder?

Hat noch jemand einen Tipp, wie wir am Besten vorgehen um nicht in Grund und Boden "verhandelt" zu werden? Schließlich sind wir Laien, können demnach schwer etwas entgegen, wenn er sagt, das ist zu viel oder so... der Juwelier hat ja berufsmäßig die besseren Karten - echt blöde Ausgangslage 😢
Tilo
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Tilo

 ·  #4
maximal waren es 750er,evtl doch nur 585er bänder, den fotos nach italienischer fertigung, die zusammen maximal 7,5 mm breit waren(am foto zu erkennen, weil ja der damenarm als reverenz genutzt werden kann)
aber auch schon ganz ordentlich getragen und dadurch abgenutzt, sichtbares zeichen dafür: die verschlüsse waren hin
vielleicht gibt der kollege 2 neue massive (nicht hohle)585 bänder in der breite von je etwa 3..3,5 mm, die vielleicht einen ladenpreis von 380 euro haben, und damit wäre allen geholfen, denn das könnte dem kollegen günstiger kommen, als einen hypothetischen wert (300 euro)auszuzahlen
und ihr hättet neue statt alte bänder und stellt euch eben vor, ihr hättet das andenken der oma umgetauscht in die neuen
Heinrich Butschal
Moderator
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Zitat geschrieben von H.Charriere
Danke Herr Butschal für Ihre Antwort. Ich nehme mal an, dass Ihr angegebener Preis für beide Kettchen zusammen ist?

Erstatten muss mir der Juwelier allerdings nur den Zeitwert oder?


Stimmt beides, die Vorschläge von Tilo sind allerdings auch sehr gut.
Goldschmied
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Goldschmied

 ·  #6
Mein Gott , ich würde mich in Grund und Boden schämen wenn ich mir anvertraute Kundenware "verlieren" würde.
Ein Ersatz wäre für mich das mindeste. Der Ruf wäre allerdings dann schon beschädigt.
Gut das ich meine Sachen selber repariere. Dennoch ein Lieferschein zwischen Werkstatt und Juwelier müsste vorhanden sein.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
naja, peinlich ist das schon, aber der juwelier hat nicht die oma verbummelt, sondern auf unerklärliche weise ist bei der zusammenarbeit mit einem externen dienstleister mal ein tütchen(mit schmuck drin) abhanden gekommen
wer fehlerlos ist, werfe den ersten stein, dir ist wohl noch kein steinchen spurlos irgendwohin gesprungen und mußte ersetzt werden oder ein auftrag/stück war irgendwo dazwischengerutscht, wo er erst nach längerer suche oder gar durch zufall erst wochen später wieder auftauchte?
außerdem ist ersatz in aussicht gestellt worden
ich finde schon, daß dem kollegen eine naturalersatzleistung zugestanden werden sollte statt einer auszahlung

ich hatte mal einen unglücklichen verlust eines einschreibens, ich konnte nichts dafür, daß die eigentlich wertarmen und auch nicht seltenen oder ungewöhnlichen steine weggekommen waren, aber die kundschaft war schwer sauer wegen den erinnerungen an den urlaub, die da dranhingen
pitbum
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pitbum

 ·  #8
Hallo H.Charriere,
so ein Fall ist immer hochnotpeinlich. Aus der Sicht des Händlers ist der zu erstattende Betrag oder die Ersatzleistung sicherlich ärgerlich, doch das, was wesentlich schwerer wiegt ist der Vertrauensverlust. Hundert zufriedene Kunden können nicht den Rufschaden reparieren, den ein unzufriedener Kunde (wenn auch berechtigter Weise) anrichtet. Für mich gehört ein solcher Fall zum möglichen Supergau einer Kunden-Händlerbeziehung, da gerade in unserer Branche das Vertrauen ein höchst wertvolles kapital ist.
Grüsse pitbum
P.S. An Tilo - bin in diesem Fall nur einen Monat hinterher-I´m getting better
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