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Antiker Anhänger

 
Samara
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Samara

 ·  #1
Hallo!

Ich habe von meiner Oma einen Anhänger geschenkt bekommen und würde nun gerne wissen, um welche Steine es sich hierbei handelt.

Die Kleineren sind wahrscheinlich Markasite. Aber um welche Steine es sich bei den Grünen handelt weiß ich nicht!? Aus welcher Zeit könnte der Anhänger sein?

Der tropfenförmige Stein ist ca. 8mm lang und 5mm breit sowie 2mm tief, der Andere ist 8mm lang und 4,5mm breit.
Das Gewicht des Anhängers beträgt ungefähr 2 g.

Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
Anhänge an diesem Beitrag
AnhängerStempel.jpg
Titel: AnhängerStempel.jpg
Information: Stempel 800, 900 ??
AnhängerDetail4.jpg
Titel: AnhängerDetail4.jpg
AnhängerDetail.jpg
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AnhängerDetail3.jpg
Titel: AnhängerDetail3.jpg
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Titel: AnhängerDetail2.jpg
Anhänger.jpg
Titel: Anhänger.jpg
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Wieder hervorragende Fotos. Den Stempel kann ich nicht entziffern, jedoch sieht es nach Silber evtl. mit einer Anlaufschicht oder langsam abgehenden vergoldung aus. Die kleinen Steine sind Markasiten, die grünen könnten Olivin sein, die Farbe wäre dafür typisch, es konnte aber auch Glas sein, das wäre nicht ungewöhnlich für eine Brosche dieser Art.
Der Wert liegt im zweistelligen Eurobereich.
Matze
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Matze

 ·  #3
Hi,

Bei dem großen Steinen würde ich auch von der Farbe her auf einen dunklen Peridot, oder einen Chromdiopsid tippen. Glas wäre aber auch eine Möglichkeit. Die kleinen Steine sind definitiv Markasiten. Die Fotos sind wirklich sehr gut aber man kann halt nur schätzen. Weil es gibt viele verschiedene Steine die sich in der Farbe sehr ähnlich sehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, einfach mal den Stein testen lassen, das kostet ca. 5€.

Von der Zeit her würde ich es in den Barock (ca. 1600 - 1750 n. Chr.) einordnen.
Weil in dieser Epoche traten die ersten facettierten Steine auf und wurden dann natürlich auch gerne verwendet und getragen. Ebenfalls ist die Anordnung der kleinen Markasiten um die größeren Seine typisch für den Barock. Merkmal dafür ist auch die Materialbetonung (Gravur auf dem Metall).
All diese Eigenschaften liegen bei diesem Anhänger vor!


Natürlich könnte auch alles auf den Neo-Barock deuten (um 1840 n. Chr.), denn dort wurden alle Stilelemente und Eigenschaften des Barocks wieder aufgegriffen. Aber größtenteils wurde dann alles in Modeschmuck (Unecht) gefertigt, welches zu dieser Zeit auch auf den Markt kam und sich etablierte.

Deshalb ist es schwer zu sagen aus welcher Zeit genau es kommt. Aber die Stilrichtung deutet auf den Barock. Man müsste nur noch klären ob Barock oder Neo-Barock.
Wenn das Metall prüfen lassen würdest und uns verrätst in welchem Jahrhundert deine Oma lebte könnte man vielleicht schon mehr sagen.

MfG
Matze
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Matze
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Matze

 ·  #5
Hi,

ich bin in der Annahme die kamen im Barock mit den facettierten Steinen auf. Seit wann sind denn Markasiten auf dem Markt?

MfG
Matze
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Matze
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Matze

 ·  #7
Hi,

Also dann bleibt ja nur noch die Möglichkeit, daß dieser Anhänger in den Neo-Barock einzuordnen ist.

MfG
Matze
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Oder zwischen den zwei Weltkriegen, da gab es eine große Produktion historisierender Motive etlicher Epochen und Markasiten konnten bereits maschinell geschliffen werden.

Insbesondere die primitive Ausführung der Steinfassungen von der Seite gesehen und die dicke Öse für den Anhänger, spricht für eine späte Serienproduktion.
Matze
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Matze

 ·  #9
Hi

War meine Beurteilung dann jetzt voll daneben :oops: oder konstruktiver Beitrag und verwertbar?

MfG
Matze
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Nö, denn die stilistische Zuordnung ist ja nicht falsch.

Letztlich zeigt es, das bestimmte Motive wenn sie einmal auftauchen, in leicht abgewandelter Form immer wieder modisch aufgenommen werden und wieder hergestellt werden. In diesem Fall sind diese Formen im "Girlandenstil" oft nahe an Spitzen- und Klöppelarbeiten orientiert.

Ähnliches gilt für Palmetten, die seit 4000 Jahren in ständigen Abwandlungen als Formelement verwendet werden oder für Mäander u.v.a.

Manchmal sind die Unterschiede nur schwer zu deuten und sehr gering.
Matze
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Matze

 ·  #11
Hi,

ohh super! :bounce: War schon ein wenig beunruhigt, dass ich was total falsches geschrieben hätte. Aber ich muss auch zugeben, dass dieses Thema (Stilkunde der Goldschmiedkunst) ist wirklich sehr umfassend!

MfG
Matze
pitbum
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pitbum

 ·  #12
Ich schwanke die ganze Zeit zwischen Replik und 20er Jahren. Stilistisch passt es zu viktorianischem Schmuck um 1880 bis 1890, sehr gerne in England produziert, jedoch meist in Gold und mit Flussperlen, aber immer gerne mit Peridot. Von den Gebrauchsspuren her und Teilen der Verarbeitung wirkt der Hänger alt, bloss verwendetes Material und Stil passen hier überhaupt nicht zusammen. Ich bleibe bei Replik.
pitbum
Samara
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Samara

 ·  #13
Also.

Ich war heute auf einer Edelstein/Mineralien-Ausstellung in München, und dort hat man den Anhänger unter dem Mikroskop angeschaut.
Der Begutachter war sich zuerst sehr unsicher, da der Stein eine bestimmte Lichtbrechungszahl (ich glaube es war 1,64) hat, der eigentlich nur so beim Peridot vorkommt. Allerdings sind die ja meistens sehr hellgrün.

Also deutet nun alles auf einen Peridot hin :)

Vielen Dank nochmal für alle Antworten!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Matze
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Matze

 ·  #15
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