Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

goldschmied für drachenarmreif gesucht

 
Guestuser
 
Avatar
 

Guestuser

 ·  #1
Hallo Kollegen,
eine Goldschmiedefreundin hat mich gerade angerufen, weil ein Kunde mit einem außergewöhnl. Wunsch vorstellig geworden ist.
Gewünscht ist ein Armreif in WG, mit einem vollplastischem Drachen ,der sich in den eigenen Schwanz beißt

Sie würde gern den Auftrag abgeben .
Details besprecht bitte mit ihr selber, schicke Euch priv ihre Tel nr.


l.g. Susa
Goldie
Administrator
Avatar
Beiträge: 4380
Dabei seit: 01 / 2005

Goldie

 ·  #2
stefan
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1254
Dabei seit: 09 / 2006

stefan

 ·  #3
Guestuser
 
Avatar
 

Guestuser

 ·  #4
Hallo Stefan ,schau mal in deinen Postkasten,
l.g.Susa
stefan
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1254
Dabei seit: 09 / 2006

stefan

 ·  #5
hallo susa, ich habe angerufen. da war mal wieder also ein kunde, der gedacht hat, dass unsere arbeit nichts kostet. schade!
gruß stefan
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33430
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #6
Hallo Stefan,

das ist gerade bei Leuten, die noch nie Schmuck bestellt haben oder sich einen Anzug haben schneidern lassen, verbreitet.
Aber es gibt auch andere und die sind dann auch potentielle Kunden.
So ein Forum wie hier kann allerdings auch zu Aufklärung verwendet werden.

Ich hatte auch angerufen und drei Kostenvoranschläge abgegeben:

Version 1
Ein schmaler Drachen der sich in Schlangenlinien um das Handgelenk schlängelt. Mit Schuppen und flügelchen am Körper und einem breiteren Kopf.
Köpfer ca. 0,5 cm breit und hoch, Kopf ca. 1 cm in 585 Weissgold
Mit Steuern und Handelsspanne für den Juwelier Endpreis ca. 5.500 bis 6.000 Euro.
Version 2
Ein breiterer Drachen der sich um das Handgelenk schlängelt. Mit Schuppen und Flügelchen am Körper und einem breiteren Kopf.
Köpfer ca. 2 cm breit und 1 cm hoch, Kopf ca. 3 cm in 585 Weissgold
Mit Steuern und Handelsspanne für den Juwelier Endpreis ca. 12.000 bis 14.000 Euro.
Version 3
Ein kräftiger Drachen der sich um das Handgelenk schlängelt. Mit Schuppen und Flügeln am Körper und einem breiteren Kopf. In etwa so im Stil wie ein Krokodilarmreif von Barry Kieselstein Cord
Köpfer ca. 4 cm breit und 1 cm hoch, Kopf ca. 3 cm in 585 Weissgold
Mit Steuern und Handelsspanne für den Juwelier Endpreis ca. 18.000 bis 20.000 Euro.
Guestuser
 
Avatar
 

Guestuser

 ·  #7
Hallo Leute, ja tut mir leid, das war ja wohl nix :?
Meine Freundin hatte dem Kunden in dem Vorgespräch schon angekündigt ,daß sich der Preis für diese aufwendige Einzelanfertigung mind. im 4 stelligem Bereich(wenn nicht noch höher) bewegen würde, sonst hätte ich euch nicht behelligt.
Aber danke für eure Bemühungen.
Ich bin manches mal auch ratlos, wie man mit solchen Kunden umgehen soll. Ich versuche es dann immer mit dem Vergleich:
Das ist ein Schrank aus Schweden ,von einem bekannten Möbelhaus.
Sie möchten also eine Sonderanfertigung in Edelholz, ein Leben lang haltbar, an nachfolgende Generationen vererbbar, einmalig in Design und speziell auf ihre Bedürfnisse angepasst, -kann man sich als Kunde nicht vorstellen, daß man diesen Schrank nun nicht zum Preis von dem aus Schweden bekommen kann :roll:
Aber da haben wohl viele Handwerker, nicht nur in unserer Branche , Probleme ,ihren Kunden eine Absage zu erteilen.
Das Frustrierende daran ist nur, daß ich denke ,daß gutes Kunsthandwerk mit der Zeit wohl austerben wird.
Gefragt scheint , mit großem Aufwand betriebenes Marketing, Massenware unter die Leute zu bringen, teils zu einem überhöhten Preis, wo man sich als Goldschmied nur die Haare raufen kann, wenn man sich zbsp. den Materialwert ansieht.
Als Bsp. fällt mir bestimmter Modeschmuck ein, der früher unter der einfachen Bezeichnung Strass lief.
lg Susa
Goldie
Administrator
Avatar
Beiträge: 4380
Dabei seit: 01 / 2005

Goldie

 ·  #8
Zitat geschrieben von susa

Als Bsp. fällt mir bestimmter Modeschmuck ein, der früher unter der einfachen Bezeichnung Strass lief.


wir alle wissen was du meinst sparen uns aber es auszusprechen 😉

lg
martin
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33430
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #9
Zitat geschrieben von susa
....
Ich bin manches mal auch ratlos, wie man mit solchen Kunden umgehen soll. Ich versuche es dann immer mit dem Vergleich:
Das ist ein Schrank aus Schweden ,von einem bekannten Möbelhaus.
Sie möchten also eine Sonderanfertigung in Edelholz, ein Leben lang haltbar, an nachfolgende Generationen vererbbar, einmalig in Design und speziell auf ihre Bedürfnisse angepasst, -kann man sich als Kunde nicht vorstellen, daß man diesen Schrank nun nicht zum Preis von dem aus Schweden bekommen kann :roll:
Aber da haben wohl viele Handwerker, nicht nur in unserer Branche , Probleme ,ihren Kunden eine Absage zu erteilen.....


Ein gutes Beispiel hierzu:

Ich habe einen sehr lieben "Nichtkunden" und das kam so:

Ein potentieller Kunde wollte eine Serie liegender Löwen massiv in Feinsilber gegossen und fertiggestellt haben. Sie sollten je um die 5 Kilo Feinsilber wiegen.
Als ich seine Vorstellungen hörte, nur ein Guss, ganz einfach und dann Hochglanz polieren und kosten sollte es auch nicht viel, habe ich abgewunken und Ihm empfohlen das alles selbst zu machen.

Der Hintergrund ist folgender:
Das Feingussverfahren mit dem wir Schmuck und Präzisionsteile giessen eignet sich für Wandstärken von unter einem Millimeter bis zu maximal einem cm. Danach werden die Gussfehler exponentiell stärker und einen solchen Guss auf Hochglanz zu bringen ist extrem aufwendig.
Der Löwe sollte aber an der dicksten Stelle 7 cm im Durchmesser haben.
So etwas herzustellen ist nicht unmöglich aber eben nicht billig. Wir hätten dafür ein anderes Gussverfahren einsetzen müssen.

Das war vor ca einem Jahr. Vor wenigen Wochen war der Kunde wieder bei mir und hat mir 3 solche Löwen vorgestellt.
Er hat eine Geisserei gefunden, die mit einer ordentlichen Ausschussqote von nur 30% die Löwen giesst, für das Absägen der Gussköpfe hat er mit Wasserstrahlsägen und diversen Verfahren experimentiert, den Schwanz und Löcher schweisst er anodisch nachdem die Form auf mehrere 100°C erhitzt hat. Er ist zwei mal in London und bei vielen Firmen in Deutschland gewesen, hat an Arbeitszeit, Reisekosten und Inverstitionen deutlich mehr investiert als ich von Ihm für die Arbeit verlangt hätte. Nur das wäre er niemals bereit gewesen zu bezahlen.
Die Löwen haben großteils tiefe Schrumpflunker in der Bodenfläche, die aber von Ihm als künstlerisches Element gesehen und akzeptiert werden, seine Ansprüche an die Glätte und Politur sind deutlich gesunken.

Und langsam versteht er meine frühere Empfehlung, weil er erkennt wie schwierig es ist sein Projekt zu verwirklichen und wie hoch der Aufwand ist.

Zum Schluss:
Der Löwe sieht wirklich gut aus und meine Kritik bezieht sich nicht darauf das er schlecht gemacht ist, ganz im Gegenteil. Nur entspricht das Objekt nicht den anfangs naiven Vorstellungen des Kunden. Inzwischen weis er warum und hat dazugelernt.
Wenn der Löwe wirklich ein Serienrenner wird, dann wird ihm bestimmt die Arbeit zu viel und dann ist er vielleicht auch bereit einen angemessen Preis bei mir zu bezahlen.

Manchen Dingen muss man einfach die Zeit zur Entwicklung geben.

Viele der jungen Kunden wissen einfach zu wenig welche Arbeiten notwendig sind und haben daher kein Gefühl was eine Goldschmiedearbeit kosten kann.

Ich denke das gerade solche Diskussionen bei denen sich nicht unbedingt die Goldschmiede Rabattschlachten liefern sollen, die notwendige Aufklärungsarbeit leisten können.

Ich denke da mit Grausen z.B. an frühere Kampfpreise von Juweliergeschäften, die Ringweitenänderungen und Reparaturen für subventionierte Preise angeboten haben die nicht kostendeckend sein konnten, nur um beim Kunden als billig zu gelten.

Das führt dann dazu das für einen Reifenwechsel mit auswuchten beim Auto locker 80 Euro für eine halbe Stunde Arbeit bezahlt werden, aber eine Goldschmiedearbeit von 2 Stunden deutlich weniger kosten soll.

Daran sind nicht die Kunden schuld, eher eine falsche Preispolitik.
Goldie
Administrator
Avatar
Beiträge: 4380
Dabei seit: 01 / 2005

Goldie

 ·  #10
ich denke man sollte wie üblich nichts verallgemeinern, denn es gibt durchaus kunden, die noch ein wertebewusstseit haben und es kommt manchmal schon ein wenig derb herüber nur weil halt immer häufiger die geiz ist geil leute auf der matte stehen.

ist halt so beim menschen. die negaitven dinge merkt man sich einfach besser :|

daher auch der sinn dieses forums - nicht schimpfen, sondern aufklären. nur so erreicht man auf dauer wirklich etwas und kann sich dabei auch noch empfehlen :idea:
von ein paar wenigen absolut berautungs- und aufklärungsresistenten mal abgesehen - aber die gibt es überall...

lg
martin
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33430
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #11
Zitat geschrieben von Goldie
ich denke man sollte wie üblich nichts verallgemeinern, denn es gibt durchaus kunden, die noch ein wertebewusstseit haben und es kommt manchmal schon ein wenig derb herüber nur weil halt immer häufiger die geiz ist geil leute auf der matte stehen....


Natürlich gibt es diese Kunden. Und von solchen leben wir ja. Wenn wir mehr davon haben wollen, müssen wir halt aufklären.

Sich beim Goldschmied ein Schmuckstück in wertvollen Materialen anfertigen zu lassen, war früher nur der regierenden Oberklasse vorbehalten, dann den Gewinnern der Industrialisierung, also Unternehmern.
Diese konnten Lohn und Wert schon allein durch Ihre Vita abschätzen und waren gewöhnt für Arbeit zu bezahlen.

In unser heutigen arbeitsteiligen Gesellschaft ist der Großteil der Kunden Arbeitnehmer, oft auch diejenigen die überdurchschnittliches Einkommen haben, kennen nur Industrieprodukte und die unterscheiden sich durch den Qualtiätsanspruch der Hersteller. Da ist es sinnvoll nach einem günstigen Angebot zu suchen, denn die Qualität des Produktes wird dadurch nicht automatisch geringer.

Für die Neuanfertigung von Schmuck taugt dieses Verhaltensmuster nicht. Billiger geht es fast immer, aber auch immer zu Lasten des Ergebnisses.
Für diese Umstellung das teurer auch besser sein kann, sollten wir werben.
Blackfire
PostRank 2 / 11
Avatar
Beiträge: 23
Dabei seit: 11 / 2005

Blackfire

 ·  #12
Mein Drachenanhänger hat EUR 3.700,00 gekostet. Es sollte jemandem schon bewußt sein, dass aufwändige Einzelanfertigungen halt ihren Preis haben, den man bei einem evtl. Verkauf auch nie wieder bekommt, weil man halt die Arbeit bezahlt hat.

http://www.celtic-anam.de/Drache01.jpg
edit: Bild verlinkt, da zu groß für das Forenlayout
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33430
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #13
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #14
ZITAT:...Es sollte jemandem schon bewußt sein, dass aufwändige Einzelanfertigungen halt ihren Preis haben...

Und genau das kann man Luxus nennen! Etwas zu besitzen, was außer einem selbst eben kein Anderer besitzt, unnötig zum Leben zwar, jedoch ein steter Quell des Stolzes, der Besitzerfreude, ein Attribut der Lebensart und damit (auch) der Einmaligkeit seines Besitzers. Denn es gehen nicht nur die Eigenschaften der Erschaffenden in ihre Kunstwerke über, sondern die der Objekte prägen auch oft diejenigen ihrer Besitzer.
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0