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Themenring Matterhorn

 
Samy001
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Samy001

 ·  #31
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke

Es gibt in Deutschland wohl kaum jemand, der mehr Erfahrung im direkten Vergießen von Kunstharzen hat, als wir, denn wir beschäftigen uns mit diesen Materialien und ihrer Nutzung auf verschiedenen Druckern, im Gussbereich, seit etwa 15 Jahren.

Alle Resine entwickeln beim Ausbrennen starke Kräfte, die bei ungünstigen Geometrien zur Zerstörung der Gussform führen. Dies ist dann der Fall, wenn, wie an diesem Beispiel gezeigt,tiefe Einschnitte realisiert werden sollen. In den Ecken der Buchstaben wirken die Scherkräfte besonders stark und en kommt zum Brechen der Form. Auch lange Einschnitte, wie bei M, N oder zwischen den Buchstaben brechen fast immer weg. Das hat nichts mit Gießkunst zu tun, sondern ist eine rein physikalische Eigenschaft des Modellmaterials. Dazu kommen die Eigenschaften der Einbettmasse, Es hat sich gezeigt, dass gipsgebundene Einbettmassen fürderartige Anwendungen ungeeignet sind. Da hilft auch kaum eine Zugabe von Borsäure im Anrührwasser. Bessere Ergebnisse bekommt man mit phosphatgebundenen Investments. Allerdings ist bei ihnen das Ausbetten ein Problem, da sie betonhart werden und kaum wieder restlos entfernt werden können. Sie müssen mit Korund abgestrahlt werden, was feine Strukturen gründlich schädigt.

Als meist einzige Lösung bleibt das Umkopieren der sorgfältig nachbearbeiteten und von Supports befreiten Modelle in Silikonkautschuk. Die damit gewonnenen Modelle aus Spritzwachs werden zwar durch den Wachsschrumpf etwas kleiner, lassen sich jedoch einwandfrei und mit guten Ergebnissen vergießen. Den Shrink der Spritzwache kann man recht einfach mittels eine Röhrchens feststellen und das bestgeeignete Material auswählen.



Lieber Ulrich,

vielen Dank für deine ausführliche Erläuterung.
Ich werde mir das zu Herzen nehmen, muss aber auch schauen das ich mit meinen Möglichkeiten da irgendwie zu einem guten Ergebniss komme. Umkopieren kann ich nicht, da fehlt mir die Technik und auch die Erfahrung. Ich schau mal das ich aus all den guten Hinweisen das Beste heraushole und werde in kürze berichten.

Danke an alle und bis bald
Samy
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #32
Richtig, ich hatte das vergessen. Es gibt einen Gips mit der Bezeichnung MOLDANO der hat sich ganz ausgezeichnet dafür geeignet. Wir wenden es aber deshalb nicht an, weil das Ausbetten damit genauso schwer wird, als wenn wir phosphatgebundene Massen nehmen. Und dabei kann man dann noch die Expansion steuern. Und Kostenmäßig kommt unterm Strich das Gleiche raus.
Samy001
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Samy001

 ·  #33
alter Wein in neuen Schläuchen.
Mein Problem besteht leider immernoch, ich weis bald keinen Rat mehr.
Zumindest ein Problem ist gelöst: Es brechen beim Gußvorgang keine feinen Teile mehr ab, da ich hier bei einem anderen Ring die Texte nicht mehr so hoch habe. Auch habe ich jetzt einen Sternförmigen Aufbau meiner Zuleitungen gewählt. Dennoch laufen die kleinen Zwischenräume in den Buchstaben zu.
Beim O z.B. oder im Zahnrad, oder aber auch bei der 2009. Mein Druck war einwandfrei.

Meine Parameter:
Resin: Blucast for Asiga Pico 2
Küvette: 8 x 5,5 cm. Einbettmasse: 4 Speed 370g plus 148 ml. dest Wasser, 2 Minuten Mischen, danach 1 Minute Vakuum, 2,5 Stunden abbinden. Küvette in den kalten Ofen,
Naberthermofen von 20 Grad auf 750 Grad in ca. 1 Stunde 20min hochheizen, 2 Stunden bei 750° halten. Dann runter auf ca 500 Grad Gusstemp. Vakkumguß auf der Indutherm MC16.
Gießtemp: 925er Silber 980 Grad.

Horbach meint, es liegt an meinem Resin.
Ich dachte zunächst es liegt an der Einbettmasse, die nicht in die feinen Lücken eingeflossen ist.
Die feinen Lücken sind somit mit Silber ausgefüllt worden, deren Oberfläche sieht irgendwie Blumenkohlartig aus.

Hat jemand eine Idee, an welchen Parametern ich noch schrauben könnte?
Danke für eure Mühe

Gruß
samy
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Tilo
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Tilo

 ·  #34
ich kann dir leider nicht helfen, aber die Gießprobleme sind ja heftig
der ganze obere Rand ist ja statt hoch und exakt nur niedriger Matsch
als ob der Rand angeschmolzen wurde und dabei niedriger, unregelmäßig und auf der Grundfläche näher an die Buchstaben ROTA...usw. geflossen
das kann man doch nicht mit Einbettmasse erklären, die nicht in Zwischenräume fließt
beim kleinen Zwischenraum vom R klappts, beim großen vom O nicht. bei den kleinen vom Zahnrad dann auch nicht
Samy001
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Samy001

 ·  #35
Das war schon beim Druck so und ist kein Artefakt vom Guß.
Ich muss den Ring nur hochkant drucken, dann ist dieses Problem weg.

Danke schonmal
Tilo
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Tilo

 ·  #36
du kannst doch nicht ernsthaft die Lösung krasser Gußprobleme erfragen und einen einwandfreien Druck zeigen, um dann später einzuräumen, daß schon der Druck des gezeigten Gusses heftige Fehler hatte, die auf dem Druckfoto eben nicht zu sehen sind und man gar nicht erkennen kann, was nun Gießproblem und was schon im Druck schiefgegangen ist

diese Info hätte gleich dazugehört!
ich hatte echt überlegt, wie solch Matschrand aus einem einwandfreien "Wachs"modell werden kann
Samy001
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Samy001

 ·  #37
oh mann Tilo, sind wir jetzt bei der Budeswehr, oder was?
Der Originalruck war halt leider schon vergossen. Und nicht Fotografiert.
Das Bild zeigt einen vorherigen Druck, da hab ich halt Experimente gemacht, ob es besser ist den Ring Waagerecht oder hochkant zu drucken.
Der Druck ist OK, es geht mir um die falsch ausgefüllten Zwischenräume.

Habe die Ehre!
& liebe Grüße :-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #38
Es geht nicht um Gehorsam, sondern und die Enttäuschung durch mangelhafte Information in die Irre geführt worden zu sein. Eine Frage der Fairness alle Informationen zur Verfügung zu stellen.

Zur Sache:
Die Blumenkohlfehler kommen durch Dein Harz und der Einbettmasse. Das Harz schwitzt beim erwärmen von Flüssiges aus. Dieses dringt in die Einbettmasse, härten dann aus, verbrennt und reißt dann Stück aus der Einbettmasse raus, die dann in der Form wild herumfliegen und vom Metall eingeschlossen werden.

Zur Abhilfe:
Nachwärmen oder bei UV Harz nachbelichten. Oder ein anderes Harz nehmen oder verschiedene Harze selber mischen. Ulrich war ganz stolz dass er nach Jahren des experimentierens eine Lösung gefunden hat, die er nicht verraten hat. Also scheint es nicht ganz einfach zu sein.
Vielleicht gibt es inzwischen (ist ja auch lange her) Harze die nicht nachschwitzen.
Samy001
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Samy001

 ·  #39
Ja das mit dem Nachschwitzen kann ich mir gut vorstellen.
Mein Harz wird beim erwärmen wie eine Art Gummibärchen in der Sonne.
Nachbelichten könnte ich auch, so ein Teil habe ich mitgeliefert bekommen beim Drucker.
Wobei die schreiben beim Bluecast müsste man nicht mehr nachbelichten.

Was meinst Du mit "Nachwärmen" ?
Meine Überlegungen sind noch:
Phosphatgebundene Einbettmasse zu verwenden, anstatt meine 4Speed.
Oder meine Ausbrennkurve langsamer zu machen, damit das GFummibärchen erst mal rausfliessen kann.
Samy001
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Samy001

 ·  #40
Dann entschuldige ich mich hiermit bei Tilo für die mangelhafte Information und die Irreführung!
Sorry!
Tilo
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Tilo

 ·  #41
ok,
weitermachen
ach nee, wir sind ja nicht beim Bund ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #42
Samy001
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Samy001

 ·  #43
OK dann werde ich wohl mal nachbelichten. Ich glaube du hast auch mal geschrieben, oder war´s Ulrich?. Ich sollte meine Masse "härter" anmischen, also weniger Wasser, richtig? Vielleicht wird sie dann stabiler und die Zwischneräume werden nicht mehr ausgebrochen?! Ich hab das jetzt mal Glasperlgestrahlt und festgestellt das auch noch eine ganze Menge Poren vorkommen :-(.
Das heisst meine Einbettmasse hat sich doch korrekt in die Zwischenräume eingefügt, die sind dann aber abgebrochen und verursachten dann die Poren?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #44
Samy001
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Samy001

 ·  #45
naja, zäher hört sich ja auch gut an, da bricht vielleicht weniger ab, und das ist ja mein ziel :-)

ich habe gerade noch eine weitere physikalisch/statische idee ausprobiert.
Ich filtere meine geometrie einfach ein bisschen weich, so kann ich die harten 90° kanten etwas glätten, die füsschen und aussparungen bekommen damit eine kleine rundung und werden somit stabiler.
so ähnlich wie ein baum, der unten etwas breiter wird und wurzeln hat, gegenüber einem stock der einfach in der erde steckt.

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