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Diamant Graduierung

 
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CygnusX
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CygnusX

 ·  #16
Das ist ein Familienerbstück (vermutlich aus den USA), und die Erbin wollte Informationen bezüglich der Steine haben. Besagtes Stück ist bis auf 4 Steine sehr gleichmäßig im Erscheinungsbild!
Nach meiner persönlichen Beurteilung wäre die Farbe Wesselton.

Da die 4 "unschönen" Winzlinge farblich (etwas dunkler) leicht herausstechen, bin ich mir nicht sicher ob es eher an der Steinfarbe selbst liegt, ODER doch an der schlechten Steinqualität.

Falls ich mich schlecht ausgedrückt habe:
Kann es sein, dass die farbliche Abweichung auch NUR von den Unreinheiten im Stein verursacht wird?
Oder liegt die farbliche Abweichung immer an der eigentlichen Steinfarbe selbst?
Bzw. muss man BEIDE Kriterien (Farbe & Reinheit) in Betracht ziehen?
Werden solche kleinen Brillanten auf einfachere Art & Weise in Farbe und Reinheit bewertet?

Da ich kein Fachmann bin, will ich mir über diesem Wege fachmännischen Rat, bzw. Informationen rund um meine Kernfrage holen.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #17
Zitat geschrieben von steinfroilein
Zitat geschrieben von diamantenimport
ich meine, dass bei Steinen kleiner als? nur noch die jeweilige Reinheitsangabe erfolgt, ohne den Zusatz 1, 2 oder 3. Also nur I bzw. Pique.
Entspricht das dann den Normen wie der RAL 560 A 5 E, der Skandinavischen Diamantnomenklatur, den Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft bzw. der CIBJO-, GI-A und IDC- Nomenklaturen?


Auf die Schnelle habe ich nur dies hier gefunden:

"Die Unterteilung der Reinheitsgrade VVS, VS und SI in je zwei Untergruppen ist für Größen unter 0.47 ct nicht zulässig."

(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #18
Zitat geschrieben von diamantenimport
(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.

die aktuellen blauen Bücher sind immer online einsehbar. Da steht nix drin wegen der 1/2-Graduierung nach bestimmtem Karatgewicht im Diamond Book. Das mit den 0,47ct steht in der PAS 1048 drin, allerdings im Zusammenhang mit der Farbgraduierung.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #19
Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von diamantenimport
(Auszug der Graduierungsregeln der CIBJO)

Ob diese heute noch gültig sind, weiß ich nicht. Zeitgemäß ist es bestimmt nicht.

die aktuellen blauen Bücher sind immer online einsehbar. Da steht nix drin wegen der 1/2-Graduierung nach bestimmtem Karatgewicht im Diamond Book. Das mit den 0,47ct steht in der PAS 1048 drin, allerdings im Zusammenhang mit der Farbgraduierung.


Doch Tatze, auf Seite 14 ;)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #20
Ok, überlesen, aber ein "may be used" ist kein "have to/must be used". Ist also eine Möglichkeit und kein Muß. Aber in die CIBJO ist es noch nicht aufgenommen worden.
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #21
Zitat geschrieben von CygnusX
Das ist ein Familienerbstück (vermutlich aus den USA), und die Erbin wollte Informationen bezüglich der Steine haben. Besagtes Stück ist bis auf 4 Steine sehr gleichmäßig im Erscheinungsbild!
Nach meiner persönlichen Beurteilung wäre die Farbe Wesselton.

Da die 4 "unschönen" Winzlinge farblich (etwas dunkler) leicht herausstechen, bin ich mir nicht sicher ob es eher an der Steinfarbe selbst liegt, ODER doch an der schlechten Steinqualität.

Falls ich mich schlecht ausgedrückt habe:
Kann es sein, dass die farbliche Abweichung auch NUR von den Unreinheiten im Stein verursacht wird?
Oder liegt die farbliche Abweichung immer an der eigentlichen Steinfarbe selbst?
Bzw. muss man BEIDE Kriterien (Farbe & Reinheit) in Betracht ziehen?
Werden solche kleinen Brillanten auf einfachere Art & Weise in Farbe und Reinheit bewertet?

Da ich kein Fachmann bin, will ich mir über diesem Wege fachmännischen Rat, bzw. Informationen rund um meine Kernfrage holen.



Also, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, bist du kein Diamant-Fachmann und/oder dir fehlt die Praxis. Du willst/sollst im Kundenauftrag eine Art Wertgutachten oder Einschätzung vornehmen. Soweit richtig?

Schwierig ;)

Gefasste Steine richtig zu bewerten ist ohnehin schwierig und immer mit einer gewissen Toleranz/Unsicherheit verbunden. Dann solltest du auf jeden Fall einen entsprechenden Passus angeben, damit man dich später nicht in Anspruch nimmt.

Und nun zu deiner eigentlichen Frage. Ja, die Einschlüsse können schon die Farbe (scheinbar) verändern. Bei großen und dunklen Einschlüssen kann es bei kleinen Steinen vorkommen, dass durch die schlechtere Brillanz auch die Farbe anders erscheint. Wenn ein kleiner Stein fast nur noch aus Einschlüssen besteht, ist es natürlich um so schwieriger, die (echte) Farbe zu ermitteln, eingefasst ja dann nochmals.

Es kann also durchaus sein, dass die 4 dunkleren Steinchen, die gleiche Farbe wie die anderen haben aber durch große, dunkle Einschlüsse im Vergleich zu den anderen dunkler sind/wirken.

Sie können aber auch eine andere Farbe haben, alles ist möglich und von der Ferne, ohne gutes Bild, schon gar nicht zu werten.

Hilft dir das?
CygnusX
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CygnusX

 ·  #22
@ diamantenimport:

Ja Dankeschön, das hilft mir selbstverständlich weiter, somit habe ich eine Ansatzweise.

Auch die Infos vom Diamond Book und dem PAS 1048 sind lehr und hilfreich!




Supertolles Forum,...auch wenn ich sehr wenig poste, aber lese (fast) jeden Tag einiges mit :!:
Tilo
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Tilo

 ·  #23
auch dunkler Schmutz direkt hinterm Stein kann verfälschen
CygnusX
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CygnusX

 ·  #24
Verunreinigungen werden immer als Erstes berücksichtigt! Eigentlich erstaunlich, wie manche Steinchen danach wieder "im neuen Glanz" erstrahlen!
diamantenimport
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diamantenimport

 ·  #25
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #26
Noch mal etwas Hintergrund zu den Farben der Diamanten im Hinblick auf eine Farbverbesserung: Für die Steinfarbe gibt es, soweit ich es im Kopf habe, zwei Verursacher. Einmal sind es Verunreinigungen des Kohlenstoffs, z. B. mit Stickstoff oder anderen Elementen, oder Fehler im Kristallgitter. Beide können die Farbe beeinflussen. Ich meine jetzt keine Einschlüsse, denn diese können allenfalls den opt. Eindruck verändern. Aber das war ja weiter oben schon Thema.

Wenn Steine durch Gitterfehler in ihrer Farbe verändert werden, kann man sie durch eine Thermische Behandlung HPHT-Verfahren) heutzutage verbessern. Das gilt auch für bestimmte Fehler. Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit den angebohrten, Öl-oder mit sonst was gefüllten Diamanten, in welche man mittels Laser Kanäle bis zu den Kohenstoffeinschlüssen bohrt und diese dann mittels Schwefelsäure aus den Steinen löst. Die Hohlräume und Bohrlöcher werden meist entweder mit speziellem Öl , oder auch mit leichtfließenden Glassorten wie z.B. Bleioxichloridglas verschlossen.

Diese Steine sind sehr hitzeempfindlich. Unter dem Mikroskop, oder unter einer Lupe sind sie jedoch für den Kenner leicht und sicher zu erkennen, da entlang den Füllungen Lichtbrechungseffekte auftreten, die entweder als Farb-Blitze beim Drehen der Steine sichtbar sind, oder aber die Bohrungen wie schillernde Röhren sichtbar werden lassen.

Braune Diamanten des Typs 2a lassen sich mitunter mit dem HPHT-Verfahren restlos entfärben, dabei verschwinden auch manche Fehler. Alle anderen bekannten Verfahren (Bestrahlungen, Bombardements, Erhitzen, Coatings) sind zwar geeignet um die Farbe eines Diamanten zu verändern, aber sie stellen keine weißen Farben her, sie sind nicht geeignet un farbige Steine zu entfärben. Meist sind dies heute Elektronenstrahlbehandlungen, mit nachfolgendem Brennen der bestrahlten Steine. Alle diese Manipulationen sind deklarationpflichtig.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #27
>>Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit den angebohrten, Öl-oder mit sonst was gefüllten Diamanten, in welche man mittels Laser Kanäle bis zu den Kohenstoffeinschlüssen bohrt und diese dann mittels Schwefelsäure aus den Steinen löst. Die Hohlräume und Bohrlöcher werden meist entweder mit speziellem Öl , oder auch mit leichtfließenden Glassorten wie z.B. Bleioxichloridglas verschlossen. <<
Aber wohl eher nicht bei Einpunktern?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #28
Aus Kostengründen eher wohl nicht. Aber weiter oben tauchte die Frage auf, ob Fehler die Farbe eines Diamanten beeinflussen können.

Die kurze Antwort wäre gewesen: Fehler ja, Einschlüsse nicht.

Aber wer von den Nichtfachleuten hätte das dann verstanden? Deswegen meine etwas weiter greifende Antwort.

Insofern waren meine Worte weniger dem direkt vorliegenden Problem mit den kleinen Steinen gewidmet, auch nicht der Wirtschaftlichkeit, als vielmehr der grundsätzlichen Frage: Lassen sich Fehler (Farbfehler, Einschlüsse) bei Diamanten entfernen?

In diesem Zusammenhang gäbet es aber noch viel mehr anzumerken, was jedoch den vorliegenden Rahmen sprengen würde.
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